Concerta <-> Equasym retard Vergleich
Hi cleo,
drei Ausschüttungen würde deutlich mehr Sinn ergeben als zwei, gell? OK, ich muss wohl irgendwann nicht richtig zugehört haben *zugeb*, aber auf die Idee, dass ein Medi mit 30 % unretardiertem und 70 % retardiertem Wirkstoff den ganzen Haufen retardiertes MPH auf einmal ausschüttet, wäre ich freiwillig nicht gekommen. Wenn du mich fragst, ich würde das Ganze umdrehen: 70 % gleich, 30 % später.
Ich weiß nicht, wie oft ich diese Equasym retard Infos jetzt durchgelesen habe. Aber es hilft nix, da steht immer noch "... Die spezielle Darreichungsform ist dazu bestimmnt, therapeutische Plasmaspiegel über einen Zeitraum von etwa 8 Stunden aufrechtzuerhalten, ..." Was an diesem Satz verstehe ich nicht? Das bedeutet doch, dass es nur zwei Ausschüttungen gibt, eine sofort freisetzende und eine retardierte. Also, ich war ziemlich verblüfft, als ich das gelesen habe - und bin es noch.
Meinen Apotheker hab ich gefragt. Vielleicht frag ich jetzt mal meinen Arzt? Der ist halt in Urlaub, wie alle anderen Ärzte diese Woche auch.
28 mg, gell, das ist ein Haufen Holz? Da fragt man sich doch, wie das Bürschchen die ersten vier Stunden mit nur 12 mg auskommt. Guck dir mal deinen Beipackzettel an und frag mal beim Arzt nach, ob er dir das erklären kann.
Viele Grüße
Susanne
Hi Susanne,
das ließ mir ja jetzt keine Ruhe. Da ich in einem KH arbeite (Verwaltung), habe ich einfach mal ganz frech unseren Chefapotheker kontaktiert.
Der meinte nun, man kann die Freisetzung des retardierten Wirkstoffs nicht mit der ersten Freisetzung des unretardierten Wirkstoffs vergleichen. Die Freisetzung der 70 % erfolgt sehr viel langsamer und über einen längeren Zeitraum (also die wohl 5-6 Stunden), damit der Wirkstoffspiegel im Blut gleich bleibt. Wie genau das retardierte MPH freigesetzt wird ist dann natürlich das "Geheimnis" des Pharmaherstellers. Er schaut aber mal in einer Fachdatenbank nach, ob es dazu Kurven zum Wirkstoffspiegel im Blut gibt und meldet sich dann noch mal.
Auf jeden Fall ist es nicht so, dass die 70 % nach 3 Stunden auf einmal freigesetzt werden.
Falls ich noch mehr Infos bekomme, gebe ich sie natürlich weiter.
LG
Cleo
PS. Entschuldigung an Melody, dass wir deinen Thread für Fachsimpeleien über Equasym retard benutzen.
ok, bin zurück vom Arzt ohne Entscheidung
und noch verwirrter als vorher...
Der Doc hatte sich noch nicht so wirklich mit der Equasym retard-Variante auseinander gesetzt...
Mein hinweis, das Equasym ja nur maximal 8 Stunden wirkt und das ja noch kürzer ist... quitierte er mit einem ach-so, jaaaa, dann müßte man halt evtl. noch was nachgeben...
Er sagt auf jeden Fall müssen wir etwas verändern.
So kann es nicht bleiben, da soziale kontakte und Freizeitgestaltung am Nachmittag so nicht möglich sind.
klar das ist ja auch der Grund es Ganzen...
Er fände bei Sohnemann eine rund-um-die-uhr Versorgung (sprich strattera) enorm wichtig,
vermutlich mit MPH zusätzlich, aber von der Menge her reduziert...
ABEr er wird keinesfalls strattera MPH UND das SSRI drin lassen.
das ist ihm zu heiß, sprich zu viele Psychopharmaka (3 verschiedene)auf einmal
Das ist die von ihm bevorzugte Variante.
Keinesfalls möchte er das in der Schulzeit probieren, also erst mal vertagt bis zu den sommerferien.
