ADSler und Tiere

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11.01.2008 08:22
avatar  tina ( gelöscht )
#11
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tina ( gelöscht )

Hallo Werner,

auch ich kann den anderen nur beipflichten.Mein Sohn ADHS-ler hat nen schwarzweißen Jagdhund-Terrier-Mix.Trotzdem sie eine richtig wilde ist und mindestens genau so viel Ausdauer und Energie hat wie mein Sohn,tut er ihm gut.Wenn Sohnemann sich kaum von uns beruhigen läßt,der Hund schafft es.

Allerdings muß ich auch sagen das der Haupteil der Arbeit bei mir liegt,was Gassi gehn und füttern betrifft,aber das kennen wir ja alle.
Doch obwohl ich morgens um 5.30 Uhr bei Wind und Wetter mit ihr raus muß,würden wir sie um keinen Preis wieder hergeben.

Ich weiß nicht wie M. die Zeit der Trennung von mir und seinen Geschwister geschafft hätte ohne den Hund.(wegen Scheidung,wollte erst beim Papa bleiben).

Also sag jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa zum Hund.

gruß Tina


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11.01.2008 08:22
avatar  Westfalenbiene ( gelöscht )
#12
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Westfalenbiene ( gelöscht )

Hallo Werner,
ich kann mich der Meinung der anderen nur anschliessen.
Wenn es nach meinem Sohn ging, hätten wir schon lange einen Hund, er ist nämlich tagsüber hier bei uns in dieser Einrichtung mit dem heißgeleibten Therapiehund.
Aber was macht man, wenn im Haus starke Allergiker mit Asthmaanfällen leben und andere Mitbewohner gerade zu hysterisch auf Hunde reagieren und auf den nächsten Schrank klettern?
Nichts, aber es tut mir sehr leid.
Aber ich habe auch von Berufswegen mit anderen Therapiehunden zu tun. Bei uns ist in der Erwachsenenpsychiatrie so ein Therapiehund der absolute " Renner". Er ist Eisbrecher in vielen Fällen und die Patienten reissen sich ums Gassi gehen. Auch bei meinem Vater im Altenpflegeheim kommt regelmässig jede Woche ein Therapiehund auf die Wohngruppe, heiß geliebt von allen, ein überaus gutmütiger Golden Retriever, die alten Leutchen sind dann viel offener und wacher.
Ich selber habe mir als Mädchen immer ein " richtiges" Tier gewünscht, Hamster, Vögel etc. hatten wir zur Genüge. Aber das ist nicht dasselbe wie ein Hund oder eine Katze.
Als ich von zuhause auszog, schaffte ich mir als erstes eine Katze an, die wurde 15 Jahre lang heiß geliebt von allen und sie fehlt mir heute noch, aber siehe Allergien!! bei Mann und Nachbarn.
Ich hoffe, ihr findet für Euch den richtigen Hund und ich wünsche euch ganz viel Spaß und Freude damit.


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11.01.2008 11:17
#13
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Hallo Werner,

so, dann gebe ich jetzt mal den Oberbedenkenträger .

Ein Westie ist sehr süß, aber, wie schon andere geschrieben haben, ziemlich hyperaktiv. Wir hatten einmal einen Westie geplant, waren bei einem Züchter und haben nach einer Stunde geballter Hyperaktivität um uns herum festgestellt, dass wir genug Hypies mit zwei Beinen im Haus haben, da übersteigt ein weiterer Problemfall in der Familie meine nervlichen Kapazitäten.

Bei einem Goldie mußt du sehr darauf achten, dass er aus gutem Hause kommt. Goldies sind eine Moderasse und leider oft schlecht sozialisiert, oft krankheitsanfällig, wenn aus schlechter Zucht, das fällt nur nicht so auf, weil sie noch von ihrem guten Image zehren.

Aber mal generell zum Thema "Hund":

Ein Hund nur für die Kinder - NIE !

