Klassenwiederholung - Fluch oder Segen?

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08.06.2010 15:59
avatar  FaVe
#1
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Hallo alle!

Mich beschäftigt gerade ständig der Gedankew, dass mein jüngerer Sohn (ADS, diagnose in der ersten Klasse) die zweite Klasse wiederholen muss.

In der ersten wurde ADS diagnostiziert, dann kam erst Ergo und konzentrationstraining, ein zielich ordentlicher Start in die zweite, aber Leseprobleme: also Leseförderklasse für drei Monate.

Die dortige Lehrerin wollte ihn statt zurück in die Stammklasse sofort in die erste stecken, aber ich habe geklärt, dass wir bis zu den Sommerferien warten.

In die Stammklasse zurück die totale Verweigerungshaltung in der Schule und bei den Hausaufgaben, jetzt sind die Matheschwächen zum ´Matheproblem geworden. Übrigens beginnen wir gearde mit Medis, morgens Medikinet retard 10mg.

Im Kopf weiß ich, dass er mit den Kenntnissen des 2.-Klasse-Stoiffs, die gerade aht bzw. nicht hat, in der dirtten ncit mit kommt, dass ihm die Stoffwiederholung gut tun wird, aber ich habe ech Angst vor dem Sozialaspekt an der ganzen Sache.

Neue Freunde hat er in der Schule nicht gefunden, er ist hauptswächlich mit den Kindern zusammen,die er schon aus dem Kiga kennt. und seit er in der Schule ist, zeigt er hatl auch soziale Auffälligkeiten. Zumindest wurde im Kiga nie beschwerden laut, er würde in Konflikten gleich schubsen oder hauen. Ich habe da auch mit dran gearbeitet, dass er gute Kontakte hat, indem ich mich auch um gute Kontakte zu den Eltern bemüht habe, und mit ein paar bin ich inzwischen auch befreundet.

Also werden wir beide mit damit zu tunm haben, dass sich Kontakte ändern...

Klingt irgendwie egoistisch, macht mir aber trotzdem zu schaffen.

Außerdem hängt dass ewig nach: eine Klasse in der grundschule wiederholt.

Dabei haben die Tests der Kinderpsychologin am SPZ eine normale Begabung ergeben: irgendwie dacht ich bisher, ein normal begabtes Kind schafft doch die Grundschule. Aber mit ADS naürlich alles anders.

Ich fühle mich oft so, als hätte ich mit versagt: in meinem Bemühen, ihm bei den Hausaufgaben zu helfen, werde ich dann Anbetracht von Ablenkung und verweigerung doch ungeduldig und laut. macht die sache nicht angenehmer und verstärkt wahrscheinlich seine Unlust nur noch.

Im Moment haben wir den totalen Hausaufgabenstress: wenn das unter Medis nicht endlich besser wird, .. ich wieß da nicht mehr weiter.

Mein Mann kommt abens auch erst zwischen 19.00h und 20.00h heim, er kann da leider auch nicht als Hilfe stehen.

Am Ende der ersten habe ich oft nach einer Stunde Hausaufgaben abgebrochen, aber da war in der Stunde auch was passiert: inzwischen wäre es Belohnung für getrödel, wenn ich wieder abbrechen würde. Schließlixch sagt er selber schon: lass uns Abbrechen. Eigentlich ist er nicht blöd sondern denkt sehr stratetisch, aber eben nicht in Bezug auf Hausaufgaben und Schule.

Die Ferein waren so angenehm: das Kind war ausgelichen und entspannt, es gab nur die kleinen probleme des Alltags, aber jetzt ist wieder die blöde Schule das hauptthema jeden nachmittag!

Und dann noch der Gegensatz zum großen Bruder: mit Schnitt 1, 8 am Gymnasium angemeldet. WEähgrend ADS-Kind lieber Test abgibt, wo von 10 Aufgaben gerade ien bearbeitet wurde, also 5 von 50 Punkten, glatt ungenügend.

