Geschwisterproblematiken- vorsicht lang

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16.04.2009 14:16 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2009 14:19)
#1
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Hallo ihr,

ich bräuchte mal einen Rat.
Mein Kleiner (fast 9Jahre) steht ja auf Warteliste für Zweitabklärung.

Bei der ersten Diagnostik war er 5,5 Jahre alt, dort hieß es ADHS grenzwertig, Verdacht auf emot. Störung.
Der Große.. die Problematik kennt ihr ja (ausgeprägtes ADHS, Tourette und Zwangsstörung)

So die Geschwisterproblematik wird seit einiger Zeit immer stärker.
Kurz vor Ostern ließ der Kleine regelrecht einen Hilfeschrei ab.
o-ton: " Hilfe ... ich brauche 'Hilfe... kann mir nicht jemand helfen... ich brauche hilfe mit xy!"

Und da ich nicht weiß, was nun beim Kleinen Sache ist weiß ich einfach nicht wie ich mich verhalten soll.
Seine (vielleicht überzogene ) Wahrnehmung, die ich dann gerade rücken muß/soll,
oder doch seelisches Leid wo er den Schutz und die Zuwendung von Mama noch stärker als bisher benötigt?
Ich weiß im moment echt nicht was ich tun soll und wie ich mich verhalten soll.
Den Hilferuf nehme ich sehr ernst, aber ich weiß einfach nicht was er braucht.

Die Ergotherapeutin empfahl mit vor einigen Wochen, dem Kleinen mehr Aufmerksamkeit und NOCH mehr Zuwendung zu schenken.
Ich sagte ihr mehrfach das er wirklich seine Aufmerksamkeit erhält, und ich lobe ihn auch wirklich immer wenn er etwas gut gemacht hat.

Und mein Eindruck ist, WENN ich ihm in so einer verzweifelten Situation Verständniss, liebevolle Zuwendung ect. gebe dann steigert er sich nur noch mehr hinein und wirtschaftet sich immer weiter runter.
So das ich jetzt echt nur noch als großes Fragezeichen da stehe.

Meiner Meinung nach sind das oft ganz typische Geschwister-Rivalitäten.

Beim Kleinen habe ich grundsätzlich schon länger den Eindruck,
das er regelrecht vorm Großen flüchtet, aber er möchte auch soo gern mit seinem großen Bruder zusammen sein, gemeinsam spielen etc. nimmt immer wieder neue Anläufe,wird vom Großen aber fast immer zurückgewiesen.

Damit kommt er überhaupt nicht klar. Er fühlt sich abgelehnt, ungeliebt ... und heult wieder.
Was beim Kleinen das grundsätzliche Problem ist, das er immer total verzweifel zusammenbricht und heult, heult, heult.

Grundsätzlich wenn sie zusammen sind knallt es unweigerlich und zwar plötzlich und meist unvorhersehbar und innerhlab von 5-10 Minuten.
Beide beharren stur auf dem was sie für sich wollen, zunächst als SEHR kurze Diskussion.
Der Große spricht allerdings sehr abfällig und im Befehlston mit dem Kleinen (bleibt dabei aber seelenruhig)
und der Kleine beginnt sofort zu schreien und zu weinen und zieht beledigt, petzend und verzweifelt mit knallenden Türen ab.

Kompromisse sind nur selten möglich.
Ich versuche immer mit einem Ohr dabei zu sein und einen Punkt ausfindig zu machen, wo ich einhaken dazwischen gehen kann/soll.
Aber bei dem Tempo bin ich machtlos.

Mein Kleiner kommt mir oft vor wie ein "Angstbeißer" der wild kläffend und knurrend alles womit er nicht klar kommt versucht zu verscheuchen und schnell das Weite sucht.
(das kenne ich von unserem Hund, nur hab ich den immer an der Leine, was beim Kind ja schlecht geht).

Ihr habt doch auch meist mehrere Kids... wie geht ihr mit sowas um?
Könnt ihr vielleicht herauslesen was mein Kleiner braucht?
Habt ihr Tips und Ratschläge für mich wie ich die 2 unter einen Hut bekommen kann?
Der Kleine leidet, aber was braucht er?

