Verordnung von Stimulantien nur in Ausnahmefällen
"Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen - Verordnung von Stimulantien nur in bestimmten Ausnahmefällen"
... so titelt der Gemeinsame Bundesausschuss in seiner Pressemitteilung Nr. 27 vom 16.09.2010. Den vollständigen Wortlaut dieser Pressemitteilung findet ihr auf unserer Website www.ads-ev.de.
Entsetzte Grüße
Susanne
Und was heißt das jetzt? Mein Sohn bekommt sein Rezept von einer Allgemeinärztin, seine Diagnose hat er von Frau N. Was für ein Arzt fällt denn unter "Spezialist für Verhaltensstörungen?"
Leute, ich bekomme echt Panik! Schließlich ist irgendwann die Packung leer...
Liebe Grüße
Zottel
Hi zottel,
öhm, mehr weiß ich im Moment auch nicht ... wir arbeiten dran. Frag die Ärztin, wenn du das nächste Rezept holst. In den nächsten Wochen könnte es noch klappen. Tja, und dann hol dir schon mal einen Termin bei einem KiJuPsychiater (und das meine ich durchaus ernst).
Zottel, ich bin genauso platt wie du. Und obwohl es mich (und meine Mädels) nicht mehr betrifft, frage ich mich schon das ganze Wochenende, was hier eigentlich abgeht. Diese Katastrophenmeldung ist ja schließlich nicht die einzige.
Viele Grüße von Susanne
die grad ziemlich den Kopf hängen lässt
#5
Habe ich das wirklich richtig verstanden - künftig sollen nur noch Kinder- und Jugendpsychiater MPH-Präparate verschreiben dürfen, nicht mehr die Kinderärzte ?
Täusche ich mich, oder gibt es nicht genug Statistiken, die besagen, dass die Versorgung mit Kinderpsychiatern in Deutschland katastrophal schlecht ist ? Aktuell brauchen wir für Junior ein zweites Gutachten (ihr wißt ja, für meine Freunde *woisteinkotzSmiley*). Eine Bekannte bekam den nächsten freien Termin - im Dezember !!!!
Und was passiert nun eigentlich mit all den Psychologen, die zwar eine Diagnose stellen, aber auch bisher nichts verschreiben dürfen ? Ich habe bei uns allen die Diagnose von einer Psychologin, und mit dieser Diagnose, die ich natürlich schriftlich vorlegen mußte, bekam ich bisher die Medis vom Kinderarzt, bzw. ich selbst von einer Allgemeinärztin, die sich mit ADHS befasst. Nach der geplanten Regelung könnten Psychologen eigentlich das Thema ADHS komplett vergessen, denn was nützt mir eine Diagnose, wenn die weitere Behandlung trotzdem nicht möglich ist, zumindest, wenn ich Medis brauche ?
Ich frage mich sehr, welche Lobby hinter diesem Hirnfurz steckt . Soweit ich gelesen habe, muss diese Entscheidung noch durch irgend ein Gremium, oder ? Hoffentlich verwerfen sie diesen unsinnigen Mist wieder !!!!!
Entsetzte Grüße
Mandelkern
Hallo Mandel,
habe eben mit unserem Doc telefoniert, weil wir mal wieder Rezepte brauchen.
Er ist Kinder- und Jugendarzt mit ADHS-spezieller Zusatzausbildung. In der Praxis weiß man noch von nichts. Allerdings ist dort auch ein Kinder- und Jugendpsychiater in der Praxis mit dabei.
Im Zweifelsfall würde ich raten, einfach beim Doc nachzufragen.
...... Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen .....
Da renne ich also regelmäßig mit einem dreigfach ausgeführten Rezept in die Apotheke, habe vor der Verordnung von Medikinet unter Anleitung des Arztes alles möglich unternommen, um meinem Sohn einen einigermaßen erträglichen und erfolgreichen Schul- und Familienalltag zu ermöglichen, war in verschiedenen Beratungen, habe Ergo usw. versucht ... und jetzt menenn diese Behördenheinis, wir bzw. unsere Kinderärzte und -ärtztinnen hätten es uns zu leicht gemacht?????
Hinter welchem Mond leben die denn? Muß jetzt ein Kinderarzt, der sich auf ADS spezialisiert hat wieder aufgeben oder Zusatrzprüfungen machen?
Und ich dachte, es gäbe auch schon Studien, die Bescheinigen, dass die Behandlung mit Medis bei ADS-durchaus positive Auswirkungen hat.
