Medikament steht an, Rat gesucht

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06.01.2007 15:27
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Danke für die vielen Tipp`s Rumpelstilzchen


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06.01.2007 17:44
#12
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Hi Rumpelstilzchen,

aha, du hast die anderen Concerta-Beiträge gefunden! Ich kopiere deine Frage an gornisch mal hier rein und versuche mich gleich an einer Antwort:

Hallo Gornisch,
bin gerade über deinen Beitrag gestolpert. Übrigens der erste seiner Art! Habe nämlich bisher nur gelesen, das sich die Konzentration der Kids verbessert, aber bezügl. Verhaltensänderung habe ich noch nichts gehört. Ich bin so weit, das ich jetzt will, das mein Sohn Ritalin o. ähnliches bekommt und der Psychologentermin steht vor der Tür. Daher bin ich grad dabei mich zu informieren. Sicherlich hat meine Sohn Probleme mit der Konzentration. Aber immerhin kann er jetzt nach grad mal drei Monaten Schule schon lesen (obwohl sie noch gar nicht alle Buchstaben durch haben)und ist auch sonst eine eifriger Schüler der gerne in die Schule geht und seine Lehrerin anhimmelt. Auch die Erzieherin in der HPT ist total zufrieden mit ihm und lobt ihn immer, wie toll und selbständig er seine Hausaufgaben macht. Muß aber auch dazu sagen, das er in eine (von allen verpöhnten) E-Schule geht. Ich weiß nicht warum alle meckern, für unseren Sohn ist es genau die richtige Schule und wir wissen nun, dass wir uns richtig entschieden haben. Auch wenn er dort auf dem Pausenhof noch die letzten üblen Schimpfwörter lernt, die er bisher nicht kannte (leider treiben die einem die schamesröte in`s Gesicht) Aber sein Problem ist nun mal das Sozialverhalten!! Auf jeder anderen Schule würde er deswegen scheitern - oder wäre schon längst rausgeflogen. Daher meine Frage, welche Midikamente dir bekannt sind, die auf das Verhalten einwirken - du scheinst dich da auszukennen.
Ich will ja dem Herrn Psychologen nicht dreinreden, aber ist immer gut, wenn man selbst schon vorinformiert ist und mitdenken kann.
Lieben Gruß
Rumpelstilzchen

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Der Wirkstoff Methylphenidat wirkt sowohl auf die Konzentrationsfähigkeit als auch auf das Verhalten. Je nachdem, welche Problematik im Vordergrund steht, muss man die Dosierung so wählen, dass der Problem-Brennpunkt abgedeckt ist. Das kann mit dem gleichen Medikament in unterschiedlicher Dosierung geschehen (so wie z.B. bei meiner Tochter, die fürs Verhalten eine 18er Concerta braucht, doch wenn sie sich im Unterricht, Ganztagsschule, konzentrieren muss, braucht sie eine 36er), oder (so wie bei gornisch) mit verschiedenen Medikamenten. Gornischs Bub braucht fürs Verhalten Concerta, doch das allein reicht für die Konzentration in der Schule nicht aus. Da man mit Concerta zwölf Stunden abdecken kann und die Anforderungen an erhöhte Konzentration die Schulvormittage und die Hausaufgabensituation betreffen, bekommt der Bub also ein retardiertes und ein unretardiertes Medikament. Das hat nichts damit zu tun, dass das eine Medikament bloß auf die Konzentration und das andere Medikament bloß aufs Verhalten wirkt. Sondern es hängt damit zusammen, dass das eine Medikament ca. drei Stunden lang wirkt und das andere ca. zwölf (Achtung, alles Richtwerte, ist von Kind zu Kind verschieden!!!)

Ich sehe schon, Rumpelstilzchen, du willst auf eine ganz bestimmte Frage (die du recht gut versteckt hast) eine Antwort haben, mit der du dann in die Arztpraxis reinspazieren kannst. Also gut, ich geb nach ...

IM PRINZIP dürfen wir dir hier gar keinen anderen Rat geben als den, dass du die Wahl des Medikaments für den Erstversuch dem verordnenden Arzt überlassen solltest. Schließlich mögen es die Ärzte nicht besonders, wenn die Patientenmama gleich beim ersten Rezept dreinschwätzt und was anderes will. Das ist dem Arzt-Patienten-Verhältnis in aller Regel nicht besonders dienlich. Es ist auch ganz gut so, wenn es in dieser Reihenfolge läuft. Du schreibst uns, was genau der Arzt verordnet hat, und wir können dir dann sagen, worauf du besonders achten musst. Dann beobachtest du und berichtest dem Arzt. So sollte es sein ...

