Selbsthilfegruppe
Hi Frankenstein,
na, geht doch, das mit der Selbsthilfegruppe in der Nähe. Geh da hin und informiere dich dort, da geht man auf deine Fragen ein und gibt dir Infos, Tipps und was du sonst noch brauchst.
Wenn dein Sohn wieder Mist baut, dann versuche, nicht zu brüllen und nicht zu schimpfen, sondern geh aus dem Zimmer. Räumliche Trennung, bis ihr euch beide wieder abgeregt habt. Solange dein Sohn "Mist baut und ausrastet", hört er dir sowieso nicht zu, da kannst du brüllen so laut du kannst, du erreichst ihn nicht. Sage kurz und knapp, dass du das nicht gut findest, dreh dich um und geh raus (und reg dich wieder ab).
Dass das bei deiner Lebensgefährtin besser klappt, liegt auf der Hand. Dein Sohn misst seine Kräfte an der ihm am nächsten stehenden Bezugsperson, und das bist nun mal du. Wenn du das nächste mal Opfer seines Unmutes wirst, nimm es als Liebesbeweis. Und sei vor allem nie länger sauer als dein Sohn.
"... weitere Therapien oder Medikamente (erscheint mir allerdings etwas früh) ..." - Verhaltenstherapie und Elterntraining bitte so früh wie irgend möglich, am besten ab sofort. Verhaltenstherapie und Elterntraining sollten zumindest begonnen haben, bevor dein Sohn in die Schule kommt. Ist er erst mal in der dritten Klasse, weißt du, wovon ich rede. Den richtigen Zeitpunkt für den Einsatz von Medikamenten solltest du mit dem Arzt besprechen. Denn in aller Regel greift die Verhaltenstherapie viel besser, wenn sie medikamentös unterstützt wird. Es kann natürlich auch sein, dass die Problematik noch nicht so heftig ist, so dass man vorläufig noch auf Medikamente verzichten kann. Wenn eine Medikation im Raum steht, melde dich wieder, dann reden wir da nochmal drüber. Schließlich kann man ja nicht gleich alles auf einmal abhaken. Jedenfalls ist es besser, jetzt gleich mit den notwendigen Therapien zu beginnen. Denn wenn dein Sohn erst mal zehn oder gar zwölf ist und selbst sieht, in welcher Misere er drinsteckt, wirst du Schwierigkeiten haben, ihm irgendeine Therapie näherzubringen. Er wird sich gegen alles verweigern - aber das sagen die dir in der Selbsthilgegruppe sicher auch noch.
Grrr, jetzt wollte ich dir noch den link der SHG ADHS-Lichtblicke in Mönchengladbach schicken, aber da ist grad Baustelle. Falls du dir diese SHG ausgesucht hast, grüß bitte die Leiterin von mir. Dort bist du in den besten Händen, die Leiterin ist sehr kompetent.
Man liest sich wieder ...
Susanne
Hallo Frankenstein,
wenn ich ein Allheilmittel für Beziehungsprobleme und Kinder hätte, dann wäre ich ja nicht hier, sondern hätte mir längst ne Insel gekauft, von dem ganzen Geld was ich verdient hätte Ich bin ergo auch offen für Tips jeglicher Art, da mein Plan wie bereits erwähnt ja auch nicht langfristig funktioniert.
Ich wohne übrigens südlich von Bremen, und da gibt es sicher Selbshilfegruppen, aber von hier aus ist das dann doch zu weit entfernt. Ich habe allerdings in den nächsten Herbstferien einen Termin bei einem Psychologen dort, dauert ja gar nicht mehr so lang...
Ich kann Susanne nur beipflichten, warte nicht zulange mit Therapien oder Elterntraining, meine Tochter ist in der zweiten Klasse und ich muss erstmal ewig auf Hilfe warten, und bis dann so eine Therapie beginnt, bzw. überhaupt auch greift, ist sie
wahrscheinlich schon aus der Schule. Fast alle Lehrer haben sie bereits als faul und unmotiviert eingestuft, und hat das Kind diesen Ruf erst einmal, dann ist das so gut wie gar nicht mehr in Ordnung zu bringen. Mal abgesehen vom täglichen
Hausaufgabenk(r)ampf!
Liebe Grüße maijana
Hallo Susanne,
ich habe zu diesem von dir weiter oben geschriebenen Absatz eine Frage:
Du schreibst "Immer nur Bestrafen kann nicht die Lösung sein, aber wo soll man loben, wenn nichts klappt." Lass das erst mal sein mit dem Bestrafen, so kommst du nicht weiter. Überlege dir jeden Tag, wofür du deinen Sohn loben kannst, und mach das dann auch. Ich bin sicher, du wirst auch jeden Tag etwas Lobenswertes finden, du musst nur die Augen aufhalten. Einfache Erklärung für diesen Tipp: Dein Sohn will Aufmerksamkeit. Kriegt er die nicht, wenn er "lieb" ist, ändert er sein Verhalten ins Negative und schwupp - jetzt hat er Aufmerksamkeit. Zwar nicht die, die er wollte, aber immerhin jede Menge davon. Durch Bestrafen verstärkst du sein unerwünschtes Verhalten, und das ist genau das, was du nicht willst. Versuche es stattdessen mal mit Lob, es hilft bestimmt.