LG Mel

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16.04.2009 19:52
avatar  Biene ( gelöscht )
#2
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Biene ( gelöscht )

Hi Mel,

genau das wird höchstwahrscheinlich schwierig werden "beide unter einen Hut " zu bekommen.

Ich kann dir nur auf die Geschwisterproblematik antworten.
Du schreibst es wird stärker die Geschwisterproblematik,was am Alter deines Jüngeren liegen kann,ich weiß nicht ob du Pre Teen diese Bezeichnung kennst ,im Prinzip vorpubertäre Phase die verschieden stark durchlebt wird und schon sehr an die Pubertät erinnern kann.(exreme Schwankungen in sämtlichen Bereichen)

Ich kenne es von meinen Mädchen ,wo auch so in dem Alter die Jüngere schlichtweg nicht mehr unter der Fuchtel der älteren Schwester sein wollte,und die Ältere ihre Machtposition nicht freiwillig aufgeben wollte.
Der Älteren viel es schwer ihre Schwester als gleichwertiges Gegenüber zu akzeptieren ,bei uns hat die Geschwisterproblematik bis ins frühe Erwachsenenalter der beiden gedauert.Das was du jetzt investierst wirst du wahrscheinlich erst zu einem späteren Zeitpunkt ernten,deshalb ,lass den Mut nicht sinken wenn du "äüßerlich " nicht viel siehst,mancher Samen braucht lange zum Wachsen und Reifen.
Damals dachte ich wozu die ständigen Auseinandersetzungen,was viele Nerven kostete,doch jetzt viele Jahre später sagen die Mädchen wie wichtig es war und ich kann nur staunen an wie viele Gespräche sie sich erinnern,die ich schon längst vergessen habe.
Inzwischen haben sie eine sehr gute Beziehung.

In der Entwicklung und im Heranwachsen gibt es immer wieder Zeiten ,wodas Beziehungsgefüge so wie es bisher funktioniert hat neu überdacht und besprochen werden solle ,wenn möglich als Familie gemeinsam,die Kleinen bzw Jüngsten der FAmilie möchten ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht ständig mehr die Kleinen sein und können dies oft noch nicht so richtig zum Ausdruck bringen.

Das ist für den Älteren oft nicht so einfach,das aus dem kleinen Bruder oder Schwester ,der bislang meist getan hat was man wollte Plötzlich eine eigene Meinung und Vorstellung hat,da gibt es klar ganz schön Spannungen und beide erst mal wieder ihreh Platz finden müssen.

Beim Sohn haben wir beobachtet,jedes Mal wenn er einen Entwicklungssprung hatte ,läuft er eine ganze Zeit außer der Spur und es dauert bis sich alles wieder eingependelt hat.

Hoffe dir hilft das ein oder andere,schriftlich auszu drücken was man meint finde ich schwieriger als im Gespräch miteinander,deshalb falls du nichts damit anfangen kannst, vergiß es schnell wieder.

Wünsch dir Weisheit zu unterscheiden ,wo es wichtig ist Sohn ernst zu nehmen und wo es Geschwisterproblematik ist,an die man ja dann ganz anders rangeht.

Grüßle Biene



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16.04.2009 21:35
#3
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Hallo Mel,

ich kenn mich zu wenig aus mit ADHS-Tourette-Zwangsstörung, deshalb kann ich mich nur „ganz vorsichtig“ dazu äußern.

Dein Großer ist 13, oder? Dein Kleiner 9. Beide hoch-sensibel, mit diversen Päckchen auf der Reise durch´s Leben. Dass wir Mütter solch belasteter Kinder sich vielleicht noch mehr Sorgen machen als andere Mütter, und noch sensiblere Antennen haben für die Bedürfnisse unserer Kids, ist vermutlich gar nicht so gut (jedenfalls nicht für uns – vielleicht auch für die Kids).

