Hallo, bin zum ersten Mal im Forum
Hallo,
bin zum ersten Mal in meinem Leben in einem Forum und hoffe, alles richtig zu machen.
Unser Problem ist unser Sandwichkind (7 Jahre, Geschwister 2/11). Angefangen hat es mit ungefähr 4 Jahren, als wir der Meinung waren, das sie wohl mehr Konsequenz bräuchte, weil sie so schlecht "hörte". 1/2 Jahr nach der Einschulung ist sie in der Schule aufgefallen, weil sie so unkonzentriert ist, Hausaufgaben vergisst etc. Daraufhin wurde sie (negativ) auf gestörte Hörwahrnehmung getestet. Bei der psychologischen Beratungsstelle ist dann ein Hawick-Test gemacht worden, der in einigen Bereichen überdurchschnittlich, in anderen unterdurchschnittlich ausgefallen ist. Letztendlich sind wir dann beim Kinderpsychologen gelandet, welcher ADS ja - nein abchecken sollte. Sie hat dort dann aufgrund des Hawick-Tests Ergo bekommen und ist auf ADS getestet worden, mit dem Ergebnis, dass die Testerin meinte, ob wir aus Problemchen Probleme machen würden (HA,HA, die kann gerne mal hier vorbei kommen). Wenn ich dem Psychologen Situationen schildere, sagt er oft - typisch ADS oder aber genauso oft - völlig untypisch für ADS und will mir dann immer wieder Ritalin (nur so als Test (seine worte)) mitgeben. Bisher habe ich mich immer geweigert, weil ich der Meinung bin, dass man ein solches Medikament nur nach gesicherter Diagnose geben sollte (bin ich da auf dem Holzweg?). Leider hat die Maus auch noch Neurodermitis und nun auch noch eine (wohl chronische) Nesselsucht. Als das letzens aufgetreten ist, war sie so mies drauf (sie eigentlich den ganzen Tag nur über alles gemeckert (das juckt ja auch fürchterlich), meinte der Psychologe aber, ob das Kind denn überhaupt schon "geboren" sei. Ich würde sie ja so überbehütet (will ich auch gar nicht wirklich wiédersprechen), dass die ganzen Symptome daher kommen können. Jetzt wissen wir überhaupt nicht mehr was wir noch glauben sollen. Am liebsten würde ich den Psychologen mal wechseln, habe aber Sorge, dass sie dann womöglich die ergo nicht mehr bekommt. Wir sind so ziemlich mit unserem Latein am Ende. Jetzt habe ich mega viel geschrieben. Ich hoffe, dass das in Ordnung ist. Tut mal gut, es bei Leuten loszuwerden, die ähnliche Probleme haben. Hat jemand noch einen Tip für uns, was wir noch tun können? Hat jemand eine ähnliche Situation erlebt? Wir sind wirklich dankbar für jede Anregung. Schon jetzt vielen Dank und viel Geduld und Kraft (die fehlt mir leider viel zu häufig) mit euren Mäusen. antje
hi antje,
mein sohn ist 10 jahre alt und hat auch neurodermitis und ganz schlimm heuschnupfen. Wir haben allerdings einen tollen kinderarzt, der das einigermasen in den griff bekommt. ich würde dir raten das kind richtig testen zu lassen. weil auf verdacht oder nur so zum test gibt man kein ritalin. wir sind abens oft im ads chat, da kann man dann viel besser über so etwas sprechen. vielleicht findet man jemanden der aus der gleichen gegend ist und mit ärzten und therapieen sich auskennt. fals du aus der gegend von stgt bist schick mir eine private mail, dann können wir telefonieren.
kopf hoch es kommen auch wieder bessere zeiten---man muß sie nur erkennen
liebe grüße
jmc
In Antwort auf:
Wenn ich dem Psychologen Situationen schildere, sagt er oft - typisch ADS oder aber genauso oft - völlig untypisch für ADS und will mir dann immer wieder Ritalin (nur so als Test (seine worte)) mitgeben. Bisher habe ich mich immer geweigert, weil ich der Meinung bin, dass man ein solches Medikament nur nach gesicherter Diagnose geben sollte (bin ich da auf dem Holzweg?)
Hallo Antje,
ich denke nicht, daß du da auf dem Holzweg bist. Wenn es schwierig ist,ADHS zu diagnostizieren bzw. zweifelsfrei auszuschliessen, greifen manche Psychologen vorschnell in die Medi-Kiste, nach dem MOtto, wenns wirkt, dann ja, wenn nicht dann nein. Das ist meiner Meinung nach unverantwortlich. Besser du suchst einen Spezialisten, der sich mit ADHS-Diagnosen auskennt.
