Kindergarten
Ich weiß nicht ob das gut oder schlecht für Enkel ist, er soll ab Sept. in einen Sozialpädagogischen Kindergarten. So wurde es uns empfohlen von der Frühförderung.
Habt ihr Erfahrung mit Kindergärten? Ich finde das zu früh, er hat noch soviel zu lernen, dann muss er auch noch zur Logopädin und Heilpädagogische Maßnahmen stehen auch noch an, weiß noch gar nicht wie das wird.
Ist das nicht zu viel für so einen kleinen Kerl? Bitte helft mir.
Vielen Dank
Omi52
Hallo Omi52,
der Bube ist jetzt 3 1/2 Jahre alt, da gehen eigentlich alle Kinder in den Kindergarten.
Würdest du jetzt von einem normalen Kindergarten sprechen, hätte ich so meine Bedenken, denn die arbeiten meist mit einem sogenannten offenen System. Und das ist für unsere Kinder sehr schwierig zu händeln, da die Strukturen nicht so klar geregelt sind.
Einen Sozialpädagogischen Kindergarten finde ich für euch jetzt gar nicht so schlecht. Schaut ihn euch doch einfach mal an, sprich mit den Erzieherinnen und den Sozialpädagogen dort.
Die Kinder müssen auch soziale Kontakte ausserhalb der Familie finden. Je früher desto gut. Was meinst du, was passiert, wenn er in 3 Jahren in die Schule kommt und er hat vorher keine Freunde gefunden? Er fühlt sich dann so richtig allein. Weil die Klassenkameraden kennen sich zum Teil schon und Bube ist dann der Aussenseiter.
Und auch für dich könnte das eine Entlastung darstellen, wenn Kind nicht mehr 24 Stunden am Tag um dich herum ist. So kannst du auch mal wieder etwas für dich tun.
LG
Liebe Simone,
danke für deine Antwort.
Da hast du schon recht was du sagst, ich hab halt so meine Bedenken. Wenn man niemanden zum reden hat, dann ist das alles ein wenig schwierig. Darum bin ich ganz froh, wenn ich euch fragen kann.
Es soll ein KG sein mit ein paar Gruppen zu je ca 8-10 Kindern.
Wir schauen uns das mal an, das ist klar. Meinst ich soll da offen über meine Bedenken reden?
LG Omi52
Hallo Omi52,
der Begriff "sozialpädagogischer Kindergarten" ist mir nicht geläufig ... kann es vielleicht sein, dass von einem "Heilpädagosischen Kindergarten" die Rede war? Das wäre dann sicherlich schon eine gute Adresse für Deinen Enkel. Diese Einrichtungen sind extra spezialisiert (Konzeption, Betreuungsschlüssel, Ausbildung der Mitarbeiter) auf Kinder, die im "normalen" Kindergarten untergehen würden.
Manchmal gibt es in diesen Einrichtungen auch die Möglichkeit direkt dort "vor Ort" Förderungen wie Logopädie oder heilpädagog. Frühförderung in den Kindergartenalltag zu integrieren (entweder die haben dort selber entsprechende Fachkräfte oder es konmmt der MA der jeweiligen Stelle in den Kindergarten und holt sich Enkel für eine Stunde zum arbeiten). Das wäre dann auch für Dich eine erhebliche Entlastung, wenn Du für die Wahrnehmung dieser Termine nicht mehr Verantwortung zu tragen bräuchtest.Ob diese Möglickeit bei euch besteht, wäre zu erfragen.
8 - 10 Kinder in der Gruppe ist optimal, da es für Kind überschaubar bleibt und nicht zu viel Unruhe entsteht. In einer "normalen" Kindergartengruppe sind es ca. 25 - 28 Kinder...
Außerdem hätte er dort die Chance durch tägliche Erfahrungen und tägliches Üben ein angemesseneres Sozialverhalten zu lernen (um im Bild zu bleiben: wirft er einem anderen Kind den Traubenzucker an den Kopf, wirft der andere wahrscheinlich zurück und vielleicht merkt Kind dann: oh, das gefällt mir nicht, was der mit mir macht ...).
Also, mein Rat wäre: den Kindergarten anschauen, den Mitarbeitern dort Löcher in den Bauch fragen (zum Tagesablauf, therapeut. Möglichkeiten etc.), vielleicht versuche, mit Eltern zu sprechen, deren Kinder schon dort sind, und im Zweifelsfall eher ausprobieren als absagen. Da ist man als Mutter / Oma oft zu nah dran am Kind, und verstrickt sich in solchen Situationen schnell im Kleinkrieg mit dem Kind. Im Kindergarten gibt es zu den anderen Kindern und den Erziehern eine andere Distanz - die können dann oft ganz anders damit umgehen und so macht Kind neue Erfahrungen.