Du fragst Dich, was mit dem Kleinen los ist, - er schreit nach Hilfe, Hilfe im Umgang mit seinem Großen. Der Große weist ihn ab. Vielleicht weil der Kleine „nervt ohne Ende“? Angenommen, Dein Großer IST genervt, schreit er in dem Fall auch nach Deiner Unterstützung, in dem er den Kleinen lauthals verweist?
Und du dazwischen („in der Falle?“). Fragst Dich, wie Du Dich verhalten sollst, fragst Dich, was mit dem KLEINEN los ist, - Wahrnehmung, seelisches Leid, Schutzbedürfnis, NOCH mehr Zuwendung, wie die Therapeutin empfiehlt?!
Morgen könntest Du Dich fragen, ob der GROßE eventuell zu kurz kommt, weil Du den Kleinen ständig beruhigen musst. Ob Du noch mehr „Ohr dabei haben“ musst, dazwischen gehen sollst, noch mehr reagieren, gerade rücken? - Merkst Du den Kreisverkehr?

Klar ist es wichtig, genau hinzuhören, was da „abgeht“ bei den beiden. Und falls nötig, auch eingreifen. Das weißt Du: mit wenigen Worten die Streithähne trennen, ohne zu fragen, wer denn jetzt angefangen oder nicht aufgehört hat, wer denn „Schuld“ hat.

Kannst Du die beiden räumlich trennen, dass der Große seine Ruhe hat? Und ihn möglichst in seinem Recht auf Ruhe verbal bestärken?

Kannst Du vielleicht zum Kleinen sagen: „Das ist so. Dein Großer will Dich grad nicht um sich haben.“

Die zwei unter einen Hut zu bringen, dürfte sehr schwierig sein, es sei denn, sie WOLLEN es. Ich sag Dir, wie es bei uns war.

Bube2 war soviel kräftiger und impulsiver als Bube1, dass ich oft dazwischen gehen musste – sonst wäre 1 untergegangen. Ohne zu wissen, dass es die Buchstaben ADHS überhaupt gibt, habe ich kommentarlos die Gockels getrennt (Dieser harmlose Ausdruck steht für "auseinandergezupft und Knochen sortiert"). Glücklicherweise ging 1 dann von allein in sein Zimmer, weil er endlich Ruhe hatte, so dass ich den Anderen „bremsen“ konnte.
.....Jahre später: sie raufen schon seit langer Zeit nicht mehr. Sie sind erwachsen (Quatsch: sie sind "volljährig"!)Sie reden miteinander, in (meist) friedlicher Geschwisterlichkeit. Vermutlich liegt es zum Teil auch daran, dass ich 1 bestärkt habe in seinem Recht, „der Größere“ zu sein. Der „Kleinere“ achtet seinen Großen, weil dieser sich souverän zeigen durfte. (Mel, so ein bisschen ist das wie bei Hunden – man stärkt den Älteren; man darf es nur nicht so laut sagen wie der dänische König einst, dann hat man die Elternverbände am Hals )

Bei den Mädels war es etwas harmloser – nein: zickiger. Sie rauften sich zwar nicht, aber es ging auch zeitweise heftig zur Sache; merkwürdigerweise erst, als sie im „das-ist-aber-meine-Puppe-Alter“ waren. Gegen diese Zickigkeit hatte ich keine Einfälle, habe aber gemerkt, dass je mehr ich mich an der Palme hochzog, desto heftiger wurde der Streit (wie das Getöse Deines Kleinen?). Als sie vielleicht so 8-10 Jahre (vielleicht auch etwas älter, weiß nicht mehr) waren, hatte ich von meiner Freundin gelernt, mich Balu-mäßig umzudrehen mit den freundlichen Worten: „Geschwister, die sich als Kinder streiten, verstehen sich als Erwachsene besonders gut. Darauf freue ich mich.“ Sprach´s und verschwand zur Tür hinaus.
Anscheinend war die Verblüffung groß genug. Jedenfalls wurden diese heftigen Streitereien mit der Zeit weniger.
....Jahre später: sie zicken immer noch – aber es gibt sehr viele gemeinsame Stunden, in denen sie einander unterstützen. Sie treiben gemeinsam Sport und sind einige Male in der Woche zu zweit unterwegs in Wald und Feld. Erwachsen sind sie noch nicht, nicht einmal volljährig, aber der Spruch scheint zu wirken!

Friede-Freude-Eierkuchen? Neeee, aber Stufe für Stufe auf der Erfolgsleiter....

Ob Du etwas von meinem Geschreibsel für Dich brauchen kannst, weiß ich nicht, denn: s.o.