Falls du Hilfe brauchst bei der Suche, schick mir eine Private Nachricht, vielleicht kann ich dir helfen...
Achja, und willkommen hier im Forum, Antje
lg,
Micha
Hallo Antje,
Ein ganz herzliches Willkommen hier im Forum. Ein kleiner Tipp für mich an dich - schreib in Absätzen - das liest sich leichter. Kleiner Tipp den ich von mandelkern bekommen habe.
So nun zu deinem Problem, ich glaubte erst ich lese unseren eigenen Gang zur ADS Diagose. Wir haben so viele Gemeinsamkeiten - du wirst sehen.
Kurz zu meiner Geschichte - bin verheiratet, 31 Jahre alt und die Mutter eines 7 Jahre alten Sohnes (1. Klasse). Leider ist er immer ein Einzelkind geblieben - er war einfach zu anstrengend, so dass wir kein 2. Kind wollten, aus Angst ihn zu vernachlässigen.
Außerdem sind wir zeitlich zu stark in unseren Beruf eingebunden - Mann selbstständig, eigene Firma und ich bin bei ihm angestellt.
So aber nun zu unseren Sorgen. Er war schon immer sehr lebhaft, wild, konnte Gefahren für sich und andere nie richtig einschätzen und eckte halt immer oft schon im Kindergarten bei den Erziehern und anderen Kindern an.
Er ist ein Eigenbrödler und braucht ständig neue Sachen, mit denen er sich beschäftigen kann. Lange Zeit mit irgentwas spielen - Pustekuchen.
Dann kam die Schule und wie bei dir kamen die Beschwerden aus der Schule - raufen auf dem Schulhof, Stress mit seinen Mitschülern, unkonzentriert, passt nicht auf, ruft in den Unterricht, kann nicht abwarten bis er an der Reihe ist, muss sich beim Sport im extra Raum umziehen ....., könnte noch weiter machen.
Es folgten Gespräche mit uns und der Lehrerin und unserem Sohnemann, leider kam keine Besserung. Anfang des Jahres entschloss ich mich, ihn bei der Kinderärztin vorzustellen, um abzuklären was los ist. Ich hatte einige Termine abzuarbeiten - aber ich habe auch positives aus diesen Tests mitbekommen.
1. Bluttest - i.O.
2. Neurologe - EEG und neurologische Untersuchung i.O.
3. HNO - Wahrnehmungstest i.O., Hörtest schlecht - hat Polypen in der Nase, diese drücken auf die Ohren, müssen
vielleicht bald raus
4. Psychologin - und hier gibts bei unseren Kindern super viele Übereinstimmungen
Der Hawik-Test wurde auch bei ihm gemacht, und auch überdurchschnittlich und anderswo weit unter dem Durchschnitt. Er ist sehr intelligent, kann sich super viele Dinge merken, hat ein sehr gutes Auge für Details, die mir teilweise gar nicht auffallen, und ist ein kleines Mathe-ASS. Rechnen macht ihm super viel Spass. Auch in deutsch hat er sich in den letzten Wochen in der Schule sehr gesteigert.
Die Auswertung brachte uns aber in Bezug auf den Verdacht ADHS nicht viel weiter. Die Psychologin sagt schlicht nein, keine Anzeichen während der Testung, aber die Auswertung der Fragebögen (Eltern und Lehrerin) war bei seiner Lehrerin doch deutlich über dem Grenzwert. Die Testung dauerte auch nur 2 Stunden - da kann man das unmöglich abschätzen. Ich bin der Meinung, dass muss über einen längeren Zeitraum und möglichst auch in seinem eigenen Umfeld erfolgen. Die Kinderärztin ist sich auch nicht sicher. Ich würde aber auf keinen Fall ein Medikament nur hin auf einen Verdacht meinem Kind geben und schon gar nicht als Testobjekt. Da müsste ich schon Klarheit haben, selbst dann würde es mir sicher nicht leicht fallen. Was sagt denn dein Partner dazu?
Wir werden nun eine Ergotherapie beginnen - wie ihr auch. Wäre schön wenn du mal schreiben könntest, was da so gemacht wird. Ich habe nämlich keine Ahnung was uns erwartet.