Verzweifelt FaVe


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08.06.2010 18:00
avatar  Regina
#2
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Hallo FaVe,

ja, ja, das Thema Hausis.... Auch gut bis sehr gut begabte Nicht-AdSler haben damit ein Problem...... Ich weiss das noch zu gut...

Mein Kleiner ist jetzt in Klasse 4, geht ab Herbst in die 5. Klasse Gymi. ABER: ab Klasse 2 waren Hausis jeden Tag nur Stress. Allein die Ansage: jetzt Hausis machen, führte zu einem Tobsuchtsanfall der 1. Güte. Natürlich kannte ich das vom Großen (der hat nämlich ADHS) und habe den Kleinen Ende Klasse 2 vorsichtshalber mal testen lassen: nein, er hats nicht, er ist einfach nicht anstrengungsbereit meinte die Psychologin. In Klasse 3 spitzte sich das Ganze weiter zu, u.a. waren seine Rechtschreibleistungen jenseits von Gut und Böse... Wir haben dann die Augen testen lassen, weil er ab 30 cm Augenabstand erst klar sehen konnte, alles im Leseabstand hat er doppelt gesehen. Mit Augenübumgem haben wir das aber in Griff gekriegt. Und wir haben entschieden, dass er die 3. Klasse wiederholt.

Diese Klassenlehrerin war dann auch ein Glücksgriff. Sie ist nämlich der Meinung, Hausis sind nicht Aufgabe der Eltern sondern der Kinder- hört, hört!! Diese sollen sie bitte selbständig erledigen, wenn was vergessen wird, kümmert sie sich drum. Natürlich große Zweifel von seiten der Eltern, aber: die Klassenlehrerin brachte ettliche u.a. auch unseren dazu, sich selbst für die Erledigung verantwortlich zu fühlen. Freitag in Stunde 6 ist die sog. Hausaufgabenstunde, alle Kids die wollen, dürfen da bleiben und gemeinsam oder alleine oder mit Unterstützung der Lehrerin die Hausis erledigen. Zum Üben und auch für die Hausis haben sich viele Kinder einen Partner gesucht, abwechselnd wurden die Hausis hier oder beim Partner gemacht. Wichtig: ich bzw. die andere Mutter hat sich nicht eingemischt, nicht nachgeschaut, nicht korrigiert, sondern vielmehr gelobt, dass so selbständig gearbeitet wurde.

Lob ist sowieso der ganze Trick. Aber: wie kann ich loben, wenn das Diktat 10 Fehler hat? Geht schon, das vorher hatte nämlich 30. Und wenn im Aufsatz alles rot ist wegen der Rechtschreibung? Kein Problem, der Inhalt ist super spannend! Hört sich schwierig an, geht aber!

Bei uns hat das zu einer großen Entspannung geführt. Der Kleine ist viel selbständiger und eigenverantwortlicher geworden. Das Kritisieren hat komplett die Lehrerin übernommen und konsequent drauf geachtet, dass Hausis nachgearbeitet wurden und Fehler auch korrigiert waren. Aber: so eine Lehrerin ist selten, leider leider...

Du hast geschrieben, Du hättest gute Kontakte zu Eltern der Mitschüler, vielleicht findest Du ja eine Mutter, die bereit wäre, die Hausaufgaben zu beaufsichtigen. Und sprich mit der Lehrerin über die vertrakte Situation, damit sie weiss, was daheim abgeht. Selbst beim Großen haben wir eine geraume Zeit das Lernen nach außen verlagert, weil am Wochenende der Haussegen immer schief hing. Den großen Bruder mit einbinden kann manchmal funktionieren, geht bei uns garnicht! Aber Oma, Opa, Bekannte, Freunde?? Suche Dir eine externe Unterstützung! Ich habe zwischenzeitlich auch mal dran gedacht, ihn in die Hausaufgabenbetreuung in der Schule zu schicken, nur damit meine Nerven geschont wurden. Der restliche Stress mit dem ADHS-Bruder war ja auch noch da!

