Ratschlag wegen Strattera

20.12.2007 15:17
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#1
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tina ( gelöscht )

Hallo erstmal,

wende mit heut mal wieder mit ner Frage an euch alle.

Nachdem es mir jetzt besser geht und ich die räumliche Trennung von meinem Ex vollzogen hatte,dacht ich es würde jetzt ruhiger werden. Doch weit gefehlt. Sohnemann 1 ADHS wollte unbedingt beim Papa bleiben und so stimmte ich unter bestimmten Bedingungen zu.Sohnemann 2 blieb bei mir.
Anfangs so schien es lief auch alles prima.
Doch nach dem ersten Besuchswochenende fiel mir auf das M. viel unruhiger war als sonst und auch mehr Hunger hatte wie üblich.Auf meine Frage hin ob er seine Medis regelmäßig nimmt antwortete er mit ja. Nun gut dachte ich doch mein Verdacht blieb.

Und ich sollte recht behalten,nach 3 Wochen rief die Schule an und schilderte mir exclusiv das Verhalten meines Sohnes,und das er schon 2 Verweise hätte u.s.w. kennt ihr ja leider fast alle.

Also nahm ich mir meinen Ex vor und der erzählte mir ganz fröhlich das M.schon seit jetzt 6 Wochen keine Medis mehr nimmt,weil er sonst verhungert wäre. Ja ihr habt richtig gelesen,verhungert hat er gesagt.M. hätte nichts mehr gegessen und hätte abgenommen. Daraufhin erklärte ich ihm das dies nicht stimmen könnte,er hat mittags immer was gegessen.Was soll ich euch sagen auch mein Sohn sagte er hätte mittags,auch als wir noch zusammen wohnten,nie was gegessen. Da war ich fertig,warum lügt der Junge nur so,nachdem die Wirkung der Medis nachließ hat er Hunger gehabt. Ich versteh das nicht.

Ich hab meinem Mann ne Frist gesetzt wenn er nicht innerhalb von 1 Woche beim Kinderarzt mit M. war geh ich zum Anwalt und fechte das Sorgerecht an. Heute war er nun beim Arzt und M. hat Strattera bekommen. Hab ich noch nie gehört und hätte jetzt gerne einige Infos von euch. Ich weiß auch nicht wieviel mg,das erfahr ich erst am Wochenende.

Vorher hatte er Medikinet ret.20mg 1x pro Tag und Medikinet 5mg auch 1x pro Tag. Bin froh das mein Ex beim Kinderarzt war aber nun fühl ich mich erst recht hilflos,aber vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.

Danke schonmal im vorraus Tina


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20.12.2007 21:57
#2
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Hi Tina,

es ist natürlich eine Sauerei, dass der Vater sein Kind so in der Schule auflaufen lässt, bloß weil er es jahrelang versäumt hat, sich selbst bei kompetenten Leuten zu informieren. Doch nun wird er die Erfahrung machen müssen, dass entweder sein Sohn schulisch draufgeht oder er zusehen muss, dass er an Infos kommt. Jetzt lass ihn mal schmoren; Blaue Briefe kommen erst im Februar.

Doch jetzt zu Strattera:

Der Wirkstoff in Strattera heißt Atomoxetin und ist ein selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer, neudeutsch: selektiver Noradrenalin-Reuptake-Inhibitor, kurz: SNRI. Strattera kontrolliert also die Verfügbarkeit des Botenstoffs Noradrenalin (zum Vergleich: Medikinet kontrolliert die Verfügbarkeit des Botenstoffs Dopamin). Eine Behandlung mit Strattera setzt zwar an einem anderen Botenstoff an, bringt aber größtenteils auch die Dinge ins Lot, die bei ADHS ohne Medis oft gar nicht funktionieren. Also: Besser Strattera als gar nix.

Strattera muss eingeschlichen werden, immer nach einer Woche die nächstgrößere Darreichungsform. Man beginnt mit 10 mg und erhöht die Dosis etwa sechs Wochen lang. Dann muss man beobachten, was sich tun. Etwa nach acht bis zwölf Wochen weiß man dann, ob Strattera die richtige Wahl war. Während der Aufdosierung (die ja in diesem Fall nicht mit Methylphenidat unterstützt wird) stellt man eigentlich nicht fest, dass das Medikament etwas bewirkt, also muss man geduldig warten, bis zwölf Wochen um sind - erst dann kann man sich ein Urteil erlauben.

Lass also jetzt den Dingen ihren Lauf und nimm es gelassen hin, wenn in sechs Wochen der Blaue Brief kommt. Nimm dir fest vor, dich erst in zwölf Wochen wieder aufzuregen, falls sich bis dahin nichts merklich verbessert hat.

Viele Grüße (und die notwendige Geduld)
Susanne



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21.12.2007 11:50
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#3
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tina ( gelöscht )

Hallo Susanne,

danke erst mal für deine Info.

Weißt wenn es nur um meinen Mann gehen würde wär mir alles ja sch....egal,aber es geht ja um meinen Jungen. Das macht mich echt fertig,das alles was ich in 4 Jahren alleine aufgebaut habe,jetzt den Bach runtergeht. Damit komm ich nicht klar.
Wenn M. an den Wochenenden bei mir ist,bete ich das es schnell Sonntag abend ist und er wieder heim kann,so schlimm ist es mittlerweile. Dafür schäm ich mich.
Er ist doch mein Sohn,ich vermiss ihn wirklich sehr.Wenn er dann wieder weg ist fang ich an zu heulen.
Ich kann doch da nicht einfach abwarten und zusehn. Ich weiß wirklich nicht mehr was ich noch tun soll.

Alles sagen,ich soll abwarten,in spätestens nem halben Jahr hätte M. gemerkt wie sein Vater wirklich ist,und käme dann doch zu mir. Aber ich kann im Moment nicht daran glauben und wenn ich ihn vor Gericht zwinge zu mir zu kommen,verlier ich ihn vielleicht ganz,und davor hab ich Angst.

Hoffentlich wirkt Strattera bei ihm,ich kann mir nicht vorstellen das mein Sohn im Moment mit dieser Situation, in der Schule,sehr glücklich ist.

Ich wünsch dir und deiner Familie trotzdem schöne Weihnachten.

Liebe Grüße Tina


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21.12.2007 14:33
#4
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Hallo Tina
Ich rate dir auch, warte erst mal ab....und es sind ja Ferien, da kann er deinen Mann ja ruhig nerven....grins.
Nicht gleich gerichtlich vorgehen...das schadet nur....und würde mehr kaputt machen.
Wenn die Schule anruft kannste ja sagen, dass dein Mann sich momentan weigert deinem Sohn die für ihn wichtigen Medis zu geben...
Vielleicht ( je nach Lehrer ) sprechen die Lehrer deinen Mann drauf an....
Aber ich würde auch abwarten...Im Februar sind schon wieder Ferien.D.h. im Januar sind nur 3 Wochen Schule.
Tief durchatmen
gornisch


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22.12.2007 15:26
avatar  Frankenstein ( gelöscht )
#5
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Frankenstein ( gelöscht )

Hallo Tina,

ergänzend zu gornisch möchte ich noch sagen: Frag doch die Schule mal, warum sie sich an dich wenden. Der Junge wohnt bei seinem Vater. Sollen sie sich doch mit ihm klären, das Junior unmöglich ist.
Ansonsten kann ich nur hoffen, das ihr wirklich im Februar Ferien habt, was dem Kind helfen würde. Wir in NRW haben nämlich keine.

Hoffnungsvolle Grüße
Frankenstein

Nur wer das Pech kennt, weiß auch, was Glück ist.

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