Mit ADHS ohne Medikamente durch die Schulzeit?
Hallo,
ich bin neu hier, aber (leider) kein Neuling in Sachen ADHS. Mein mittlerer Sohn ist 13, die Diagnose ADHS bekamen wir als er 7 Jahre alt war und im Prinzip war ich damals nichtmal überrascht, denn alles passte zusammen. Er war schon in der Kita auffällig, musste danach direkt die 1. Klasse wiederholen, wurde im 2. Anlauf deutlich besser und entwickelte sich nach der Diagnose und unter der Gabe von Medikinet zu einem leistungsstarken und im Sozialverhalten unauffälligen Schüler.
Leider bekam er im Laufe der Zeit immer mehr Nebenwirkungen (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, massive Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen usw.) und als es gar nicht mehr ging, haben wir kurz vor dem Übergang zur Gesamtschule die Medikamente ganz abgesetzt. Zu dem Zeitpunkt mit 11 Jahren wog er auch nur noch 25kg und trotz regelmäßiger Mahlzeiten gab es keine Gewichtszunahme mehr. Auch im Wachstum tat sich kaum etwas und er war deutlich kleiner als die Mitschüler.
Leider gab es trotz eines Neuanfangs in einer wirklich guten Gesamtschule mit verständnisvollen Lehrerinnen große Probleme. Ohne Medikamente kam er gar nicht mit und war mit der gesamten Situation an der neuen Schule total überfordert. Schnell kam es durch die Reizoffenheit zu Streitereien mit Mitschülern und mit der Wahrnehmmungsstörung, die ihm immer suggerierte er würde ungerecht behandelt, esaklierte es und er fiel durch Aggression gegen Mitschüler auf. Ich hab mit ein paar Globuli zwar ganz gute Erfahrungen zu Hause gemacht, aber für die Schule reichte das einfach nicht aus.
Auf Anraten des Arztes haben wir Elvanse bekommen, das damals erst kurz auf dem Markt war. Damit klappte es zunächst super, sowohl in der Schule als auch zu Hause. Er war wieder gut dabei, insbesondere gab es keine Streitereien mehr mit Mitschülern, aber die Lehrerinnen berichteten nach einer Weile, dass er immer stiller würde und "sonderbar". Eine Lehrerin äußerte schon den Verdacht er wäre Autist, allerdings erschien uns das abwegig, weil wir ihn ja auch anders kannten. Als Pädagogin kenne ich mich aus in diesem Bereich und ein Kind, das zu Hause völlig überdreht und spontan impulsiv mit starken Gefühlsausbrüchen sein konnte, kann nicht gleichzeitig Autist sein.
Aber merkwürdig kam mir das Verhalten meines Sohnes auch vor. Er zeigte teilweise Anzeichen von Verfolgungswahn und wollte nicht mehr zum Fußballtraining gehen weil er meinte alle würden über ihn reden und ihn beobachten. Auch zu Hause gerieten wir mehr und mehr aneinander, weil er mir unterstelle ich würde ihn bewusst provozieren und ständig alles kontrollieren und ihn überwachen.
Dann gab es letztes Jahr ein für ihn traumatisches Ereignis, denn mein Mann packte relativ überraschend (wegen einer anderen Frau) seine Sachen und ließ mich mit den Kindern allein zurück. Mein SOhn brach einige Wochen später psychsich komplett zusammen, ging nicht mehr zur Schule, nicht mehr unter Menschen und wir mussten ihn stationär in eine KJP einweisen. Dort wurde längere Zeit nach Ursachen geforscht und, wie bei allen ADHSlern, auch irgendwann ein Auslassversuch ganz ohne Medikamente unternommen.
Zu unserer größten Überraschung wurde mein Sohn etwa 2-3 Wochen nach dem Absetzen von Elvanse ein anderes Kind. Zwar reizoffen und im Verhalten wieder recht überdreht, aber so fröhlich, redselig und offen hatten wir alle ihn schon sehr lange nicht mehr erlebt. Leider natürlich so reizoffen, dass es selbst dort in der Schule mit nur 6 Kindern sehr schwierig war, weil er einfach keine Konzentration hat, aber die ganzen Angstzustände und die depressive Stimmung waren wie weggeblasen. Wir hatten die massiven psychischen Probleme erst im Zusammenhang mit der Trennung gesehen, die sicher auch einen großen Anteil hatte, aber die Medikamente wohl einen ebenso großen.