Liebe Grüße
Mama4kids


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17.04.2009 09:16
avatar  Alexandermaus ( gelöscht )
#4
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Alexandermaus ( gelöscht )

Hallo Mel,
warst Du bei uns zu besuch?????? Wir haben ganz genau die gleichen Probleme. Unser großer ist nach wie vor in der Kinder- und Jugenpsychatrie - Selbsmordversuch - bereits seit 3 Wochen. Der Kleine ist total durch den Wind. Großer hat dort ein Mädchen kennen gelernt, mit dem er das WE verbringen wollte. Wir kennen weder ihren vollständigen Namen noch ihre Adresse oder Eltern, hätten es ihm aber trotzdem erlaubt. Psychologin ist dagegen - weil er am WE eine sogenannte Therapeutsiche Belastungserprobung in seinem zu Hause hat. Daraufhin haben wir ihm erklärt, es ginge nicht. Er ist total ausgeflippt, hat gesagt er wolle sowieso nicht mehr nach Hause, es bleibe dort, dort wäre es viel cooler.
Als daruafhin sein Bruder das weinen anfing meinte er nur, er solle einfach vergessen, daß er einen großen Bruder hatte... Kannst Dir ja vorstellen, was da beim Kleinen abging.
Danach brah er aber völlig zusammen und meinte. er wollte das nicht sagen. Aber wie Du weißt, was einmal gesagt wurde vergißt man nicht so schnell, vor allem nicht die negativen Dinge.
Wenn der Große zu Hause ist, will er auch seine Ruhe haben, da wird der Kleine auch immer rausgescheucht - Du nervst.....
Sag mir bescheid, wenn Du eine Lösung gefunden hast, wir können auch gut eine gebrauchen.

Liebe Grüße und ein hoffentlich trockenes Wochenende
Alexandermaus


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18.04.2009 12:19
#5
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Hallo ihr,

das Problem trifft es noch nicht wirklich.

Es sieht eher so aus, das Beide von sich meinen das jeder in jeder Situation das absolute Recht "zu bestimmen" hat.

Beide haben die Möglichkeit sich zurück zu ziehen und ihre Ruhe zu haben.
Jeder darf z.B. über sein zimmer bestimmen und wenn der "Raumbesitzer" sagt "rauß" dann heißt es "rauß", denn derjenige hat dort das "Hausrecht". Darin bestärke ich BEIDE, denn damit haben BEIDE ein Problem.

So wie BEIDE ein Problem haben das Recht des anderen zu akzeptieren, so befinden sie sich beide auch permanent im Wettkampf.
Wer hat mehr Rechte, wer ist der Bessere, wer ist der Liebere, wer ist der Schnellere, wer leistet mehr, wer hält sich besser an die Regeln etc. und dann diese permanenten anklagen gegenseitig (petzen) und die Mama solls dann richten und das Schlimmste werten (und da verweigere ich mich und dann gehts wieder los mit dem großen "Leid").

Der Kleine ist 5 Jahre jünger und unterliegt dem Großen naturgemäß (körperlich) oft.
Der Kleine widerum "funktioniert" besser.
Kann sich besser aktivieren, ist regelbewusster etc.

Um zu verdeutlichen ein Beispiel dieser woche:
Wenn z.B. Beide eine Aufgabe haben (der Eine holt den Hundenapf, der Andere den Hasennapf).
Dann geht erst mal gar nichts.
Der Kleine merkt dann aber recht bald, durch den veränderten Tonfall die direkte ansprache etc. was nun "ansteht".
Und spurtet los.
Der Große hat da deutlich größere Probleme.
Ich geh dann zu ihm, stelle mich bewusst vor ihn und zähle ihn an (er braucht genau dieses Vorgehen um sich zu aktivieren).

Der Große "hievt" sich von seinem Platz unterbricht seine Tätigkeit langsam.
So zwischenzeitlich ist der Kleine aber schon wieder da.Und meint dann genervt ich mach schon.
Ich will genau da einhaken, bin aber in dem Moment für die Beiden nicht "da".

und genau da setzt dann der "Wettbewerb" ein.
Beide spurten los, der Kleine unterliegt naturgemäß.
Ich versuche den Kleinen zurück zu halten, er hat seine Aufgabe erledigt wird gelobt...
stelle klar das ist die aufgabe des Großen.
Nur ich erreiche ihn dann nicht.

