Muss mich mal ausheulen und brauche Rat

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02.02.2011 12:48
avatar  MarleneB ( gelöscht )
#1
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MarleneB ( gelöscht )

Hallo Ihr,

hatte gestern mal wieder Gespräch in der Schule. Eigentlich sollte es darum gehen, dass der hinzugezogene Sonderpädagoge (von der Schule für Erziehungshilfe) seine Einschätzung dazu abgibt, wie man die Situation in der Schule besser gestalten kann.

Dummerweise hat Kind dann aber gestern wieder ein unerhörtes Verbrechen begangen: Er hat zu seiner Leererin (nein, ich bin der deutschen Sprache durchaus mächtig) gesagt, dass er stärker sei als sie und dass sie ihm gar nichts zu sagen habe. Daraufhin ist er mal wieder der Klasse verwiesen worden. Ja bin ich denn im Kindergarten oder was? Ich kam mir vor wie eine Mama, die den Streit zwischen ihren 2 Kindern schlichten soll. Sagt mal ehrlich, ist das wirklich so ungeührliches Verhalten das einen Klassenauschschluss notwendig macht?

Ich habe den Eindruck, dass diese Frau Leererin nicht das geringste Interesse daran hat, mein Kind zu fördern, sondern dass es ihr nur darum geht einen Störfaktor möglichst wirksam zu entfernen, weil sie mit dem Kind leider überfordert ist. Sagt die mir doch gestern im Brustton der Überzeugung sie würde ja versuchen Kind in der Klasse zu integrieren, aber die anderen Kinder seien so gegen mein Kind, dass sie es mit der Integration sehr schwer hat. Wenn das so stimmt, dann hat diese Frau leider komplett ihren Beruf verfehlt oder sehe ich das falsch? Ich bekomme in Gedanken schon wieder eine Hasskappe, weil ich den Verdacht habe, dass diese Frau eigentlich nur alles dafür tut mein Kind irgendwie loszuwerden ohne zu bedenken, was sie meinem Kind (ja, es ist ein schwieriges Kind, das noch vieles lernen muss) damit antut.

Mein Gefühl sagt mir: nimm ihn sofort von dieser Schule und lasse diesen Stümpern keine Gelegenheit mehr, dein Kind noch mehr zu verkorksen. Kind hat dort nicht die geringste Chance aus dieser "Verbrecher-Ecke" wieder raus zu kommen.

Was aber, wenn mein "Mutterinstinkt" mich da nicht so ganz unvoreingenommen wahr nehmen lässt?

Wenn ich ihn da raus nehme, wo könnte er dann lernen sich an das System Schule anzupassen? Ich kann ihn ja jetzt schlecht ein halbes Jahr zu Hause lassen und dann wieder ins kalte Wasser werfen. Möglicherweise hat er dann etwas fähigere Pädagogen, aber seine Schwierigkeiten bleiben ja die gleichen und die müssen bearbeitet werden.

Schule für Erziehungshilfe scheidet für mich kategorisch aus nach den Erfahrungsberichten, die ich dazu so gelesen habe.

Bin echt verzweifelt. Ich habe das Gefühl ich muss sofort handeln und weiß aber nicht wie oder was...

Habt ihr eine Idee?

Danke!


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02.02.2011 18:48
avatar  MarleneB ( gelöscht )
#2
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MarleneB ( gelöscht )

Warum schreibt keiner was dazu? Ist das Ganze zu verworren, unverständlich oder denkt ihr sowas wie dass da jedes Wort sinnlos wäre?


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02.02.2011 19:08
avatar  Simone
#3
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Hallo Marlene,

manchmal ist es so, dass man über einen Beitrag einfach etwas nachdenken muss. So geht es zumindest mir.

Mein Sohn hat in der ersten und zweiten Klasse ein ähnliches Verhalten an den Tag gelegt. Im zweiten Halbjahr der zweiten Klasse hat er sogar nicht mal mehr mit seiner Klassenlehrerin gesprochen, weil er der Meinung war, ungerecht behandelt worden zu sein.