Es wäre schön, wenn wir weiter in Kontakt bleiben könnten, gerade da so viele Gemeinsamkeiten vorhanden sind. Gerade auch in Bezug auf die Unsicherheit - ADHS ja oder nein. Wie gehe ich damit um? Wie geht es weiter? Müssen Medikamente sein oder nicht? Und die Sache mit dem überbehüten - lass dir bloß nichts einreden. Jeder muss doch für sich selbst abwägen, was er seinem Kind zutraut bzw. was man ihm abnehmen kann. Mein Mann sagt auch oft, ich soll nicht wie eine Glucke sein - ich bin´s aber gern. Vielleicht können wir uns ja noch ein paar hilfreiche Ratschläge geben.
Liebe Grüße Stubbe
Hallo Antje,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Mich würde mal interessieren, wie dieser Psychologe dazu kommt, euch Ritalin ("nur so zum ausprobieren") mitgeben zu wollen. Ganz abgesehen davon, dass Psychologen überhaupt keine Medikamente verschreiben dürfen, wäre das bei einem BTM-rezeptpflichten Medikament ein Unding! Dazu kommt sein ganzes Rätselraten in Bezug auf das, was er für "typisch" und insbesondere auch "völlig untypisch" für ADS vermutet (besonders interessant wäre es, zu erfahren, was er denn für "völlig untypisch für ADS" hält), sowie seine Spekulationen darüber, dass die ganze Symptomatik auch durch deine Überbehütung verursacht werden könnte. Es ist doch ganz normal, dass Eltern auf die Bedürfnisse ihrer Kinder reagieren, und ADS-Kinder "produzieren" nun einmal gerade durch ihre Symptomatik ganz automatisch behütsamere Eltern. Da neigen manche weniger ADHS-kundige Fachleute noch immer gerne dazu, Ursache und Wirkung zu verwechseln.
Mike
Hallo an euch alle!
Vielen lieben Dank für die super schnellen Antworten.
Da wir morgen übers Wochenende weg fahren und ich noch mega viel zu tun habe, schaffe ich es leider nicht jetzt zu antworten. Ich wollte eigentlich nur mal kurz reinschauen und war wirklich total überrascht.
Melde mich aber auf jeden Fall spätestens Anfang nächster Woche. Vielen, vielen Dank und allen ein schönes Wochenende!
Antje
Hallo jmc,
nun haben wir ein wirklich entspanntes Wochenende verbracht (Urlaub auf dem Bauernhof) und ich habe Zeit zu antworten. Das mit dem Chat wäre eine wirklich tolle Sache, nur leider bin ich internettechnisch ein ziemlicher Laie und weiß nicht wie das funktioniert. Es wäre wirklich toll, mal mit jemandem zu reden, der ähnliche Probleme hat. Wir kommen übrigens aus dem Ruhrgebiet. Der Psychologe sollte ja eigentlich auf ADS testen (er hat ja auch einen Test gemacht (Dauer 45 min.)). Ich würde ja gerne wechseln, habe aber Sorge, dass sie dann keine Ergo mehr bekommt. Was tut ihr denn gegen die Neurodermitis? Das ist ja auch immer ein ständiges auf und ab. Viele liebe Grüße und danke.
antje
Hallo Micha,
genau das ist das Problem. Er meint, wenn sie sich dann anders verhalten würde, dann wäre es wohl ads. Wenn ich mir aber die Nebenwirkungen ansehe, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich Ritalin wirklich nur im äußersten Notfall geben würde. Die Lehrer raten mir z. Z. auch noch davon ab. Gibt es denn wirliche ADS-Spezialisten? Ich dachte, das wären die Psychologen. Verwirrend ist auch, dass meine Kinderärztin und der Psychologe sagen, wenn ads - dann ritalin. Die Psychologische Beratungsstelle aber rät, Ritalin nur bei besonders schwierigen Fällen zu geben. Unserer Tochter bekommt z. B. auf Anraten einer Kurärztin morgens eine Eieruhr gestellt (weil sie immer so trödelte) und wenn sie in der vorgeschriebenen Zeit fertig ist, dann bringe ich sie ein Stück zur Schule. Findet sie klasse und ich glaube sie ist im letzten 1/2 Jahr maximal 5 -6 mal alleine gegangen, weil sie es nicht geschafft hat. Wenn das doch funktioniert, dann muß man doch auch die anderen Probleme irgendwie ohne Medikamente in den Griff kriegen können. Antje
Hallo Stubbe,
auch dir vielen Dank für deine prompte Antwort.
