Ergo statt Medikamente??

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30.11.2012 13:44
avatar  Henni ( gelöscht )
#1
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Henni ( gelöscht )

Hallo ihr Lieben, hat jemand Erfahrung mit Ergotherapie anstelle Medikamente? Wegen der enormen Nebenwirkungen wurde mir von Seiten der Schule nahegelegt, es evtl. mit Ergotherapie zu versuchen. Wer hat damit Erfahrungen gesammelt??
Freue mich auf viele Meinungen. Vielen lieben Dank, Hennis Mama


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30.11.2012 17:22
avatar  smilla
#2
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Hallo Henni,

also grundsätzlich ist eine Ergotherapie nicht falsch. Fast jedem Kind in der heutigen Zeit würde sowas wohl gut tun, finde ich, ob ADHS oder nicht (ich könnte das auch etwas gehässiger ausdrücken: bei jedem würdest Du was finden was man therapieren kann. Das nämlich dazu dass man so eine Ergotherapie gerne empfohlen bekommt wenn es um ADHS geht!).
Wenn man allerdings den Gedanken, einem Kind Medis zu geben mit dem eine Ergotherapie zu machen gleichsetzt finde ich, das sind zwei Welten!
Meistens, so war es jedenfalls bei uns, ist ja Dringlichkeit geboten, wenn ich mir überlege, etwas zu geben. Bei uns musste eben schnell die sehr angespannte Situation in der Schule entschärft werden. Mein Sohn hat so gelitten, dass er sich selber verletzt hat!

Eine Ergotherapie greift eben nicht sofort und vielleicht bekommt der ein oder andere eben nicht die Zeit, sich langsam zu entwickeln, weil der Druck von außen zu groß ist (leider!!)

Ich weiss ja nicht, wie dringend oder wie belastend die Situation für Euch ist. Wenn man sagt, naja, das geht noch alles und Dein Kind kann das alles so aushalten (und Ihr!) dann probiert es doch einfach! Aber generell sind das beides sehr unterschiedliche Geschichten, wie gesagt!

Aber es gibt hier ja soviele verschiedenen Schicksale, da is`meines vielleicht auch nicht das mit den richtigsten Gedanken...

Munter bleiben

die smilla


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30.11.2012 18:15
avatar  Henni ( gelöscht )
#3
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Henni ( gelöscht )

Hallo Smilla, du hast vollkommen recht. Medis kommen erst zum Einsatz, wenn es brennt. Man versucht ja als verantwortungsbewusste Eltern eine Medikamenteneinnahme (die ja nunmal heftige Nebenwirkungen haben, mann kann es ja nicht leugnen)erstmal auf die lange Bank zu schieben. So habe ich das ja auch gemacht. Man hofft immer dass bald die Wende kommt und dann kommt sie aber doch nicht. Uns wurde heute von Seiten der Schule vorgeschlagen, unseren Sohn in eine andere 6. Klasse unterzubringen weil er dort nicht Französisch als 1. Fremdsprache hätte sondern Englisch. Und das ist eher zu schaffen, Französisch ist ein Lernfach. Da reicht einmal die Woche lernen nicht aus. Die Grammatik hat es schon in sich! Henni ist damit auch einverstanden, er würde ja dadurch kein Jahr verlieren sondern nur (auf Antrag) die Klasse wechseln und dass in den nächsten Wochen. Ein Versuche wäre es wert weil Französisch bei ihm ein Hauptfach ist und er sich damit alles versaut. Ergo oder Medis werde ich noch mit einem Arzt besprechen und erstmal warten, was die nächsten Wochen in der Schule bringen. Muss ihn dann anfangs noch unterstützen, wenn er die Klasse wechselt. Ist ja auch aufregend!
Liebe Grüße, Hennis Mama


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30.11.2012 21:20
avatar  smilla
#4
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Hallo Henni,

ich denke, Du hast mich möglicherweise nicht richtig verstanden:

Die Entscheidung rauszuzögern,Medikamente zu geben, weil man verantwortungsbewußt sein möchte ist vielleicht nicht immer die richtige! Vielleicht ist es manchmal eben besser, NICHT so lange zu zögern. Ich/ Wir zB hätten es meinem Sohn leichter machen können, wenn wir unsere Zweifel & Ängste wegen Medikamenten eher über Bord geworfen hätten. Dann wäre er vielleicht erst gar nicht soweit nach unten getrudelt?!