Wenn dein Sohn der Klasse verwiesen wird, was muss er dann machen? Sitzt er dann vor der Tür, muss er in eine andere Klasse oder muss er ins Rektorat? Ist es immer nur dein Sohn, der der Klasse verwiesen wird, oder trifft es auch mal andere Kinder?

Und ja, dieses Verhalten kann einen Klassenverweis rechtfertigen.

Du schreibst, die Lehrerin können deinen Sohn nicht in die Klasse integrieren, weil die anderen so gemein seien. Was macht sie dann mit den anderen?

Was sagte denn der Sonderpädagoge? Wurde der ADHS-Fachberater hinzugezogen?

E-Schule. Ja das ist ein Thema an dem sich die Geister streiten. Wir haben auch Mütter, die froh sind, dass ihr Kind auf eine E-Schule geht, weil sie an der Regelschule untergehen würden. Allerdings muss es dann auch eine gute E-Schule sein (es soll sie geben). Ziel an der E-Schule ist eigentlich auch die Rückführung in die Regelschule.

Was ist mit einem Wechsel in die Parallell-Klasse? Oder eine Schule im Nachbarort?

Vielleicht meldet sich Ferrano noch zu Wort. Sie ist Schul-technisch eigentlich unsere Spezialistin.

LG

Simone

Nur gemeinsam sind wir stark! - Heute schon die Welt auf den Kopf gestellt?


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02.02.2011 19:44 (zuletzt bearbeitet: 02.02.2011 19:56)
avatar  MarleneB ( gelöscht )
#4
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MarleneB ( gelöscht )

Hallo Simone,

wenn Sohni aus der Klasse fliegt, dann muss/darf er in der Parallelklasse zuschauen oder ich muss ihn abholen. Das ist schon einige Male vorgekommen. Zum Rektor musste er auch schon, das beeindruckt ihn aber überhaupt nicht. Ob sonst noch jemand bei Fehlverhalten rausfliegt weiß ich nicht - muss Kind direkt mal fragen.

Mir wird jedenfalls von Seiten der Schulleitung signalisiert, dass man ja auch an die anderen Eltern denken müsse und dass man über einen anderen Förderort nachdenken müsse, wenn ich denen nicht vertrauen würde. (Ich hatte mit dem Rektor diskutiert, weil Sohni wegen eines Versehens, welches auch eindeutig als Versehen erkannt wurde, einen 2 tägigen Schulausschluss kassiert hat. Nicht dass ihm das was ausgemacht hätte, aber ich fand es einfach furchtbar ungerecht.) Auch diese Haltung, mit den anderen Eltern zu drohen und Rausschmiss anzudeuten, wenn ich kritisch bin, finde ich eigentlich eine eher unprofessionelle Haltung.

Es ist einfach die Art und Weise wie über mein Kind gesprochen wird, in welch abfälliger Art und Weise. Nicht die Probleme die er hat und ein Fortkommen für ihn sind im Fokus, sondern eher die Schwierigkeiten die er macht werden thematisiert á la "da braucht der schon wieder eine Sonderbehandlung", "den ganzen Vormittag schon hat er sich daneben benommen" (der Anruf erreichte mich aber 40min nach Schulbeginn) usw.. Es ist einfach überdeutlich, dass Kind der Frau zuviel Mühe macht. Ich weiß ja dass er schwieriger ist als andere Kinder und dass er wirklich Nerven kosten kann, aber von einer professionellen Pädagogin erwarte ich einfach, dass sie das beiseite schieben kann und das Fortkommen des Kindes in den Fokus nehmen kann. Ich hatte sie gefragt, ob man nicht einen Miniverstärkerplan ausarbeiten könne - ihre Aufgabe wäre einfach gewesen Smileys zu malen, die Belohung hätte es zuhause gegeben. O-Ton: Ich bemühe mich ja sehr etwas zum Verstärken zu finden, aber da ist einfach nichts...". Den Verstärkerplan hat sie dann auch maximal 2 Wochen durchgehalten, dann kam von ihr nichts mehr.

