Hi Landrum, auch ein herzliches Willkommen von mir!
Zitat von Landrum im Beitrag #1
Mir wurde Ritalin empfohlen.
WER hat dir Ritalin empfohlen? Ein Arzt? Ein Psychologe? Jemand anderes? Welches Ritalin? Mich irritiert hier das Wort "empfohlen".
Zitat von Landrum im Beitrag #3
Mir wurde aber von vielen Betroffen empfohlen, damit ein bisschen zu warten. Da die schädlich sein können.
Mit den Ritalin-Gegnern ist es wie mit den Impfgegnern - sie halten nichts von wissenschaftlichen Fakten und babbeln nur irgendwas nach, was sie irgendwo gelesen oder gehört haben. Und ja, auch "Selbstbetroffene" tappen in die Fallen der "Ritalin-ist-Koks-für-Kinder-Fraktion". "Schädlich" sind mehr oder weniger alle Medikamente, vor allem wenn man sie missbraucht.
Zitat von Landrum im Beitrag #3
Zur Zeit habe ich einfach Angst und kann die Diagnose nicht akzeptieren.
Zitat von Landrum im Beitrag #3
die Depression macht mich komplett fertig.
Du schreibst von Angst, von Depression und dass du die Diagnose nicht akzeptieren kannst. Nun, die Akzeptanz der ADHS-Diagnose ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem Leben, das dem ähnlich ist, das du gerne hättest. Bitte lies ein
gutes, wissenschaftlich fundiertes Buch zur ADHS bei Erwachsenen. In dem Thread von Axl sind drei Buchempfehlungen und der Link zu unserem Bücherforum. Überhaupt empfehle ich dir, den Thread von Axl sorgfältig durchzulesen; da steht schon sehr vieles von dem, was wir auch dir antworten würden.
Nur nochmal kurz Verdeutlichung ... Die ADHS ist die Grundstörung. Sie ist angeboren und wird vererbt. Wir sprechen auch gerne von Neurodiversität, da dieser Begriff noch andere Besonderheiten umfasst, denen u.a. eine "andere" Wahrnehmung zugrunde liegt.
Angst (Angst- und Zwangsstörung) und Depressionen sind erworbene Störungen. Das heißt, die waren bei deiner Geburt noch nicht vorhanden, du hast sie dir im Laufe deines Lebens "erworben".
Um nun irgendeine erworbene Störung (Angst, Depression) therapieren zu können, muss man zuerst die Grundstörung behandeln. Mit anderen Worten: Nimm ein ADHS-Medikament (Medikamente mit Methylphenidat, zB Ritalin), vorher kann man dir bei Angst und Depression nicht helfen. Und nicht selten sind Ängste und Depressionen lange nicht mehr so sehr im Vordergrund, wenn die ADHS erst einmal therapiert wird.
Zitat von Landrum im Beitrag #3
Ich verstehe nicht, was ich damit tun kann, wie ich weiter leben kann.
Du meinst die Diagnose? Du kannst folgendes damit tun: Du kannst dich erst mal medikamentös behandeln lassen - das ist die beste Voraussetzung für alle weiteren Schritte. Du kannst eine Verhaltenstherapie machen. Unabhängig von einer Diagnose kannst du an den Treffen von
ADHS-Selbsthilfegruppen teilnehmen und ADHS-Bücher kompetenter Autoren lesen. Das Angebot von ADHS-Fortbldungsveranstalten istja gerade nicht so üppig. Achja, und du kannst dich durch unser Forum durchlesen, damit dürftest du auch ein paar Wochen lang beschäftigt sein.
Wie du mit der Diagnose ADHS weiterleben kannst? So wie wir alle, einfach ganz normal, jetzt aber mit der Perspektive, dass du ein paar Baustellen bearbeiten kannst und danach ein paar Probleme weniger hast.
Erzähle uns ein bisschen mehr von dir (Alter, Beruf, Familie, wo genau sitzen deine Probleme?), damit wir dir besser helfen können.
Deinen Thread habe ich in das Forum für Erwachsene verschoben. Um eine leichte Plauderei handelt es sich hier ja nicht.