Uff! Boah, was bin ich froh, dass ich schon so alt bin (und meine Mädels - 33 und 48 - auch)!
Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
11 Jahre,
Mit elf wusste Kleinetochter ziemlich genau, was ADHS ist, was das Medi macht und warum sie derzeit kein Medi nehmen will und aufgrund welcher Situationen sie das Medi wieder nehmen will. Nur mal so als Anhaltspunkt ...
Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Ist das normal??
1. Nein! Ich kann doch meinem Kind keine Tabletten als Dauermedikation geben ohne jeglichen Kommentar dazu, weshalb es diese bekommt und was die Medis machen! (Das war jetzt der Kommentar der Rentnerin mit der Ü30-Tochter.)
2. Ja, leider. Inzwischen darf "jeder" (auch der/die Ahnunglsose) ADHS diagnostizieren, ADHS-Medis verordnen, dem Kind ADHS-Medis geben und dem Kind gegenüber so tun, als wäre es Schnupfen. Ich will hier keinesfalls die große Mehrheit derjenigen angreifen, die einen guten Job machen - egal ob Fachleute oder Eltern! Aber je weniger die Fachleute wissen, was sie tun, desto mickriger fällt die Information für die Eltern aus und damit das Wissen, das sie den Kindern weitergeben könnten. Fruchtbarer Boden also, auf den die Saat aus den Berichten vieler Medien fallen.
Besser, man spricht nicht darüber.Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Die Eltern scheinen sich auch nicht auszukennen,
Siehe oben - Eltern werden vom Kinderarzt (leider häufig auch von der Schule) geschickt und wenn der Diagnostiker/Behandler dann auch nicht so genau weiß, was es damit en detail auf sich hat, bleibt nicht viel übrig, was man dem Kind erklären könnte. Alternativ: Man schämt sich und sagt deshalb dem Kind gegenüber so viel wie gar nichts.
Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
jedenfalls sind sie große Fans von Hausarrest und Handy wegnehmen zur Strafe und solchen Sachen.
Da redest du gegen Wände, tu es dir nicht an. Du weißt ja, wie wir auch hier gegen Wände laufen.
Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Da hat sie schon das Glück einer frühen Diagnose und dann kriegt sie trotzdem nicht die Hilfe, die sie braucht.
Ja, das ist sehr schade, aber es ist leider nicht ungewöhnlich

.
Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Man kann sich da halt aber auch schlecht einmischen, ich kenne die Eltern halt auch gar nicht.
Du kannst dem Mädchen sagen (oder durch deine Tochter sagen lassen), dass sie sich gerne an dich wenden darf, wenn sie Fragen hat, und dass du auch gerne mit ihren Eltern reden willst, wenn diese es wünschen. Mehr kannst du nicht tun. Und wenn du ehrlich zu dir selbst bist: Wenn ein relativ fremder Mann mit deiner Tochter ungefragt über seine ADHS redet, würdest du da ziemlich harsch einschreiten.
Eine Chance gibt es: In der Schule gibt es immer mal wieder Gelegenheit, als Eltern über ein als notwendig erachtetes Thema zu sprechen (Klassenlehrer fragen, gerne auch Rektor) und/oder notfalls das Thema am Elternabend ansprechen und dich als Ansprechpartner anbieten.
Doch Obacht! Über nichts anderes haben Menschen so viel Meinung bei so wenig Ahnung wie beim Thema ADHS. Da muss man den Umweg nehmen über Neurodiversität, Neurodivergenz, ADHS, ASS, LRS, Hochbegabung - und bitte die Linkshänder nicht vergessen. Wenn es denn sein muss, kriegst du das Wichtigste in eine Viertelstunde gepackt, länger hört dir eh keiner zu.
Wenn es denn "professioneller" sein soll, kannst du dir Unterstützung holen von Kristina oder aus den umliegenden ADHS-Gesprächskreisen (Kontaktdaten gibt es bei Bedarf bei mir).
Und falls du dir bei diesem Thema die Haare raufst - ich raufe mit

!