Medis auch in der Freizeit?
Also erstmal vielen Dank an alle . Es scheint wohl doch keine allgemeingültige Regel zu geben.
@susanne, der Hintergrund meiner Frage ist dass ich mich mit der Mutter meines SOhnes auf einen Arzt geeinigt habe, der ein Aussetzen der Medis in der Freizeit empfiehlt. Mein Sohn ist 10 und wird jetzt in nächster Zeit erstmalig auf Medis eingestellt. Es ist so dass ich eine Aussage von Prof. Huss vom ADS-KOngress im Ohr habe der zu einer 7-Tage Medikation rät. Auch ferranos und Doppelherzens Tipps scheinen mir einleuchtend. Aber das ganze ist für uns alle Neuland, ich bin ja schon mal froh, wenn mein Sohn überhaupt behandelt wird (das hat aber auch gedauert).
Danke nochmal an alle!
LG,
Micha
Hallo Micha,
ich war auch beim ADS-Kongress und auch ich habe diese Aussage gehört. Wenn du richtig gehört hast, war er auch nicht der einzige, der das so oder so ähnlich gesagt hat.
Als Begründung:
Stell dir mal vor, in deinem Hirn zappt ständig jemand mit der Fernbedienung durch die Programme. Die sind alle mehr oder weniger interessant. Für ADler ist meist jedoch das interessant, was JETZT UND IM MOMENT nicht zu interessieren hat. Der Reizfilter ist total offen, die Kids gekommen Giraffenhälse und Elefantenohren, sie sehen und hören alles und jedes.
So. Jetzt kommen die Medis. Diese Medis helfen den ADlern den Reizfilter soweit zu steuern, dass die Dinge die jetzt und im Moment wichtig sind zu beachten und die anderen erst mal auf die Seite zu schieben. Das Programm-Zapping ist weniger.
Und jetzt stell dir vor, dass du während der Woche kein Zapping hast und am Wochenende und in den Ferien hast du das Zapping wieder. Wie würdest du dich da fühlen? - Ich wäre da sehr durcheinander.
Grundsätzlich wird eigentlich empfohlen, die Medis während der ersten Zeit auf jeden Fall durchgehend zu geben (das erste halbe Jahr, und während der Einstellungszeit auf jeden Fall). Denn dann hast du die Möglichkeit, das Kind im täglichen Leben (auch am Wochendende und Ferien) genau zu beobachten. Und jetzt kommt es auf die Beobachtungen an. Hier kommt jetzt Susannes Beitrag ins Spiel. Denn jetzt ist es eine absolute Einzelfallentscheidung.
Wir machen es auch so, dass wir die Medis immer geben. Ein Wochendende oder gar die ganzen Ferien ohne Medis wären bei meinen Jungs der absolute Obergau, da sie sich dann noch mehr zoffen als sonst. Die einzige Ausnahme für ein Weglassen der Medis wäre, wenn wir den Jungs erlauben würden, sich den ganzen Tag mit Gameboy oder Playstation zu beschäftigen. Tun wir ja aber nicht.
Was gegen ein Weglassen der Medis während der Freizeit spricht: Dein Sohn ist jetzt 10 Jahre alt. Also denk ich mal 5. Klasse. Da sind die Anforderungen in der Schule schon recht hoch und die Menge der Hausaufgaben und des Lernpensums explodiert. Ausserdem steht die Pupertät quasi kurz bevor.
Wenn er jetzt erst eingestellt wird, denke ich, dass der Arzt dann u.U. sogar direkt auf ein Retard-Medi einstellt. Damit hat sich dann die Nachmittags-Gabe meist eh von selbst erledigt.
Sprecht doch den Arzt einfach mal drauf an und hört, was er dazu zu sagen hat.
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