Hallo erstmal
Ich bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen.
Da es für mich das erste Mal ist, dass ich einem Forum beitrete, bin ich etwas unsicher,was die Gepflogenheiten abgeht. Ich hoffe, ich mache das richtig.
Ich bin 47 Jahre alt. Vor etwa 3 Jahren begann meine"Krise". Ich habe damals nach einer Erklärung für mein Verhalten gesucht und bin dann recht schnell auf AD(H)S gestossen. Schließlich habe ich einen Psychiater gefunden, der sich damit auskennt. Er hat bei mir AD(H)S diagnostiziert.
Gleichzeitig leide unter einem schwergradigem RLS. Meine Beschwerden (Konzentrationsprobleme, Unruhe, Zappelbeine, ...) wurden trotz Medis und Therapie immer schwerwiegender. Schließlich landete ich mit einer schweren Depression in der Psychiatrie.
Jetzt, nach einer Langzeitherapie und einer längeren Auszeit bin ich wieder zurück im (Berufs-)Leben.
Irgendwie ist das Thema AD(H)S etwas in Vergessenheit geraten. Auch wenn ich mich heute im Grunde gut fühle, bleibt mein Leben anstrengend. Es kostet mich viel Energie einen geordneten Alltag hin zu bekommen und auch beruflich meine Leistung zu erbringen. Das würde ich gerne ändern. Ich hoffe, ich kann hier von den Erfahrungen der anderen profitieren.
Hallo Watanabe,
herzlich Willkommen hier im Forum. Wenn du Fragen hast, stelle sie einfach. Am besten machst du dafür dann ein neues Thema auf. Sonst wird es schnell unübersichtlich.
Bist du denn noch bei dem Psychiater wegen deiner ADHS in Behandlung? Warst du schon mal in einer Selbsthilfegruppe in deiner Nähe?
Viele Grüße
Andrea
Zitat von Watanabe im Beitrag #1
Ich hoffe, ich mache das richtig.
Hallo Watanabe, sei willkommen! Toller Nick übrigens, der erinnert mich an "ganz weit weg". Du machst das bestimmt richtig.
Zitat von Watanabe im Beitrag #1
trotz Medis und Therapie
Definiere Medis.
Definiere Therapie.
Sowas wollen wir immer ganz genau wissen .
Zitat von Watanabe im Beitrag #1
Auch wenn ich mich heute im Grunde gut fühle, bleibt mein Leben anstrengend.
Was genau ist anstrengend? Kannst du uns da mal ein Beispiel nennen?
Den wichtigsten Tipp hat Andrea schon gegeben: Finde eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe.
Danke für das Interesse.
Zum Thema "Selbsthilfegruppe": ich habe schon eine in der Nähe gefunden. Kurz nach der Diagnose vor ein paar Jahren war ich einmal da. Das ganze habe ich aber wegen Depressionen, Stess mit der Arbeit usw. direkt wieder einschlafen lassen. Mein Psychiater (auf die Behandlung von AD(H)S spezialisiert) hat mir den erneuten Besuch jetzt als Aufgabe mitgegeben.
Damit hat sich die Frage nach dem Psychiater wohl auch erledigt.
Was Medis angeht, da habe ich so manches probiert. Medikinet Adult (20 kg) hat anfangs geholfen, war aber dann doch nicht so ideal. Möglicherweise hat die beginnende Depression die positive Wirkung überlagert. Im Moment stehen noch Pramipexol (gegen RLS) und Trazodon (Antidepressivum) auf dem Plan.
Tja, was macht mein Leben eigentlich sooo anstrengend? Da ist z.B. meine Vergesslichkeit. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht etwas liegen lassen oder vergesse zu erledigen. Ständig renne ich hin und her, weil ich etwas liegen gelassen habe usw. Bei der Arbeit verzettel ich mich leicht, quatsche manchmal einfach darauf los, ....
Ich habe das Gefühl, mich ständig kontrollieren oder überwachen zu müssen, damit alles rund läuft oder ich nichts peinliches mache. Das ist ziemlich anstrengend.
Auch so "Therapie": ich habe gerade eine tiefenpsychologische Langzeitherapie mit ca. 60 Sitzungen hinter mir. Das hat mir sehr geholfen - Selbstreflektoren usw. Mein Selbstwertgefühl kann sich nun wieder sehen lassen. Jetzt strebe ich eine Verhaltenstherapie an, bei einem Therapeuten, der vorwiegend AD(H)S behandelt. Mein Doc hat mir da jamanden empfohlen.
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