Also ihr Eltern, die ihr anscheinbend ohne ganz richtige Diagnose und nur so aus dem Bauchgefühl des Arzrtes raus, ohne einen einzigen Test, vorherige oder gleichzeitige Therapie, nur so zur Verbesserung der Schulleistungen euren Kindern Méthylphenidat gebt, weil es ja nur darum geht , dass alle eine Gymnasialempfehlung kriegen, weil unser Schulsystem ja allen so gerecht wird ....
Laßtr uns we4iter für unsere Kinder kämpfen.
FaVe
Hi FaVe und alle,
die ähnlich entsetzt sind,
mehr als aus dieser Pressemitteilung hervorgeht wissen wir auch noch nicht ... aber wir arbeiten daran. Interessant ist vor allem, was unter "Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen" zu verstehen ist. Der KiJuPsychiater, klar. Ein Kinderarzt mit Schwerpunkt ADHS dürfte dies auch sein. Und letztendlich frage ich mich, ist denn nicht jeder Kinderarzt "Spezialist für Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen"? Wer denn sonst, wenn nicht er? Ihm sollte es doch auffallen, wenn ein Kind verhaltensoriginell ist.
Also lautet Plan A: Holt eure Rezepte da, wo ihr sie immer geholt habt. Patientenmamas müssen sowas nicht wissen - Ärzte müssen es wissen. Und solange sie MPH verordnen, ist es ihr Problem, nicht unseres. Doch holt euch auf jeden Fall einen Termin bei einem fachkundigen KiJuPsychiater. Erstens, damit ihr schon mal einen Fuß in der Tür habt, und zweitens, damit sich vielleicht die KiJuPsychiater wehren ...
FaVe, dein Zynismus trifft es leider genau. Es dürfte sich genau um die von dir beschriebene Vorgehensweise handeln, die damit unterbunden werden soll: Kind bekommt MPH, damit es in der Schule bessere Noten schreibt - ADHS hin oder her. Danke, ihr Eltern normgesteuerter Kinder, die ihr eure Kids für die Schule dopt - ihr habt unrechtmäßig gehandelt und wir dürfen es ausbaden . Als ob wir es nicht schon schwer genug hätten.
Viele Grüße
Susanne
Hallo Susanne , und ihr, s,
Zitat
ADHS hin oder her. Danke, ihr Eltern normgesteuerter Kinder, die ihr eure Kids für die Schule dopt - ihr habt unrechtmäßig gehandelt und wir dürfen es ausbaden . Als ob wir es nicht schon schwer genug hätten.
eben genau das ist zum Heulen... wieso wird da nicht an die richtige Adresse gegangen , an die die das mißbrauchen und an die Ärzte , die das leichtfertig verschreiben ...
diese sch... Noten , wir kämpfen uns durch den Alltag ,Kindergarten, Schule, Umstände, Vorurteile.... wie wenn es mir da wichtig wäre , hauptsächlich gute Noten
wer sind die Leidtragenden , nicht die Verursacher, sondern , unsere Kinder ... wenn man da sich einsetzen kann , ich bin dabei für unsere kinder zu kämpfen ... nur weil man ihnen nicht ansieht, das sie eben zum Teil die medikamentöse Unterstützung brauchen ...kann es nicht sein , das sie und wir Eltern da am Pranger stehen ...
...da sollten sie mal genauer hinsehen und es nicht ständig mit AD(H)S in Verbindung bringen ...das sind zwei komplett, verschiedene Situationen ...da sollten sie mal nachbohren und genauer recherchieren, da wo tatsächlich Mißbrauch stattfindet oder leichtfertiges umgehen mit der Diagnosestellung ...grrrrr
und da soll man ruhig bleiben ....
Grüßle Biene
bei der g-ba steht folgendes:
Die
Arzneimittel dürfen nur von einem Spezialisten für Verhaltensstörungen
bei Kindern und/oder Jugendlichen verordnet (Facharzt/Fachärztin für
Kinder- und Jugendmedizin; Facharzt/Fachärztin für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und –psychotherapie; Facharzt/Fachärztin für
Neurologie und/oder Psychiatrie, ärztliche Psychotherapeuten mit
Zusatzqualifikation zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen nach
§ 5 Abs. 4 der Psychotherapie-Vereinbarungen) und unter dessen
Aufsicht angewendet werden. In Ausnahmefällen darf eine
Folgeverordnung auch ein Hausarzt/Hausärztin vornehmen, wenn
gewährleistet ist, dass die Aufsicht durch einen Spezialisten für
Verhaltensstörungen erfolgt.
also verschreiben im prinzip die gleichen das mph wie vorher...oder lese ich das falsch
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