Der Kleine kommt heulend angelaufen.
Ich stelle nochmal klar erreiche ihn zwar mit den worten aber nicht vom Verstand her.
alles ist ungerecht er bugsiert sich in der spirale immer weiter runter und dann kommt eben irgendwann der Hilfeschrei.

Beim Großen bedanke ich mich wenn er den Napf bringt.
Und dann wirds nur noch schlimmer.
Das eigene Lob das er ja bereits bekommen hat und das ich dann nochmals wiederhole,
hat er entweder vergessen oder es hat kein "Gewicht" ?!

Ich weiß es eben nicht.
und genau dann sh ich da und frag mich:

"WAS WILL UND WAS BRAUCHT ER DENN NUN ?"

Ich komme mir zwischen den Beiden oft vor wie im Irrenhaus und hab das Gefühl egal was ich tu, es ist IMMER falsch.

Jetzt verständlicher?
Vielleicht seh ich den Wald vor lauter Bäumen nicht und ihr seht von außen mehr *hoff*

LG Mel


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18.04.2009 14:38
#6
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Hi Mel,

okay, jetzt wird´s klarer, aber nicht weniger kompliziert.
Werd noch mal drüber nachdenken.
Vielleicht fällt jemand anders schneller was ein dazu?
Grüßle erstmal
mama4kids


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19.04.2009 01:06
avatar  Biene ( gelöscht )
#7
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Biene ( gelöscht )

Hi Mel,

das hört sich nach einem Konkurenzkampf an zwischen den Brüdern um die Gunst der Mutter.

Deine Jungs sind zwar altersmäßig relativ weit auseinander,aber so wie du schreibst im emotionalen Bereich nicht so weit auseinander und sie stark konkurrieren.
Ein gewisser Wettkampf bei Jungs ist auch voll normal,aber ab einem gewissen Ausmaß eben nicht mehr.

Bei meinen Mädchen gab es auch eine ganze Zeit ,wo sie so wie du geschrieben hast ,die Bessere sein ,die Liebere,und auch direkt fragten wen ich den lieber habe.Auch kam ständig eine angerannt und petzte und wollten ,das ich Schiedsrichter bin,da habe ich mich sehr zum Ärger meiner Töchter dagegen entschieden.

Auch wurde die Ältere leider öfters zu unrecht verschumpfen,sie war zwar körperlich überlegen ,aber wie jetzt viel später herauskam auch nur weil die Jüngere sie solange verbal getriezt hatte bis diese dann ausgerastet ist und die Jüngere hat das schamlos ausgenutzt.Von daher Vorsicht ,die Jüngeren sind nicht immer die Unterlegeneren ,im Gegenteil sie können ganz schön clever sein wie sie zu was kommen.
Da haben wir erst mal grundsätzliche Dinge geklärt,Das sie mich nie dazu bringen werden eine besser und eine schlechter zu finden.

Ich habe versucht ihnen bewußt zu machen ,das die Familie ein Platz sein sollte wo eben kein Wettkampf stattfindet,sondern ein Ort wo jeder das bekommt was er braucht und das es eben nicht immer das gleiche für beide sein kann und sein wird,was zum Teil für großen Frust sorgte,je nach dem welche sich benachteiligt fühlte.
Ich erklärte ihnen,frag mich nicht wie oft,das es in der Schule und "draußen" schon hart genug ist und es schlimm wäre auch noch in der Familie im Wettstreit zu sein ,außer natürlich bei Spielen.

Das hat eine ganze Zeit gebraucht vieles haben sie erst als sie erwachsen waren verstanden,das die Familie kein Kampffeld ist sondern jeder sein darf mit seinen Schwächen und Stärken und den anderen nicht als gegner zu empfinden,das hat viel Zeit und Viele Gespräche gekostet und viele Tränen und Frust auf beiden Seiten .In den Situationen selbst war es nicht einfach, doch inzwischen können wir über die ein oder andere Situation herzlich lachen.