Wenn die Situation für ein Kind erträglich ist, kann man natürlich schauen ob eine Ergotherapie gut ist.
Wenn es aber nicht die Zeit hat und schnell funktionieren muss, könnte es den Leidensweg erstmal verlängern, da es ja etwas länger braucht, bis Erfolge dieser Therapie zu erkennen sind, die vorhandenen Probleme aber vielleicht zunehmen.

Man muss das sicher von Kind zu Kind unterschiedlich bewerten und Deiner ist ja auch schon etwas größer und vielleicht schon vernünftiger!

Noch was zu den Nebenwirkungen:
Ich kann hier echt nur von unseren Erfahrungen sprechen und ich würde mir sehnlichst wünschen, meinem Sohn nichts geben zu müssen. Aber man darf sich auch nicht verrückt machen lassen. Es war hier schon sooft ein Thema, warum man Nebenwirkungen bei anderen Medikamenten in Kauf nimmt, bei Ritalin-und Co aber immer so rumgedreht wird.
Aber es hilft und es hat ihn (und uns)gerettet, ich kann es nicht anders sagen. Und sicher kann ich es auch leicht sagen da mein Sohn keine heftigen Nebenwirkungen hat!

Ach, ich schwafel schon wieder rum... bin gespannt was die anderen zu Deiner Frage schreiben...

die smilla


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30.11.2012 21:37
#5
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Zitat von Henni im Beitrag #1
Wegen der enormen Nebenwirkungen wurde mir von Seiten der Schule nahegelegt, es evtl. mit Ergotherapie zu versuchen.


Hallo Henni,

die Schule ist für den Unterricht zuständig, nicht für psychiatrische Diagnosen. Lehrer dürfen auch keine Medikamente verschreiben, zum Glück. Das ist nicht ihr Fachgebiet.

Wenn dein Sohn Medis braucht, dann kauft ihr die ja nicht im Supermarkt, sondern bekommt von einem Arzt/Psychiater eine hoffentlich sorgfältige Einweisung über die Wirkungsweise, die Nebenwirkungen und die Risiken. Ihr solltet Medis wirklich erst dann geben, wenn ihr als Eltern auch richtig verinnerlicht habt, warum das jetzt nötig ist.

Aspirin hat viele Nebenwirkungen, mich als Asthmatiker kann das Zeugs sozusagen um die Ecke bringen. Die Antibabypille hat einen ewig langen Beipackzettel, und das Zeugs, das mein Zahnarzt mir immer verpasst, wenn er an meinem Gebiss herumbohren muss, steht bestimmt auch auf irgend einer Liste. Auch die Medis für unsere ADS'ler können natürlich Nebenwirkungen haben - MÜSSEN sie aber nicht. Hier im Forum gibt es sicher sehr viele Kinder, die Medis gut vertragen.

Nur Mut, lass dich von übergriffigen Lehrern nicht verunsichern.

LG, Mandelkern (die laut damaliger Grundschullehrerin ihrer Tochter "Drogen" gegeben hat ).


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01.12.2012 08:26
avatar  smilla
#6
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Hallo Mandelkern,

genau das meine ich auch: es wird so schnell verurteilt, wenn ein Kind Medis bekommt. Das ist auch ein Grund, warum es bei uns fast keiner weiss.
Man selber hat als Eltern ja schon genug Gedanken im Kopf, wenn man diesen Schritt geht und es sind genau die Leute die sich aufregen, die vorher die Kinder als "schlecht erzogen" oder "da muss man was tun" abstempeln und sich dann aufschwingen (unsere Erfahrungen!)wenn es um Medis geht. Ich selber habe nur verantwortungsbewußte Eltern kennengelernt die mit dem Thema sehr vernünftig umgehen. Drogen...mmhhhhhhhh...


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01.12.2012 09:12
avatar  Zottel
#7
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Hallo Henni,

oft ist eine Ergotherapie erst dann möglich, WENN das Kind medikamentös eingestellt ist....

