Selbstmord bei ADS

24.09.2006 11:40
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#1
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Barbie ( gelöscht )

Hallo miteinander

ich bin gerade ziemlich durch den Wind,
habe gestern innerhalb einer halben Stunde 2 Todesmeldungen aus meiner Familie bekommen.
Fall 1 älterer Herr, Herzinfarkt: schlimm aber kommt vor
Fall 2 mein Onkel, vermutlich auch ADS-ler hat sich nach Kündigung das Leben genommen. Ist mit dem Unfalltod seines 15-jährigen Sohnes vor 3 Jahren nicht fertiggeworden und immer mehr abgerutscht.
Leider wohnt er weiter weg und wir hatten so gut wie keinen Kontakt; es gab da mal einen bösen Streit.

Mir geht es grad richtig schlecht, vor allem wenn ich daran denke, dass mir mein 9-jähriger Sohn ab und zu erzählt, dass das Leben so Sch... ist und er gar nicht leben wollte!

Naja, da muss ich jetzt durch

es grüßt -lich

barbie
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24.09.2006 12:06
#2
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Liebe Barbie,

gerade habe ich deine mail beantwortet, das hat sich überschnitten, sorry !

Erst einmal herzliches Beileid !!!!!

Zu deinem Sohn: Viele von uns kennen das. ADHS'ler sind extrem, und gerade die schlauen haben oft schon sehr früh Selbstmordgedanken (meine Älteste saß kurz nach ihrem 7. Geburtstag auf der Couch und erklärte mir, sie sei so "anders" und so verzweifelt, dass sie nicht mehr leben wolle. Damals hatten wir noch keine Diagnose und sind auch sehr erschrocken.

Im Laufe der Jahre haben wir viele Familien mit der Doppelpackung, ADHS und HB, kennengelernt, und bei fast allen gab es sehr früh solche Äußerungen. Wenn du mir deine Adresse mailst, schicke ich dir die DVD mit der Sendung über einen Mitschüler meiner Tochter.

Damit möchte ich nichts schönreden ! Man sollte solche Aussagen immer ernst nehmen. Vielleicht kannst du Kontakt mit dem Psychologen aufnehmen ? Oder du rufst bei einer anderen Psychologin in der Nähe an und schilderst das Problem, vielleicht bekommst du zügig einen Termin.

Ich selbst als spät in den Dreißgern diagnostizierter ADHS'ler habe in meiner ganzen Schulzeit, besonders aber ab der 5. Klasse, intensiv über Selbstmord nachgedacht. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, erwachsen zu werden, weil ich das Leben fast nicht ertragen habe. Erkannt hat das damals niemand , meine Eltern waren schon immer nur mit sich selbst beschäftigt.

HEUTE ist das völlig anders. Irgendwie kam ich aus dem Loch, die Diagnose hat mir auch sehr viel geholfen, rückwirkend einiges aus meiner Kindheit anders zu bewerten.

Ich wünsche euch viel Kraft !!!!

Liebe Grüße,
Mandelkern


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26.09.2006 09:38
avatar  GabiR. ( gelöscht )
#3
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GabiR. ( gelöscht )

Hallo Barbie,

es tut mir leid, was passiert ist.
Wegen deiner Tochter such bitte schnell Hilfe und besprich es mit dem Therapeuten.
Solche Äußerungen sollte man immer ernst nehmen.
Auch ich kenn solche Gedanken und meine Mutter hatte nie Zeit für mich.
(Als Kind hat man schließlich auch keine Sorgen). Sie sagte immer zu mir:
deine Sorgen möcht ich haben, dann hätt ich keine!
Schließlich erzählte ich ihr gar nichts mehr.

Laß es bitte nicht mit deiner Tocher so weit kommen, sondern nimm sie ernst.
Sie wird es dir einmal danken.

Viele Grüße
Gabi


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26.09.2006 13:24
avatar  Barbie ( gelöscht )
#4
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Barbie ( gelöscht )

Danke Gabi

Ich nehme das schon ernst, sonst würde ich mir ja keine sorgen machen. Und wir sind auch bei einem Therapeuten zur Beratung.

wenn "Mein Sohn" so ne phase hat reden mein mann oder ich dann mit ihm und versuchen seine fragen zu beantworten und seine ängste auf ein realistisches niveau zubringen.

Letztens hat jemand gesagt "ADS sei schließlich keine tödliche Krankheit", doch ich befürchte, wenn man mal genauer hin sieht, wird man viele finden, die aufgrund von ADS selbstmord begangen haben oder denen seltsame unfälle (mein Cousin) passiert sind.

liebe Grüße

Barbie


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