Gute Wünsche für Deine Entscheidung und ein schönes Wochenende
lupa
Hallo!
Ich möchte Dir / Euch auch Mut für den Kindergarten machen. Gerade wenn es ein Kindergarten mit nur 8 - 10 Kindern in der Gruppe ist, lernen die Erzieherinen die Kinder gut kenne und sind auch gute Gesprächspartner und kennen sich mit "besonderen" Kindern aus.
Mein Sohni war zwar in einem normalen Kindergarten, aber er hat da schon von den Betreuerinnen ganz viel Zuspruch und Bestärkung erfahren. Außerdem haben sie oft mal meine Blick auf Dinge gelenkt, die er schon kann, evtl. sogar besser kann als die anderen. Ich habe da viel Unterstüztung erfahren.
Und nachdem er jetzt in der Schule ist, stelle ich fest, dass es selten so einfach war, zusätzlich Förderung unterzubringen, wie in der Zeit, als er im Kiga war: wenn wirklich anstrengende und langwierige Termine anstanden, fiel der Kiga eben an dem Tag für ihn aus. Jetzt mit Schule : ausfallen lassen geht eigentlich gar nicht, Hausaufgaben müssen auch noch sein ...
Und Freunde aus dem Kindergarten hat er bis heute, da haben meine Vorrednerinnen / vorschreiberinnen ganz recht: Sozialkontakte sind wichtig.
Und die zeitweise Entlastung in dem Bewußtsein, dass er ihn einer Kleingruppe gut gefördert wird, ist für beide Seiten nicht zu unterschätzen.
ich habe im Nachhinein kaum ein Jahr so genossen, wie das letzte Kiga - jahr: Sohni bekam schon Förderung, war durchaus auffällig, noch nicht ADS-diagnostiziert, aber der Schuldruck bestand nicht.
Grüße FaVe
vielen Dank für das Mut machen und überhaupt, bin ganz begeistert über eure Anteilnahme. Da fühlt man sich gleich wohler.
Ja, ich habe einen besonderen Enkel, ich liebe ihn über alles. Ich wünsche ihm, dass er an Menschen kommt, die ihn verstehen und gut zu ihm sind.
Vielen Dank für eure Antworten
hallo Omi 52
ich möchte Dir an dieser Stelle einfach mal schreiben, dass ich es toll finde wieviel Verständnis und Einsatz du für deinen Enkel zeigst.
Es ist nämlich gar nicht soooo selbstverständlich.
Mein Sohn hat 3 Omas (die richtige Mutter meines Mannes, die Stiefmutter meines Mannes und meine Mutter)aber keine einzige zeigt ein Funken Interesse an den Problemen meines Sohnes. Das wird einfach alles weggeschwiegen und gemacht als ob nichts wäre - auf einer Seite gut - aber anderseits - seit sie es wissen, dass er "irgendeine" Diagnose hat, unternehmen sie vorsichtshalber lieber gar nichts mehr mit ihm. :-(
Also ein großes Kompliment an dich
Hallo Anyes,
das tut gut, mal sowas zu hören. Klar ist es für mich selbstverständlich, ich habe ja auch den Kleinen den ganzen Tag und nachts bin ich auch bei ihm, wir wohnen in einer Whng, weil meine Tochter Schicht arbeiten muss und daher ganz wenig Zeit für ihn hat.
Er sagt auch oft Mama zu mir, ich glaub er merkt das gar nicht. Es ist schade, dass meine Tochter ihre Mutterrolle nicht ausleben kann, aber was solls, das Leben spielt eben manchmal nicht die Musik die man gerne hören möchte.
Danke nochmals für das Kompliment
Liebe Grüße
- Kinder mit ADHS - Selbsthilfe für Eltern - ARCHIV
- ADHS Selbsthilfe für Eltern - 2013, 2012, 2011
- ADHS Selbsthilfe für Eltern - 2010, 2009, 2008
- ADHS Selbsthilfe für Eltern - 2007, 2006, 2005
- Medis - Archiv 2008-2010
- Medis - Archiv 2005-2007
- Bücher
- Willkommen in unserem Forum
- Kinder mit ADHS - Selbsthilfe für Eltern
- Selbsthilfe für Erwachsene mit ADHS
- Frauen und Mädchen mit ADHS
- Diagnostik, Therapie, Medikation
- ADHS und Autismus
- Plauderecke
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!