Auf meine Frage ob strattera denn auch gegen Zwänge wirkt kam ein bedauerliches kopfschütteln....
auf meinen hinweis, das wir ja versucht haben das SSRI gaaaanz langsam auszuschleichen und das TOTAL in die hose ging... stirnkrausziehen und fragender Blick...
auf meinen hinweis das strattera beim ersten versuch die Zwänge hat eskalieren lassen und er verbal sehr aggressiv wurde... ein hilfloses Schulterzucken und der Hinweis, das wir evtl.länger hätten durchhalten müssen....
Das vermute ich ja auch... aber woher nehm ich die Kraft und Nerven dafür?
Seine zweite Variante habe ICH vertagt,bis kurz vor den sommerferien 8 ca. 14 Tage bis 3 wochen dachte ich) da er sich bezüglich dosierung nicht wirklich Gedanken gemacht hat und für sohnemann vergleichsarbeiten und ein Praktikum beim hausmeister der Schule anstehen.
Wenn in der schule dann eh nicht mehr viel läuft kann ich ihn notfalls auch krankschreiben lassen...
Das war eben die Equasym-Variante... mit evtl. nachdosieren etc.
und dann kam etwas was mich total verwirrt hat.
Es gäbe neu die concerta 80mg... die soll sohnemann beim nächsten rezept bekommen, vielleicht hilft das ja auch schon etwas.
da ich eh noch in der Apotheke vorbei mußte fragte ich dort gleich mal nach.
die wissen von nix, haben im computer reingeschaut, da steht auch nix drin (die 27-er aber auch nicht),
sie sagen aber die Ärzte bekommen die neuen Infos ja diekt vom Hersteller, kann also schon sein das die nächsten monat kommt
Dann habe ich beim Hersteller angerufen, weil ich dachte WENN es jemand wissen muß, dann die.
doch die sagen auch gibt es nicht... nennen aber auch nur 18,36 und 54mg.
Tja das war eigentlich mein "Strohhalm" an den ich mich geklammert hatte.
Ist zwar nur minimal mehr von 72 auf 80mg, aber... die hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Aber so wie es aussieht, scheint der doc sich da geirrt zu haben ?!
Weiß da jemand mehr?
Und warum weiß auch weder hersteller noch Apotheke von den 27-er Concerta?
Kapier ich irgendwie alles nicht.
Also alles beim Alten... und ich frag mich momentan ob das wirklich der richtige Arzt ist
LG Mel
Hi Cleo,
danke, dass du da mal hartnäckig nachfragst. Diese Equasym-retard-Frage beschäftigt mich nämlich schon seit fast einem halben Jahr. Nach meinen bisherigen (unvollständigen!) Informationen bin ich einfach davon ausgegangen, dass die retardierten 70 % (keine Ahnung, wie) in zwei Ausschüttungen oder sukzessive (wie bei Concerta) freigesetzt werden, was eigentlich eine deutlich längere Wirkungszeit als acht Stunden zur Folge haben müsste. Dieser Beipackzettel hat mir regelrecht den Boden unter den Füßen weggezogen.
Ich bin ziemlich sicher, dass Mel deine Infos genauso herbeisehnt wie ich und uns absolut nicht böse ist, wenn wir hier über Equasym fachsinmpeln. Damit sind wir nämlich schon zu zweit, die gespannt auf deine Rückmeldung warten.
Hi Mel,
gut, dass du dich heute nicht entschieden hast. Die Restferien sind einfach nicht lang genug für Medi-Tests. Diese Equasym-retard-Kiste scheint mir immer noch ziemlich gut eingepackt zu sein, die wenigsten kennen sich damit wirklich aus. Beispiel: Mein Psychiater, der sich wirklich gut mit Medis "für solche wie uns" auskennt, meinte auf meine detaillierte Frage zu Equasym retard: Koi Ahnung, des verschreib ich nie. Dann in der Apotheke: Koi Ahnung, des hab ich noch nie verkauft. Hmpf!!! Wenigstens hat mir der Apotheker dann einen Ausdruck des Beipackzettels gegeben ... Rest siehe oben.
