ADS und Geld

26.04.2011 11:18
avatar  ferrano
#1
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Hallo!

Noch ein Thema von mir, dass einem graue Haare bescheren kann.

Wieder der Sohn mit fast 11 Jahren. Er bekommt Geld zu Ostern und möchte sich etwas kaufen. Zuerst ist es ein Hase, weil sein Bruder auch einen hat. Dann doch kein Hase, weil man ja einige Tage darauf warten müsste, nämlich bis Hase 1 kastriert ist, damit Hase 2 ohne Nachkommen zu zeugen dazu kann. Also eben doch kein Hase, weil warten ist sch.... Dann will er sich Lego kaufen, das Zimmer biegt sich unter Lego (ca.3 Ikea- PLastikkisten voll und noch Zeugs im Regal). Auch hier geben wir zu bedenken, ob es denn wirklich noch mehr Lego sein soll, da Junior nur "kurze" Spiel und Bauzeiten damit verbringt.

Er versteht nicht, dass er sich in Ruhe überlegen soll was er sich wünscht.
Er hat spontane Bedürfnisse und kauft mehr oder weniger planlos ein, um dann festzustellen, dass er eigentlich jetzt das Teil xy wirklich brauchen könnte.Dann hat er aber kein Geld mehr.

Diese Situationen entstehen immer wieder (lernt nicht aus Erfahrung). Wir haben also versucht, Junior aus Erfahrungen lernen zu lassen. Ergebnis na ja eher nicht son Erkenntnisgewinn für Junior.

Wir versuchen ihn zum Sparen zu motivieren (Spar das Taschengeld von einem Monat plus Ostergeld plus Zuschuss und Du kannst Dir dann in 4 Wochen xy kaufen ...)dauert ihm zu lange und in 4 Wochen gibt es das Angebot für xy nicht mehr, meint er. Die Zeiträume sind zu lang und nicht überschaubar.

Also muss er jetzt 3 Tage warten bevor er in die Stadt eilen kann um sich ein PC- Spiel zu kaufen. r sieht das als reine Schikane und nicht als Versuch oder Möglichkeit den "Markt zu checken" (was kriege ich denn so für 30 Euro?) und auch seine Bedürfnisse zu erkennen.

Die Konflikte laufen bei ihm nur auf der "Beziehungsebene" ab die Erkenntnisse auf der "Sachebene" sind nicht vermittelbar. ("Ihr seid gemein, ich darf nicht über mein Geld bestimmen, die anderen dürfen sich auch kaufen was sie wollen ..."etc.)

Hat noch jemand einen Geld- Analphabeten? Wie können wir ihm helfen ein Wenig Ordnung da rein zu kriegen?

fragt Euch Uli


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27.04.2011 21:18
avatar  Christa ( gelöscht )
#2
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Christa ( gelöscht )

Hallo Uli,

bei unserem Sohn (jetzt 14) war das noch vor ungefähr 1 1/2 Jahren genau so. Immer mußte das Geld sofort ausgegeben werden, gutes Zureden und Erklärungen haben nicht geholfen. Da Sohn nicht viel Taschengeld bekommen hat, hat er das Geld dann immer in irgendwelchen "Blödsinn" investiert - entweder in "Plastikkram", der natürlich ruck zuck kaputt war oder aber in Süßigkeiten von der Bude.
Irgendwann ist ihm dann beim Zählen seiner Cents aufgefallen, dass es bei jeder Münze verschiedene Rückseiten gibt. Ich weiß nicht warum, aber das hat ihn so interessiert, dass er angefangen hat, nur noch das Geld auszugeben, von dessen Rückseite er schon ein Exemplar in seiner Sammlung hatte.

Heute ist er - ohne unser Zutun - völlig anders und spart was das Zeug hält - zuletzt für ein Handy, nicht, weil man damit telefonieren kann, sondern weil man so etwas nun mal haben muss.

Meine Tochter, fast 13, ebenfalls ADS'lerin, ist ebenfalls auf dem Trip, alles sofort auszugeben. Ich hoffe, dass dies auch eine Sache des Alters ist und sie vielleicht auch bald eine "Eingebung" hat.

Vielleicht kannst du ihn ja auch zum Sammeln animieren.

Viel Erfolg und starke Nerven.

Viele Grüße

Christa


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30.04.2011 16:37
avatar  Biene ( gelöscht )
#3
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Biene ( gelöscht )

Hallo Uli ,

Zitat
Er versteht nicht, dass er sich in Ruhe überlegen soll was er sich wünscht.
Er hat spontane Bedürfnisse und kauft mehr oder weniger planlos ein, um dann festzustellen, dass er eigentlich jetzt das Teil xy wirklich brauchen könnte.Dann hat er aber kein Geld mehr.



hmmm...das finde ich ja das schwierige, da sie wirklich selbst entscheiden zu lassen, da es ja das Taschengeld ist ,oder Geld was sie nicht zweckgebunden geschenkt bekommen haben...da nicht reinzureden .

...und das dann aushalten , was sie sich dann kaufen, auch wenn es in deinen Augen / seufz sicher vieler Eltern ein "Kruscht" ist .
...eben , dann hat er aber kein Geld mehr ...und das muß dann dein Sohn aushalten... und das Gejammer und Geschimpfe meist die Mama ....tröst ...wünsch dir da starke Nerven zum aus und durchhalten ...irgendwie denke ich , das egal was dann gekauft wird , sofort der nächste Wunsch auf der Liste steht...sowie du deinen Sohn beschreibst (unserer hat Wünsche, die würden für zig Jahre reichen,ihm gehen die Ideen und Wünsche nicht aus )...also bei unserem ist das meist sehr schnell dann da , wenn er sich was gekauft hat, das Teil xy wirklich auch wichtig wäre zu haben , weil...dann kommen zig Überzeugungen , weshalb genau das noch wichtig ist ...

Ideen für da Ordnung reinbringen ??? meine Mittlere zB wollte alles selber erleben und herausfinden , wenn man da versucht hätte "Ordnung " reinzubringen , keine Chance .

Ich versuche, Betonung liegt auf versuchen, bei Sohni da gelassener zu sein, Tips , Anregungen geben, aber ihn dann über sein Geld entscheiden lassen (natürlich kommt es auf die Summe an ) ...weil meine beiden Großen meinten, das ich oft viel zuviel gesagt hätte und sie sich gewünscht hätten, ich hätte mehr Vertrauen zu ihnen gehabt ...


Vielleicht ist weniger helfen die größere Hilfe , weil ich bin kürzlich über den Bericht von der Ergo erschrocken, da stand , er weiß, das ihm geholfen wird...sprich, Sohni bemüht sich nicht ausdauernd, weil ich ihm zu schnell helfe ...also , da war/bin eindeutig ich das Problem ...vielleicht, versuchen wir manchmal zuviel zu helfen ..und sie somit gar nicht zur Selbsterkenntnis kommen können, weil ja wir für sie denken ????

Was nicht heißen soll, sie nicht mehr zB zum Sparen motivieren,... sondern die Reaktion , wie wir darauf reagieren ändern, es respektieren, wenn sie komplett anders handeln , als wir es tun würden .Nicht all zu sehr enttäuscht sein ...bzw das enttäuscht sein ihnen zeigen ...zumindest mir fällt es schwer, dann wirklich still zu sein,und keinen Kommentar darüber abzugeben, wenn in meinen Augen, dann doch wieder Kruscht gekauft wurde .


Grüßle Biene


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