Was tun im Notfall?

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23.06.2011 16:33
avatar  lila
#11
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Hallo Omi52,

du schreibst: "mir wurde dauernd vorgeworfen, ich wollte unbedingt eine Diagnose für Enkel"

Ich frage mich, wer dir diese Vorwürfe gemacht hat.
Und was diese Vorwürfe bezwecken sollten.

Liebe Grüße,
lila


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23.06.2011 20:15
avatar  Simone
#12
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Hallo lila,

Zitat
Ich frage mich, wer dir diese Vorwürfe gemacht hat.
Und was diese Vorwürfe bezwecken sollten.



Du wirst lachen(obwohl es nicht zum lachen ist!!!)aber es gibt diese Menschen wirklich.
Wir haben es zum Beispiel schriftlich vom JA, dass die der Meinung sind, dass wir wollen, dass unsere Kinder eine seelische Behinderung haben. Ist jetzt 2 Jahre her, stand in deren Brief an unseren Anwalt. Ich könnte dieser Dame heut noch Gift geben

Unabhängig davon, verstehen viele nicht, was wir für Sorgen und Nöte wir mit unseren Kindern haben.

LG

Simone

Nur gemeinsam sind wir stark! - Heute schon die Welt auf den Kopf gestellt?


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23.06.2011 21:30
avatar  Omi52
#13
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Ja, genauso ist es, einmal heißt es für eine Diagnose ist es zu früh,
ein anderes Mal wurde gesagt "Verdacht auf adhs" ist der Weg zur Diagnose
oder was willst mit einer Diagnose, was ändert sich dann?
oder warum ich dauernd eine Diagnose will, der Kleine ist erst 3 (jetzt 4)

Es gibt schon noch mehr solche Aussagen, das ist was mich sehr verunsichert hat, aber es wird doch nicht besser mit ihm, es wird immer schwieriger.
Er geht ja in eine Gruppe 1 mal in der Woche. Da sind 5 Förderkinder, aber unserer fällt total auf, weil er bis vor 2 Wochen nichts machte was er sollte.
Die betreuende Dame sagte einmal "jetzt ging der Knoten auf, er setzt sich hin und hört auch mal zu, steht zwischendrin immer wieder auf, aber es wird schon, er muss das ja lernen"

meine Info ist, dass adhs-Kinder erst l e r n e n k ö n n e n, wenn sie Medis bekommen,
Ist das nicht richtig?

Enkel kann auch nicht mit Kindern, höchstens mit einem
Kindergruppen interessieren ihn nicht,
wenn er dann zuhause ist, seh ich was das für eine Anstrengungfür ihn war, wenigstens ein wenig zu tun, was dort verlangt wird. Er flippt jedesmal total aus.

zur Zeit hat er auch Probleme damit, er hat viele Besitzansprüche, darf man nichts nehmen oder benutzen was ihm gehört, aber er langt alles an was anderen gehört. Er kann den Unterschied nicht verstehen.

Da gibt es dann immer Geschrei und er liegt am Boden und schlägt mit den Füßen um sich,
egal ob es darum geht, dass er etwas nicht hergeben will, oder etwas haben will

vorhin auch wieder: er wollte von Mama für seine Kinderpost Büroklammern. Mama gibt ihm von jeder Farbe 2 Stck.
Enkel will aber alle haben. Mama sagt nein, die gehören mir, die brauch die Mama. Hier hast du einige, das reicht.
Enkel will aber alle, also gehts wieder los
er schreit und schlägt um sich
bis er dann endlich nach langem Geschrei bei der Oma auf dem Schoß sitzt, Schnulli im Mund und von nichts mehr was wissen will

Wenn er von der Gruppe kommt, muss man auch aufpassen, ein kleiner Auslöser und schon gehts wieder los.
Da tobt er durch die Wohnung schlägt auf alles und wirft Sachen durch die Gegend
aber die Dame sagt ja " es wird schon, er muss das ja lernen"
er ist fix und fertig wenn wir wieder zuhause sind, obwohl diese Gruppe nur 1 1/2 Stunden dauert.
Das ist schon viel für ihn, die Anstrengung ruhig zu sitzen oder das zu tun, was andere wollen, ist für ihn Stress pur.
Sicher wird er das alles noch lernen müssen, aber doch nicht alles auf einmal, da ist ständig ein Druck, ob von Leuten aus dem privaten Bereich oder von der Frühförderung.
Das muss alles zuhause ausgebadet werden.
Ich wundere mich gar nicht, wieso ich Nerventropfen brauche, man darf auch mit niemandem reden, weil dieses dumme Gerede will ich und meine Tochter nicht mehr anhören.
Fremde wissen sowieso alles besser, dabei haben die keine Ahnung.


Auch verstehe ich nicht, Enkel soll zur Logopädin, weil er manche Wörter mit einem falschen Anfangsbuchstaben
spricht.
Damit er das richtig spricht bis er in die Schule kommt.
Ich versteh das nicht, ich habe 3 Töchter großgezogen, alle 3 haben das gemacht und bis sie in die Schule gekommen sind, hat sich das gegeben.
Es tut mir leid, aber zur Zeit könnte ich in die Luft gehen, es ist schon sehr anstrengend, aber er ist auch so ein liebes Kind, wenn man von den Problemen absieht.
Sagt er doch vor ein paar Tagen zu mir "komm Oma setz dich mal hin, ich will dich mal streicheln"
dann hat mich die kleine Maus gestreichelt, die Hände, die Arme, meine Ohren und das ganze Gesicht und die Haare.
Das sind dann Streicheleinheiten, die alles wieder gut machen.