Ein Hund kostet nicht nur in der Anschaffung viel Geld, sondern auch der laufende Unterhalt kann sehr teuer werden. Unser sechsjähriger Spitzmix ist inzwischen sehr krank, der kostet nur an Medizin und Tierarzt zwischen 50 und 100 Euro pro Monat *seufz*, und das war nicht abzusehen *nochmalseufz*.

Ein Hund macht wahnsinnig viel Arbeit. Er braucht Auslauf, Erziehung, er macht Dreck, er hat zu den blödesten Zeiten Durchfall oder kübelt. Er haart, er hat Macken, er muss betreut und gefüttert werden. Immer, jeden Tag, auch wenn man Beruf und Kinder und Termine und Migräne unter einen Hut bringen muss.

Vergiß die Vorstellung, dass deine Tochter ihn versorgen wird. Sie ist nicht umsonst ein Träumerchen, sie wird schlicht vergessen, ihn zu füttern. IHR als Eltern habt die volle Verantwortung. Deshalb schafft euch nur einen Hund an, wenn IHR es wollt. In den Tierheimen sitzen zu viele Hunde, die man für die Kinder angeschafft hat .

Tier sind für ADS'ler klasse. Sagte ich schon, dass wir 2 Kaninchen und 2 Hunde haben ?

Aaaaaber gerade bei meinem Hypie ist es manchmal schwierig. Wenn er austickt, tritt er auch mal nach einem Hund, zwar nicht wirklich ernsthaft, aber die Theorie, dass ein Hypie sich dem Hund zuliebe zurücknimmt, stimmt halt nicht immer. Sprich, der Hund muss sehr wesensfest sein und kein ängstlicher Typ.

Hütehund - NIE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das sind Arbeitshunde, die gerade in Mode sind, leider. Überall bekommt man Border Collies (und - Mixe) sowie Australian Shepherds nachgeworfen, und das Drama nimmt seinen Lauf. Diese Hunde hüten dann oft auch die Kinder, das heißt, dass sie sie durchaus durch Zwicken ins Zimmer zurücktreiben . Hört sich nur lustig an, ist es aber nicht. Ist die typische Vorgeschichte aller Tierheimborders. Und selbst wenn sie gut in die Familie intergriert sind - Hütehunde sind sehr anspruchsvoll, brauchen weit mehr Auslastung als "normale" Familienhund. Übrigens weiß ich sehr genau, wovon ich rede, wir hatten einen angeblichen jungen Settermix aus dem Tierschutz, bei dem sich nach dem Erwachsenwerden zeigte, dass ein Border drinsteckte, also ein sehr selbständig arbeitender Hütehund. Erst hütete er die Kaninchen, dann die Kinder, er lernte trotz intensivem Training nie, dass Kinder keine Schafe sind, zuletzt hat er zweimal ernsthaft gebissen . Wir konnten ihn dann auf einen Ziegenhof vermitteln, dort ließ die neue Halterin ihn auf die Weide und stoppte die Zeit - 10 Minuten brauchte er, bis alle Ziegen im Kreis gesammelt waren - angeboren halt. Dort ist er jetzt glücklicher als er jemals in einer Familie geworden wäre.

Als Rasse finde ich Malteser auch sehr gut geeignet, wenn es ein kleinerer Hund sein soll. Ansonsten bin ich ein sehr großer Fan der Spitzfamilie, da gibt es verschiedene Varianten, von ganz klein bis ganz groß. Eurasier sind auch sehr gemütliche Familienhunde, Elos sind eine recht neue Züchtung aus den genannten Rassen und auch sehr familientauglich. Wichtig aber ist auch hier ein guter Züchter, sonst hast du schnell einen Chaoshund im Haus.

Wir haben momentan als Nachfolger für den Beißborder einen 11-wöchigen Mittelspitzwelpen hier. Das ist ungefähr vergleichbar mit einem Baby im Haus, also viiiiiiiiiiiiiiieeeeel Arbeit und Chaos, aber die Kinder sind natürlich völlig im Glück .

Viele Grüße, ich bin gespannt, wie ihr euch entscheidet !

