Neu als Mitglied und viele Probleme

20.12.2009 22:51
avatar  Samy ( gelöscht )
#1
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Samy ( gelöscht )

Hallo´, alle miteinander.
Ich bin neu in diesem Forum und ehrlich gesagt noch ziemlich unsicher. Am Besten ich stelle meine Familie erst mal kurz vor. Wir sind zu fünft, mein Mann (41), meine Älteste (15), meine mittlere Tochter (12, ADS), meine Jüngste (10) und ich (41). Bei meiner Mittleren hat man vor ca. 1 1/2 Jahren ADS und Überintelligenz festgestellt, nachdem ich einen Hilfeschrei an eine Bekannte ließ, deren Kind durch eine Logopädin auf ADS Verdacht zum Arzt geschickt wurde. Nachdem ich ca. 5 Schuljahre Odissee hinter mir habe (wie wohl so ziemlich jede Mama mit ADS Kindern) bin ich jetzt zwar durch Ritalin einen riesen Schritt vorangekommen, aber die schulischen Probleme haben sich leider auch auf unser Alltagsleben ausgeweitet. Noch geht die Mittlere auf ein Gymnasium, aber ich werde wohl morgen dafür sorgen müssen, sie in die 7. Klasse Realschule übertreten zu lassen. Unsere Familie ist ziemlich gestreßt und ich weiß im Moment nicht wirklich, was richtig und was falsch ist, aber solche Entscheidungen sind ja bekanntlich nie leicht. Deswegen habe ich mich auch als Mitglied im Forum angemeldet, vielleicht hat ja ein anderer Erfahrungen mit Schulwechsel und deren Probleme. Ach ja, die Große geht auch auf das Gymnasium, die Kleine besucht seit diesem Jahr die Realschule, ich bin also mittlerweile voll im Blick was das G 8 von unseren Kindern abverlangt. Trotzdem wäre ich froh, ich könnte mich mit jemandem austauschen, der auch versteht, was bei einem ADS Kind zu beachten ist.


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21.12.2009 01:54 (zuletzt bearbeitet: 21.12.2009 01:56)
#2
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Hi Samy,

erst mal herzlich willkommen im Forum des AdS e.V.

Ich gehe mal davon aus, dass du von Müttern, deren Kinder vom G8 auf die Realschule gewechselt haben, noch Antworten auf deine Fragen bekommst. Ich möchte nur ein klitzekleines Detail rauspicken.

Zitat von Samy
Noch geht die Mittlere auf ein Gymnasium, aber ich werde wohl morgen dafür sorgen müssen, sie in die 7. Klasse Realschule übertreten zu lassen. Unsere Familie ist ziemlich gestreßt und ich weiß im Moment nicht wirklich, was richtig und was falsch ist, aber solche Entscheidungen sind ja bekanntlich nie leicht.

Wieso morgen??? Setzt dich irgendjemand unter Druck, diese Entscheidung noch vor dem Halbjahreszeugnis zu treffen? Der 21. Dezember ist ein ziemlich schlechter Zeitpunkt für solche Entscheidungen. Alle stehen unter Druck: Lehrer, Schüler, Mamas.

Wenn ich wirklich und tatsächlich noch dieses Jahr über die weitere Ausbildung meiner Tochter entscheiden müsste, dann würde ich mich für das G8 entscheiden und nach Hilfen Ausschau halten, die das zweite Schulhalbjahr einigermaßen erträglich machen könnten.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Meine Antwort soll nicht bei der Entscheidung G8 oder Realschule helfen; da gilt es ja inzwischen mehr zu bedenken als noch vor vier Jahren. Ich will dir nur ans Herz legen, dich nicht unter derartigem Druck zu entscheiden. Es geht mir also nur um den Zeitpunkt. Nach dem 10. Januar ist erfahrungsgemäß alles viel entspannter.

Viele Grüße
Susanne


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21.12.2009 18:59
avatar  Simone
#3
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Hallo Samy,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Ich muss mich Susanne anschließen: Der Zeitpunkt um über einen Wechsel von Gymnasium auf Realschule zu wechseln ist ziemlich schlecht. Ausserdem ist ein Wechsel eh erst zum Halbjahr möglich. Somit könnt ihr euch auf jeden Fall noch etwas Zeit lassen.

Für mich stellt sich auch die Frage, warum Du die Mitteltochter vom Gymmi nehmen möchtest. Kommt sie nicht mehr mit aufgrund des Leistungsdrucks? Wird sie gemobbt?

