Depression nach Wechsel zu Elvanse?

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17.01.2022 19:09
#1
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Guten Abend alle Zusammen,

Ich wurde im Oktober 2021 mit ADHS diagnostiziert. Mir wurde dann Medikinet Verschrieben und an sich hat es auch ganz gut gewirkt. Allerdings hat es nur 2-3 std gewirkt und ich war manchmal schon sehr impulsiv mit meiner Wut. Anfangs habe ich auch noch meine Antidepressiva Escitalopram 10mg genommen. Ich nehme diese schon sehr lange, da ich unter einer Angetstörung leide und Depressiven Episoden (Davor musste ich sie auch mal 2 Jahre nicht nehmen, da ich stabil war).

Im November riet mir die Therapeutin diese dann abzusetzen und ich war auch die ganze Zeit stabil.

Um der Impulsivität entgegenzuwirken hat die Therapeutin mir dann Elvanse Adult verschrieben und am 6.1. fing ich an mit der Einahme von 30mg. Am Anfang schien alles ok, ob sie meiner kurzen Konzentrationsspanne helfen kann ich nicht so richtig einschätzen. Nach 4 Tagen fing es an, dass ich mich unwohl fühlte und ein Unwohlsein und innere Unruhe verspürte. Seit dem wird es Konstant schlechter, ich weine nur noch, bin tief traurig und habe dissoziazionsgefühle meiner Unwelt gegenüber (als würde ich noch nicht richtig wach sein). Als ich in dem ADHS Zentrum anrief, sagte man mir, dass das normal sei bei der Einnahme von Elvanse. Das war letzte Woche und mittlerweile steigt der Leidensdruck aufgrund der Depression immer weiter.

Ich bin unsicher was ich tun soll. Die Therapeutin meinte nur ich solle die Hälfte in Wassersuflösen und einnehmen. Aber ich weiß nicht so recht weiter.

Habt ihr Erfahrung mit sowas ? Sind das nur Nebenwirkungen?


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17.01.2022 23:38
#2
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Guten Abend Mirimamu - und herzlich willkommen im Forum !

Zitat von Mirimamu im Beitrag #1
Mir wurde dann Medikinet Verschrieben und an sich hat es auch ganz gut gewirkt. Allerdings hat es nur 2-3 std gewirkt

Ich nehme an, wir sprechen hier von Medikinet adult. In welcher Dosierung hast du das Medi eingenommen? Medikinet adult soll sechs bis acht Stunden wirken. Tut es das nicht, muss man nach den Gründen suchen. Bei Medikinet adult ist es meistens ein fehlendes Frühstück. Was hast du denn im Magen, wenn du Medikinet adult einnimmst? Es kann auch sein, dass eine Depression oder eine Persönlichkeitsstörung oder ähnliches mitspielt.

Zitat von Mirimamu im Beitrag #1
Im November riet mir die Therapeutin diese (Escitalopram) dann abzusetzen und ich war auch die ganze Zeit stabil.

Hast du Escitalopram abgesetzt oder ausgeschlichen? Ach, und wer hat dir das Escitalopram verordnet? Die gleiche Ärztin, die dir auch Medikinet/Elvanse verordnet?

Zitat von Mirimamu im Beitrag #1
Seit dem wird es Konstant schlechter, ich weine nur noch, bin tief traurig und habe dissoziazionsgefühle meiner Unwelt gegenüber

Da ist auch schon die Antwort - Dissoziation. Hattest du das auch schon vor dem Absetzen von Escitalopram?

Zitat von Mirimamu im Beitrag #1
..., dass das normal sei bei der Einnahme von Elvanse.

Sorry, aber ... Elvanse ist ein Medikament, das nimmst du, damit es dir besser geht. Wenn es dir damit schlechter geht, war das wohl keine so glückliche Medikamentenwahl. Wenn solche "Nebenwirkungen" nach zwei Wochen noch nicht weg sind, solltest du das Medikament besser absetzen.