Deine Jungs liefern sich Wettkämpfe,bei Wettkämpfen gibt es meist Schiedsrichter und was machen die Schiedsrichter ,gnadenlos jeden Fehler abpfeifen. Du / wir sind aber Mamas und lieben unsere Kinder und Mamas haben nun mal eine andere Aufgabe als Schiedsrichter.Tja leider hätten die KInder in dem Moment des Wettkampfs lieber einen Schiedsrichter.
Was braucht ein Wettkampf noch,genau Zuschauer,versuche den Zuschauerplatz zu verlassen,was den Kampf meist entschärft ,bei meinen Töchtern war es dann so, das sie dann stink sauer auf mich waren und darüber ihren Wettkampf vergessen haben.

Wünsch dir bald erträglichere Zeiten,einen großen Schokovorat ,genügend Kaffee vielleicht ein dazu.

Eine große Portion Gelassenheit schickende Grüße von Biene


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19.04.2009 11:18
avatar  Frankenstein ( gelöscht )
#8
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Frankenstein ( gelöscht )

Hey Mel,

dein Problem kenne ich nur zu gut. Bei uns hier läuft es oft nicht anders ab. Die Mittlere und mein Kleiner sind zwar keine leiblichen Geschwister, aber es fliegen oft die Fetzen. Allerdings ist die Mittlere eine kleine Prinzessin und bis zum Auftauchen meines Kleinen von allen verwöhnt worden. Bei den Beiden ist es eindeutig Eifersucht auf die Aufmerksamkeit, die der andere gerade bekommt. Ein wirkliches Mittel dagegen haben wir bisher auch nicht gefunden. Nur wenn sie sich untereínander zu sehr streiten beim Spielen bekommen sie "Miteinander Spielverbot". Sie werden also Zwangsweise getrennt. Das klappt ganz gut.
Mit dem Konkurenzkampf ist es relativ normal. Da sollte man sich auch nicht zu sehr reinhängen, denke ich. Das ist wie (sch... Vergleich) bei den Hunden. Zu viel Aufmerksamkeit bei unerwünschten Verhalten verstärkt dieses Verhalten. Sie wollen Aufmerksamkeit und wenn es negative Aufmerksamkeit ist, na dann ebend diese. Wenn du dir damit zu sehr die Nerven kaput machst, hast du keine mehr für schöne Stunden. Da muss ich Mamas Balu-mäßiges umdrehen befürworten. Sie müssen unter sich ausmachen, wer wo steht. Zu viel Einmischung verhärtet da nur die Fronten.
Was das petzen angeht, habe wir uns angewöhnt, alle Parteien an einen Tisch zu holen. In einem solchen 6 - 8 Augengespräch klären sich oft die Fronten dann. Mit nur einer Meinung kann man eine Situation auch nicht bewerten. Dabei hat immer erst der eine, dann der andere das Rederecht und der andere hat zu schweigen. Erst wenn beide fertig sind wird mit geziehlten Fragen unklares gekärt. Auch hier ist der "Richter" der Ansprechpartner, nicht dass andere Kind.
So läuft das bei uns. Es funktioniert nicht immer. Streit gibt es immer und überall. Eine vernünftige Streitkultur gehört ja auch zu Leben und will gelernt sein. Denn wo zwei Menschen aufeinandertreffen, wird es immer auch Streit geben.

Gruß
Frankenstein

Nur wer das Pech kennt, weiß auch, was Glück ist.

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19.04.2009 13:07
#9
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In Antwort auf:
alle Parteien an einen Tisch zu holen. In einem solchen 6 - 8 Augengespräch klären sich oft die Fronten dann. Mit nur einer Meinung kann man eine Situation auch nicht bewerten.


Das habe ich versucht, mehrfach.
klappt aber leider ÜBERHAUPT GAR NICHT.

Beide sind dann adhs-mäßig NUR und ausschließlich bei sich und ihren Empfindungen und rechtfertigen alles bis zum "erbrechen" (sorry ist aber so ).
Da kommen wir ind die adhs-typischen nicht enden wollende Diskussionsspiralen.
Auch mit dem Perspektivenwechsel habe ich es versucht.
Dem Einen verdeutlichen, wie etwas beim Anderen ankommt, warum der Eine so und der Andere so reagiert und empfindet.
Auch das geht am "runden Tisch" überhaupt rein gar nicht.