Nun haben wir vor Kurzem als letzte Option bei den Medikamenten Strattera probiert um den Übergang in die Schule zu erleichtern, aber schon nach wenigen Tagen fing die depressive Grundstimmung wieder an und er ist jetzt wieder da, wo er vor ein paar Wochen mit Elvanse war. Somit steht fest, dass mein Sohn zu den wenigen Kindern gehört, bei denen die klassischen schulmedizinischen Wirkstoffe so starke persönlichkeitsverändernde Wirkungen haben, dass wir sie nicht durchgehend geben können. :-(
Leider ist nun guter Rat teuer, denn ich weiß über kurz oder lang wird es die Schulprobleme geben, die wir immer ohne Medikamente hatten. Die tollen Privatschulen, die man uns empfohlen hat, sind zu weit weg und wären mit Internatsunterbringung verbunden. Das ist zu teuer und ich will ihn auch hier bei mir haben, gerade nach der Trennung braucht er die Familie und seine Brüder um sich.
Ich habe ein bisschen Erfahrung mit Homöopathie und gebe Lycopodium und weiß auch ein bisschen etwas über günstige und ungünstige Nahrungsmittel (Zucker, Weißmehlprodukte) bei ADHS. Aber eure Erfahrungen und welche Alternativen es noch gibt, würden mich sehr interessieren.
Hat hier jemand vielleicht auch schon ein Kind mit recht stark ausgeprägtem ADHS ohne Medikamente durch die Schulzeit gebracht?
Meiner ist in der 6. Klasse und muss jetzt auch noch den Stoff von seiner Fehlzeit durch den Klinikaufenthalt aufarbeiten...
Am Freitag steht die Entlassung aus der KJP an und ab Montag soll er dann wieder in seine Schule gehen. Dann wird es spannend...
Viele Grüße,
dreifachmum.
Hallo Dreifachmum,
leider habe ich keine eigenen Erfahrungen, aber in dem Klassikerbuch "Delivered from Distraction" gibt es einen großen Abschnitt zu alternativen/ergänzenden Therapien.
Der Autor selber spricht nicht auf die Medikamente an, daher hat er alles was er finden konnte selber ausprobiert.
Man merkt halt schon, dass er Amerikaner ist, aber ansonsten sehr gut geschrieben und gibt es natürlich auch auf deutsch.
Claudia
Hallo Claudia,
danke für den Tipp, ich habe es direkt mal bestellt. Die aktualisierte Ausgabe auf Englisch soll wohl gerade in Bezug auf dieses Kapitel neue Erkenntnisse berücksichtigen so wie ich die Kundenrezensionen bei A..... verstanden habe. Wenn ich ein bisschen Zeit habe, wollte ich auch eine Homöopathin aufsuchen. Die Ärzte in der Klinik halten das ja für Humbug, aber ich habe selbst auch schon gute Erfahrungen mit Homöopathie gemacht. Wunder bewirkt es zwar nicht, aber eine Unterstützung kann es schon sein.
LG,
dreifachmum.
Hallo Dreifachmum,
willkommen im Forum!
Du schreibst, Ihr habt schon Medikinet, Elvanse und Strattera probiert, doch bei allen drei Medis waren die Nebenwirkungen nicht tolerierbar. Lass uns nochmal auf das Medikinet zurückkommen. War es ein sofort wirkendes oder ein retardiertes Präparat? Wurde nur Medikinet (retard?) ausprobiert oder auch andere Medikamente mit Methylphenidat? Die Medis sind recht unterschiedlich. Bei mir wirken nur MPH-Medis, die keine Maisstärke enthalten. Vielleicht wäre ja ein anderes MPH-Präparat nochmals einen Versuch wert. Besprich das doch mal mit dem Kinderarzt.
Unsichtbare Grüße
invisible
Liebe dreifachmum,
ich fasse in Stichworten deine Medi-Chronik zusammen:
Medikinet - zunächst gute Wirkung, dann zunehmend Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, massive Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen usw., Alter 7-11 Jahre
Elvanse - zunächst gute Wirkung, dann immer stiller und "sonderbar", Anzeichen von Verfolgungswahn, Misstrauen, Angstzustände, depressive Stimmung, Alter 11-12 Jahre
belastendes Lebensereignis, KJP stationär,
Auslassversuch - nach 2-3 Wochen reizoffen, im Verhalten überdreht, aber fröhlich, redselig und offen
Strattera - depressive Grundstimmung, ähnliche Nebenwirkungen wie bei Elvanse, Alter 13 Jahre
Bitte korrigiere mich, wenn ich etwas falsch wiedergegeben habe.
