Hi, ich möchte mich kurz vorstellen

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15.02.2006 09:04
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#1
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( Gast )

Ich bin seit einiger Zeit öfter auf Eurer Internetseite und lese sehr interessiert die Beiträge von Euch. Dabei habe ich festgestellt, wie einfühlsam Ihr miteinander umgeht. Hier findet man Trost, wenns mal nicht so gut läuft und kann seinen Frust und seine Sorgen mitteilen. Aus diesem Grund bin ich jetzt auch ein neues Mitglied der Gemeinschaft und hoffe hier vielleicht neue Freunde kennen zu lernen. Das ist momentan bei uns nämlich nicht alltäglich. Ich beschreib mal kurz die Lage. Unser Sohn ist 7 Jahre alt und geht in die erste Klasse. Wenn ich zurückblicke auf seine 7 Jahre muss ich sagen, dass es sehr schöne Jahre sind. Mein Mann und ich lieben unseren Sohn sehr, haben vielleicht nicht immer genügend Zeit für ihn gehabt (arbeiten gemeinsam in der eigenen Firma). Aber die Freizeit verbringen wir immer zusammen und sind oft in der freien Natur unterwegs (Fahrrad fahren, Spaziergänge, eigener Garten). Unser Sohn war aber schon immer etwas anders als die anderen. Er war in der Kindergartenzeit immer "wild" so die Erzieher. Ein Eigenbrödler. Spielte gern allein. Hatte nie Angst vor Gefahren, was eine Mutter fast um den Verstand bringt. Überall rauf klettern ohne nachzudenken was passieren kann. Gott sei dank lief auch bisher alles gut ab, außer kleinen Wunden. Mein Mann sagt ich bin übervorsichtig, und soll ihn machen lassen, aber ich hab einfach Angst um ihn. Er ist sehr interessiert an seiner Umwelt und weis dadurch sehr viel. Ist schlau und kann gut mit Zahlen umgehen. Aus diesem Grund hab ich auch mit seinen schulischen Leistungen uberhaupt keine Probleme - noch nicht. Ich hatte im ersten Halbjahr mehrere Termine in der Schule, wo mir mitgeteilt wurde, er sein verhaltensauffällig. Hat sich nicht unter Kontrolle, schmeißt sich auf den Boden, schlägt unkontrolliert mit Ranzen und Turnbeutel um sich. Aber nicht mit der Absicht andere zu verletzen. Wenn das vorkommt tut ihm das sehr leid, und er würde es ungeschehen machen. Die ersten beiden Unterrichtsstunden laufen einigermaßen normal, danach ist er kaum noch aufnahmefähig. Er ist oft sehr sensibel, weint manchmal beim Fernsehen (traurige Geschichten) und kann im nächsten Moment wieder aufdrehen. Springt durch die Wohnung, oft laut, und schreit wilde Parolen. Ich hab mich immer gefragt, was mache ich nur falsch. Bin ich nicht konsequent genug, hat er zu viele Freiheiten? Habs mit Strafen versucht (im Zimmer bleiben), mit reden, reden, reden........
Es hilft nicht, obwohl ich glaube er weis worauf es ankommt. Vielleicht kann er sich einfach nicht kontrollieren und er muss irgentwo Luft ablassen. Muss es erst lernen. Ich hab mich nun entschieden, mit meiner Kinderärtzin darüber zu sprechen. Sie hat mit mir einen Test gemacht, wo ich Fragen zu seinem Verhalten beantworten musste, Ergebnis 1,8 auf der Richterskala und viele Überweisungen: zur Psychologin, zum Neurologen und Konzentrationstest beim HNO. Bin mal gespannt. Ihr seht ich muss noch einiges erledigen. Hab versucht Parallelen hier bei Euch zu finden, aber viele Verhaltensmerkmale zeigt er auch nicht. Hab mir jetzt ein Buch ersteigert (Das ADS-Buch). Hoffe dort ein paar Antworten zu finden. Und natürlich hier bei Euch. Eine Frage noch zu Schluss. Mein Sohn kommt noch jede Nacht in mein Bett (schläft bei sich ein, wird dann wach und kommt rüber-schläft dann sofort weiter). Habt ihr ähnliche Probleme? Und er hat kaum Freunde - ich glaube viele haben Angst, weil sie nicht wissen, wie er als nächstes reagiert und er gern den Ton angibt.