Doch ich vermute, du möchtest dem Arzt sagen, was er verordnen soll (in der Hoffnung, dass du dann nicht monatelang mit siebenundzwanzig verschiedenen Variationen rumlaborieren musst). Tja, wenn das so einfach wäre *seufz*. Ich kann dir also nicht sagen, welches Medikament deinem Sohn verordnet werden sollte. Ich kann dir nur sagen, in welcher Reihenfolge ich (basierend auf MEINEN EIGENEN Erfahrungen) die Medi-Versuche aufbauen würde.

Ich würde mit einem unretardierten Präparat beginnen und erst mal die Wirkung beobachten. Am längsten auf dem Markt ist Ritalin. Die anderen unnretardierten Medis (Medikinet, Equasym etc.) wurden entwickelt, weil eben nicht alle Kinder gut auf Ritalin angesprochen haben, und sie unterscheiden sich untereinander insbesondere durch die Trägersubstanz (Ritalin: Weizen-, Medikinet: Mais-, Equasym: Kartoffel-Stärke). Also würde ich es zuerst mit Ritalin versuchen. Und diese Versuche würde ich aufs Wochenende legen, denn nur dann kann ich selbst beobachten, ob und wie es wirkt und welche Menge als Einzeldosis richtig ist. Nur dann, wenn ich mit dem zuerst gewählten Medidament nicht weiterkomme, würde ich ein anderes ausprobieren. Doch dann auch wieder ein unretardiertes und in der gleichen Menge wie beim ersten Versuch, denn sonst kann man nicht vergleichen.

Erst wenn ich weiß, welches unretardierte Medikament gut gewirkt hat, würde ich mich für ein entsprechendes Retard-Produkt entscheiden; denn erst jetzt kann man aus den Erfahrungen mit dem unretardierten Medikament auf die vermutlich richtige Dosierung beim Retard-Produkt schließen. Doch jetzt landen wir schon wieder bei den Spekulationen ...

Viele Grüße
Susanne



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13.01.2007 08:57
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hallo susanne,
danke für deine ausführliche antwort. unser arzttermin hat sich leider noch weiter nach hinten verschoben, weil der arzt krank ist! leider ist auch in einer großen stadt wie münchen, nirgendwo ein kurzfristiger termin zu bekommen, egal wie dringend es ist. und wie kann es sein, das andere eltern an einem nachmittag test, daignose u. rezept haben und ich hier klinken putzen muß damit uns mal einer hilft. mit viel gutem mut, kann ich mir einreden, das ich es nur mit verantwortungsvollen ärzten zu tun habe, die sich die entscheidung nicht leicht machen und dafür auch gleich das richtige medikament in der richtigen dosierung finden...
mein sohn wird nächste woche 7 jahre und wünscht sich zu seinem geburtstag eine medikament und das er nicht mehr hyperaktiv ist! und weil er mitbekommt, was ich alles probiere um doch noch in absehbarer zeit einen arzttermin samt rezept zu bekommen, hat er sich überlegt, ob wir das medikament nicht irgenwo stehlen sollen..
da könnte ich doch heulen, wenn ich sehe wie unglücklich er mit sich ist und wie hilflos ich bin, angesichts der tatsache, das es mir nicht gelingt, einen arzt zu finden, der uns ohne monatelange wartezeit endlich mal was verschreibt....
es grüßt dich ein ziemlich frustriertes
rumpelstilzchen


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20.01.2007 17:35
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hallo ,
nun haben wir also unser Rezept. War natürlich innerhalb von 10 Min. verschrieben. Methylphenidat 10 mg 1X am Tag..... Heute war der erste Tag und die Wirkung war gleich Null - nein, der Tag war eher noch schlimmer als die letzen 3 Monate - so empfand es auch mein Sohn. Totale Verzweiflung, großes Heulen! Trotz Medikament wieder ein Tag mit nur geheule, geschreie und Tragödien, zwei Brüdern die sich mehrmals täglich prügeln, Haare ausreißen....., die man nicht 5 Minuten alleine lassen kann, obwohl sie schon 10 J. u. 7. J. sind...hört das nie mehr auf?

Viel Grüße
Rumpelstilzchen


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21.01.2007 00:05
#15
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Hi Rumpelstilzchen,

Methylphenidat 10 mg - ja toll, diese Auskunft! Methylphenidat Hexal? oder MethylpheniTAD? oder vielleicht gar doch Ritalin, Medikinet, Equasym, wo ja auch Methylphenidat drin ist?

Wirkung gleich Null? Probiers mal mit 15 mg.

Grüßle
Susanne



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