Bei mir läuft das nämlich total anders herum. Wenn ich meine Tochter zuviel lobe, dann benimmt sie sich wieder total daneben (mal ganz lax formuliert). Wenn wir mal eine ruhige Woche hatten, und ich sie belohne und viel Zeit mit ihr verbringe, dann fängt sie wirklich regelrecht an, mich zu provozieren bis ich dann explodiere. Was dann natürlich auch nichts bringt, hab ich mir mittlerweile auch abgewöhnt. Das mit dem Rausgehen praktiziere ich mittlerweile auch, es schont meine Nerven, aber Veränderung bewirkt es nicht genauso wenig wie Schimpfen und Verbote. Das einzige, was sie bisher wieder auf den Teppich gebracht hat, war, wenn ich sie dann langfristig ignoriere. Das ist dann ganz grauenhaft, wenn sich hier nur noch alle aus dem Weg gehen.
Kannst du mir das erklären, bzw. hast du einen Tipp wie es besser geht?
Hi maijana,
sorry für die verspätete Antwort - ich war lange nicht im Forum und hatte viel Nachholbedarf.
Du schreibst selbst: wenn ich meine Tochter zuviel lobe... Tja, dann wars wohl auch zuviel - vielleicht nicht zu viel Lob, möglicherweise zu viele Worte. Und sie macht genau das gleiche wie der Sohn von Frankenstein: Sie misst ihre Kräfte an dem ihr am nächsten stehenden Menschen - an dir. Versuche auf zehn zu zählen, wenn du dich provoziert fühlst, und gehe langsam aus dem Zimmer. Denn wenn du explodierst, hat sie ja genau die Show erreicht, die sie wollte. Langfristig ignorieren solltest du sie nicht. Sobald das ADS-Kind wieder umgänglich ist, sollte die Mama auch wieder umgänglich sein. Also, sei nie länger beleidigt als dein Kind. Sobald deine Tochter gemerkt hat, dass die Mama ihr nach einem Ausraster nicht länger böse ist als sie sich selbst, gehen sich auch nicht mehr alle aus dem Weg. Der Tipp, aus dem Zimmer zu gehen, hat nur damit zu tun, dass du deiner Tochter nicht das Gefühl geben solltest, sie könne dich, wann immer es ihr beliebt, zur Explosion bringen. Und sobald du nicht mehr explodierst, wird der Versuch langweilig.
Allerdings, ich gebs ja zu, hab ich ziemlich lange gebraucht, bis ich nicht mehr ausgerastet bin. Frag mich nicht, wie ich das gemacht habe - jedenfalls bin ich beim Üben einige Jährchen älter geworden *gg*.
Bleib cool und denk an Balou. Viele Grüße
Susanne
Hallo Leute,
da ich mich lange nicht gemeldet habe und sogar schon nicht mehr Mitglied war, habe ich diesen Beitrag noch mal hervorgeholt, um mich denen, die mich noch nicht kennen vorzustellen und denen, die sich erinnern können, diese wieder wach zu rufen.
An unserer Situation hier hat sich nicht viel geändert. Junior bekommt Tabletten, deren Wirkung wir nicht wirklich merken. Sollten wir sie aber weg lassen, ruft sofort die Schule an und beschwert sich. Daher scheinen sie doch zu wirken. Noch immer bin ich mit meiner Freundin zusammen, aber unsere Beziehung ist noch immer schwer belastet. Unser Problem ist nicht die Agressivität, die konnten wir verhindern. Unser Problem ist die Vergesslichkeit, das ewige Lügen, das nicht nachdenken und die Tolpatschigkeit. Es sind einfach die vielen Tropfen, die das Fass immer weiter füllen, bis es dann irgendwann überläuft.
Gruß
Frank
Hallo Frankenstein,
herzlich willkommen zurück
Eben habe ich mir alte Beiträge von dir angeschaut, oha, wie die Zeit vergeht.
Ich hoffe ihr habt die Feiertage einigermaßen ruhig und entspannt verleben können,
die Feiertage sind immer irgendwie eine Ausnahmesituation, die emotional extrem belastend ist.
Hast du inzwischen eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe gefunden?
Schau doch mal unter www.ads-ev.de oder www.adhs-deutschland.de
Wie alt dein Sohn jetzt?
Ich wünsche euch viel Kraft und dass das Fass nicht so schnell überläuft.
Viele Grüße
Tonks
Ja Tonks, die Zeit vergeht. Habe auch schon festgestellt, das ich damals ähnliche Probs hatte, wie auch heute noch. Besonders der Beitrag mit meinen Eltern hier im Thraed trifft immer noch sehr stark zu. Sogar Vernachlässigungsvorwürfe sind schon gefallen. Wörtlich: "Wenn ihr euch nur etwas mehr Zeit nehmen würdet, bräuchte der Junge keine Medis." Als wenn die das auf diese Entfernung hin beurteilen könnten.
Bis auf den heiligen Abend, als Junior zu viel mtdachte und noch vor der Beschehrung auf einmal im Nachtzeug vor uns stand, haben wir die Feiertage recht gut überstanden. Junior ist mitlerweile 10.
Hallo Frankenstein,
jaja, diese Feiertage sind immer für eine Überraschung gut! Meistens ist es keine nette.
Unser Sohn ist ausgeflippt weil nicht alle Geschenke für ihn waren. Weihnachtsstimmung ade.
Das mit deinen (Groß)Eltern glaube ich Dir. Weil Sie sehen ihn nicht oft. Und dann ist vieles nicht soo schlimm, und wir Eltern sind dann eh schuld, da wir unfähig sind uns ordentlich um das Kind zu kümmern.
Viele "Freunde" und auch "Verwandte" haben sich zurückgezogen, da Sie vieles nicht verstehen können und wollen. Manchmal sind Entscheidungen in bestimmten Situationen, für Aussenstehende nicht nachvollziehbar. und machen auch ein bisschen einsam. Aber Du weisst; "die Hoffnung stirbt zuletzt, und wovon man nicht stirbt, macht hart für's Leben" Sehe es positiv; grins, hier werden alle steinhart.
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