Was sie mit den anderen Kindern macht? Keine Ahnung ehrlich gesagt. Ich weiß nur, dass Kind lt. eigener Aussage ab und zu Schläge kassiert von den anderen Kindern (überrascht mich ehrlich gesagt leider auch nicht, weil sein Sozialverhalten tatsächlich unter aller Sau ist) und dass mir oft die anderen Kinder brühwarm berichten, was Kind heute mal wieder in der Schule verbrochen hat. Meine Befürchtung dabei ist, dass er laufend vor den anderen Kindern bloß gestellt wird und die Kinder natürlich auf Seiten der Lehrerin sind. Mein Kind hat überhaupt keine Chance mehr, sich dort als positives Mitglied der Gemeinschaft zu erleben. Ich fürchte er hat gruppendynmisch die Sündenbockfunktion. Aufgabe der Pädagogin sollte es aber meiner Meinung nach sein, einer solchen Rollenverfestigung entgegen zu wirken. Daraufhin kam ja dass sie sich bemühe, die anderen Kinder aber so gegen mein Kind seien. Und ich glaube, dass dieser Frau mein Kind im Grunde total egal ist und sie ihn einfach nur los werden will.

Der Sonderpädagoge sagt, er würde ihn an die E-Schule nehmen, an der jetzigen Schule sieht er wohl keine Chance für mein Kind. Ein ADHS-Fachberater wurde bisher nicht hinzugezogen. Wußte gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt. Ja... eigentlich ist bei der E-Schule das Ziel die Rückführung in die Regelschule, tatsächlich ist es aber so, dass weit über 80% der Kinder, die dort landen, nicht mehr zurück geführt werden und diese Schule dann bis zum Ende durchlaufen (müssen).

Tja, was mach ich nun...? Liegt's an mir, funkt mir der Mutterinstinkt dazwischen oder ist es tatsächlich so, dass Kind dort so sehr abgelehnt wird, dass es besser ist ihn dort rauszunehmen? Und falls ich ihn rausnehmen sollte, was mache ich dann mit ihm? Das ist ja jetzt nur die Grundschulföderklasse, wo kann er denn sonst noch schulangemessenes Verhalten üben? Im nächsten Sommer wird's dann ja ernst.


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03.02.2011 09:58
avatar  Krümel
#5
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Hallo Marlene!
Ich habe eben erst Deinen Beitrag gelesen und kann kaum glauben, dass Du hier meine Geschichte
schreibst!
Ich kann Dir nur sagen, vertraue Deinem Bauch! Du hast völlig Recht, dass Sohni in dieser Schule keine
Chance hat/bekommt! Auch wenn sie Dir das ins Gesicht sagen! Sie tun es nicht!
Klar kannst Du jetzt Rat beim Schulamt, Beratungslehrern, Therapeuten suchen. Habe ich auch. Geholfen hat keiner.
Ich dachte damals ich hätte dann einen Platz für Sohni gefunden, aber leider wurde diese kleine Schule zugemacht. Sonst hätte ich Dir das Plätzchen wärmstens empfohlen.
Aber auch diese Türe wurde unseren Kindern verschlossen.

Das einzige war hilft ist selber suchen. Geh`los Klingeln putzen. Wenn sich hier im Forum niemand meldet um
Dir eine Schule in Deiner Gegend zu empfehlen musst Du selber suchen.
Das haben wir auch so gemacht.

Googel nach Grundschulen in Deiner Nähe und ruf an. Das ist nicht einfach jemanden zu finden der Dich auch
dann noch ernst nimmt wenn Du das Wort ads/adhs in den Mund nimmst! Ich weiß!
Lass Dich nicht entmutigen und mach weiter.

Ich kann Dir insofern Mut machen, dass ich Dir erzählen kann, dass mein Sohn eine Chance in einer Regelgrundschule bekommt. Wir haben einen Platz.
Auch Freunde von uns haben für ihren kleinen Sohn eine kleine Schule gefunden die nicht gleich reißaus
nehmen, wenn sie das Wort Adler hören.

Es gibt solche Lehrer! Man muss sie nur finden!!!!
Guck doch mal welcher Gesprächskreis in Deiner Nähe ist! Ruf an und erkundige Dich nach den Schulen.
Dort kann man Dir sicher schon mal sagen von welchen Du die Finger lassen kannst und bei welcher
Schule Du evtl. nach einem bestimmten Lehrer fragen kannst.

