Keine Hilfe aus Viersen
Hallo,
Bin gerade vollkommen fertig und verzweifelt.
Wir hatten uns Hilfe mit meinem Sohn holen wollen. Da die angesprochene Selbsthilfegruppe nicht antwortete, hatten wir nun viel Hoffnung auf unseren Besuch in der Landesjugendphsychatrie Viersen gesetzt. Natürlich darf man keine Wunder erwarten oder ein Allheilmittel. Aber was von da kam war mehr nichts. Es war gar nichts.
Irgendwelche Punktbewertungen (Punkte wenn er was gut macht, Punktabzug wenn er nicht hört, Belohnung bei einer bestimmten Anzahl von Punkten) haben sie vorgeschlagen. Haben wir alles schon probiert. Nicht mal einen Tag lang interessiert ihn das. Man erklärt es ihm, er nickt, kann es sogar nacherzählen, dreht sich um und hat es beim weggehen auch schon wieder vergessen. Das haben wir ihr gesagt. Da kam sie nur mit anderen Varianten davon. Mehr kam nicht. Anscheinend hat sie uns unsere Enttäuschung dann auch angesehen, jedenfalls fragte sie dann nach, was wir denn erwartet hätten. Daraufhin erzählte ich ihr dann, welche Möglichkeiten ich hier so kennen gelernt habe. Auf dieses hin kam dann ein Elternkursangebot etventuell ab April, eine Ergoterapie (ist zwar ok, hat er auch schon, aber hat das was mit ADHS zu tun?, eine Mutter - Kind Einlieferung für 3 Wochen und eine generelle Einlieferung des Kindes (er ist krank, aber doch kein Schwerverbrecher). Eine Terapie für das Kind gibt es nicht, auch keine Ambulante Mutter - Kind Behandlung. Und ehrlich gesagt, 3 Wochen von der Umwelt getrennt, viel verspreche ich mir davon nicht. Zum einen ist es eine recht kurze Zeit und zum anderen eine ganz andere Realität. Sicherlich, zum Abspannen vielleicht nicht schlecht, aber in einen anderen Trott kommt man da doch nicht.
Also unter den drei Säulen, von denen ich hier schon mehrfach hörte, habe ich mir was anderes vorgestellt.
Na, genug Frust runtergeschrieben, muss mal wieder an was anderes denken.
Tschau
Frankenstein
Hallo Frankenstein,
solche Erlebnisse gehören leider immer noch zu den bedauerlichen Erfahrungen, die manche Eltern im Laufe von manchmal sogar jahrelangen Odysseen machen. Falls die von dir genannte Landesjugendpsychiatrie ein anderer "Verein" ist, als die Rheinischen Kliniken Viersen, oder falls nicht, du aber in einer anderen Abteilung gelandet bist, würde ich dir folgenden Ansprechpartner empfehlen:
Rheinische Kliniken Viersen
Dr. Ingo Spitczok von Brisinski
Chefarzt, Abteilung 1
Klinik für Kinder- u. Jugendpsychiatrie
Diese Punkte-Belohnungs- und Abzugssysteme für ADHS-Kinder funktionieren nicht immer so gut, wie es von ihren Befürwortern häufig dargestellt wird. Das liegt manchmal an den Kindern, von denen nicht alle darauf hinreichend ansprechen. Manchmal wird auch die Konsequenz daraus übersehen, dass ADS erblich ist. Das heißt, dass viele Eltern das Punktesystem konsequent und zuverlässig anwenden - für eine Maximaldauer von höchstens zwei Wochen. Das kann auch wiederum daran liegen, dass es eben bei ihren Kindern doch nicht so gut funktioniert, oder einfach daran, dass mindestens ein Elternteil auch ADS hat.
Gruß
Mike
Ja, die Bösen und Beschränkten
sind die Meisten und die Stärkern.
Aber spiel nicht den Gekränkten,
bleib am Leben, sie zu ärgern.
(Erich Kästner)
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