Vorstellung

14.11.2020 14:22 (zuletzt bearbeitet: 14.11.2020 20:14)
avatar  Marc89 ( gelöscht )
#1
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Marc89 ( gelöscht )

Hallo

Und Danke für die Aufnahme

Zur Person: Ich bin 31 Jahre alt und männlich.
Bei mir wurde ADHS das erste mal im Kindesalter diagnostiziert. Ich war als Kind immer unter Strom konnte mich nicht lange konzentrieren hab immer wieder Wutausbrüche gehabt und habe mich oft missverstanden gefühlt. Ebenso wurde bei mir eine Legasthenie und Hochbegabung diagnostiziert. Kurz meine Kindheit bestand hauptsächlich aus Sport, Therapien und Ärzten (auch wegen Allergien und Asthma).
Mit 16 wurde ich erneut auf ADHS getestet. Das Ergebnis war dass, ich kein ADHS mehr hätte und nach ca. 6 Jahren Ritalin keins mehr bräuchte.
In den nächsten Jahren wurde ich immer fauler habe weniger bis kein Sport mehr gemacht und habe mich immer mehr zurückgezogen, bin emotional abgestumpft und angefangen regelmäßig Cannabis (25 bis heute)zu konsumieren. Mit 23 habe ich eine Ausbildung zum Rettungsassistenten abgeschlossen und arbeite bis heute mit immer wechselnden Arbeitgebern in diesem Beruf weil mir nach ca. 2 Jahren eine Arbeit viel zu langweilig ist. Mit 26 war ich wegen Depressionen auf einer Psychosomatischen Station für 3 Wochen, wo man mir verschiedenste Antidepressiva gegeben hat die alle komischerweise nicht geholfen haben. Da die Klinik leider nur bei Kindern ADHS diagnostizieren kann hat man mich an die XXX Klinik verwiesen wo ich noch mal auf ADHS getestet werden sollten. Die Klinik war nur leider sehr ungeeignet, da man mir im ersten Gespräch schon gesagt hat „Dass ich kein ADHS haben können, da ich im Rettungsdienst arbeite und jemand der ADHS hat könne eine solch Arbeit nicht machen.“ Nach dem ersten Termine wurden die weiteren Termine mehrmals verschoben so dass, ich sie im später vergessen habe. Ich habe mich dann erst wieder was unternommen als ich den Film „ADHS ein Leben lang“ gesehenen habe. Der mich wieder motiviert hat eine Klinik zur Diagnose zu finden. Nach einer lagen suche in meiner Umgebung, die Kliniken alle keine Kapazität oder keine Örtliche Zuständigkeit hatten, habe ich die Uni Klinik Bonn gefunden (knapp 100km),wo ich nächste Woche meinen vorerst letzten Termin habe, wo ich Meds. Verschrieben bekommen soll. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem Verhaltenstherapeuten was sich auch sehr schwer gestaltet. Was mich auch noch sehr belastet ist das ich kaum in der Lage bin Beziehungen zu führen oder erst Frauen kennen zu lernen weil ich irgendwie zu verklemmt bin und oft zu viele Selbstzweifel habe.
So ich hoffe ich habe mich einigermaßen kurz gehalten und mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Gruß Marc


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14.11.2020 20:31
avatar  Laura S
#2
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Hallo Marc,

herzlich Wlilkommen bei uns im Forum!

Zunächst mal, bitte wundere Dich nicht - ich habe ein paar Informationen entfernt - Wohnorte/ Umgebung. Du befindest Dich aktuell im öffentlichen Forum - und wir möchten die Identität der Forummitglieder schützen.

Ich habe heute Abend leider keine Zeit mehr, aber morgen werde ich Dir ausführlich antworten.

LG Laura


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14.11.2020 21:39
#3
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Herzlich willkommen in unserem Forum!

Zitat von Marc89 im Beitrag #1
Das Ergebnis war dass, ich kein ADHS mehr hätte

ROFL Entschuldige, dass ich lachen muss. Eine ADHS kann man nicht heilen und sie wächst sich auch nicht aus. Eine solche Aussage ist mega inkompetent.

Zitat von Marc89 im Beitrag #1
„Dass ich kein ADHS haben können, da ich im Rettungsdienst arbeite und jemand der ADHS hat könne eine solch Arbeit nicht machen.“

Wenn ich mal den Rettungsdienst bräuchte, wäre ich froh darüber, wenn wenigstens einer der Sanis eine ADHS hätte. Das wünschte ich mir auch, wenn ich Feuerwehr oder Polizei bräuchte. Wenn ich sowas lese, wird mir klar, weshalb wir "draußen" nicht übertrieben beliebt sind. Alles, was negativ ist, ist ADHS; alles, was positiv ist, kann keine ADHS sein. Da könnt ich ... !

Zitat von Marc89 im Beitrag #1
Jetzt bin ich auf der Suche nach einem Verhaltenstherapeuten was sich auch sehr schwer gestaltet.

Wende dich an die regionale Selbsthilfegruppe. Die kennen ihre Pappenheimer.

Lesen gefährdet die Dummheit


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15.11.2020 12:05
avatar  Laura S
#4
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Hallo Marc,

zunächst einmal muss ich Susanne recht geben, man
bekommt echt etwas Wut, wenn man solche Aussagen liest- dass eine ADHS ausgeheilt wäre und auch die Aussage bzgl. der Berufswahl.

Im Grunde sieht man alleine an deiner Erzählung, wie sich dein ADHS durch dein Leben zieht - und dazu gehört auch deine Berufswahl, die ich nicht für zufällig halte. Ich kenne so einige Personen mit ADHS in Sozialen und medizinischen Berufen, zB ich selbst, aber ich habe auch schon einige Menschen kennengelernt, die sich auch in diesen Berufen finden - und eine ADHS haben oder der Verdacht da ist.

Und wir können das - was wir tun das , was uns am Herzen liegt - perfekt! Und für manche geht es von der Perfektion auch bergab in psychosomatische Störungen, Burnout etc....

Aber wenn ich sowas lese... könnte ich echt richtig sauer werden. Das Eine schließt in keiner Weise das Andere aus.

Es liest sich bei Dir so, als sei die ADHS Dir von klein an als etwas Negatives dargelegt worden.
Eine Verhaltenstherapie wäre ein wichtiger Schritt für Dich . Zu lernen, sich selber anzunehmen, so wie man ist ,ist sehr wichtig; die ADHS anzunehmen und mit ihr zu leben. Du machst keine Therapie „gegen“ ADHS, sondern um „mit“ ihr besser leben zu lernen, und Medikamente nimmt man nicht „gegen“ ADHS, sondern um die Gegebenheiten im Deinem
Gehirn so anzupassen, dass du besser durch den
Tag kommst . Verabschiede dich von dem
Gedanken , deine ADHS würde „weggehen“. Der Arzt der das entschieden hat, müsste man eigentlich zur Rechenschaft ziehen.

Such Dir, wie Susanne bereits sagte, regionale Gruppen - wenn das wegen Corona grad schwer ist, dann versuche per Mail oder Telefon Kontakt aufzunehmen. Auch online ist viel möglich. Ich selbst bin nicht bei Facebook, aber kürzlich wurde hier gerade über das Thema berichtet.

LG Laura


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