Das mit dem Fahrdienst ist dann zweitrangig! Entweder du kannst ihn dann fahren oder wir helfen Dir dann
mit dem Antrag dafür.
Haben wir auch schon gemacht.

Es ist so verdammt traurig, dass wir nur damit beschäftigt sind zu kämpfen. Eigentlich bräuchten wir unsere
ganze Kraft für unsere kleinen Mäuse, aber diese (mein Sohn würde jetzt Vollpfosten sagen) diese
Vollpfosten verstehen einfach nicht dass es ads/adhs tatsächlich gibt und die Kinder nicht bösartig sind!

Fang an! Jeder Tag an dem Du wartest ist ein verlorener Tag. Die Lehrerin wird es in Kürze schaffen,
dass Dein Sohn in der Klasse total gemobbt wird und dann geht es erst richtig los. So war es bei uns.
Mein Sohn wurde so stark depressiv, dass er nicht mehr leben wollte.

Lass es nicht so weit kommen!

Schade, dass Du nicht in meiner Nähe wohnst! Ich würde Dir gerne Menschen zeigen die unseren Kindern helfen.
Es gibt sie! Suche sie!
Toi, toi, toi und geb` nicht auf und lass Dir keinen Mist einreden von wegen Du bist ja eh mit Deinem
Kind überfordert, sie werden das Kind sowieso in eine E-Schule, Förderschule stecken egal was Du dazu
sagst......................................................................

Aber das kennst Du bestimmt schon alles!

Ganz herzliche Mutmachgrüße!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Großer Krümel und kleiner Krümel


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03.02.2011 11:22
avatar  lupa
#6
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Hallo,

in deinem ersten Threat hier las ich:

Zitat
Kind hat inzwischen so viele Diagnosen, dass einem davon schon ganz schwindlig werden kann. Hyperkinetische Störung (ist ja wohl ein anderes Wort für ADHS) ist auch dabei.



und:

Zitat
Momentan sind wir bei einem KJP in Behandlung, bzw. Kind ist es, wo nochmal geschaut werden soll, wie man ihm am besten helfen kann. Möglicherweise kommt da auch eine Medikation dabei raus, aber dazu muss der KJP Kind erst noch ein wenig kennen lernen. Durch Umzug haben wir den KJP wechseln müssen und ich finde es gut, dass der erst nochmal genau schaut.



und hier nun dein Bericht über die Schulsituation...

Natürlich kommt es immer sehr auf die Situation vor Ort an.
Hier bei uns gibt es an der örtlichen Kinder - und Jugendpsychiatrie eine Tagesklinik. Ich kenne sie selber nicht, weiß aber von einigen Müttern die mit ihren Kindern dort waren. Sie waren sehr begeistert und sind des Lobes voll über die Arbeit, die dort geleistet wird.
Die Kinder sind dort etwa 3 Monate (nur tagsüber), werden dort von entsprechend erfahrenen Lehrern beschult (und machen dort ganz neue Erfahrungen mit "Schule" und lernen), üben angemessenes Sozialverhalten in der Gruppe, bekommen eine gute Diagnostik und die Medieinstellung (wenn nötig) läuft dort auch. Ich weiß von Kindern, die "vorher" beinahe von der Schule geflogen wären und "hinterher" für ihr verändertes Verhalten von der Klassenlehrerin gelobt wurden und "plötzlich" Freunde unter den Mitschülern hatten.

Vielleicht gibt es Ähnliches ja auch bei Euch in der Nähe ... !?