So ich denke das reicht fürs Erste. Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
Liebe Grüße s.


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15.02.2006 13:05
#2
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Hallo stubbe,
zuerst einmal lich willkommen! Schön, dass Du zu uns gefunden hast!
Was Du so über Deinen Sohn schreibst, hört sich schon stark nach "kleinem Hypie" an! Aber, wie schon oft gesagt, kann natürlich keiner von uns eine Diagnose aus der Ferne stellen, das muss natürlich von fachkundigen Ärzten gemacht werden! Nicht ALLE ADS-ler haben ALLE ADS-Symptome, beim einen ist dieses, beim anderen jenes mehr ausgeprägt. Und nicht jedes Kind, das "mal rumzappelt" oder "mal ausflippt" ist gleich hyperaktiv bzw. von ADS betroffen! Ich denke, Du bist erst mal auf dem richtigen Weg, Dein Kind untersuchen zu lassen und Dich selber "schlau" zu machen! Du kannst auch mal auf dieser Seite schauen, ob es einen Gesprächskreis in Deiner Nähe gibt, dort erhälst Du auch viele nützliche Informationen, Tips und Unterstützung!
Zu Deiner Frage wegen dem Schlafverhalten: ich weiß nicht, ob das "normal" ist. Hier scheiden sich oft die Geister, die einen sagen: "...jaaaa, blos nicht durchgehen lassen, den kriegt ihr sonst NIE raus" andere meinen: "..wenn er`s nicht brauchen würde, würde er es nicht machen - soll er`s haben, warum nicht" Meine persönliche Meinung dazu ist, solange keiner darunter leidet (z.B.dass Dein eigener Schlaf MASSIV gestört wird) und ihr damit zurecht kommt, warum nicht!? Ich denke, man muss nicht immer alles SO machen, wie es "die Allgemeinheit" tut. Man muss SOLCHE Wege finden, mit denen man SELBER KLAR kommt!
Alles Gute und bis bald, käferle


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15.02.2006 13:54
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#3
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Kleiner Hinweis vom G'schäft aus:

Ich bin früher auch immer zu meiner Mutter ins Bett gekrabbelt, und ich würde mal behaupten das es mir nicht geschadet hat ;-)

Bye,

n1L


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17.02.2006 08:36
avatar  ailixia ( gelöscht )
#4
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ailixia ( gelöscht )

Hallo Stubbe!
Ich wünsche dir auch erst mal, ein ganz herzliches und liebes Hallo!
Ich schliese mich den Text von Käferle an.
Sie hat das mal wieder so gut und treffend formuliert,das mir dazu jetzt nichts mehr einfällt!
Bis bald,Ailixia!


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19.02.2006 00:47
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#5
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Frankenstein ( gelöscht )

Hallo Stube,

auch von mir erat mal ein herzliches Willkommen in unserem Kreis.
ich muss es leiderhalten wie Alixia, ich muss Käfer zustimmen. Vieles was du sagst erinnert mich an meinen Sohn. Aber das allein hat noch nichts zu sagen. Aber selbst wenn er ADS hat ist das kein Untergang. Das Leben geht weiter. Und manchmal ist es von Vorteil, zu wissen woran man ist. Auch ich habe hier schon einige gute Ratschläge bekommen. Und am besten kann man doch helfen, wenn man darüber spricht, was man selber erfolgreich unternimmt. Andere können, auch wenn nicht alle ADSler gleich sind, das selbe probieren.
Außerdem findet man hier immer ein offenes Ohr, wenn man mal ein Problem hat, oder etwas einfach nicht gelingen will.
Lass deinen Sohn erst mal richtig durchschecken und hole dir vielleicht noch den Rat eines weiteren Arztes ein. ADS erkennen nicht alle Ärzte, da diese Krankheit noch zu oft herruntergespielt wird.