Klasse in der Grundschule wiederholen ist nix Schlimmes, da fragt später keiner danach. Auch Wiederholungen in den höheren Klassen sind nicht wirklich von Interesse. Weisst Du, wen er als Klassenlehrerin bekommen würde, wenn er wiederholt? Vielleicht wäre die ja topinformiert und super gut?

Wichtig ist, Dein Verhaltensmuster zu unterbrechen, Dein Kind reagiert nämlich auf Dich. Heisst, wenn Du in Ruhe, nicht in einer Hausi-Situation mit ihm besprichst, wie Du Dir das vorstellst (immer vorausgesetzt, Du hast eine externe Unterstützung durch wen auch immer und am besten noch durch die Lehrerin), nimmst Du den Druck raus und er braucht nicht zu reagieren. In den Ferien war es erholsam? Logisch, da gab es auch keine Hausis.....

Ich wünsche Dir viel Kraft und weiss aus Erfahrung, das Ändern ist möglich! Du schaffst das!

Liebe Grüße!

Regina


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10.06.2010 12:33
#3
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ich mache an einer grundschule mit kindern hausi.
ich hab so einige die eine ehrenrunde gemacht haben,darunter auch adsler.

allen hat diese extrarunde wirklich gut getan,denn sie haben eben zeit den stoff nochmal aufzuarbeiten den sie im ersten jahr nicht verstanden haben.klasse 2 mit ach und krach zu schaffen ist eine ganz schlechte voraussetzung um die 3 klasse auch nur ansatzweise zu schaffen.denn:

1. klasse 2 ist das 1x1 jahr..wenn das nicht sitzt bleiben die schwierigkeiten

2. klasse 3 hat extrem höhere anforderungen an leistung und disziplin..es ist der startschuss für die schulempfehlung

überleg dir gut ob du ihm das zumuten willst,denn er wird sich in klasse 3 mehr denn je als "versager" fühlen.
wiederholt er so wird er schnell merken das es nicht schlimm ist und das er bessere leistungen bringt,das baut ihn auf.

meine wiederholen haben sich in dem jahr wunderbar verbessert,sind viel fröhlicher als vorher und selbstbewuster.
ich denke auch gerade darüber nach ob meine tochter die 2 klasse nochmal machen sollte, sie steckt gerade in der 2 testung.hat arg probleme mit der rechtschreibung und fühlt sich dumm



ich hab nichts schlimmes,ich hab.....ey,guck mal ein eichhörnchen!


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11.06.2010 11:42
#4
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ich stimme h.matata da voll und ganz zu.

Habe eine Träumerchen ADS-ler in Klasse 3.
In klasse 1 und 2 war er super, es gab kaum nennenswerte Problem in der Schule (zu Hause sah das anders aus).
An Wiederholung der 2. war aus schulischer Sicht nicht zu denken.
Noten waren im 1-er Bereich.

Der riesengroße Einbruch kam in klasse 3.
die anforderungen in klasse 3 sind immens.

Lg Mel


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11.06.2010 15:32
avatar  Zottel
#5
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Hallo FaVe,

lass Deinen Sohn die 2. Klasse wiederholen. Ich habe ein ADHS-Kind in Klasse 3 und mit Stofflücken hätte er keine Chance gehabt dieses Schuljahr zu stemmen. Never ever.

Dass Dein Sohni aggressiv reagiert kann ganz einfach daran liegen, dass er in der Schule nur wenig Erfolgserlebnisse hat. Wenn das jetzt schon so ist, seh ich für einen Versuch in Klasse 3 echt keinen Sinn. DAS würde ich ihm definitiv ersparen.

