Wir haben die Medikamente bekommen!
Wir sind erfreut und überrascht, unser Sohn hat eine Medikation mit einem Amphetamin-Saft bekommen. Vor zwei Tagen haben wir begonnen und können einfach nicht fassen, wie positiv sich Sohnemann verhält. In den letzten zwei Tagen mussten wir kein einziges Mal schimpfen oder zurechtweisen, er redet sortiert, spielt organisiert, ist (außer mit seiner Schwester) kein einziges Mal mit anderen Kindern in Konflikt geraten. Er hat getobt und wie ein normaler kleiner Junge gespielt - aber ohne permanent die Grenzen aller anderer Personen dabei zu überschreiten. Ich höre keine Schimpfwörter und erlebe keine Wutanfälle. Er unterhält sich mit uns und stellt kluge Fragen. Er erzählt plötzlich Sachen, die er weiß oder gelernt hat, von denen wir noch gar nichts wussten. Er ist nicht mehr aggressiv.
Nebenwirkung: Er will fast nichts mehr essen und dabei ist er eh schon grenzwertig dünn - puh, wie macht ihr das? Geht das vorbei?
Ich fühle mich seit langem wieder mal als gute Mutter und hab keine Angst mehr vor dem nächsten Tag, vor dem Wochenende oder vor den nächsten Ferien.
Hoffentlich ist das nicht nur eine schöne Luftblase, die demnächst irgendwann zerplatzt.
Hallo!
Deine Schilderung von den den ersten Tagen mit Medi kommt mir bekannt vor, war bei uns genauso.
Kien Hungergefühl unter der einwirkung von MPH kennen wir bei unserem Sohni auch: darum wird ja auch regelmäßig vom behandelnden Arzt Gewicht und Wachstum überprüft.
Ich achte darauf, dass sohni gut frühstückt, gerne uch sehr fett mit Wurst oder ziemlich süß mit Nutella, er liebt Milch mit Kakao... Zum bzwl. nach dem Frühstück bekommt er die Medis, d.h. erste Mahlzeit schon geschafft.
Tagsüber mag er nicht viel essen, ich erkläre ihm dann immer; es ist wie mit einer kaputten Tankuhr im Auto: sie zeitgt zwar nciht an, dass der Tank leer ist, aber ohne Benzin fährt das Auto trotzdem nicht, genauso seie es bei ihm: auch wenn er keine Hunger hat, sein Körper braucht nährstoffe: allerdings "frisst" er dann abends wieder um so mehr: da gibt es dann häufig die Hauptmahlzeit des Tages: oft koche ich abends. Also eigentlich achte ich daruf, dass er ordentlich isst, wenn er dan doch Hunger hat. Und wenn er dann tagsüber doch mal mehr Süßis isst: geht dann eben auch.
Es ist manchmal etwas lästig, dass er nicht dann isst, wenn nach meiner vorstellugn Zeit dafür ist, oder ich gerade gekocht habe ...
aber wenn ich ihn essen lasse, wenn er Hunger hat, nimmt er nicht ab und kriegt genügend energie.
Grüße FaVe
Hallo ruth66
ich freue mich sehr für euch, wir sind nächste Woche dran, da bekommen wir unsere ersten Medis. Den letzten Satz hast du so schön geschrieben. Eine gute Mutter warst du (wir alle) auch schon vorher, sonst würden wir uns garnicht solche Mühe machen. Wer kann schon empfinden wie wir uns fühlen, wenn er nicht selbst Betroffener ist?? Wohl niemand so richtig. Wie oft fühlten wir uns hilflos und kraftlos? Wie oft haben wir geheult??
Ich wünsche deinem Sohn weiterhin ganz viel Erfolg (und viele Nutellabrote) :)) und dir wünsche ich, dass deine Seifenblase nie mehr zerplatzt und du gelassen an die nächsten Wochenenden und an die Ferien denken kannst und in aller Ruhe ganz viel mit deinem Sohnemann unternehmen kannst :))
Alles Liebe, Hennis Mama
Hallo!
Also die ersten Tage mit Medikamenten, da haben wir gedacht unser Sohn wurde von Außerirdischen entführt.
Es hat sich aber im Laufe der Zeit relativiert und es gibt auch trotz der Tabletten in der Schule genug Baustellen die er wuppen muss. Mag sein, dass die Dosis erhöht werden könnte, aber ehrlich? Ein wenig sollen die in der Schule doch auch noch zu tun haben,oder?
Meiner Meinung nach, und das war von Medikamentenbeginn an, müssen unsere Kinder 95% von so einem Vormittag eh alleine machen, die 5% Rest, das ist Hilfe von den Tabletten.
Musste schmunzeln über die Frühstückssituation von Dir, FaVe! Damit unser Sohn überhaupt was ist, kriegt er morgens gerne "Nougatkissen", Kakao oder Butterhörnchen...Hauptsache, er hat was in der Wampe! Er ist nämlich auch über den Tag nicht gut, dafür aber am Abend, da haut er rein wie `n Scheunendrescher...ein Glück is`er nicht zu dünn, dass ich mir da nicht so viele Sorgen machen muss. Ich habe es auch aufgegeben, ihn dazu zu bewegen zu festen Zeiten zu essen: Wenn Hunger- dann gibts Essen!!
Munter bleiben, die smilla
Nein, nein, das sollte nicht ernüchternd wirken! Du hast gefragt, wie unsere Erfahrungen waren und unsere war eben so
Ist ja wirklich bei jedem anders. Und wenn Ihr die Medikamente regelmäßig anpassen lasst wenn er größer, schwerer, älter etc, dann kann es ja durchaus bei Euch so positiv bleiben!
Ich sehe eben dass ADHS bei unserem Kind nicht durch die Tabletten verschwindet und er auch mit eine Menge schaffen und wuppen muss. Und das tut er auch großartig, auch wenn`s mal daneben geht!
Lass Dir bitte von mir nicht entmutigen...
Na, wir mussten das Medikament schließlich wieder absetzen, Sohnemann war wohl einfach noch etwas zu jung mit seinen fünf Jahren. Nach den ersten guten Tagen ließ die Wirkung immer mehr nach und die Nebenwirkungen nahmen zu: Appetitlosigkeit (NICHTS essen und trinken), Antriebslosigkeit, Weinerlichkeit und Reizbarkeit, Nasenbluten... wir fanden den Zustand ohne dann angenehmer als mit Medikament.
Allerdings: Seit dem Absetzen hat er eine super Phase, er benimmt sich nur minimal anders als unsere anderen beiden Kinder. Ich frage mich, ob das Medikament trotzdem irgendwas in seinem Kopf ausgelöst hat, kann sowas sein? Allgemein haben wir festgestellt, dass schlechtere und bessere Phasen sich abwechseln, aber wir haben ihn NIE als "normal" empfunden (das ist nicht negativ gemeint), so wie momentan.
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