ADHS medikamente

22.01.2021 21:58
avatar  Robertus42 ( gelöscht )
#1
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Robertus42 ( gelöscht )

Hallo ihr lieben ,bin ganz neu hier und brauche Hilfe .mein Sohn 8 Jahre hat ADHS und kann sich nicht konzentrieren, kann sich nicht an regeln halten deswegen auch wie manche von euch das auch kennt gibt es jeden Tag Probleme mit Hausaufgaben und sich an regeln zu halten .bin total verzweifelt und weiß nicht mehr weiter 😰haben nach so lange Überlegung mit Medikationen versucht weil es in der Schule auch nicht funktioniert.muss die erste Klasse wiederholen (Equasym )20 mg ..hat nicht geholfen
Könnt ihr mir bitte euer Erfahrung mitteilen ??
Da wäre ich sehr dankbar


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22.01.2021 23:29
#2
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Erst mal Hallo und herzlich Willkommen!

Zitat von Robertus42 im Beitrag #1
kann sich nicht konzentrieren, kann sich nicht an regeln halten deswegen auch wie manche von euch das auch kennt gibt es jeden Tag Probleme mit Hausaufgaben

Gibt es denn auch eine valide ADHS-Diagnose?

Zitat von Robertus42 im Beitrag #1
mit Medikationen versucht weil es in der Schule auch nicht funktioniert.muss die erste Klasse wiederholen (Equasym )20 mg ..hat nicht geholfen

Dein Sohn hat als Erstmedikation 20 mg Equasym bekommen? Ich hoffe, wir sprechen hier von Equasym retard.

Bitte beschreibe doch mal, wie Equasym "nicht geholfen" hat. Was sollte das Medi denn ändern? Und welche (nicht beabsichtigten) Veränderungen sind dir aufgefallen?

Lesen gefährdet die Dummheit


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23.01.2021 09:41
avatar  Robertus42 ( gelöscht )
#3
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Robertus42 ( gelöscht )

Ja bei ihm ist ADHS diagnostiziert.er hat Equasym retard erst 10 mg ,dann auf 20 hochgestiegen .ich sehe kein Veränderung was konzentration angeht.ausser dass er nichts mehr gegessen hat und mäßige Probleme beim einschlafen hätte was normal ist habe ich gelesen .wir haben 3 mal die Woche sogar Nachhilfe schon beim erste klasse weil er sich nicht behalten kann .er vergisst alles sehr schnell .es bleibt einfach nichts hängen bei ihm .


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24.01.2021 10:50 (zuletzt bearbeitet: 25.01.2021 10:17)
avatar  JaNi
#4
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Zitat von Robertus42 im Beitrag #3
Ja bei ihm ist ADHS diagnostiziert.er hat Equasym retard erst 10 mg ,dann auf 20 hochgestiegen .ich sehe kein Veränderung was konzentration angeht


ADHS wird leider oft genug nur damit beschrieben, dass sich Betroffene nicht oder ungenügend konzentrieren können.

Das ist aber nur die Spitze des Eisberges. Ein Hauptproblem ist die extreme Ablenkbarkeit, die Aufmerksamkeit kann nicht willentlich bei einer Sache bleiben.

Ist diese Sache interessant, ist das i.d.R. problemlos möglich. Ist sie aber langweilig, eintönig, lenkt die Fliege an der Wand, der Vogel der draußen am Fenster vorbeifliegt, der kratzige Pullover, der Bratengeruch aus der Küche, einfach alle Reize (akustisch, visuell, taktil, olfaktorisch...) ab. Der Betroffene wird immer wieder(zum Beispiel von der als gerade unlösbar schwierig empfundenen Mathehausaufgabe) abgelenkt. Es hilft auch kein Ermahnen wie "jetzt pass doch mal auf" oder "konzentrier dich doch endlich mal"... Das macht das Ganze nur noch unmöglicher und frustriert auf beiden Seiten.

Wichtig ist es, einen ruhigen möglichst reizarmen Arbeitsplatz zu schaffen. Hausaufgaben dann anzugehen, wenn das Kind ausgeschlafen, satt und einigermaßen entspannt ist. Die Kommunikation ist super wichtig, unbedingt wertschätzend, aufmunternd, authentisch. Es ist wichtig, allein die Anstrengungsbereitschaft anzuerkennen und zu loben, weniger das Ergebnis. Mein mittlerweile 16 Jähriges Pubertier mit ADHS braucht heute noch ernst gemeintes Lob, das gibt Ansporn, am Ball zu bleiben.

Ganz dringend würde ich dir ein ADHS Elterntraining bei Cordula Neuhaus in Esslingen empfehlen. Ich habe das selbst vor Jahren gemacht und sehr viel dazugelernt. Viellicht sind diese Wochenendseminare in der zweiten Jahreshälfte auch wieder möglich:

https://www.menschen-mit-adhs.de/therapi...elterntraining/

Die Ablenkbarkeit ist nur eine Sache, die eine ADHS mit sich bringt. Es gibt weitere Hürden, wie die Handlungsplanung und Umsetzung etc.

Es gibt auch gute Bücher zum Thema ADHS:

http://www.adhs-deutschland.de/Home/Unse...rwachsenen.aspx

Auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe vor Ort, sobald wieder möglich, kann sehr hilfreich sein. Man erfährt hier viel von anderen Eltern oder selbst Betroffenen:

http://www.adhs-deutschland.de/Home/Unse...LZ%20oder%20Ort


Methylphenidat (MPH), wozu auch Equasym retard zählt, kann dabei helfen, die Ablenkbarkeit zu reduzieren. Aber trotzdem muss man auch von außen dafür sorgen, dass es so wenig Ablenkung wie möglich gibt und sein Kind viel mehr als Gleichaltrige ohne ADHS bei der Umsetzbarkeit der alltäglichen Herausforderungen unterstützen.