Ich wünsche Dir viel Kraft für´s Weiterkämpfen und eine gute Lösung für´s neue Schuljahr!

lupa


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04.02.2011 10:36
avatar  Mamaigel ( gelöscht )
#7
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Mamaigel ( gelöscht )

Hallo mußte mich erst mal anmelden um dir antworten zu können.Mein Vorschlag wäre: Beantrage eine Kur für deinen Sohn in Murnau , die kennen sich mit ADHS Kinder aus. Dort kann er auch Unterricht bekommen und Luft holen.So ein Auffenthalt dauert 4-6 manchmal 8Wo.. Dein Kind und Du seid ein Team unschlagbar wenn Ihr zusammen haltet. Last Euch von niemandem trennen. Während der Kur hättet Ihr auch Zeit darüber nachzudenken was für Euch das beste ist. Vielleicht Lehrer wechsel, vielleicht Schulwechsel, wer weiss.Ihr könntet die Zeit nutzen um positive Erlebnisse zu haben.Wir Eltern sollten uns auf keinen Fall zu Hilfpolizisten eines nicht funktionierendem Schulsystem machen lasse.
Was mir auch aufgefallen ist, ist einfach die Tatsache das wenn man die Ausbildung der Lehrer betrachtet, der Teil pädagogig zu kurz kommt. Auch bin ich der Meinung das es eine Qualitätskontrolle für Lehrer geben sollte,so alle 2 Jahre. Es sollte einfach auch Pflicht sein,das die sich weiterbilden müssen.Menschen sind verschieden und sie haben ein recht darauf verschieden zu sein.Es ist erschreckend wie wenig manche Lehrer über ADHS und LRS , Dyskakulie und noch andere Dinge informiert sind. Ich hasse es wenn unsere Kinder immer nur an Ihren Defezitten gemesen werden und all zu oft wird nicht erkannt, wie kreativ sie zum Beispiel sein können oder oder es gibt da so einiges was sie gut können. Ich bin Mutter von 3 Kindern und habe auch schon so manchen spiesrutenlauf in Punkto schule hintermir. Ich wünsche dir und deinem Sohn viel Kraft für die nächste zeit. gruß Mammaigel


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04.02.2011 11:01
#8
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Hallo Mamaigel,
Herzlich willkommen hier!

Einen schönen Nick hast Du Dir ausgesucht; meinst Du mit "Igel" Deine Kids? So nenn ich zumindest meine ab und zu,
wenn sie stachelig werden!
Drei Kinder - etwa alle mit AD(H)S? Zwei meiner vier Kids sind inzwischen volljährig; zum "erwachsen" fehlt allerdings
noch ein Stück - grins!

Falls Du Tips zu bestimmten Kliniken, Einrichtungen, Therapeuten gibst, bitte ohne Namen, so steht es in
den Forum-Regeln. Das hat den Hintergrund, dass wir uns in der Satzung als "weltanschaulich neutral" bekennen,
und somit nicht jeden Link akzeptieren können.
Du kannst Deine Empfehlungen gern als PN an die Mamas (und Papas, ich weiß) weitergeben,
oder eine von den "Grünen" fragen, ob Du es hier öffentlich nennen kannst. Sonst sind diese nämlich nur damit
beschäftigt, zu überprüfen, ob wir als AdS e.V. hinter dieser Empfehlung stehen können.

Ooops - jetzt hab ich mehr die Foren-Regeln erläutert als Dich willkommen zu heißen.
Deshalb nochmal nachschieb: herzlich willkommen hier - ich hoffe, Du fühlst dich wohl und schreibst weiterhin,
ohne Dich von meinem Text abschrecken zu lassen

Gruß
mama4kids


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06.02.2011 19:21
avatar  ferrano
#9
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Hallo Mamaigel,
zunächst mal brauchst du eine Diagnose nach ICD Klassifikation, damit solltest Du dringend schnell einen Integrationshelfer beantragen. Du möchtest, dass dein Kind auf jeden Fall die Regelschule besucht. Das ist verständlich.
Ein "normaler" Lehrer ist in der Regel nicht in der Lage ein Kind mit so starkem Förderbedarf innerhalb einer normal großen Schulklasse zu betreuen.Es ist wirklich schwer, ein Kind dass extrem reizoffen ist, in einer normal großen Klasse individuell zu fördern, ohne Integrationshilfe nicht machbar.
Man braucht definitiv einen Lehrer der dazu bereit ist. Man kann jemandem eine solche Aufgabe nicht "aufzwingen", ein Regelschullehrer ist dafür einfach nicht ausgebildet.
Melde mich später nochmal- Familienchaos ruft.
Grüßle Uli