Als ich deine Liste so durchgelesen habe ist mir eingefallen, dass man uns zum EEG auch noch geschickt hat (alles okay).
Mein Mann ist auch ganz klar z. Z. noch gegen Ritalin. Er fand sie zwar auch schon immer ein bißchen "schlecht erzogen", konnte aber lange nicht verstehen, weshalb ich "so ein Drama" daraus machen würde, da er von morgens 6 bis abends 6 Uhr nicht zu Hause ist und so viele Situation gar nicht mitbekommt. Mittlerweile sieht er es auch anders und ist der Meinung, dass wir etwas tun müssen (nur was???)
Wir waren im letzten Jahr zwar zur Mutter-Kind-Kur, aber ich werde trotzdem versuchen, über die Rentenversicherung eine Kinderrehamaßnahme für die Maus in einer Klinik für Neurodermitis und ADS zu bekommen. Vielleicht kann man uns da dann weiterhelfen. Habt ihr also auch noch keine wirkliche Diagnose?
Zur Ergo geht unsere Tochter super gerne. Da hat sie ja die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Therapeutin und für sie wird da nur gespielt, gebastelt, etc. und das findet sie toll. Eigentlich spielt die Therapeutin wirklich nur mit ihr oder töpfert, sägt, etc. Immer auf die Fähigkeiten des Kindes abgestimmt um es zu fordern, aber nicht zu überfordern. Sie werfen auch Sandsäcken, schaukeln in Hängematten etc. Jetzt hat die Therapeutin eine Schulung gemacht und wir wurden letzten Donnerstag bei verschiedenen - von ihr vorgegebenen - Situationen gefilmt (Lernsituation, Spiel, etwas planen, Konfliktgespräch, Kuscheln). Die Auswertung steht aber noch aus.
Das mit dem Überbehüten ist so eine Sache. Einerseits bin ich mir ziemlich sicher, dass er Recht hat. Ich stelle mich wirklich an und nehme den Kindern viel ab. Wenn aber das die Lösung der Probleme sein soll, da bin ich mir dann nicht mehr so sicher. Ich wäre natürlich froh. Das wäre mit Sicherheit leichter in den Griff zu kriegen. Ich habe angefangen, mich ein bißchen zurückzunehmen und erinnere meine Tochter z. B. nicht mehr ständig daran, wenn sie zu einem Termin muß, sondern sage es ihr nur noch ein bis zweimal. 2 Mal ist sie schon zu spät gekommen, weil sie auf dem Weg zur Jacke noch andere Dinge machen mußte (wollte), aber es klappt nun wirklich schon besser.
Viele Grüße
Antje
Hallo Mike,
vielen lieben Dank für die Antwort.
Der Psychologe meint, durch ihr evtl. anderes Verhalten nach Einnahme von Ritalin könnte man es halt feststellen. Ich würde dann erst einmal feststellen, welches Potenzial in dem Kind steckt (seine Worte).
Wir sind so verunsichert von allem, ich bin mir gar nicht sicher, ob ich will, das sie auf einmal ganz anders ist. Natürlich möchte ich ihr helfen, gar keine Frage. Aber ich denke oft - ist es dann überhaupt noch unsere Tochter??? Vielleicht ist es ja für uns noch nicht schlimm genug, wenn ich mir solche Gedanken mache. Ich habe ja nun auch schon etwas im Internet gestöbert und mir Berichte durchgelesen. Also wenn es eine ADS-Skala von 1 - 10 gäbe, würde ich unsere Maus vielleicht bei 3 ansiedeln.
Verschreiben tut er es aber, ich habe schon oft genug mitbekommen, wie Eltern sich Rezepte abgeholt haben. Und zum Thema "Überbehütung" - Er meint, es könnte auch ein Mama-Beschäftigungs-Programm sein (ebenfalls seine Worte).
- Kinder mit ADHS - Selbsthilfe für Eltern - ARCHIV
- ADHS Selbsthilfe für Eltern - 2013, 2012, 2011
- ADHS Selbsthilfe für Eltern - 2010, 2009, 2008
- ADHS Selbsthilfe für Eltern - 2007, 2006, 2005
- Medis - Archiv 2008-2010
- Medis - Archiv 2005-2007
- Bücher
- Willkommen in unserem Forum
- Kinder mit ADHS - Selbsthilfe für Eltern
- Selbsthilfe für Erwachsene mit ADHS
- Frauen und Mädchen mit ADHS
- Diagnostik, Therapie, Medikation
- ADHS und Autismus
- Plauderecke
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!