Du schreibst, Strattera war die letzte Option. An dieser Stelle möchte ich Invisible recht geben, da geht noch was. Doch das Thema Medikamente solltest du immer mit deinem/euren Arzt besprechen und nicht eigenmächtig handeln. Die Hinweise in diesem Forum können aber eine Gesprächsgrundlage sein.
Methylphenidat ist das Mittel der ersten Wahl, und das hat ja bei euch einige Jahre gut funktioniert. Vielleicht könnt ihr auf ein anderes Präparat umsteigen, entweder ein unretardiertes Präparat mit einer anderen Trägersubstanz oder ein Präparat mit einer anderen Retardierung.
Es gibt einen guten Beitrag bei Wikipedia, zu finden unter dem Titel Galenik.
Ich bin kein Arzt, aber bei meinen Kindern konnte ich beobachten, dass sie auch anfingen, so komisch zu werden, wie du das bei deinem Sohn beschreibst, wenn die Dosis zu hoch war. Ihr habt zwar jeweils das Medikament total abgesetzt, aber wurde auch ausprobiert, wie die Wirkung bei einer kleineren Dosis war?
Auch bei den Wirkstoffen hat die Pharmazie neben Methylphenidat, Atomoxetin und Dexamphetamin noch mehr zu bieten. Die bekannteste Alternative war früher der d-Amphetaminsaft, der in der Apotheke zubereitet werden musste und nur eine begrenzte Haltbarkeit hat. Das ADHS-Zentrum hat dazu ausführliche Informationen auf seiner Webseite.
Du schreibst, du möchtest versuchen, mit Homöopathie und einer Diät das Problem in den Griff zu bekommen. Bei Homöopathie habe ich noch nie von einer erfolgreichen Wirkung bei ADHS gehört.
Aber manche Lebensmittel lösen tatsächlich Unverträglichkeiten aus, sodass die Kinder noch unruhiger werden, als sie sowieso schon sind. Einzelne Lebensmittel wegzulassen ist meistens noch praktikabel. Bei einer Diät muss man aber überlegen, ob das durchführbar ist und ob der Erfolg den Aufwand wert ist. Diät ist nämlich Küchenmarathon und 13-jährige Jungen sind im Allgemeinen nicht bereit, mitzumachen. Diät-Kinder leiden, weil sie anders sind, nicht alles essen dürfen und deswegen ausgegrenzt werden.
Hallo und danke erstmal für eure Antworten.
Sicher eine gute Idee die Medikamentengeschichte kurz und bündig darzustellen von dir, Marge_S. :-) Es stimmt auch alles und da mein Sohn ja noch in der Klinik ist und auch im Anschluss erstmal von dem Team dort weiterbehandelt wird, ist eine Rücksprache mit Ärzten und Therapeuten sowieso gegeben.
Jedoch habe ich im Laufe der letzten Jahre eines gelernt, nämlich dass man sich immer vorab selbst informieren muss im medizinischen Bereich, sonst erfährt man nur die halbe Wahrheit. Das Medikinet haben damals als retard nehmen müssen, weil der Rebound bei meinem SOhn stark war. Später musste er dann sogar am Mittag noch eine leichte Retardtablette mit 5mg nehmen um das auszugleichen, aber diese 25mg pro Tag war unser Maximum.
Ganz bewusst haben wir die Dosis immer am unteren Limit gehalten, zum Einen wegen der Probleme mit Wachstum und Gewichtszunahme und zum Anderen weil ich auf jeden Fall die Überdosierung vermeiden wollte. Elvanse hat er erst nach der Trennung kurz vor dem Klinikaufenthalt in 50mg bekommen und davor nur 20mg. Strattera ist noch in der Phase des Einschleichens und wird dann auch bei 25mg bleiben.
