Entwicklung
Guten Morgen,
ich möchte ein bisschen Mut machen. Nach wirklich ganz schlechten 4 Jahren auf der weiterführenden Schule, geht es seit der 9. Klasse vorwärts. Zwerg hat einen riesengroßen Entwicklungsschub gemacht und er hat jetzt ein Klassenlehrertandem was auf Augenhöhe mit den Jugendlichen kommuniziert und Zwerg den Freiraum lässt den er braucht. Er darf ohne Kommentar raus gehen, aber er kann später dann dem Lehrer / der Lehrerin auch sagen, warum er raus gehen musste.
Vor ein paar Wochen wurde er von seiner Biolehrerin gefragt, ob er nicht einen Vortrag über Autismus halten wollte. Zwerg hat erst abgelehnt, es sich aber in der Pause doch anders überlegt und gesagt, dass er es machen möchte. Er hat mich dann gefragt, ob ich ihm etwas helfe. So hat er, mit etwas Hilfe von mir, den Vortrag geschrieben und letzten Donnerstag gehalten. Er durfte am Platz sitzen bleiben und so war es für ihn angenehmer. Die Rückmeldungen waren sehr gut, alle waren angetan von dem Vortrag und er war glücklich.
Das war aber dann soviel Aufregung und Anstrengung dass der Tag nach der Schule gelaufen war. Er war in seinem Zimmer und musste Kraft tanken (zocken, lesen, Musik hören). Die Zeit hat nicht gereicht und so habe ich ihn am Tag danach noch krankgemeldet. Heute ist er wieder ganz voller Kraft und Tatendrang. Die Auszeit braucht er einfach nach besonders anstrengenden Schultagen und er fordert sie auch nur ein, wenn er merkt, dass es gar nicht geht. Dann bekommt er die Auszeit auch.
Schön an dem Vortrag war, dass wir ganz viel über seinen Autismus und seine Wahrnehmung gesprochen haben. Er hat sich selber mit Autismus beschäftigt wie noch zu keiner Zeit und ist (mal wieder) zu dem Entschluss gekommen, dass er gut ist, wie er ist. Sein Autismus gehört zu ihm, wie seine blauen Augen und er möchte seinen Autismus auch nicht abgeben. Sonst ist er ja nicht mehr der, der er jetzt ist und er mag sich so, wie er ist.
Im Frühling hat er die zentrale Abschlussprüfung und ich bin gespannt wie er sie meistert.
Glaubt mir, auch wenn ihr es jetzt nicht seht. Eure Kinder entwickeln sich. Stärkt ihnen den Rücken und steht hinter ihnen. Hinterfragt die Situationen, klärt Probleme mit euren Kindern und dann steht vor der Schule, anderen Eltern etc. hinter euren Kindern. Versucht eure Kinder zu verstehen und übersetzt sie für die Anderen.
Es kommt immer wieder Licht ins Dunkle.
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