Zweifle nicht an Sohnemanns Doc. Immerhin hat er mit Equasym an sich schon so viel Erfahrung, dass er weiß, dass man mitunter weniger davon braucht. Er zerbricht sich jetzt sicher den Kopf, wie er das mit der kürzeren Wirkdauer hinkriegt - wo doch die Wirkdauer von Concerta eh schon zu kurz ist. Aber bleib dran an dem Doc. Zwei mal acht Stunden wäre doch deutlich besser als elf Stunden und was Kurzwirkendes hinterher, was ja schiefgeht.
Jetzt lass uns mal abwarten, was cleo herausfindet. Ich hab auch noch ein As im Ärmel, mal sehen, was ich von ihm erfahre. Man liest sich hierzu ...
Nochmal hmpf! Mit der Strattera-Frage machst du ein neues Fass auf. Sohnemann kriegt schon ein SSRI, Strattera ist ein SNRI, dazu noch MPH - aber bitte mit Sahne! Ok, von solchen Cocktails hab ich schon gehört. Doch in diesen Fällen sollte der Arzt wissen, was er da tut. Ohne MPH geht's nicht, und wegen dem SNRI das SSRI runterzufahren, ist möglicherweise auch nicht das Gelbe vom Ei. Länger durchhalten beim Aufdosieren von Strattera? Aber gerne; jedoch ohne Reduzierung von MPH und SSRI. Dir muss ich ja wohl nicht sagen, dass die drei Medis auf drei verschiedene Nervensysteme einwirken. Wenn du MPH und SSRI runterfährst, bevor Strattera aufdosiert ist, dann ist er vermutlich so wie ohne Medis (oder mit deutlich zu wenig). Die anderen Medis runterfahren kannst du also erst nach ein paar Wochen. Und jetzt kommt die gute Nachricht: Wenn du erst mal nix runterfährst, könnest du ein bis zwei Wochen vor den Ferien mit dem Aufdosieren von Strattera anfangen.
Und hier ist das dritte hmpf! Concerta 80 mg ist recht unwahrscheinlich. Was Sinn ergeben würde, wäre Concerta 72 mg oder 90 mg. Doch wie "verträgt" sich das mit der Tageshöchstdosis, lt. Beipackzettel 54 mg? Öhm, wer mehr als 54 mg braucht, muss halt zwei Kapseln schlucken. Meiner Ansicht nach lohnt es sich nicht, dieser Info nachzugehen. Wem - außer der Krankenkasse - würde das nützen?
So, Mel, jetzt hast du Stoff zum Nachdenken. Erstens: du kannst auf Equasym umstellen. Zweitens: Du kannst es mit Strattera versuchen. Zu beiden Versuchen brauchst du die Sommerferien. Es gibt aber auch ein Drittens: Concerta um 18 mg erhöhen. Es könnte sein, dass das SSRI das MPH dämpft. Frag mal den Doc nach entsprechenden Wechselwirkungen.
Es bleibt also spannend. Lass lesen, wenn der Doc sich zur Dosierung von Equasym äußert oder darüber, wann er was runterfahren will, wenn Strattera aufdosiert wird.
Grüßle
Susanne
Hallo Susanne,
hmm, also ich habe jetzt echt schon ziemlich oft glesen, daß es Concerta 27 mg geben soll (in einem anderen Forum).
54 mg + 27 mg = 81 mg. Vielleicht hat Mels Doc das ja so gemeint. Ob nun die 9 mg mehr tatsächlich bewirken, daß die Concerta länger wirkt?
Weil Concerta bei Mels Sohn ja sonst gut wirkt wäre doch ein Versuch in diese Richtung vielleicht gar nicht so verkehrt (ich meine bevor ein anderes Medi probiert wird).
Liebe Grüße
Zottel
- Kinder mit ADHS - Selbsthilfe für Eltern - ARCHIV
- ADHS Selbsthilfe für Eltern - 2013, 2012, 2011
- ADHS Selbsthilfe für Eltern - 2010, 2009, 2008
- ADHS Selbsthilfe für Eltern - 2007, 2006, 2005
- Medis - Archiv 2008-2010
- Medis - Archiv 2005-2007
- Bücher
- Willkommen in unserem Forum
- Kinder mit ADHS - Selbsthilfe für Eltern
- Selbsthilfe für Erwachsene mit ADHS
- Frauen und Mädchen mit ADHS
- Diagnostik, Therapie, Medikation
- ADHS und Autismus
- Plauderecke
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!