Liebe Grüße
ich habe nächste Woche einen Gesprächstermin beim Kinderarzt, den werde ich mal mit Fragen bombardieren, ich mache mir eine Liste was ich alles wissen will.

Omi52


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24.06.2011 00:08
avatar  lila
#14
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Liebe Omi52,

du schreibst, dass der Kleine erst 4 Jahre alt ist. Für eine ADHS-Diagnose ist das noch sehr früh. Das kann man normalerweise in diesem Alter noch nicht sicher feststellen. Bis dahin wären Frühfördermaßnahmen angesagt, was ja offenbar bei euch auch geschieht.

Die Fördergruppe, die er einmal pro Woche für anderthalb Stunden besucht, scheint ihm aber nicht so gut zu tun, wenn er hinterher so ausflippt. Was wird denn da gefördert und wer hat das vorgeschlagen? Ich würde mit demjenigen das Gespräch suchen und rückmelden, dass sich durch den Besuch der Gruppe neue Probleme ergeben (die Büroklammern, aber auch auf Sachen einschlagen und werfen). Vielleicht ist ja auch eine Einzelförderung für ihn möglich.

Was die Logopädie betrifft, so denke ich, es gibt wichtigere Probleme, die man zuerst in Angriff nehmen sollte. Da der Junge doch sehr extrem reagiert, halte ich es schon für sinnvoll, dass sich neben dem normalen Kinderarzt unbeding auch ein KJP das Kind anguckt.

Gibt es bei euch in der Nähe ein gutes Elterntraining? Mit dem richtigen "Handwerkszeug" kann man dem Stress, den unsere anstrengenden Kinder nun mal mit sich bringen, gelassener entgegensehen.

Was ich toll finde, dass der Kleine so lieb sein kann und dass du das auch so schön beschreibst. Solche Momente muss man sich aufschreiben und nachblättern, wenn es mal wieder richtig stressig wird. Und ich finde es auch klasse, dass du deine Tocher in der Kindererziehung so gut unterstützt. Nur wenn du dann, wie du schreibst, Nerventropfen brauchst, dann mache ich mir Sorgen um deine Gesundheit. Was tust du denn für dich selbst?

Liebe Grüße,
lila


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24.06.2011 00:35
avatar  Omi52
#15
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Liebe Lila,

diese Gruppe läuft unter "Heilpädagogische Maßnahmen". Zuerst war einmal in der Woche eine Sozialpädagogin bei uns und hat sich mit Enkel beschäftigt u. die hat uns diese Gruppe empfohlen.
Bin mir nicht sicher, Enkel freut sich immer auf die Gruppe. Jetzt waren Ferien und da fragt er schon fast jeden Tag wann denn wieder Gruppe ist.

Daß er zuhause dann so ausflippt, das kann nur daran liegen, dass er sich so arg zusammen nimmt und versucht dort die Regeln zu befolgen, das strengt ihn so arg an, das ist Stress für ihn, das hat mir so auch die Sozi-Pädagogin bestätigt.
Das mit der Logopädie sehe ich auch so, da werde ich nochmal nachhaken, ob das nicht anders geht.

Im September soll er in einen integrativen Kindergarten. Wir müssen nur noch einen Probetag oder Probestunden machen. Finde ich doof, entschuldige, aber was wollen die sehen, wenn Enkel 1-2 Stunden dort ist.
Sie wollen danach erst entscheiden, ob sie ihn nehmen oder nicht.
Da er ständig betreut (hab kein anderes Wort gefunden) werden muss, ist das schon ein Problem.

Oh ich bin total müde, ich muss in mein Bett
Gute Nacht

Omi52


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24.06.2011 13:16
avatar  ferrano
#16
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Liebe Omi 52!

Zum Thema "frühe Diagnosen": inzwischen gibt es einige Fachleute, die auch im zarten Alter von 3 -4 Jahren Diagnosen stellen können, vor allem wenn die Sympomatik so ausgeprägt ist.
Ihr könnt auch überlegen, ob die Logopädie wirklich aktuell so wichtig ist und ob es nicht sinnvoller wäre eine Ergotherapie zu machen. Dort kann er lernen ein Spiel zu Ende zu spielen, etwas zu bauen, zuhören, Selbstständigkeit üben, evtl. mit einem Kind zusammen angeleitet spielen üben etc.
Das Training für "soziales Miteinander" scheint mit extrem wichtig. Klar sind seine Akkus danach leer, für unsere Kids ist es durchaus normal, dass sie danach rumflippen.
Ich war dann immer viel draußen mit meinen Jungs, dort konnten sie ganz gut runter kommen. Vielleicht hilft es ihm auch, wenn er nach der Heilpädagogik noch etwas allein draußen vor sich hin wurschteln kann?

Dem Kinderarzt sagen, dass ihr zu Hause sehr, sehr belastet seid. Klar, liebt ihr euren Schatz- aber auch viele "Fachleute" können sich schlecht vorstellen, was das wirklich bedeutet.

Zum Thema Medis, die müssen nicht sein, aber für viele stark betroffene Menschen sind sie ein Segen (endlich mal ein Spiel zu Ende spielen, ein Buch ganz anschauen, mit Freunden ohne Streit spielen etc.)

Lieben Gruß
Uli


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