Wirkung von Conerta
#1
Hier eine Frage an unsere Medi-Experten:
Wenn ich es richtig verstanden habe, besteht Concerta ja aus einem IR-Anteil (22% - sofort wirksam) und einem SR-Anteil (78% - wird durch Osmose peu à peu freigesetzt). Gibt es theoretisch die Möglichkeit, dass der IR-Anteil zur Wirkung kommt, der SR-Anteil aber wirkungslos bleibt?
Und wenn ja, an was könnte das liegen?
Bin gespannt auf Eure Beiträge!
Apollinaris
Hi Apollinaris,
ja, das hast du richtig verstanden. Du weißt, ich bin weder Medizinfrau noch Pharmazeut, nur interessierter Laie. Du fragst "Gibt es theoretisch die Möglichkeit, ...", und genauso theoretisch ist meine Antwort zu verstehen.
Theoretisch kann der IR-Anteil in der Ummantelung so wirken wie er soll, der Retard-Anteil aber nicht. Bei den 50:50-freisetzenden Medis kommt es immer mal wieder vor, dass der retardierte Anteil bereits zeitgleich mit dem unretardierten Anteil wirkt. Das wäre bei Concerta aber fatal, weil dann nicht "nur" das Doppelte der geplanten Dosis wirkt, sondern das Vierfache.
Dass der IR-Anteil wirkt, der SR-Anteil aber nicht, kann ich mir nur schwer vorstellen. Gehört habe ich davon in Verbindung mit Concerta noch nichts; das schließt aber nicht aus, dass es möglich wäre. Das OROS-Verfahren funktioniert mit Flüssigkeit, die in die Kapsel eindringt, wodurch das Methylphenidat aus der Kapsel austritt. Sofern dies nicht geschieht, woran könnte es liegen? Ist keine Flüssigkeit im Magen? Wird die Ummantelung an der Stelle, an der Flüssigkeit ein- bzw. Methylphenidat austreten soll, nicht aufgelöst? Flutscht die Kapsel so schnell durch den Verdauungstrakt, dass sie wieder ausgeschieden wird, bevor der retardierte Wirkstoffanteil freigesetzt wird? Das alles sind Vermutungen - ob sie pharmazeutisch überhaupt standhalten könnten, entzieht sich meiner Kenntnis. Siehe oben: theoretisch ...
Du stellst diese Frage nicht ohne Grund, sondern ziehst diese Schlussfolgerung aufgrund von Ereignissen, die Du Dir so erklären könntest. Könnte es auch andere Erklärungen geben? Wenn Du magst, schildere doch das ganze Problem.
Liebe Grüße
Susanne
#3
Hallo Susanne,
vielen Dank für Deine Gedankenanstöße. Wassermangel schließe ich aus, da der tägliche Konsum von mindestens zwei 1,5 Liter-Flaschen eines französischen nicht sprudelnden Wassers mit Apfelgeschmack (war jetzt keine Schleichwerbung - oder?) nicht auf H2O-Mangel hindeutet. Da aber eine Magen-Darm-Problematik mit häufigeren Durchfällen besteht, wäre das zu schnelle Durchflutschen eine theoretische Möglichkeit. Bei Magen-Darm-Infekten ist die Wirkung dann ebenfalls nicht die erwünschte - oder?
Liebe Grüße
Apollinaris
Auch auf die Gefahr hin, dass nicht alle mit meiner Antwort einverstanden sind:
Wer mit der Pille verhütet, sollte sich bei Magen-Darm-Infektionen Gedanken machen, ob die Pille heute lange genug "drin" war, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Ich gehe davon aus, dass das bei MPH-Medis nicht anders ist.
LG Susanne
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