Viel wichtiger wäre ihn medikamentös gut einzustellen und dann seine "Wissens-Lücken" zu "stopfen". Und glaube mir - das ist selbst mit Medi noch genug Arbeit. Momentan rutscht er immer mehr in eine Verweigerungshaltung. Ein Teufelskreis... Mit Verbesserung seiner Kompetenzen kommt dann auch wieder seine Motivation. JETZT hast Du noch die Chance Lücken zu schließen.

Ich würde diese Chance unbedingt nutzen. Bedenke: in Klasse 3 werden die Hausaufgaben mehr. Euch bleibt immer weniger Zeit den Stoff zu wiederholen.

Mein Kind wurde Anfang Klasse 1 diagnostiziert. Aufgrund seiner ADHS-Symptomatik + einer visuellen Wahrnehmungsstörung wäre er geradewegs in eine Dyskalkulie gerutscht. Mein Bauchgefühl hat mich da leider nicht getäuscht.

Obwohl er rasch Medikamente bekam musste ich die Ärmel hochkrempeln und mich kümmern. Üben, wiederholen und nochmals üben. Sohni ist leider turbo-vergesslich... Aber es hat sich gelohnt, dass wir dran geblieben sind. Er ist inzwischen einer der besten Kopfrechner in der Klasse - früher sagte er immer er sei dumm. Seine Motivation ist, seit ihm das Rechnen leichter fällt, viel besser geworden.

Durch die Überei hat er (bis) jetzt noch keine Probleme mit den Textaufgaben. Wenn ich da an Klasse 1 denke *schauder* - er konnte kaum Mengen einkreisen bzw. der Menge die richtige Zahl zuordnen. Vorgänger/ Nachfolger bestimmen usw.

Mathe wird in Klasse 3 sehr komplex. Volumen, Zeit, Längen - Teilen mit Rest (im 1000er Bereich), Geometrie. Versuch ein gutes Fundament zu schaffen. Es kann - auch mit schlechten Voraussetzungen klappen, mein Sohn steht inzwischen in Mathe auf einer 1. Aber ohne Medi, ohne Struckturierung des Stoffes (durch mich als Coach) und ohne regelmäßiges Wiederholen hätte mein Sohni aufgrund seiner Vergesslichkeit keine Chance...

Liebe Grüße

Zottel


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11.06.2010 15:41
avatar  FaVe
#6
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Hallo!

Danke für die Antworten, tut gut zu hören, dass bei Euch die Wiederholung was gebracht hat. Da ich noch einen größeren Sohn in der 4. habe, ist mir schon auch klar, dass ohne 1x1 einfach nichts geht.

an Zottel: wie hast du deine denn ans Üben gekriegt? Meiner und ich sind so froh, wenn Hausis rum sind, dass zusätzliches Üben irgendwie gar ncihtr zu Stande kommt.

Aber sohnemann wird gerade auf Medis eingestellt( diese Woche 10mg Medikinet retard morgens), da habe ich ja die hoffnung, dass dann nach den sommerferein mit dieser Vorraussetzung einfach vieles besser wird und mit Erfolgserlebnissen, weil Mathe wieder einfacher ist und wieder funktioniert, euch sein Weiderstand dagegen aufhört. Zu medikinet: habe kleine Veränderungen festgestellt, aber nicht den richtigen Durchbruch.

Wie sind eure mit den neuen Klassenkameraden klargekommen? Lieber alte Freundschaften versuchen zu pflegen aus der alten Klasse oder liebe lauter neue suchen?

Nächste Woche ist auch ein Gesprächskreis hier im nächsten Ort, da gehe ich hin.