Heute gab es nochmal ein Gespräch mit der Ärztin und wir werden es mit Strattera noch 2-3 Wochen versuchen, denn viele NW sollen danach schlagartig verschwinden. Allerdings sieht sogar der Vater die massive Veränderung in der Persönlichkeit und ich selbst finde es auch erschreckend wie er sich in den 10 Tagen so plötzlich verändert hat.
Vielleicht bin ich deswegen auch so zurückhaltend mit den Medis, aber die letzten Monate waren für uns alle einschneidend. Wir haben ein Kind gesehen, das von schlimmen Depressionen und Verlustängsten geplagt wurde, plötzlich wieder "normal" wurde und nach erneuter Medikamentengabe nun wieder Rückfälle bekommt. Dagegen erscheint mir die Frage nach schulischen Leistungen fast lächerlich... Natürlich ist mir die Schule nicht egal (Ironie des Schicksals, dass ich selbst Lehrerin bin?), aber ich habe regelrecht ANgst davor, wieder dieses ängstliche Nervenbündel zu Hause zu haben, nur weil ich noch ein anderes Medikament testen will.
Es ist schwierig und ich befürchte, dass wir auch gar nicht wirklich gewinnen können, egal was wir machen. Ich kann nur versuchen den Schaden gering zu halten. Die Tatsache, dass ich seit der Trennung vollzeit arbeite (arbeiten muss) und dass hier noch 2 Kinder sind, die Aufmerksamkeit brauchen, macht es nicht gerade leichter im Alltag.
So, nun habe ich hoffentlich keine Frage vergessen zu beeantworten in meiner Müdigkeit. Wenn doch, einfach nochmal nachfragen. ;-)
LG,
dreifachmum.
Liebe dreifachmum,
du schilderst starke negative Wesensveränderungen deines Kindes aufgrund von ADHS-Medikamenten. Diesen Effekt habe ich auch schon erlebt, aber bei Medikamenten gegen Epilepsie. Dort tritt das relativ häufig auf. Bei ADHS ist das der erste Fall, von dem ich höre. Trotzdem ist das besorgniserregend und ich kann gut verstehen, dass du jetzt praktikable Alternativen suchst.
Da deine Frage Medikamente und Therapie betrifft und von allgemeinem Interesse ist, haben wir (Admins) unseren Experten, Dr. Klaus Skrodzki, zu Rat gezogen und ihn gebeten, zu deiner Frage Stellung zu nehmen. Ich kopiere seine Antwort hier herein:
Zitat
Die anfragende Dame geht mit keinem Wort auf die Tagesklinik und deren aktuellen Empfehlungen ein. Das wäre aber wichtig, denn man sollte unbedingt die empfohlenen und angeleierten Maßnahmen erst einmal versuchen konsequent umzusetzen. Erfolge sind sicher nicht sofort zu erwarten.
Selbstverständlich kann man einen Versuch mit Omega Fettsäuren machen (mindestens 3 Monate um vielleicht eine Wirkung zu haben).
Ob nochmal Medikation versucht wird, muß mit dem (möglichst eng betreuenden) Arzt abgesprochen werden. Ich würde in solch einem Fall – wenn überhaupt - immer mit niedrig dosiertem unretardierten MPH einsteigen, sehr langsam steigern. Ob später nochmal andere retardierte Präparate sinnvoll sind, muß man später sehen. Und selbstverständlich gibt es Kinder mit ADHS, die man (mit Kampf und viel Nerven) auch ohne Medikamente durch die Schulzeit gebracht hat. Wichtig wäre auch möglichst viel Konsequenz in allen Maßnahmen und nicht soviel Neues zu probieren.
Hallo Sabine,
danke für die Weiterleitung an den Experten. In der Klinik sagte man mir, dass es durchaus solche Fälle gibt, in denen Medikamente eine stark persönlichkeitsverändernde Wirkung haben. Die Förderschullehrerin, die 4 Monate täglich mit meinem Sohn gearbeitet hat, erzählte auch von diesen Fällen und empfahl mir speziellen Privatschulen bzw. Internate, wo solche schwierigen Kinder auch erfolgreich ohne Medikamente beschult werden.
