Bin neu hier!
Hallo alle zusammen,
auf der Suche nach einem ADHS-Forum bin ich hier gelandet.
Kurz zu meiner Person: Ich heiße Ännchen, bin 41 und wohne im schönen Baden-Württemberg. Ich bin Mama von drei Jungs, 13, 11 und 6 Jahre alt und, zum Glück, glücklich verheiratet. Ohne meinen Mann würde ich das Alltagschaos nicht überleben...
Der Älteste ist Asperger-Autist, geht mit Integrationskraft in die 7. Klasse der Realschule. Er ist in der Regel ein friedlicher Geselle, nur gerne mal reichlich verpeilt. Er hat Probleme, andere Verhaltensweisen zu verstehen oder sich einzudenken, diskutiert gerne mit seinem Englischlehrer über die richtige Aussprache ("Da steht doch nice und nicht neis!") und geht an die Decke, wenn ihn jemand ungefragt anfasst. Aber im Großen und Ganzen ist er echt lieb!
Der 11jährige ist mein großes Sorgenkind und der Grund, warum ich mich hier angemeldet habe; er ist ADHSler. Seit Pfingsten lebt er während der Schulzeit in einer Wohngruppe, da wir die nächste Förderschule im Bereich emotionale und soziale Entwicklung nicht ums Eck haben. Schule war schon immer schwierig, da er eine ausgeprägt Reizfilterstörung hat: 25 Kinder um ihn rum sind Horror, er dreht dann entweder auf und droht oder verzieht sich in Schweigen. Zum Thema Schule könnte ich Romane schreiben, aber das ist doch etwas viel für eine Vorstellung...
Den Weg zur Förderschule hat er sich selbst bereitet, als er in höchster innerer Not in der Regelschule mit Steinen um sich geworfen hat... Immerhin geht er jetzt gerne in die Schule, bei 9 Kindern, 2 Lehrern und individueller Betreuung.
Es kommen jedoch immer üble Nachrichten aus der Wohngruppe, eigentlich ähnliche, wie ich sie auch schon zuhause erlebt habe: gefährliche Aktionen am S-Bahnhof, im Laden geklaut, die Dinge anderer zerstört, Anstiftung anderer zu irgendwelchen Untaten, ständiges Lügen... Da geht bei mir ziemlich das Kopfkino los...
Mein Sechsjähriger ist seit September stolzes Schulkind. Er geht auf die Sprachheilschule, 11 Kinder, 2 Lehrerinnen, 8 Stunden mehr Unterricht als andere 1.Klässler, aber dafür ganz viel Zeit, um die Dinge wirklich zu begreifen. Die Kinder gehen oft spazieren, rechnen mit Stöckchen und Kastanien und haben auch mal Zeit, Wörter mit "L" im Schulhaus zu suchen. Ich finde die Schule klasse!
Doch dort fiel auch schon das Wort "ADS": Er ist verträumt, langsam, sehr in sich gekehrt. Die Lehrerin sieht es zum Glück nicht negativ: Solange er inhaltlich mitkommt, sieht sie kein Problem (auch wenn die Aufgaben mal nicht vollständig sind). Wichtig ist ihr, dass der kleine Mann nicht nur sprachlich stabil ist wenn er die Schule verlässt, sondern auch von der Persönlichkeit her einen guten Stand hat. Die Bedachtheit wird er wohl behalten, und bedachte Menschen brauchen ein gutes Selbstbewusstsein! Die Einstellung finde ich super!
Jetzt werde ich ins Bett gehen, denn seit der Mittlerer in der Wohngruppe ist, darf ich endlich zu meinen Zeiten ins Bett, durchschlafen und ausgeruht aufstehen.
Einen schönen Abend noch
Ännchen
#2
Hallo Ännchen,
herzlich willkommen hier in unserem Forum. Lies dich in Ruhe durch unsere Beiträge und schreib gerne, was dir auf dem Herzen liegt.
Ich habe deinen Namen geändert, denn wir achten hier sehr auf Anonymität. Bei deiner Konstellation bist du eventuell recht leicht erkennbar. Die wenigen User mit Klarnamen sind bekannte "Selbsthilfe-Dinos", die mit ihrem Klarnamen verschiedentlich unterwegs waren und sind.
Meine drei Kinder sind inzwischen (auf dem Papier) erwachsen, aber ich erinnere mich gut an die Jahre, als sie so ungefähr im Alter deiner Kinder waren - das ist die volle Rush Hour . Man braucht echt alle Kraft und starke Nerven. Super, dass dein Mann das gemeinsam mit dir durchzieht. Meiner hat das auch gemacht, und ich bin sehr dankbar, dass unsere Ehe diese Jahre überstanden hat.
Liebe Grüße
Mandelkern
Hallo Mandelkern,
danke für das herzliche Willkommen!
Ok, ich achte darauf, dass ich alles soweit anonym halte. Zumindest bei meinen Jungs ist es mir eh lieber, wenn ich vom Großen, Mittleren und Kleinen schreibe.
Jaaa, Rush Hour trifft es total! Manchmal bräuchte ich 10 Hände, 3 Köpfe und einen Onlinehandel für Nerven. Seit mein Mittlerer in der Wohngruppe ist, ist es zum Glück deutlich ruhiger geworden. Mit zwei zwar verpeilten, aber tiefenentspannten Kindern ist es einfacher, auch wenn die ganzen Absprachen mit Jugendamt, Schulamt, Arzttermine und Co bleiben.
Ich kann echt glücklich sein, dass mein Mann das alles mitmacht. Wir haben beim Autisten-Elternstammtisch auffällig viele gescheiterte Ehen...
Einen schönen Abend!
Ännchen
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