Ausserdem finde ich persönlich, dass ein Wechsel im Halbjahr Klasse 7 schwierig ist, da in der Realschule andere Fächer(-Verbände) unterrichtet werden und in der Realschule für Klasse 7 das Pflichtwahlfach (MuM, Französisch, Technik) bereits festgelegt wurde.
Hier wäre es vielleicht wirklich besser, sie die 7.Klasse am Gymmi fertig machen zu lassen und dann lieber die 7.Klasse in der Realschule nochmal zu machen. Viele Realschulen nehmen zum Halbjahr auch keine Gymmi-Kinder ab Klasse 7 mehr auf.

Wir haben selbst unseren Sohn vom Gymmi auf die Realschule umgeschult. Allerdings war das in Klasse 6. Ihm war das G8 zuviel und ausserdem lief auch noch Mobbing durch Schüler und Lehrer. Die Story ist ziemlich lang, und die Umschulung war die einzige Möglichkeit für ihn.

Grüßle
Simone

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21.12.2009 19:26
avatar  Samy ( gelöscht )
#4
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Samy ( gelöscht )

Hallo Susanne,
leider hatten wir wirklich einen ziemlichen Druck. Hier in Bayern ist der Wechsel leider nicht zum Halbjahr möglich. Nachdem Samira zwar gute Noten in der Schule bringt, diese aber nur unter extremen Druck meinerseits entstehen, haben wir bereits die 2 Schuljahre alles versucht, sie auf dem Gymnasium zu halten. Leider ist seit September an sie kein Herankommen mehr. Wie schreit uns nur noch an, mault andauernd, sie müsste nur lernen und hätte keine Freizeit, fängt ständig streit an und hält sich an keinerlei Regeln und Pflichten mehr. Nach einem Gespräch mit dem Beratungslehrer des Gymnasiums (das 3.) hielt auch er es für sinnvoll, ihr den Leistungsdruck ein wenig zu nehmen und ihr Selbstbewußstsein in Sachen Proben ein wenig aufmöbeln zu lassen, damit sie wieder ein bisschen mehr Ruhe bekommt und dadurch wieder ausgelassener wird. Leider musste ich diese Entscheidung bis heute treffen, da sie nur mit einem psychologischen Einverständnis des Beratungslehrers überhaupt die Schule wechseln kann und dieser meinte, jetzt wäre für sie der Einstieg in die laufende 7. noch gut zu schaffen und sie müsste dann nicht wiederholen und hätte auch keine so schlechten Noten. Mir macht dieser Druck leider bald ein Magengeschwür aber Samira hat sich vor ca. 2 Wochen entschieden, für eine Weile (bis Weihnachten) zu meinen Schwiegereltern zu ziehen, weil ich ihr klarmachte, dass man in einem ständig massigen und unverschämten Ton nicht mit Erwachsenen reden könnte und sie sich bis Weihnachten zu hause überlegen sollte, ob es vielleicht nicht an der Zeit wäre eine geeignete Wortwahl zu treffen. Im Klartext, sie hatte Kletter- und Reitverbot bekommen. Daraufhin lief sie bei klirrender Kälte von zu hause fort, was ein ziemliches Chaos bei uns in der Familie zur Folge hatte. Nun bin ich mit meiner Mutter zerstritten, die meint ich wäre viel zu hart zu dem Kind und zu hause wollte Samira auch nicht mehr bleiben, also ließ ich ihr ihren Willen, im Bewußtsein, dass meine Schwiegereltern auch Regeln aufstellen und Pflichten einholen. Das hat auch gut geklappt, aber das mit der Schule hat sich leider nicht geändert. Ich weiß, dass es eine schwere Entscheidung ist, aber ich bin guter Hoffnung, dass, wenn wir den Leistungsdruck etwas von ihr abnehmen, dass sie wieder mehr Spaß am Leben und vielleicht bei besseren Noten auch bald wieder am Lernen hat. Mir fällt leider nichts mehr ein, was wir noch tun könnten. In der Hausaufgabenbetreung hatte ich sie bereits in der Grundschule, dass hat leider nichts gebracht. Mit jemanden anderen lernen kann sie nicht, da lernt der andere nur von Ihr. Selbst die Logopädin hat angerufen und gemeint, Samira gibt Ihr das Gefühl, sie gehe ohne etwas mitzunehmen aus ihrer Stunde. Es hätte im Moment keinen Zweck. Irgendwie scheint komplett der Wurm drin zu sein. Ich kann nur sagen, dass die zwei Wochen ohne sie, sehr ruhig verlaufen sind, ohne Streit, ohne ständiges Hinterhermaulen ect. Das war sehr angenehm und für mich leider auch ein Zeichen, dass es auch anderst gehen könnte.


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