Wenn überhaupt muß ich das mit jedem Einzeln machen und dann komm ich wieder genau an den Punkt, das jeder von seiner Sparte aus argumentiert und begründet und die Situation "färbt".

Der Große kann dann klare Ansagen und Erklärungen bezüglich Verhalten des Kleinen hinnehmen (beim nächsten mal umsetzen ist wieder ein anderes thema).
Der Kleine aber fühlt sich dann wieder unverstanden klagt und lamentiert.
Er versteht schon das der Große so ist wie er ist und das man damit halt lernen muß umzugehen, in der Theorie weiß er auch das er versuchen sollte gelassener zu werden, sich nicht immer gleich so reinsteigern und aufregen.
Das ändert aber nichts an der Tatsache das diese Gelassenheit in der Praxis so überhaupt nicht anwendbar ist und er mit seinem Bruder oder sagen wir eher mit seinem Leid für das er den Bruder verantwortlich macht, nicht umgehen kann.

Das "Problem" an sich habe ich erkannt, aber ich stoße hier echt an meine Grenzen beim Versuch das irgendwie in "akzeptable" Bahnen zu lenken.
Balu-mäßig wegdrehen nicht hinhören ... kein Problem, das habe ich in der Vergangenheit immer so gemacht... insbesondere wenn er wutentbrannt und Türen knallend, sowie laut schreiend in sein zimmer stampft.
Stichwort Aufmerksamkeit und verstärkende Verhaltensweisen.

Nur da stoße ich dann auf völlig konträre "Meinungen"/Einstellungen.
Denn die Empfehlung der Ergotherapeutin lautet, genau dann soll ich ihm noch mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung geben. Denn sie hält gerade das für einen Hilfeschrei.
DAS halte ich jedoch für äußerst gefährlich und ich halte es auch für kontraproduktiv einem pfeifenden Dampfkessel hinterher zu hechten.
Wie seht ihr das?

LG Mel


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19.04.2009 16:39
avatar  Frankenstein ( gelöscht )
#10
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Frankenstein ( gelöscht )

Hallo Mel,

Was mir bei deinem Schreiben negativ aufstößt ist folgendes: Reden wir von einer Ergotherapeutin oder einer Phsychotherapeutin. Zweitere hätte ein Mitsprachrecht, da sie das ja gelernt hat. Bei ersterer kann ich nur sagen: Schuster bleib bei deinen Rappen. Diese Frau soll sich auf die Ergotherapie konzentrieren und nicht auf ein fremdes Gebiet gehen.

Einen "pfeiffenden Dampfkessel" nachzulaufen ist in meinen Augen das falschestem was man machen kann. Damit wird genau das ungewollte Verhalten unterstützt. Und, das kenn ich von mir selber, solange der Kessel pfeift ist sowieso jedes gute Wort vergebens. Dann sollte man lieber die Situation etwas abkühlen lassen und wenn die Emotionen sich geglättet haben noch einmal einen neuen Anlauf unternehemen.

Die Kinder diskutieren bei uns auch nicht untereinander, sondern stellen uns Erwachsenen ihre Sichtweise der Dinge dar. Und immer nur einer. Funkt der andere dazwischen, wird eer sofort abgebremst und darauf hingewiesen, das jetzt der eine spricht und ere gleich wieder dran ist. Das klappt auch nicht immer sofort. Das war und ist ein lernen einer Streitkultur. Hört sich leicht an, ist es aber nicht. Man ist ja auch nicht immer so drauf, das man das kann oder die anderen spielen mal nicht mit. Aber unsere Kids gewöhnen sich langsam an die Regeln dieser "Verhandlung".
Nicht zu vergessen, wir sitzen nicht als Gleichberechtigte an einem runden Tisch. Es ist eher wie in einer Gerichtsverhandlung: Die Kinder bitten uns um Hilfe in einem Streit und wir sind die Richter. In einem Gericht geht auch alles mehr oder weniger über den Richter und der Angeklagte und der Kläger fetzen sich nicht unter sich. Da schreitet der Richter sofort ein.

Gruß
Frankenstein

Nur wer das Pech kennt, weiß auch, was Glück ist.

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