Zitat von Mirimamu im Beitrag #1
Die Therapeutin meinte nur ich solle die Hälfte in Wassersuflösen und einnehmen.

Umgekehrt wird ein Schuh draus! Koche Wasser ab, lasse es erkalten und löse darin den gesamten Inhalt der Kapsel auf. Teile die Flüssigkeit in zwei Hälften; die eine Hälfte trinkst du gleich, die zweite Hälfte kannst du bis morgen im Kühlschrank aufbewahren.

Zitat von Mirimamu im Beitrag #1
Sind das nur Nebenwirkungen?

Nicht wirklich - jedenfalls keine NW, die man tolerieren müsste.

Lass mich das noch mal zusammenfassen: zuerst Medikinet (vermutlich adult), dann Absetzen (oder doch Ausschleichen?) von Escitalopram, Medikinet retard wirkt zu kurz, daher Wechsel zu Elvanse adult. Vermutlich ist die Dosis von 30 mg zu hoch, deshalb soll halbiert werden. Meine Fragen dazu, ohne deren Beantwortung ich nichts detaillierteres sagen kann, habe ich fett gedruckt.

Für mich ist dieses Vorgehen bei der Medikation nicht nachvollziehbar.

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18.01.2022 08:12
#3
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Danke dir erstmal für die Antwort,

Also das Escitalopram hab ich vor 6-8 Jahren von meinem Verhaltenstherapeuten verschrieben bekommen. Ich konnte es dann vor 4 Jahren ausschleichen lassen und war 2 Jahre stabil. Dann fingen meine Angstzustände (bedingt durch meine Anget vor dem Tod) wieder an und Meine Neurologin (weil mein Verhaltenstherapeut keine Medikamente verschreiben konnte) meinte ich solle sie wieder nehmen.

Ja, ich hatte das Medikinet adult und hab morgens 25-30mg genommen und mittags nochmal 25mg.
Eigentlich hab ich immer gut gegessen davor ( ich will nicht lügen, mittags kam es auch mal vor, dass ich nicht so wirklich viel gegessen hab).

Ich hoffe ich hab nichts vergessen.

Da ich nur 10mg genommen hab konnte ich das sehr schnell ausschleichen lassen. Hab es also nicht einfach so abgesetzt.


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18.01.2022 13:20
#4
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Zitat von Mirimamu im Beitrag #3
Hab es also nicht einfach so abgesetzt.

(Escitalopram) Ok, gut, dann können wir es darauf schon mal nicht schieben .

Zitat von Mirimamu im Beitrag #3
Meine Neurologin ... meinte ich solle sie wieder nehmen.

Ok. Hat dir deine Neurologin auch Medikinet adult / Elvanse adult verordnet? Oder ist das ein anderer Arzt?

Zitat von SusanneG im Beitrag #2
Dissoziation. Hattest du das auch schon vor dem Absetzen von Escitalopram?

Diese Frage ist noch offen.

Zitat von Mirimamu im Beitrag #1
Im November riet mir die Therapeutin diese dann abzusetzen

Du verwirrst mich. Ein Therapeut darf keine Medikamente verordnen; es sei denn, er ist auch Arzt. Wenn der Therapeut kein Arzt ist und dir rät, Escitalopram abzusetzen, dann ist das fahrlässig. Ist dein Therapeut auch Arzt, ist es dann der gleiche Arzt, der ...

- Escitalopram verordnet hat
- das Absetzen von Escitalopram empfohlen hat
- Medikinet adult/Elvanse adult verordnet?

Ich weiß, ich nerve. Mache ich öfter. Aber solange ich den Eindruck habe, dass deine Medikation in zwei bis vier verschiedenen Händen liegt, frage ich nach.

Weshalb? Dir geht es nicht gut. Du hast Citalopram abgesetzt, Medikinet adult war zu schnell alle, also Wechsel zu Elvanse, was dir neben deiner Depression auch eine Dissoziation beschert und unter 30 mg nur schwierig dosiert werden kann. Möglicherweise liegt dein Problem gar nicht an den jeweiligen Medikamenten selbst, sondern an der Art und Weise, wie sie eingesetzt werden.