Natürlich setze ich kein Medikament eigenmächtig ab und auf Empfehlung der Ärztin in der Klinik warten wir nun die 4-6 Wochen, die bei Strattera empfohlen werden, ab. Die körperlichen NW sind tatsächlich mittlerweile besser geworden, allerdings ist mein Sohn immer noch so weinerlich und die Ängste, die zu seiner Einweisung führten, sind nun auch wieder stärker ausgeprägt als in der Zeit ohne Medikation. Mit Strattera ist es nun zwar besser als mit den anderen Medikamenten vorher, aber es fällt ihm schwer Freude zu empfinden und er ist insgesamt so niedergeschlagen und weinerlich. Das war in der Zeit ganz ohne Medikamente anders, aber vielleicht reicht es auch aus, wenn man die Dosis nochmal reduziert. Ich denke ich muss einen Kompromiss finden, denn ganz ohne Medikamente wird es in der Schule problematisch werden und das führt ja auch zu Frust. Daher werde ich sicher die alternativen Therapiemethoden wie z.B. mit Omega Fettsäuren ausprobieren. Ob die gabe von MPH sinnvoll ist, werde ich dann nach Ablauf der 4-6 Wochen mit Strattera mit der Ärztin besprechen.
Noch abschließend zu meinem Posting: Es war nicht meine Absicht jemandem auf die Füße zu treten, ich wollte lediglich ein paar konkrete Alternativen zu den gängigen Medikamenten in Erfahrung bringen um mein Wissen zu erweitern. Interessanterweise hatte ich bisher in anderen Foren und im realen Leben oft Kontakt zu Menschen, die grundsätzlich die Gabe von Ritalin und Co. eher kritisch sehen und musste mich manchmal dafür rechtfertigen, DASS ich Medikamente gebe. Aber hier in diesem Forum erscheint es mir eher umgekehrt und ich habe den Eindruck ich muss mich rechtfertigen, wenn ich NICHT konsequent die Gabe von Medikamenten befürworte. ;-)
Ich danke für eure Bemühungen, liebe Moderatoren, und hoffe, dass ich hier niemanden verärgert habe. Ich möchte niemandem ein schlechtes Gewissen machen, der Medikamente gibt wo sie nötig und hilfreich sind.
Viele Grüße,
dreifachmum.
Zitat
Es war nicht meine Absicht jemandem auf die Füße zu treten, ich wollte lediglich ein paar konkrete Alternativen zu den gängigen Medikamenten in Erfahrung bringen um mein Wissen zu erweitern. Interessanterweise hatte ich bisher in anderen Foren und im realen Leben oft Kontakt zu Menschen, die grundsätzlich die Gabe von Ritalin und Co. eher kritisch sehen und musste mich manchmal dafür rechtfertigen, DASS ich Medikamente gebe. Aber hier in diesem Forum erscheint es mir eher umgekehrt und ich habe den Eindruck ich muss mich rechtfertigen, wenn ich NICHT konsequent die Gabe von Medikamenten befürworte. ;-)
Hallo Dreifachmum,
keine Sorge ... so schnell fühlen wir uns hier nicht auf die Füße getreten.
Natürlich kannst Du nach Alternativen fragen und ganz sicher musst Du Dich auch nicht dafür rechtfertigen, wenn Du die Medis bei ADHS nicht befürwortest. Das kann, soll und muss jeder ganz allein für sich (bzw. für sein Kind) entscheiden.
Trotzdem:
Ketzerische Frage: Wie viele der Menschen in den anderen Foren und im realen Leben, die MPH - Medikamenten kritisch gegenüberstehen, haben denn tatsächlich selber ADHS bzw. ihre Kinder? Erfahungsgemäß empören sich nämlich oft diejenigen am meisten, die am wenigsten Ahnung davon haben. Die weder wissen, wie sich eine ADHS im Alltag anfühlt und auswirkt, und noch viel weniger, wie sich wiederum MPH - Medis auf eine ADHS auswirken.
Das könnte dann vielleicht auch erklären, warum du hier überwiegend andere Antworten bekommst. HIER haben nämlich ALLE ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit ADHS ... mit und ohne Medikamente (schließlich wird man mit seiner ADHS geboren, ... aber nie mit MPH). Und wenn man die Medikamente als äußerst hilfreich für sich und / oder seine Kinder erlebt hat, dann gibt man diese Erfahrung eben auch gerne an Andere weiter. Gerade WEIL die Medikamente in der öffentlichen Diskussion oft so ein Negativimage haben.
Letztlich kann die Frage "Medikamente ja oder nein" aber wohl jeder nur ganz persönlich für sich selbst beantworten.
Liebe Grüße
lupa
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