Medikinet Einstellung: Gefühlschaos beim Kind? Dosis und so weiter
hups, jetzt hatte ich gedacht wenn ich im alten thread die Überschrift ändere, heisst er in der Übersicht auch anders...also hier nochmal die kopierte Fragestellung aus dem anderen thread ( neu hier):
( der erste Teil ist die Antwort auf melodys Posting) sorry, für das Chaos
Hallo :o)
@ melody
Also, ich hab jetzt noch genauer beobachtet und überlegt und ich habe wirklich den Eindruck, die Grimassen sind dann da wenn R. sehr unsicher ist wie er sich verhalten soll. Er spielt dann verschiedene Pokemons mit ihren Eigenarten nach ( Blöde Viecher.... ich bin froh, dass wir die inzwischen seeehr reduziert haben *g*, meint die anderen Kinder müssten das total witzig finden. Also, es kommt nicht für ihn unsteuerbar, sondern er überlegt sich welche Figur er nun spielt, finden die anderen das gut oder hat das den mamamotzteffekt, dann sagt er : Und nun der sowieso. Und dann spielt er genau das Viech das er angekündigt hat.
Das heisst aber doch dass er das steuert??
Gestern zB hatte er einen Freund zu besuch, der noch nie hier war und den er gerne beeindrucken möchte ( der Junge ist super in der Schule und für ihn irgendwie cool.) Da viel es R. ziemlich schwer einigermassen normal zu spielen, entweder er motze rum ''alles langweilig'' oder er alberte durch die gegend so dass nacher keiner mehr Lust hatte mit ihm zu spielen. Ausser dem Besuch tobten noch 7 andere Kinder über unsere Wiese. Das war scheinbar zuviel des Guten....
Und der Gedanke daran, dass er bald sein zeugnis bekommt und die Noten abgesackt sind tut sein übriges...er wird wieder zum Clown, die alten Ängste zu versagen sind wieder da, obwohl er in der ersten Mediwoche in der schule super klar kam, sogar die Hausaufgaben schon in der Schule erledigt hatte, der Englischtest war zwei Noten besser als letztes Mal usw. tolle Bemerkungen im Hausaufgabenheft seitens der Lehrerin...
Ich fürchte seine alten seelischen Wunden brauchen mehr Zeit.
Du fragst, ob der Arzt( Neuropädiater) von den Tics wusste. Beim letzten Termin habe ich ihn NOCHMAL ausführlich darüber informiert. Soweit ich weiss, kennen sie sich dort im SPZ mit Tourette aus. Er hat uns nochmal darauf hingewiesen, dass wir R. gut beobachten müssen, ob Tics auftreten,um dann schnell zu handeln.
Aber eben weil der Verdacht nahe liegt, dass die Schulprobleme durch das ADHS, gepaart mit seinen Ängsten und der Unsicherheit kommen (albern, um cool zu sein, Versagen zu übertünchen), wird erst mal geschaut wie er sich unter Medikinet entwickelt. Wir bleiben aber in engem Kontakt mit den Ärzten.
@alle
Auf jeden Fall wird unser Sohn jetzt auf Medikinet ( erst mal schnellwirkend) eingestellt, da es im Versuch ja wirklich zu helfen schien und R. selber sich mehrmals geäussert hatte, dass er irgendwie gar nicht mehr so sehr zu provozieren braucht..die Wut sei viel weniger geworden. Mir war es wichtig, dass er in den Ferien Zeit hat positive Erlebnisse für sich zu sammeln, um mit neuer Kraft in die 4te Klasse zu starten. Deswegen auch die Einstellung in der überwiegend freien Zeit.
Die ersten Tage klappte alles super (5 mg morgends), zwar war er nachmittags wieder ziemlich provozierend, aber da war die Wirkung ja auch wieder weg.
Beim Umstieg auf 10 mg morgends, konnte er abends nicht mehr einschlafen ( erst zw. 23 und 24 Uhr, hatte Angst, wusste aber nicht wovor - hat er aber imer wieder auch so, wenn er seine ´Biographie weiterverarbeitet), nachmittags wieder durcheinander und wütend
Seit er 15 mg Medikinet nimmt habe ich den Eindruck, das Loch in das er nach der Wirkung fällt ist wesentlich tiefer, dann ist er richtig wütend und provoziert jeden der ihm über den weg läuft.
Im Vorfeld hatte der Arzt schon gesagt wir dürften in diesem Fall schauen, ob es ihm besser geht, wenn er 10 mg morgends bekommt und 5 mg mittags. Das versuchen wir jetzt so. Nun habe ich das Gefühl er schwankt noch mehr hin und her in seinen Gefühlen.