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06.02.2011 20:02
avatar  ferrano
#10
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Hei Mamaigel,
bin wieder da.
Du hast eine Kooperation mit der E- Schule, das deutet zumindest darauf hin, dass es recht starke Schwierigkeiten gibt.
Es ist bei allem Recht auf Integration nicht zu vergessen, dass ein Kinder mit großen Schwierigkeiten bei der Konzentration und Impulskontrolle, auch furchtbar unter der "normalen" Schule leiden können.Alle arbeitenmehr oder weniger konzentriert, nur Karl- Heinz nicht. Alle können in der Regel dem stark auditiv geprägtem Unterrichtsstil folgen, nur Karl- Heinz nicht. Alle schaffen die Aufgabe x, nur Karl Heinz nicht. Karl Heinz will aber auch keine anderen Aufgaben machen, er will schließlich so sein wie die anderen, aber er packt es nicht. Die Klasse ist zu groß, der Unterrichtsstil zu sehr auf selbstorganisierte Kinder ausgerichtet.

Ich kenne ein Kind mit Autismussyndrom, dass an der Förderschule mit Integrationshilfe unterrichtet wird. Es kann dem , Unterricht sehr gut folgen, es ist "normal" intelligent, trotzdem ist es an der Förderschule. In dieser Klasse sind 6 Kinder. Das Kind ist den anderen weit vorraus und bearbeitet Lernstoff, der für es zugeschnitten ist. Es klappt im moment. Klar sollte das Kind an die Regelschule, aber dort ist es einfach zu "stressig" für dieses Kind, es "flippt" dort extrem. An der Förderschule selten.
Im moment scheint dies der richtige Lernort zu sein, das Kind geht gerne in die Schule, die Mitschüler mögen es.
Die Lehrerin kennt sich mit Autismus aus und mit Kindern die aus der "Rolle" fallen können, sie kann die Integrationshilfe anleiten, wie sie helfen soll - nicht alles abnehmen, sondern eigenes Lernen unterstützen.

So lange Rede kurzer Sinn, mein Tipp lautet:
- Diagnose
- Antrag auf Integrationshilfe stellen
- Schule suchen, die offen ist für so ein Kind
- Plan B im Hinterkopf haben

Meiner Erfahrung nach ist es für ein Kind wichtig an der Schule zu sein, wo es seinem Wesen entsprechend arbeiten kann (öfter Pausen, oder "leichte" Unterrichtssequenzen im Wechsel mit anstrengenden Phasen etc.)Das Gefühl zu haben, man kann die Leistung erbringen die von einem erwartet wird stärkt einen Menschen mehr, als das "Etikett" der "richtigen" Schule. Die normale Intelligenz allein hilft ja nicht, wenn das Arbeitsverhalten einem 4 jährigen entspricht. Aber es kann kommen, die Regelschule kann da auch manches kaputt machen.
Also nicht nur darüber nachdenken, was man dem Kind antut wenn man es auf die "Sonderschule" schickt, sondern auch drüber nachdenken, was man ihm antut, wenn man es nicht tut...-
ich weiß, es ist so verdammt hart und tut weh. Aber es gibt auch gute Beispiele. Ein gutes Elternhaus ist die halbe Miete.
Mein Sohn ist auf der Hauptschule, obwohl er eine Realschule besuchen könnte- zumindest mit der jetzigen Halbjahresinformation. Und auch aufgrund seiner Begabung. Sein Arbeitsverhalten ist aber recht schusselig, wenn er was blöd findet, dann ist das blöd und er diskutiert ewig rum. Er hat emotionale Schwankungen ohne Ende, ein Thema gefällt ihm- super , alles klasse. Plötzlich keine Lust mehr, Streit mit dem Freund, nix geht mehr.
Er bleibt wo er ist, er geht seit Jahren erstmals gerne zur Schule, er hat super Noten (kennt er gar nicht). Er strengt sich an. Diese Schule war mein "worst - Case" Szenario, aber jetzt ist es auf einmal richtig gut.

Liebe Grüße
Uli


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