neu hier - mit der Bitte um Austausch / Hilfe

06.01.2015 21:39
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#1
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Restless ( gelöscht )

Hallo zusammen,

ich bin kein diagnostizierter ADSler und genau hier liegt meine Problematik... aber ich erzähle erst mal...

Bereits im Grundschulalter wurde ich das erste mal bei einem Psychologen vorstellig (mittlerweile peile ich die 40 an). Problem: Gestörte Feinmotorik, gestörter Gleichgewichtssinn, Verhaltensauffällig und Jähzornig. Diagnose Minimale Cerebrale Dysfunktion. Das sind dann aber auch schon meine einzigen Erinnerungen daran...

Meine Jugend war geprägt durch einige Schulwechsel (ohne Umzug), häufige Arbeitgeberwechsel, die Unfähigkeit Freundschaften oder auch eine Beziehung aufrecht halten zu können.

Mit Anfang zwanzig und in einer gefühlten psychischen Notlage habe ich mich dann mit dem Thema MCD und - weil es diese Diagnose ja heute nicht mehr gibt - mit ADS beschäftigt. Alles (oder zumindest das meiste) was ich dazu las, führte zu einem enormen Wiedererkennungsgefühl und dem Gedanken, dass ich mit meiner Gefühlswelt vielleicht doch nicht ganz alleine dastehe... aber den Gang zum Arzt habe ich dennoch gescheut (meine Erfahrungen mit Ärzten sind nicht wirklich gut)...

Vor einigen Monaten kam eine extreme Angststörung auf. Die Angst hat sich zum Glück momentan wieder reduziert, aber seither stelle ich mir wieder die Frage, warum ich in vielen Dingen anders ticke als andere.

Da der Leidensdruck aktuell sehr groß ist, möchte ich nun endlich Gewissheit haben und mich auf ADS "testen" lassen (auch mit der Hoffnung verbunden, dass mir Medikamente evtl. zu einem "normaleren" Leben verhelfen).

Nun zu meinen Fragen:

Wie genau muss ich mir so einen Test bzw. eine Diagnosestellung vorstellen? Kann dies jeder Psychologe machen, oder wende ich mich hierzu besser an auf die Erkrankung spezialisierte Ärzte?

Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus.

Viele Grüße
Restless


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07.01.2015 00:24
#2
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Hallo Restless,

willkommen hier im Forum !

Aufgrund deiner Beschreibung ist es absolut im Rahmen der Möglichkeiten, dass du ADHS'ler bist. Und ich finde, auch aus der Erfahrung innerhalb meiner Familie, dass es sinnvoll ist, dich diagnostizieren zu lassen.

Leider gibt es noch immer viel zu viele "Fachleute", die ADHS bei Erwachsenen mehr oder weniger abtun. Wenn du dir einen weiteren Leidensweg ersparen möchtest, dann geh gleich zu jemandem mit Erfahrung mit erwachsenen ADHS'lern. Die nächste Selbsthilfegruppe in deiner Gegend kann dir hier sicher weiterhelfen.

Denn dein aktuelles Thema, die Angststörung, sollte nur unter Berücksichtigung einer eventuell vorhandenen (bzw. dann entweder diagnostizierten oder ausgeschlossenen) ADHS angegangen werden, sonst kann das ziemlich schiefgehen.

Bei meiner Tochter führte die Behandlung ihrer schweren ADHS zu einer erheblichen Verbesserung der Angst. Auch heute noch zeigen bei ihr die ersten Anzeichen von Angst immer ausgesprochen schnell, dass ihre ADHS zu sehr Oberhand hat und etwas unternommen werden muss.

Ich drücke die Daumen, dass du einen schnellen Termin bei einem/r guten Diagnostiker/in findest.

Viele Grüße
Mandelkern


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07.01.2015 00:54
#3
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Hi Restless,

herzlich willkommen in unserem Forum!

MCD ist ein nicht mehr verwendeter Begriff für ADHS. In Wikipedia steht nur der Verweis auf ADHS. Hast du die damalige mcd-diagnose noch schriftlich?

Eine ADHS wird entweder von fachkundigen Psychologen oder von ebenfalls fachkundigen Psychiatern diagnostiziert. Wenn es dir vorrangig um Medikamente geht, dann suche einen geeigneten Psychiater auf. Wenn es um den hohen Leidensdruck geht, dann wende dich an einen geeigneten Psychologen. Sofern es möglich ist, solltest du dich im Vorfeld nach den ADHS-Kenntnissen des ausgewählten Diagnostikers erkundigen.

Viele Grüße
Susanne

Wenn ein chaotischer Schreibtisch ein Anzeichen für einen chaotischen Geist sein soll, was sollen wir dann von einem leeren Schreibtisch halten? -Albert Einstein-

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07.01.2015 19:03
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#4
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Restless ( gelöscht )

Hallo,

Darüber, dass MCD und ADS die gleiche Erkrankung beschreiben, streiten sich ja die Geister. Aber ich werde mal schauen, ob meine Mutter evtl. von damals noch Unterlagen hat (ich befürchte eher nicht).

Momentan ist mein Hauptanliegen, meinen Leidensdruck zu verringern und irgendwann mal das Gefühl zu haben nicht vollkommen aus der Art geschlagen zu sein ;-) Auf welchem Weg dies passiert ist mir fast egal.... Also ob Medikamente oder Therapie.

Vielen lieben Dank für eure Tipps!!

Viele Grüße
Restless


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