Mandelkern








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11.01.2008 18:53
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#14
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( Gast )

donnerwettermandelkern,
ich bin beeindruckt, was du alles weißt. woher nimmst du die zeit, dir neben deiner großfamilie noch so viel wissen über ADHS, Hunderassen, gesetze,..anzueignen. kennst du ein geheimniss, dass aus einem 24 std. tag mehr zeit rausholt?

grüße rumpesltilzchen


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11.01.2008 20:57
avatar  doppelherz ( gelöscht )
#15
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doppelherz ( gelöscht )

Hallo an alle,

als ich so eure Beiträge zu diesem Thema gerade las, musste ich grinsen. Denn als wir unsere Berner Sennenhündin mit Schäfer-mix zulegten, hatten wir etwas nicht beachtet. Passt der Hund dann auch in den Kofferraum? Die ersten Bedenken kamen als sie wuchs und wuchs .....Ihr könnt mir glauben, wie froh wir waren als sie aufhörte mit wachsen, das nach ihrer ersten Läufigkeit(ist meistens so bei Hündinnnen)
Und es stimmt ein Hund macht viel Arbeit. Ohja, das mit der "K...tzerei" und etc., da ist man sogar nachts am Springen, wenn man einen Garten hat, um ihn schleunigst raus zu lassen. Oder wenn sie läufig sind... oder krank...In den ersten 2 Jahren mussten wir bei unserem 2 "Wolfskrallen" entfernen lassen, weil sie immer wieder wund waren. Dann noch die komplette Gebärmutter entfernen, der Arzt stellte beim kastrieren fest, dass die Gebärmutter total verwachsen war.

Aber mein Favorit sind die Sennenhunde, hatte vor ca. 25 Jahren einen Pudel-Dackel-Mixrüden, der war auch schön.

Liebe schmunzelde Grüße
doppelherz


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11.01.2008 23:01
avatar  usawerner ( gelöscht )
#16
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usawerner ( gelöscht )

Hallo,

Ups, da gibt es doch so einiges zu beachten. Ich hatte mich mit dem Westi auch wegen Papa selbst ein bisschen angefreudet. Eben, weil da immer was los ist und die ganz kinderlieb sind war ich der Meinung, das koennte mein Traeumerchen immer wieder mal aufwecken.

Ich wusste nicht, dass man die Kleinen taeglich kaemmen muss und die Nebenkosten so immens sind - das wuerde meine bessere Haelfte wahrscheinlich nicht ganz so gut finden. Wir haben derzeit ein paar Fische im Aquarium die fuettert sie eigentlich ganz zuverlaessig. Die Freude daran ist natuerlich schon allein aufgrund des "langweiligen" Charakters begrenzt.

Ich werde mich am Wochenende nochmal mit meiner Frau beraten.

Danke und ein schoenes Wochenende.

Werner

There are no shortcuts to any place worth going

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12.01.2008 13:01
#17
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Zitat von Rumpelstilzchen
donnerwettermandelkern,
ich bin beeindruckt, was du alles weißt. woher nimmst du die zeit, dir neben deiner großfamilie noch so viel wissen über ADHS, Hunderassen, gesetze,..anzueignen. kennst du ein geheimniss, dass aus einem 24 std. tag mehr zeit rausholt?
grüße rumpesltilzchen


Liebes Rumpelstilzchen,

das ist gar nix besonderes, das ist syndromtypisch.

1. Zeit: Ich bin Wenigschläfer, und das bißchen, was ich schlafen könnte, lese ich dann (ohne Lesen kann ich nicht existieren) -> ich bin tagsüber IMMER müde und torkle nur durch's Leben (siehe auch diverse Schlafthreads ).

2. Wissen über ADHS bekomme ich frei Haus geliefert. Ich stehe mit ADHS auf, ich bin von ADHS umgeben, ich gehe damit ins Bett. Bei 3 ADHS-Kindern, einem ADHS-verdächtigen Mann und selbst hochgradig betroffen kann man das nicht ignorieren. Und da wir intensiv von einer Fachfrau betreut werden, seit vielen Jahren, und ich viel lese (nachts, siehe oben *g*), sammelt sich manches an Infos an. Hier sind aber wesentlich besser informierte Leute unterwegs, ich hab nur so "Inselwissen" bezüglich meiner speziellen Chaoten.

