Kopfhörer/ Gehörschutz im Unterricht?

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07.12.2015 10:01
#11
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aha - Kopfhörer, hm - ich weiß nicht was ich davon halten soll... meine Tochter filtert eh raus ob sie etwas hören will oder nicht...
Nein im Ernst, ich denke auch, dass es am Unterrichtssystem liegt was seit einigen Jahren gibt. Und die Lehrer sind weniger Respektspersonen sondern gerade in der Grundschule mehr auf Kuschelkurs.
Das fällt mir bei uns in der Schule sehr auf. In der zweiten Klasse gab es mal ein Gespräch mit dem Mathelehrer meiner Tochter, er beklagte sich über das allgemeine Verhalten der Klasse im Unterricht. Ich fragte ihn dann ob es bei der Schulleiterin, bei der die Klasse in Englisch unterrichtet wird auch zu solchem Verhalten kommt - Nein, hieß es von beiden Lehrern (Klassen- und Mathelehrer) da würden die Kinder alle ordentlich an ihren Tischen sitzen, nur das erforderliche Unterrichtsmaterial auf dem Tisch haben und auch sonst steht keiner auf und rennt durch die Gegend. Nun muss man dazu sagen, die Schulleiterin ist etwa 1,90cm groß und eher kräftig, also schon eine Statue von Mensch gegenüber den Grundschulkindern, allein durch ihre Körpergröße respekteinflößend, wogegen unsere beiden Lehrkräfte frisch von der Uni sind und dementsprechend jugendlich noch aussehen. Soll nicht heißen, dass ein junger und vielleicht kleiner Mensch nicht auch Respekt einflößen kann aber er muss es halt verstehen sich durchzusetzen.

Der Lehrer meiner Tochter ist ein lieber und netter Mann... nur Durchsetzungsvermögen hat er nicht. In einer Grundschule bis Klasse 4 mag er damit auch noch Erfolg haben, spätestens ab der 5. Klasse ist Schluss mit lustig.

Wie das alles zu Thema passt... in einer ordentlich geführten Klasse ist weniger Lärm. Wenn es heißt es soll ruhig gearbeitet werden, dann sollte auch weitgehend Ruhe herrschen. Das mal einer in der Federmappe kramt oder ins Taschentuch schnäuzt oder die Schritte des Lehrers im Raum, das alles ist normal und damit sollten "normale" Kinder zurechtkommen. Für Kinder mit Konzentrationsproblemen kann so ein Kopfhörer durchaus sinnvoll sein.

Im übrigen reichen glaube ich bei unseren Kindern auch visuelle Reize zur Ablenkung (z.B. plötzliches Schneetreiben). Die Fenster im Klassenzimmer in meiner Grundschulzeit waren aus dem Grund im unteren Bereich auch abgeklebt.

LG Mona Lisa

Mutterglück ist das was eine Frau empfindet, wenn die Kinder abends im Bett sind.

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07.12.2015 17:31 (zuletzt bearbeitet: 07.12.2015 17:39)
avatar  Laura S
#12
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Hallo Mona Lisa,

Zitat
.. meine Tochter filtert eh raus ob sie etwas hören will oder nicht...



Das ist erfreulich, dass Deine Tochter das kann! Ein Problem bei ADHS ist, dass man das eben nicht kann! Man bekommt nicht das Wichtige vom Unwichtigem herausgefiltert und wird reizüberflutet bzw kann sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren, in dem Fall der Unterricht/ die Stillarbeit.

Ob ein Lärmpegel nun am Lehrer liegt oder nicht, sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass ich nichts daran ändern kann. Ich habe weder auf den Unterrichtsstil und das Durchsetzungsvermögen des Lehrers Einfluss, noch auf die anderen Kinder. Ich kann nur mein Möglichstes tun, meinem Kind zu helfen, so gut es geht, den Schulalltag zu bewältigen.

Einfluss zu nehmen auf den Schulalltag meines Kindes, ist nur begrenzt möglich. Ich kann regelmäßig mit den Lehrern sprechen und dafür sorgen, dass sie in diesen Bereichen Beratungen bekommen. Sie ausreichend informieren, Tipps geben, oft nachhaken. Aber es sind Grenzen gesetzt, leider. Das musste ich am eigenen Leib spüren. Das Verhalten von Lehrern ändern zu wollen, ist ein Kampf gegen Windmühlen. Lehrer sind zwar teilweise bereit, gewisse Dinge anzupassen, aber leider nur in kleinen Schritten. Aber man muss immer am Ball bleiben und sich auch über kleine Fortschritte freuen!

Leider müssen sich also die Kinder "anpassen", um den Schulalltag zu schaffen. Sonst gehen sie unter. Ich rede da aus eigener Erfahrung!

Grüße Laura


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08.12.2015 09:14
#13
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sie filtert aber auch, wenn ich sie rufe z.B. in einem Geschäft, wo wir uns ein wenig aus den Augen verloren haben. Da hört sie mich nicht, obwohl ich mir sicher bin, dass sie mich akustisch hört... nur es kommt halt bei ihr nicht an.
In der Schule ist es ein großes Problem, da sie sich teilweise in ihrer eigenen Welt befindet und nicht mitbekommt was Lehrer oder andere Schüler sagen. So hat sie z.B. als die Schulpsychologin im Klassenzimmer saß und den Unterricht beobachtete, in einem Buch gelesen - völlig versunken darin. Es ging um einen Ausflug der diskutiert wurde und die Kinder sollten sich für ein Ausflugsziel entscheiden. Plötzlich für alle unerwartet, tauchte meine Tochter aus ihrem Buch auf, rief "das finde ich blöd, da will ich nicht hin!" und war wieder weg.
Es kann also auch ein Problem sein, nur "selektiv" zu hören.
Ich denke es ist ihre Art mit der Reizüberflutung klarzukommen.

LG Mona Lisa

Mutterglück ist das was eine Frau empfindet, wenn die Kinder abends im Bett sind.

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