Hilfeplangespräch
#1
Hallo miteinander,
wir wurden nach vielen, vielen Monaten Auseinandersetzung, mehreren Gutachten, verschwundenen Akten und unendlich viel Zeitverzögerung durch unsere nette, hilfsbereite Jugendamtssachbearbeiterin zu einem Hilfeplangespräch geladen.
Was genau machen die da ? Wird Junior von uns weggenommen und "getrennt befragt" ? Ich kenne dazu nur Horrorstories, und es macht eigentlich auch gar keinen Sinn, wenn das arme Kind von irgend einem Schreibtischtöter befragt wird .
Erzählt bitte, gerne per PN, ich selbst kann dazu hier nicht sooo viel öffentlich sagen. Habt ihr Tipps ?
Danke, und bitte Daumen drücken
Mandelkern
Liebe Mandelkern,
wenn dein Hibbeljunior mal 18 ist, machen wir beide einen drauf!
Bei einem Hilfeplangespräch sitzen alle, die irgendwas mit dem Kind, um das es geht, zu tun haben, zur gleichen Zeit am gleichen Tisch. Behandelnder Arzt und Therapeut sollten selbstverständlich auch eingeladen werden. Doch leider findet das alles zur ganz normalen Arbeitszeit statt, zu der Eltern Urlaub nehmen müssen und weder Ärzte noch Therapeuten mal eben schnell einen halben Tag lang ihre Pforten schließen können. Also wird Mama (weil Papa keinen Urlaub kriegt) ganz alleine einer Front von durchaus einem halben Dutzend oder noch mehr Leuten gegenübersitzen, die alle nur eines wollen: Juniors Bestes.
Zitat von Mandelkern
... Wird Junior von uns weggenommen und "getrennt befragt" ? Ich kenne dazu nur Horrorstories, und es macht eigentlich auch gar keinen Sinn, wenn das arme Kind von irgend einem Schreibtischtöter befragt wird .
Haben die etwa geschrieben, dass du Junior zum Hilfeplangespräch mitbringen sollst??? Falls ja, möchte ich hier gerne eine unserer gemeinsamen Bekannten zitieren: "Wenn das Kind dabei ist, sprechen wir mit dem Kind. Nur wenn das Kind nicht dabei ist, sprechen wir über das Kind." Schreib den Satz auf einen Zettel und lege den vor dich hin - damit du dich nicht aus Versehen dazu hinreißen lässt, über Junior zu sprechen, wenn er dabei ist. So einen Zettel kann man auch mal stillschweigend umdrehen, damit ihn die anderen lesen können.
Du solltest auf jeden Fall eine Person deines Vertrauens mitnehmen, die auch hin und wieder mal ein paar Notizen macht. Darauf hast du auch einen Anspruch. Guck mal bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfeplanverfahren
Daumendrücken? Aber sicher doch!
Grüßle
Susanne
#4
Vielen Dank für all eure Rückmeldungen und PN's ! Junior erkrankte und konnte nicht mit zu dem Termin. War auch besser so, sechs Erwachsene um einen Tisch, das hätte ihn total erschlagen.
Wir gehen nun in die nächste Runde - wir bekommen einen Hausbesuch des Jugendamts .
Auf meine Frage, wie das gehen soll - DREI Fachleute haben unabhängig voneinander die seelische Behinderung in mehrstündigen Tests attestiert, die Beamten wollen nun mal eben vor Ort das Kind auch noch begutachten - bekam ich keine sinnvolle Antwort. Das sei eben so, basta.
Nun wollen wir nicht bockig sein , ich werde der Dame natürlich auch brav einen Kaffee anbieten und auf "Nette-Mutter-Modus" umstellen, eeehrlich.
Aber wenn das rum ist, brauche ich eine Tafel Schokolade extra .
LG, Mandelkern (durchdenWind)
Ach Mensch, frag`doch den Bäcker und den Schornsteinfeger auch noch kurz ob sie Deinen Sohn mal begutachten mögen, vielleicht haben sie auch noch wertvolle Tipps auf Lager! Junge, Junge, man sollte vielleicht mal ein Open- Begutachtungs- House anbieten für alle die nur schnell das Beste für unsere Kinder wollen...
#7
Zitat von SusanneGZitat von Mandelkern
Aber wenn das rum ist, brauche ich eine Tafel Schokolade extra .Die Schokolade an die gleiche Adresse wie die ZickZack? Und was für eine Sorte darf es sein?
Grüßle
Susanne
Ja, gleiche Adresse, Marke ist inzwischen egal, ich fürchte, ich muss die Dosis dauerhaft erhöhen:
Die Dame war also zum Hausbesuch hier und hat Junior alleine in seinem Zimmer befragt. Die Tür stand aber offen, es war bekannt, dass ich mich in der Nähe aufhalte, und dass ich mitgeschrieben habe, wird sie vermutet haben.
Ich sage jetzt lieber nichts über Sozpädblabla, das ist ja grauenhaft ("Und jetzt kommen noch ein paar Fragen zu deiner Sozialkompetenz" - Junior ist 11....) ! Junior hat sich tapfer geschlagen, besser hätte es nicht laufen können .
ABER. und jetzt kommt's: Wir Eltern müssen nun NOCH EINMAL im Amt antanzen. Denn, sie habe noch ein paar Rückfragen (offensichtlich hat Junior sich so unauffällig gegeben, dass sie gar keinen Förderbedarf erkennen konnte - ja, so ist unser Schauspieler).
Ich fasse zusammen:
DREI Gutachten, eines davon vom Schulamt.
Eine Stunde Gespräch zu sechst (wir Eltern, aber ohne Junior).
Eine halbe Stunde Gespräch mit Junior bei uns daheim.
Und jetzt setzt sie NOCH EINMAL eine Stunde mit uns Eltern an, weil "Eltern haben ja oft eine andere Sicht auf die Dinge".
Ich bin im falschen Film, Hilfe ! Ich habe soooooo die Nase voll !
Liebe Mandel,
die Mitarbeiter im JA, die auch solche Probleme haben, arbeiten nicht dort,
warum? Überqualifiziert!
... einpaar Fragen zu deiner Sozialkompetenz ... lieber Gott ...
!$%&? Wutanfall
ich erlebe das leider auch oft und dachte ich arbeite mit "Fachleuten" zusammen.
Und weiterhin ernenne ich Dich zur:
Mutter des Monats
für besondere Leistungen im Bereich "soziale Kompetenz" und
Geduld (hier gibt es einen extra Stern in Edelstahl)!
Ganz liebe Grüße von Uli
und noch was:
das ärgert mich inzwischen so sehr, das mit dem 2. und 3. Gutachten,
wenn einer herzkrank ist wird die Diagnose doch auch nicht per se bezweifelt.
Und eine Antwort im Sinne von: "Ja, von dem Kardiologen xy kommen
auch IMMER Patienten mit einer Herzkrankheit- Diagnose zu uns, das ist
typisch bei dem."
hach, das macht mich alles so aggressiv ...
ich bewundere Dich, dass du NICHT aggressiv geworden bist!
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