Vorstellung
Hallo liebe Gemeinde...
wie fange ich an: Ich bin 43 Jahre und Mutter von 3 Töchtern:
7,4 und 3 Jahre.
Die Älteste ist seit dem Kindergarten auffällig. Dort bin ich bei dem Elterngespräch aus allen Wolken gefallen, denn bei allen anderen Kindern war immer alles toll, als ich dann dran war:
Katastrophe... macht nicht mit, ist abgelenkt, hält sich nicht an Regeln.
Wahrnehmungsstörung hieß es dann irgendwann von der Kindergärtnerin.
Als sie 4,5 Jahre war sind wir dann zur Psychologin. Dort hörte es sich ziemlich genau so an wie das was "Pi" mit ihrem Sohn unter "Vorgehen der Psychologin - bin ich zu kritisch" erlebt hat, nur daß sie nett und höflich war und uns Ergotherapie empfohlen hat.
Das Problem ist eben, daß meine Tochter alleine gar nicht auffällig ist, sondern nur wenn viele Kinder aufeinander treffen.
Daher war die Ergotherape sicher nett, aber ich weiß nicht ob es geholfen hat.
2 Jahre lang haben wir das gemacht. Tochter wurde dann recht früh mit knapp 6 Jahren eingeschult, auf anraten der Beteiligten.
Erste Klasse lief eigentlich ganz gut. Außer das typische vergessen von Hausaufgaben etc.
Sie kommt stofflich mit. Jetzt ist sie in der 2. Klasse und nun wird es langsam ernst und die Lehrerin zieht die Zügel wohl fester an.
Nun erlebe ich das, was alle hier kennen: Anrufe zuhause, wöchentliche Briefe nach Hause, Ermahnungen, Entmutigungen, Wut.
Sie ist ständig abgelenkt, ruft in den Unterricht (teils zum Thema, teils zu ihrer Freundin, die leider auf der anderen Seite des Klassenzimmers sitzt), stört andere, legt sich auch mal auf den Boden wenn sie keine Lust hat, tut dies dann auch laut kund.
Sie hält sich nicht an die Regeln, stört andere beim Lernen, ist chaotisch.
Nun dachte ich, die Lehrerin hat sie nicht im Griff, das muß doch gehen. Zuhause ist es nicht so krass, obwohl sie noch nie ein Kind war das auf Fehlen gelernt hat oder sich so einfach an das hält was wir ausmachen.
Ständig vergißt sie Dinge in der Schule. In einer Woche hat sie 3 Jacken verloren/vergessen.
Nun kommt noch hinzu, daß sich auch die Chorlehrerin der Kirche und der Sportverein beschwert haben und mit Rausschmiß drohen weil sie sagen mit Kindern die stören und nicht richtig mitmachen können sie nicht arbeiten.
Sie macht Quatsch, stört alle, ist unaufmerksam.
Wir haben alles versucht: Strafe, Belohnung, Ausschluß, Diskussion, Erklärungen, Ermahnungen. Nichts hilft.
Eigentlich sind das typische Symptome die Jungs haben. Sie ist überhaupt nicht verträumt, nie müde. Ich muß sie ganz fest und laut ansprechen damit sie ihr Fehlverhalten merkt.
Natürlich gibt es auch zuhause oft Steit wegen dieser Dinge und das belastet unser Verhältnis.
Was geht in ihr vor? Ich weiß es nicht. Sie selber noch viel weniger.
Ich habe Probleme wie ich mit ihr umgehen soll.
Ich kann nichts ändern und auch nicht helfen.
Da es sich momentan wirklich zuspitzt brauchen wir wohl jemanden der uns hilft.
Damals haben wir weder Rat noch eine Diagnose bekommen.
Wie kommt man zu einer vernünftigen Diagnose? Wer macht das und was muß man tun damit die Ärzte sich richtig kümmern?
Danke fürs Lesen.
Liebe Gitta,
willkommen hier und entschuldige, dass dir noch keiner geantwortet hat.
Also ich rate dir, deine Tochter in der Sozialpädiatrie (SPZ) eures zuständigen Krankenhauses vorzustellen. Oder in deiner Nähe eine ADHS Elterngruppe zu suchen, die dir erfahrene Diagnostiker nennen können. Du brauchst eine Diagnose vom Arzt, damit du Therapien beantragen kannst.
Weiterhin empfehle ich dir das Buch "Das ADS Buch" von Kast- Zahn, oder mal im Internet nach gängigen Büchern zum Thema stöbern (große online- Bestellfirma hat gaaanz viele dazu).
Ihr Eltern müsst euch erstmal informieren und die Diagnose wird auch eine Weile dauern.
Der Kinderarzt müsste auch erfahrene Kollegen kennen, die diagnostizieren können.
Das was du schilderst kommt uns sehr vertraut vor. Hilf deiner Tochter möglichst bald, damit sie nicht in eine Abwärtsspirale aus Enttäuschungen und Wut trudelt ... die Kinder leiden wirklich auch unter ihrem Verhalten. Auch wenn manche es nicht so zeigen. Sie wissen, das sie anders sind.
In einer Elterngruppe und in den Büchern findest du Tipps, wie du deine Tochter unterstützen kannst. Vieles muss man ausprobieren, bis man was gefunden hat, was hilft.
LG
Uli
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