tschüß Frankenstein


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20.02.2006 11:46
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#6
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Hallo käferle, alexia, n1l und frankenstein,

vielen Dank, dass ich so nett von euch aufgenommen worden bin und danke für die lieben Worte. Im Moment kann ich das echt gut gebrauchen. Morgen habe ich den ersten Gesprächstermin mit einer Kinderpsychologin, erstmal ohne Kind. Werde sicher Fragen zu seinem Verhalten beantworten müssen. Bei uns ging in der letzten Woche die Schule wieder los und promt sind die Ausraster wieder schlimmer geworden. Man kann regelrecht die Uhr danach stellen. Donnerstag und Freitag ist es am schlimmsten - Wochenende kehrt etwas Ruhe ein, bis zur nächsten Woche. Es ist zum Heulen. Dabei geht er gern zur Schule - sagt er jedenfalls. Bis jetzt kam auch noch kein "Ich will nicht". Er ist letzte Woche umgesetzt worden, von ganz hinten in die erste Reihe. Er sitzt allein und das gefällt ihm auch. Auf anraten der Kinderärztin soll der Platz vorn wohl besser sein. Könnt ihr das bestätigen? Na ja, wie käferle schon gesagt hat, bei dem einen hilft es vielleicht bei anderen nicht. Die Krankheit soweit mein Sohn sie hat, hat viele verschiedene Gesichter. Ich hoffe nur, dass die Ärzte uns helfen können. Leider gibt es in unserem Bundesland keinen Gesprächskreis (Sachsen Anhalt) oder? Oft weiß man sich als Eltern gar nicht zu helfen. Was soll man tun? Die Ausraster ignorieren? Bei mir geht das leider auch nur bis zu einem bestimmten Punkt. Dann muss ich mich beherrschen nicht selber rumzuschreien. Manche Tage ist man besser drauf und man kann drüber lachen. Aber was erzähle ich euch, ihr wisst am besten wie man sich fühlt. Habt ihr eure Kinder mal gefragt, warum sie bestimmte Dinge (die uns nicht unbedingt normal erscheinen) tun? Ich rede oft mit ihm darüber. Er sagt ihm ist langweilig und er weis dann gerade nicht, was er anderes tun soll. Neulich als ich einen Ausraster in der Schule live erleben durfte, sagte er, er habe gespielt. Na wer´s glaubt. Am schlimmsten war im Dezember unsere Schulweihnachtsfeier, ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Alle haben gesungen und Plätzchen gegessen und mein Sohn lag fast die ganze Feier auf der Erde und hat verrückt gespielt. Ihm war mal wieder langweilig.
Eine Sache möchte ich noch kurz anmerken, meine Frage nach dem Schlafverhalten. Welche Mutter findet es schlimm, wenn ihr Kind nachts mal rüber kommt? Ich nicht. Ich vermisse es sogar, wenn er mal nicht da ist, das kommt allerdings nur vor, wenn er bei Oma schläft. Ich frage mich nur, wie lange das noch anhält. Wenn er später seine Freundin mitbringen will, ist allerdings Schluss, dann ist mein Bett gesperrt.

Liebe Grüße Stubbe


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20.02.2006 11:48
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#7
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Sorry ailixia, ich hab deinen Namen in der Anrede falsch geschrieben. Verspreche Besserung.