Was hat Dein Sohn denn für Nebenwirkungen? Vielleicht muss eine Dosisanpassung erfolgen oder er hat einfach das "falsche" Medikament.
Ich denke es macht mehr Sinn, zuerst hier anzusetzen. Evtl. ist dann ja eine Ergotherapie gar nicht mehr notwendig oder gar erst wirksam.

Gruß

Zottel


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01.12.2012 12:51
avatar  Henni ( gelöscht )
#8
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Henni ( gelöscht )

Hallo Smilla,
doch, ich habe dich ganz gut verstanden. Es gibt tatsächlich Eltern, die ihren Kindern, nur weil sie ein wenig zappeliger sind, Medis verabreichen wollen. Das war die Aussage des Schulrektors. Das dies nur ein Arzt entscheiden und verschreiben kann, ist mir bekannt! Nicht alle Kinder, die zappelig sind, haben tatsächlich ADS. Diese Stoffwechselerkrankung geht mit mehr Symptomen als Unruhe einher. Jedes Kind hat von Natur aus einen Bewegungsdrang, mal ausgeprägter, mal weniger. Die Schule hat mich lediglich gefragt, ob ich um die Nebenwirkungen wisse. Dies tue ich sehr wohl weil ich mich damit jahrelang auseinandersetze. Natürlich denke ich jetzt auch, hätte ich mal früher an Medikamente gedacht, nachher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Man muss einfach an das Wohl des Kindes denken. IHM soll es ja in erster Linie helfen. Das sich dadurch auch die familiäre Situation verbessert ist ein positiver Nebeneffekt!
Schönes Wochenende, Hennis Mama


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01.12.2012 13:01
avatar  Henni ( gelöscht )
#9
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Henni ( gelöscht )

Hallo Mandelkern,
nein, verunsichern von Lehrern lasse ich mich nicht. Letztendlich ist es die Entscheidung der Familie ob Medis oder nicht. Ich finde, Theorie und Praxis gehen hierbei auch sehr weit auseinander. Niemand kann sich vorstellen, wie es tatsächlich mit ADS`lern ist wenn er nicht selber eines hat. Da kannst du Studiert haben wie du willst. Das ist einfach meine Meinung.
Jeder Körper ist anders und die Nebenwirkungen treten nicht alle bei allen Menschen gleich auf. Da hast du Recht. Es muss einfach langsam gestartet werden, auch hier sollte dem Körper eine Chance gegeben werden. Ja das schlimme Wort DROGEN! Zigaretten sind auch Drogen! Im Tal der Ahnungslosen schallt das Rufen leider am lautesten. Die Lehrer sind mit dem Thema ADS einfach überfordert. Da heißt es mehr Bewegung, andere Ernährung usw. Einem echten ADS`ler hilft es auch nicht, wenn er Schokolade weglässt und jeden Tag 20 km rennt. Anscheinend haben die guten Pädagogen hier eine große Wissenslücke.
LG Hennis Mama


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01.12.2012 14:12
avatar  Zottel
#10
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Zitat von Henni im Beitrag #8
Hallo Smilla,
doch, ich habe dich ganz gut verstanden. Es gibt tatsächlich Eltern, die ihren Kindern, nur weil sie ein wenig zappeliger sind, Medis verabreichen wollen. Das war die Aussage des Schulrektors. Das dies nur ein Arzt entscheiden und verschreiben kann, ist mir bekannt! Nicht alle Kinder, die zappelig sind, haben tatsächlich ADS. Diese Stoffwechselerkrankung geht mit mehr Symptomen als Unruhe einher. Jedes Kind hat von Natur aus einen Bewegungsdrang, mal ausgeprägter, mal weniger. Die Schule hat mich lediglich gefragt, ob ich um die Nebenwirkungen wisse. Dies tue ich sehr wohl weil ich mich damit jahrelang auseinandersetze. Natürlich denke ich jetzt auch, hätte ich mal früher an Medikamente gedacht, nachher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Man muss einfach an das Wohl des Kindes denken. IHM soll es ja in erster Linie helfen. Das sich dadurch auch die familiäre Situation verbessert ist ein positiver Nebeneffekt!
Schönes Wochenende, Hennis Mama



Aus Deinem Beitrag geht leider nicht hervor, ob Dein Kind nun Medikamente bekommt - wenn ja - welches? Um welche "schlimme" Nebenwirkung handelt es sich denn?

Liebe Grüße

Zottel


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