Grüße
FaVe


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11.06.2010 16:12
avatar  Zottel
#7
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Hallo FaVe,

[quote="FaVe"]an Zottel: wie hast du deine denn ans Üben gekriegt? Meiner und ich sind so froh, wenn Hausis rum sind, dass zusätzliches Üben irgendwie gar ncihtr zu Stande kommt.
/quote]

Tja, ich wusste schon nach den ersten 3 Schulwochen was da auf mich zurollt... Habe mich durch sämtliche ADS-Lektüre gelesen und wusste, dass ich im Grunde die Wahl zwischen Not und Übel hatte. Einerseits will man sein Kind nicht zusätzlich "quälen" aber andererseits ist einem klar, dass es auf lange Sicht nix bringt "nur" die Hausis zu machen. Da kann ich aber eben nur für uns sprechen - es kommt halt auch auf die Begabung des Kindes an... (in Deutsch haben wir dafür so gut wie nix gemacht...).

Wie habe ich ihn zum Üben bekommen? Ich habe es todesmutig eingefordert. Täglich. Sozusagen von Anfang an. Er war sogar bis vor kurzem der Meinung das wäre völlig normal und bei allen Kindern so .

Es hat sich aber echt gelohnt. Er braucht inzwischen viiiiiiieeel weniger Wiederholungen und er begreift neue Stoffinhalte viel schneller. Nach dem Mittagessen geht Sohni aufs Klo. Dann wird der Küchenwecker auf 5 Minuten gestellt. Wenn der Wecker piepst wird mit den Hausis begonnen. Immmer. Ohne Ausnahme. Nach den Hausis wird noch was geübt. Inzwischen reicht das meistens mündlich. Das heißt: er rechnet laut vor und ich schreibe. Oder es wird ausschl. im Kopf gerechnet.

Ich habe das Glück, dass Sohni eine Leseratte ist - Deutsch läuft somit (im Moment noch) von allein. Aber ich rate Dir Deinem Kind ganz viel vorzulesen.

Hast Du noch Fragen? Ich antworte Dir gerne.

Liebe Grüße

Zottel


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11.06.2010 17:22
avatar  Zottel
#8
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So, jetzt nochmal etwas ausführlicher. Glaub nicht, dass die "Einforderei" bei uns ein Spaziergang war/ ist. Und mir ist im Grunde auch klar, dass Sohni lernen muss das alles irgendwann selbstständig anzugehen. Ich kann ihm ja nicht ein Schul-Leben lang vorschreiben was er wann zu üben/ wiederholen hat. Ähm, außerdem steig ich stoffmäßig sicherlich selbst irgendwann nimmer durch .

Aber Sohni hatte durch die Überei Erfolgserlebnisse. Gute Noten. Immer, wenn er mich eine Klassenarbeit unterschreiben lässt sage ich zu ihm, dass ich es klasse finde, dass er sich so fleißig auf die Arbeit vorbereitet hat. Ich versuche immer seine Anstrengung zu loben - nicht die Note die er "geschafft" hat.

Ganz nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein" hoffe ich, dass er irgendwann von selbst kapiert, dass er mit entsprechender Anstrengungsbereitschaft auch Erfolge hat. Und dass er Lust auf Erfolgserlebnisse bekommt. Das ist sicherlich aber noch ein weiter Weg und eine harte Nuss. Und dann kommt halt auch noch irgendwann die Pupertät...

Vor den Ferien verkündete Sohni, dass er aufs Gymmi will. Keine Ahnung wer ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt hat. Es stand eine Klassenarbeit in einem Lernfach an. Stoffumfang: ein ganzes DINA-Heft. Ich sagte ihm, dass er auf einer weiterführenden Schule (egal welche) es schaffen muss, sich alleine auf so eine Arbeit vorzubereiten. Das könne ich nicht mehr leisten. Ich drückte ihm das Heft in die Hand und sagte, dass ich ihn dann abfragen würde. Ansonsten kein Kommentar.

Wie zu Erwarten war, kam er nach 10 Minuten und meinte er würde nun den gesamten Stoff beherrschen .
Ich habe ihn dann abgefragt - hat natürlich NULL geklappt .

Er war dann sogar bereit sich von mir erklären zu lassen, wie man sowas lernt. Er wusste ja, dass ich ihn abfragen würde .