LG, JaNi

Umwege erhöhen die Ortskenntnis.


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24.01.2021 11:07 (zuletzt bearbeitet: 24.01.2021 11:12)
avatar  JaNi
#5
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Auch hier ganz Informatives zur ADHS und der "artgerechten Haltung":

https://www.youtube.com/watch?v=aI9-zepI6cI

https://www.youtube.com/watch?v=lgeII52alaA

Umwege erhöhen die Ortskenntnis.


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24.01.2021 19:58
avatar  Robertus42 ( gelöscht )
#6
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Robertus42 ( gelöscht )

Ich danke dir für dein Antwort .nimmt dein Sohn auch Medis ??


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24.01.2021 23:34
#7
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Zitat von Robertus42 im Beitrag #6
nimmt dein Sohn auch Medis ??

Diese und ähnliche Informationen werden vom Forums-Team im öffentlichen Bereich nur dann beantwortet, wenn sie es von sich aus wollen. Für die Problematik deines Sohnes ist diese Frage irrelevant.

Nicht böse sein - bitte akzeptiere, dass wir so persönliche Fragen nicht immer beantworten wollen.

Zitat von Robertus42 im Beitrag #3
ich sehe kein Veränderung was konzentration angeht.

Weshalb nimmt dein Sohn dieses Medikament? Geht es hier nur um die Optimierung der Konzentrationsfähigkeit oder hat dein Kind auch Leidensdruck?

Die Frage, weshalb das Medi nicht so wirkt wie es soll, taucht hier und andernorts immer wieder auf. Ich habe das jetzt mal zusammengefasst:

Zitat
Methylphenidat-Medikament wirkt nicht?
Oder wirkt zumindest nicht so wie es soll?


Wenn ein MPH-Medi nicht wirkt oder nicht so wie es soll, kann das drei verschiedene Gründe haben:

Erstens: Es ist die falsche Dosierung
Zweitens: Es ist das falsche Medi
Drittens: Es ist die falsche Erwartungshaltung



Falsche Dosierung

Es gibt nur ein Kriterium für die Dosierung und das ist der Bedarf. Alter, Gewicht, Erfahrung des Arztes sind irrelevant – die Dosierung muss an den Bedarf angepasst werden. Das kann eine Erhöhung oder Verringerung der Einzeldosis sein oder ein anderer Einnahmezeitpunkt.

Handelt es sich um die Erstmedikation bzw. welche Medis wurden zuvor probiert? Wie wurde das Medi eindosiert (im Abstand von mehreren Tagen Steigerung um 5/9/10 mg)? Mit welcher Dosierung wurde begonnen? Und was genau ist das Problem?


Falsches Medi

Selten passt schon das erste Medikament zum individuellen Menschen. Dass man mehrere Medis ausprobieren muss, ist nicht ungewöhnlich. Ausschlaggebend sind oft die Zusatzstoffe oder die Art und Weise der Freisetzung des Wirkstoffes.

Welche Medis in welchen Dosierungen wurden bisher ausprobiert? Weshalb wurde gewechselt? Kam es zu Nebenwirkungen? Und was genau ist das Problem?


Falsche Erwartungshaltung

Am Anfang der „ADHS-Karriere“ ist das Wissen über die ADHS und deren Medikation oft noch sehr dürftig. Es wird dann davon ausgegangen, dass Unaufmerksamkeit und Impulsivität neben der teilweise vorhandenen Hyperaktivität die Problematik an sich darstellen und das Medi die Aufmerksamkeit erhöhen, die Impulsivität verringern und die potentielle Hyperaktivität ausschalten soll.

Weit gefehlt! ADHS ist eine Reizoffenheit bei Reizfilterschwäche, was mangelhafte Körperwahrnehmung und Wachheit, Schwierigkeiten bei den exekutiven Funktionen und der Servo-Verhaltenskontrolle nach sich zieht und schnell zu Reizüberflutung führt.

Das hört sich schon ganz anders an. Und was macht jetzt das Medi?

Im Prinzip hemmt es die Wiederaufnahme von Dopamin im synaptischen Spalt. Das ermöglicht, dass Informationen von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergegeben werden können. Wenn Reize – bioelektrische Informationen – erst mal in wichtig und unwichtig sortiert werden und mehr oder weniger vollständig dort ankommen, wo sie gebraucht werden, können dadurch die exekutiven Funktionen und das eigene Verhalten, Körperwahrnehmung und Wachheit gesteuert werden.

Sozusagen als Nebenwirkung kann dann oft die Aufmerksamkeit und die Impulsivität gelenkt werden; und wer wach und interessiert ist, zappelt auch nicht. Ob und falls ja wie intensiv diese Ergebnisse erzielt werden, hängt überwiegend vom Setting ab. Artgerechte Haltung, visuelles Lernen und wertschätzendes Verhalten des sozialen Umfeldes sind – auch mit Medis – unerlässlich.


Vielleicht hilft dir das weiter, um das Medikations-Problem besser zu beschreiben. "Kann sich immer noch nicht konzentrieren" gilt hier nämlich nicht .

Lesen gefährdet die Dummheit


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26.01.2021 06:38
avatar  Robertus42 ( gelöscht )
#8
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Robertus42 ( gelöscht )

Guten Morgen und danke für dein ausführlicher Antwort


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