Zitat von Mirimamu im Beitrag #3
Ja, ich hatte das Medikinet adult und hab morgens 25-30mg genommen und mittags nochmal 25mg.


Ok, an der Dosierung und einem Mangel an Frühstück liegt es nicht, das können wir also auch ausschließen.

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19.01.2022 00:46
#5
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Alles gut, besser zu viel Fragen als zu wenig :).

Das Escitalopram hab ich von einer Neurologin in Berlin verschrieben bekommen in Absprache mit meinem Verhaltenstherapeuten, da die dieser ja keine Medikamente verschreiben dürfte. Die Therapie ist allerdings schon seit 2007 beendet (danach war ich noch in einer anderen Therapie, da mein Therapeut in Rente ist, aber sie meinte Dann Tiefenpsychologidch ist nichts für mich).

Vor 2,5 Jahren sind wir nach Bayern gezogen. Also kein gewohnter Arzt mehr im Umfelt.
Die ADHS Medikamente bekomme ich von der Thefapeutin in der ADHS Ambulanz, wo die Diagnose zu ADHS gestellt wurde. Das heußt die Person, die mir das Escitalopram verschrieben hat ist jemand anders als das Mddikinet oder Elvanse.

Diese dissoziativen Zustände hatte ich immer mal mit Depressionen zusammen.


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19.01.2022 01:07
#6
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Zitat von Mirimamu im Beitrag #5
Das heußt die Person, die mir das Escitalopram verschrieben hat ist jemand anders als das Mddikinet oder Elvanse.

Das sind zwei, aber in anderen Bundesländern. Jetzt wüsste ich noch gerne, auf wessen Rat hin du Escitalopram abgesetzt hast und ob der Arzt in der ADHS-Ambulanz davon wusste.

Sorry, aber ... für mich hat das alles irgendwie mit Escitalopram zu tun - ich weiß bloß noch nicht, wie.

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19.01.2022 14:26
#7
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Die Ärztin in der ADHS-Ambulanz, die mit mir die e der Dosis der ADHS Medikamente macht hat gesagt ich solle mit dem Escitalopram aufhören, da sich das ja mit dem Medikinet Adult eh regulieren solle.

Sie wusste das ich das nehme und das das 10mg sind.


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19.01.2022 15:08
#8
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Ich muss noch dazu sagen, dass ich die Escitalopram schon im November abgesetzt habe. Also ist schon ein wenig her.


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19.01.2022 16:22
#9
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Kurzes Update:

Ich hatte Sie angerufen und gefragt was ich tun soll heulend und sie meinte sie will jetzt noch mal Retalin Adult probieren und schauen Ob es mir dann besser geht ohne dass ich Antidepressiva nehmen muss


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20.01.2022 01:21
#10
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Zitat von Mirimamu im Beitrag #7
da sich das ja mit dem Medikinet Adult eh regulieren solle.

Hä? MPH ist kein Antidepressivum. Mit MPH behandelt man eine ADHS - eine Depression behandelt man mit Antidepressiva. Was bitte soll sich denn mit dem MPH eh regulieren? Die Depression?

Zitat von Mirimamu im Beitrag #9
Ob es mir dann besser geht ohne dass ich Antidepressiva nehmen muss

Why the hell setzt diese Ärztin alles dran, dich irgendwie so auf Stimulanzien einzustellen, damit du keine AD mehr nehmen musst? Wenn du Depressionen hast, die nicht behandelt werden (= Escitalopram wurde abgesetzt), brauchst du bei MPH ein Vielfaches der empfohlenen Dosis, weil du damit ja die Depressionen mit behandelst und MPH das eigentlich nicht kann.

Ok, lass dir Ritalin adult verordnen in einer vernünftigen Dosis von 20 mg oder so und nimm die nur einmal täglich UND schleiche unbedingt Escitalopram (oder Bupropion) wieder ein.

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