Er hat in den Ferien eine Woche lang jeden Morgen einen Teil des Heftes gelernt. Und DAFÜR habe ich ihn dann gelobt. Darauf war er dann auch ganz stolz. Und die Arbeit hat super geklappt.

Glaub aber nicht, dass es jetzt von alleine läuft - jetzt steht das nächste Lernfach an. Gestern saß er 1 Std. vor einer einzigen DINA-4-Seite und konnte beim Abfragen so gut wie nix. Mein Kommentar: das war noch nix - tut mir leid, da musst Du nochmal ran. Er war zwar mürrisch aber 20 Minuten später konnte er´s dann.

Ankündigen, einfordern, kontrolllieren. Ohne diese Vorgehensweise geht bei Sohni gar nix.

Liebe Grüße

Zottel


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12.06.2010 21:14
avatar  FaVe
#9
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Hey!

Gestern habe ich der Lehrerin mal wieder einen Brief geschriben, u.a. wegen Termin für ein Gespräch insbesondere zum Thema Wiederholung.

Hausaufgaben sind gerade sehr wechselhaft, heute trotz einigermaßen zügigem Arbeiten relativ viel Zeit gebraucht, weil er für Mathe einfach immer noch Würfel, Finger oder ähnliches braucht: Ihm fehlt da noch ein großer Schritt zur abstraktion. Gerade ist teilen mit Rest dran, aber da er die 1x1 Reihen nicht verinnerlicht hat, muß alles nachgerechnet werden , und das dauert.

Ich hoffe, dass er sich dann unter Medis so was besser merken kann, damit er im zweiten Durchgang 2. klasse da auch Erfolgserlebnisse hat.

auch wenn die gerade auch nicht immer motivierend wirken: In der Leseförderung Anfang des Jahres hat er viele Techiken gelernt, um die berühmt-berüchtigten Lernwörter bzgl. rechtschreibung besser zu lernen. Aber diese Woche wollte ich genau das mit ihm für die neu anstehenden Lernwörter verwenden, totale Weigerung!

Diese totale Verweigerung was für die Schule zu tun, hatte er schon mal, als er von der dreimonatigen Leseklasse wieder in seine normale Klasse zurückgekehrt ist. ich habe echt Angst, dass uns so eine Phase beim Wechsel in eine neue Klasse wegen Wiederholen wieder droht, .....
aber bis nach den sommerferien sollte offentlich die Einstellung auf Medis gelungen sein, ....

Ängstlich und hoffend

Fave


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12.06.2010 22:36
#10
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Hallo Fave,

die Verweigerung kenne ich auch
ich umgeh die mit "anderem üben" mittlerweile.

zu den Lernwörtern. MÜSST ihr die immer gleich üben?
also schreibt das die Schule vor?

Kleiner Tip:
Keiner meiner Kinder und keiner meiner Schüler verweigern das tippen der Lernwörter am PC
Da die Wörter Buchstabe für Buchstabe eingegeben werden müssen wird der Wortaufbau sehr strukturiert geübt.
Und da man von der Tastatur auf den Bildschirm und wieder zurück immer wieder gucken muß, wird auch das Wortbild an sich fast schon nebenbei verinnerlicht.

Für einen fehlerfreien Durchgang gibt es zur Belohnung 5 Minuten Shuffle oder Wortregen (google mal nach Tintenklex, dort die kostelosen Onlineübungen).

Was auch immer gut ankommt, Worte kneten oder im Sand malen oder stempeln oder, oder, oder.

Du weist ja Motivation ist alles. Je abwechslungsreicher und interessanter ich das Üben gestalte, desto größer das Interesse und die Motivation und desto kleiner die Gefahr der Totalverweigerung.
allerdings muß da die schule mitspielen.
Mein Sohn hat halt schon des öfteren mal ein PC-ausdruck im Heft kleben, statt Handschriftlich im Heft stehen (nicht nur aber schon öfters).


LG Mel


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