Stubbe


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20.02.2006 23:27
avatar  Lara ( gelöscht )
#8
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Lara ( gelöscht )

Hi Stubbe

Mach dir nichts aus dem was andere über dich und euch denken, ich weiß wie schwer das fällt, aber steh zu deinem Kind so schwer es auch ist, wir haben auch Höllentage hinter uns und auch in unserem Freundeskreis hat sich die Spreu vom Weizen getrennt. Wer uns nicht so nimmt wie wir sind der soll es lassen. Mein Sohn langweile sich im Unterricht so sehr daß er durch Geräusche, Pfeifen, und auf dem Tisch rumhüpfen auf sich aufmerksam machte. Am besten klappte es noch wenn er ganz vorne saß und die Lehrerin immer mal wieder so im vorbeigehen mal über seinen Kopf strich oder ihm einfach mal die Hand auf die Schulter legt, ihn auch nur einfach mal anlächelte. Allerdings hat die Lehrerin nach drei Wochen damit aufgehört und wir kehrten zum Alltag zurück (war ihr wohl zu anstrengend). Was das Schlafverhalten angeht habe ich eine bittere Pille schlucken müssen. Wenn mein Kleiner zu mir ins Bett kam war es mit der Nachtruhe vorbei. Ich hatte blaue Flecke vom treten, er schläft sehr unruhig, wenn er schläft. Meist hab ich dann vor ihm geschlafen, was ihn dann zu allerlei Unsin animiert hat. Er hat bei mir im Bett einfach keine Ruhe gegeben, Reden, Reden und nochmal Reden.
Erst als ich ihn nur noch in seinem Bett schlafen lies hat sich das gelegt. Heute ist es so daß er ab und an zu mir ins Bett darf, meist wenn Papa auf der Nachtschicht ist. Das klappt dann auch recht gut weil er genau weiß daß er sonst nicht mehr bei mir schlafen darf.

Gruß Andrea


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21.02.2006 13:03
avatar  Frankenstein ( gelöscht )
#9
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Frankenstein ( gelöscht )

Hallo Stubbe,

Was haben sie den heute gesagt. Ich weiß von guten Bekannten, dass man sich in einigen Gegenden Sachsen-Anhalts sehr schwer tut ADS oder ADHS zu diagnostizieren. Leider wird es grad in den neuen Bundesländern oft noch bestritten, das es eine Krankheit ist. Ja dass es ADHS überhaupt gibt. Ich bin selber ursprünglich aus Magdeburg und habe dort einige Bekannte, die das Problem der Anerkennung der Krankheit hatten und teilweise auch noch haben. Lass dich auf keinen Fall von den Ärzten zurückweisen. Versuch es ruhig auch woanders.
Wo aus Sachsen-Anhalt kommt ihr den her? Das interessiert mich nur persönlich, muss also nicht unbedingt beantwortet werden.

In der Hoffnung auf gute Nachrichten

Frankenstein


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21.02.2006 14:45
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#10
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( Gast )

Grüß Dich frankenstein,

Der Termin steht erst um 15.45 Uhr an. Hab also noch kurz Zeit zu antworten. Du hast recht mit deiner These, dass sich hier sehr schwer getan wird. Das fängt schon im Kindergarten an, setzt sich leider in der Schule fort und die Familie steht auch nicht 100% hinter meinem Vorhaben, unseren Sohnemann auf ADHS testen zu lassen. Du siehtst mir weht ein rauher Wind entgegen, aber ich lass mich nicht unterkriegen. Ich war erschrocken, wie wenig unsere Pädagogen von dieser Krankheit wissen, aber seine Lehrerin ist mittlerweile auch schon 60 Jahre alt, da will man sich nicht mehr die Mühe machen, sich damit zu beschäftigen. Auf jeden Fall habe ich ihr Infomaterial von meiner Kinderärztin mitgebracht, kann sie mal reinschauen. Wir kommen übrigens aus dem Harz, ganz in der Nähe von Wernigerode, und wo bist du als alter Magdeburger jetzt gelandet? Das Ergebnis meines Gesprächs verrate ich dir dann morgen.

Bis dahin liebe Grüße Stubbe


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