3. Ich bin mit Hunden aufgewachsen (eigener und beste Freundinnen mit Hund). Mein erster Hund hat mir als unerkanntem ADHS-Träumerchen durch die Pubertät geholfen, ohne ihn hätte ich vielleicht doch einmal vorzeitig Schluß gemacht, es ging mir in diesen Jahren extrem schlecht. Ich liebe Hunde, es war Bedingung bei meiner Hochzeit, dass mein Mann irgendwann einem Hund zustimmen würde, und als wir in dieses Haus gezogen sind, war das meine erste Tat - Hund aussuchen . Dadurch kam ich mit dem Tierschutz in Kontakt und habe halt auch so nach und nach einiges an Erfahrung und Wissen angesammelt. Und da ich nachts lese.... siehe oben . Ohne die Ablenkung durch die praktische Arbeit mit den Hunden und auch der gedanklichen Beschäftigung damit würde ich nur noch im Jammertal versinken und hätte gar keine Ablenkung von dem Elend um mich herum (ja, es ist manchmal wirklich ein Elend, manchmal denke auch ich, ich schaffe keine einzige Stunde mehr mit dieser Sippschaft ).

4. Die Kehrseite: Frag nicht, ob bei mir jemals das ganze Haus geputzt und aufgeräumt ist - das schaffe ich nie, immer nur einzelne Ecken, immer nur halb, immer liegt etwas herum *seufz*. Haushaltsorganisation ist nicht meins, es kommt oft genug vor, dass ich abends noch kurz zum Supermarkt marschiere, weil kein Brot mehr im Haus ist oder so. Wir wohnen zu meinem Glück recht zentral, ich kann zu Fuß zum Supermarkt, der 6 x pro Woche bis 22.00 Uhr geöffnet hat - meine Rettung .

Und zum Schluss meine ganz persönliche Theorie: Je mehr ADHS jemand hat, desto mehr holt er aus 24 Stunden heraus - sofern ihn etwas fesselt (Hyperfocus). Dass das nicht gesund ist, steht auf einem anderen Blatt, aber ich glaube, die Hardcore-ADHS'ler können echt nicht anders *seufz*, oder Susanne ?

Liebe Grüße,
Mandelkern


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12.01.2008 17:24
#18
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Stimmt, Mandelkern,

du hast meine volle Zustimmung .

Grüßle
Susanne


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12.01.2008 17:52
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#19
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( Gast )

hallo mandelkern,
klingt alles recht anstrengend. und ich habe nun die absolute gewissheit, dass ich garantiert keine ADHS habe , ich muß einen anderen haben. trotzdem toll was du alles weißt.

schönes wochenende noch
rmpelstilzchen


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12.01.2008 22:55
#20
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Hi Rumpelstilzchen,

habe ich schon mal erwähnt, dass Umkehrschlüsse nicht immer zugelassen und mitunter sogar gefährlich irreführend sind?

Bei ADS (sorry, ich klebe an der alten Bezeichnung) gibt es nämlich auch die Variante der Träumer; die holen mitunter weitaus mehr Schlaf aus 24 Stunden heraus als der Durchschnittsmensch braucht. Ich weiß, wovon ich rede. Wenn ich die Medis weglasse und keine Pflicht mich weckt, ist unter zehn bis zwölf Stunden Schlaf an ein freiwilliges Aufwachen nicht zu denken. Und das hat nichts mit Nachholbedarf zu tun. Das war bei mir schon immer so, bis mir die familiären Umstände nur noch kurzen Nachtschlaf beschert haben. Dass ich zur Nachteule mutiert bin, geschah unfreiwillig. Doch eine Lerche war ich noch nie!

Viele Grüße
Susanne



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