Einfach nur eine neue Küche

10.12.2018 21:38
#1
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Familie Mandelkern ist vor fast 8 Jahren in dieses Haus hier eingezogen. Mit dem festen Vorsatz, diese Küche, die ziemlich hässlich, technisch aber noch in einem sehr guten Zustand war, schnellstmöglich (=wenn die Kohle reicht) zu ersetzen.

Mama und Papa Mandelkern sind baustellenerfahren, privat und beruflich. Und haben inzwischen ja formal erwachsene "Kinder". So sah es nicht nach großen Problemen aus, als uns die passende Küche spontan gefunden hat - Ausstellungsstück, wartete auf uns, ganz sicher.

Okay, die Nebenarbeiten waren mühsam: der Boden musste neu gefliest werden, die Elektrik neu gemacht werden, weil der Herd jetzt auf der anderen Zimmerseite steht, die Wand musste neu tapeziert werden, der Rolladengurt kam weg und der Schalter für den Motor auf die andere Fensterseite, es gab Schiebetüren statt der alten Klapptüren, aber es ist eigentlich immer noch derselbe Raum.

Ich habe bei weitem unterschätzt, wie anstrengend die vielen Teilprojekte sind, man wird ja auch nicht jünger. So viel musste ausgesucht werden: die Farbe der ollen Steckdosen, die Fliesen, die Fugenfarbe, der Kühlschrank, die Türen, die neuen Rückwände - allein das war mühsam, denn der Göga neigt jetzt nicht unbedingt zu Klarheit, hört syndromtypisch nur 50 %, und altersbedingt noch weniger, was zu gewissen Missverständnissen führte. Es sind aber Kleinigkeiten, über die ich lachen kann. Ich wollte schon immer das schwarze Kochfeld mit einer weißen Silikonfuge abgedichtet bekommen....

Der Ablaufplan wurde von mir in einer Tabelle festgehalten und immer wieder aktualisiert, damit wir uns nicht zwischen Farbeimern im Chaos verlieren. Der Göga folgte aber nicht unbedingt, sondern war relativ spontan.

Jetzt sind wir fast fertig und leben in der neuen, echt tollen Küche, nach wochenlanger Baustelle, teilweise ohne Wasser und ohne Herd in der Küchenruine, und das zu fünft - yeah, wir haben auch das geschafft.

Der ADHSler an sich braucht aber seine Routinen. Wir irren quasi völlig doof herum. Die Schränke sind komplett anders aufgebaut, daher suchen wir wie im Ferienhaus ständig ALLES. Ich möchte Milch aus dem Kühlschrank holen und gehe zum Backofen, der jetzt an dem Platz steht. Ich suche den Nudeltopf und bin an der Schublade für Putzzubehör. Ich möchte den Rolladen schließen, aber das geht jetzt komplett anders. Die Lichtschalter sind nicht mehr dort, wo sie vorher waren. Der Herd hat keine Knöpfe mehr, sondern ein Tatschdingens - kein Problem, außer man muss SPONTAN beim Überkochen eingreifen, da fasst man ganz automatisch nach den nicht vorhandenen Knöpfen. Es ist ein fremder Planet.

Ich fürchte, es wird mindestens ein Jahr dauern, bis wir uns davon erholt haben . Vielleicht sind bis dahin auch die Kartons im Keller leer, denn irgendwie hat sich unser Hausrat heimlich verdoppelt, es ist quasi trotz Ausmistens unmöglich, dass alles das, was sich im Keller stapelt, wirklich in den alten Schränken war. Da hat jemand nachts heimlich seinen Krempel dazugestellt, anders kann das nicht sein.

Es grüßt euch
Renovierungsmandel auf der Suche nach dem Hausrat


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10.12.2018 22:15
#2
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Ach Mändelchen, das wird schon wieder .

Zitat von Mandelkern im Beitrag #1
Der Göga folgte aber nicht unbedingt, sondern war relativ spontan.

Oh, das kenn ich!

Zitat von Mandelkern im Beitrag #1
Der Herd hat keine Knöpfe mehr, sondern ein Tatschdingens - kein Problem, außer man muss SPONTAN beim Überkochen eingreifen, da fasst man ganz automatisch nach den nicht vorhandenen Knöpfen. Es ist ein fremder Planet.

Mein Herd hat auch so ein Tatschdingens - ab 60 tut man sich schwer damit. Es gibt eine Funktion, die ich immer mal wieder aktiviere - ich habe bloß nicht die blasseste Ahnung, wie . Der Backofen ist autark; er hat noch Knöpfe zum drehen, das System ist mir also bekannt. Er hat auch eine Uhr. In den Tagen der letzten Zeitumstellung ging eine "Gebrauchsanweisung" zum Uhr umstellen durch Facebook - u.a. ... Um die Uhr am Backofen umzustellen, benötigt man ein abgeschlossenes Master Studium ... in Luft- und Raumfahrttechnik. Einfach sechs Monate warten, dann stimmt die Uhrzeit wieder. "Fremder Planet" ist also korrekt.

Zitat von Mandelkern im Beitrag #1
, es ist quasi trotz Ausmistens unmöglich, dass alles das, was sich im Keller stapelt, wirklich in den alten Schränken war. Da hat jemand nachts heimlich seinen Krempel dazugestellt, anders kann das nicht sein.

Das war bestimmt der gleiche, der meinen Keller mit Zeugs vollstellt. Das kann nicht alles mein Gruscht sein.

Lesen gefährdet die Dummheit

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11.12.2018 11:19
#3
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Herzlichen Glückwunsch zur neuen Küche, liebe Mandelkern!

Freu mich für dich!

Für´s Entrümpeln empfehle ich das Buch "Magic cleaning" von Marie Kondo. Arbeite seit Jahren daran ca. 5% davon umzusetzen , aber die Hoffnung stirbt zuletzt...

Liebe Grüße an alle Renovierer!
Apollinaris


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04.01.2019 12:46 (zuletzt bearbeitet: 04.01.2019 12:52)
avatar  JaNi
#4
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Zitat von Apollinaris im Beitrag #3


Für´s Entrümpeln empfehle ich das Buch "Magic cleaning" von Marie Kondo. Arbeite seit Jahren daran ca. 5% davon umzusetzen , aber die Hoffnung stirbt zuletzt...



Auf Netflix gibts dazu jetzt auch eine Serie, selbst habe ich noch nicht reingeschaut. Grds. grfällt mir der Ansatz von Marie Kondo, müsste nur mal anfangen, das konsequenter umzusetzen... aber ob ich mich allerdings bei meinen Socken bedanken werde?
Werde am Wochenende mal reinschauen.

https://www.zeit.de/kultur/film/2018-12/...n-entruempelung

Umwege erhöhen die Ortskenntnis.


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