Zwar kann er besser schlafen und das essen klappt auch besser, aber während der Wirkung geht es ihm gut und danach flippt er aus - das bringt ihn total durcheinander....er versteht einfach nicht was mit ihm los ist.
Liegt das jetzt an der Dosis? Oder am Rebound und dass ich einfach die Wirkzeiten nicht durchblickt habe?????
Hat da jemand eine Idee????
Wäre bei so einem hin und her auf Dauer nicht ein Retardpräparat die bessere Lösung? Oder ist so etwas am Anfang der Medikation normal, weil der Körper sich auch drauf einstellen muss???
Viele Fragen...
Köki, die noch einiges dazulernen muss
*gg* jaja...ich wollte doch einfach mal ein bischen Verwirrung stiften..dumdidum...
Neee, im ernst. irgendwie beruhigt mich deine Antwort sehr, bei den ersten Überlegungen war ich etwas geschockt, bis ich mich wieder aufgerappelt habe, um nochmal ganz genau hinzuschauen.
Aber letztendlich... das hätten wir auch noch geschafft.
Wir haben schon so viele Krisen hinter uns, mit genug Info, kann man vieles schaffen.
Was du von deinem Sohn schreibst bezgl. des nachlassens des MPH, bestärkt mich vor unserem Urlaub nochmal Rücksprache mit dem Arzt zu halten, ob wir was ändern müssen.
Oder meinst du wir sollten das bis Mitte Sommerferien erstmal so weiter versuchen. Es tut mir leid ihn so durcheinander zu sehen...irgendwie hat er schon genug Probleme :o/ Aber ich weiss, dass wir einfach dadurch müssen, bis er vernünftig eingestellt ist..hmpf
So... jetzt muss ich nochmal was im Hause tun...schließlich naht der Urlaub :o) *juchuuu* 2 Wochen Sonne, Meer und Campingplatz
LG
Nasti
Hallo Nasti,
ich denke gegen das "überlappende" Verabreichen der Medies (also ne halbe Stunde bevor es so kippt) wird der Doc bestimmt nix haben. Frag ihn doch mal.
Bei uns hat es der Doc sogar vorgeschlagen, ich wusste das damals nämlich auch noch nicht.
Müsstest halt vorher schauen, wann das "Bild" in etwa kippt, das du weisst wann du nachgeben musst.
Das variiert von Kind zu Kind.
Eigentlich soll das Medie ja 4 Stunden wirken, hat es aber bei uns noch nie, nach 3 Stunden war die Wirkung immer weg.
Folglich mussten wir alle 2,5 Stunden nachschieben
Weist du Nasti, meine Erfahrungen(aus dem TS-Bereich) der letzten 8 Jahre und den viiieeelen TS-Familien die ich kennengelernt habe, ist es das die Kids meißt weniger unter den Tics leiden als unter dem AD(H)S.
Am meißten leiden eigentlich immer die Eltern.
Für die Kids selbst ist es oft gar nicht soooo schlimm.
Es sei denn die Kameraden reden blödes Zeug daher und das liegt meist an der fehlenden Aufklärung.
Was ich nicht kenne macht mir angst/verunsichert mich, angst/Unsicherheit ist uncool also mach ich einen auf ganz besonders cool und lache drüber ect. "Batsch" schon hast du den Salat
Wenn aber die Eltern wie die Geier auf die Tics schauen, immer wieder Bemerkungen machen, immer wieder nachfragen ect. dann ist es natürlich schwer fürs Kind damit umzugehen.
Das Schwerebild ist aber seltenst so, wie mans im TV sieht, das ist leider nach wie vor das große Problem im TS-bereich. aber die Fernsehsender möchten halt etwas sensationelles, etwas was wirklich auffällt sonst drehen sie nicht. Nur weckt das eben auch ganz gehörige Ängste und eben diese Schocks kommen nahezu immer, weil man immer die eindrücklichen Bilder aus dem TV vor dem inneren Auge hat.Dagegen kämpft die TS-Szene seit vielen Jahren und gaaanz langsam verändert sich da auch was.
Das Problem ist nur TS tritt halt gaaaaaanz selten ohne Begleiter auf und letztendlich verstärkt genau DAS den Leidensdruck ungemein.
Selbst wenn da ein TS dabei wäre (was ja nicht den Anschein macht), würde sich eure Problematik nur geringfügig verändern, glaub mir
Es wäre nur ein Punkt mehr auf den man achtet.
Aber du hast Recht auch das wird geschafft.
Und ich freue mich sehr für euch, das die Tics eures Sohnes wohl zu den sehr häufig vorkommenden vorübergehenden Ticstörungen gehört haben.
LG Mel
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