Zimmerchaos
Sagt mal, wie macht Ihr das eigentlich mit den Zimmern Eurer Lieben? Unsere Große ist ein absoluter Messy. Ich meine da nicht, kindlich/jugendliches Chaos (kenne ich von den Anderen), sondern wirklich heftig. Großes Zimmer komplett zu mit Essensresten, Geschirr, Schulsachen überall verstreut, Pferdezeug, Spielsachen, schmutzige Wäsche, saubere Wäsche, dazwischen die Zahnspange. Ich kann im Monat mindestens ein Laken manchmal auch eine Bettwäschegarnitur wegschmeißen, weil irgendwelche undefinierbare Substanzen sich nicht mehr rauswaschen lassen oder gar ein Loch drin ist. Der Kater hatte schon Knetgummi im Fell, nachdem er auf dem Bett genächtig hat (war nicht lustig, das wieder raus zu zuppeln - ich war ein ganz böser Mensch ;-) ) Mit ihr gemeinsam aufräumen geht nicht, tobt und schreit. Wenn ich Druck mache, macht sie auch mal einen Anlauf, gibt dann aber auch gleich wieder auf. Ich gehe ab und zu rein und räume durch, wenn Töchterchen nicht da ist, dann tobt und schreit sie auch, aber es ist dann zumindest erledigt. Habt Ihr da einen Tipp? Ich achte schon darauf, das nicht so viel Zeug in ihr Zimmer wächst. Sie hat zwei Regale für Bücher, Kuscheltiere und mit Ordnungskästen für den Kleinkram und Schüttgut. Schreibtisch, Kommode und Bett.
Hallo Schacka,
mein Sohn ist noch jünger (6, bald 7 ), aber im Zimmerchaos ist er auch ein Meister. Er schafft es innerhalb kurzer Zeit ,Chaos anzurichten und ich habe mittlerweile mitbekommen, dass er das von selber nicht organisieren kann, auch wenn man es ihm immer wieder sagt und auffordert, alleine klappt es nicht sonderlich.
Mit Essensresten- sowas haben wir auch schon durch in der Vergangenheit, aber eher so altes Obst in der Ecke oder ältere Joghurtbecher, Müll und sowas aber da achte ich seitdem extrem drauf, weil das echt eklig ist Letztens habe ich seine Jackentaschen kontrolliert (muss ich morgens machen vor der Schule, damit er kein Spielzeug mitnimmt..)- und greife mitten in einen alten gammeligen schimmeligen Apfel das war sooooo eklig, aber mein Sohn fand es sehr lustig
Deine große Tochter ist schon älter aber ohne Unterstützung klappt es wohl auch nicht mit der Zimmerordnung. Am besten ist natürlich immer gemeinsames Aufräumen. Das plane ich dann zusammen mit meinem Sohn von Zeit zu Zeit, Ich teile dann sein Zimmer in verschieden Bereiche, ZB er räumt unter dem Bett auf und ich eine andere Ecke zuerst oder es wird nach anderen Kategorien eingeteilt, zB er sammelt die ganzen Autos ein und ich das Lego usw... Damit fahre ich am besten, weil ihm sonst die Linie fehlt. Naja und ab uns zu räume ich auch einfach auf, wenn er nicht da ist. Wobei das natürlich keinen so pädagogischen Wert hat. Und ich denke, man sollte es natürlich auch ans Alter anpassen. Konkrete Tipps für ältere Kinder kann ich also nicht geben, aber vielleicht kommen ja noch hilfreiche Tipps anderer Eltern! Ich denke mal, die Bereitschaft aufzuräumen ist bei Teenies wohl noch kleiner...
LG Laura
Hallo!
Bei uns funktioniert richtiges aufräumen eigentlich auch nur gut, wenn ich mitmache: vorher bespreche, wann wir das machen, klären, wer was in Angriff nimmt.
Stino Eltern gibt man den Tipp, dreckige Wäsche, die im Zimmer rumliegt, würde nicht gewaschen: ich habe bei meinem aber oft festgestellt, dass aus Konsequenzen lernen für meinen ADHler seeeeehr schwierig ist. Zumindest in dem Augenblick, wenn nur noch stinkige Wäach da ist, mäöchte ich die Diskussion nicht führen.
Bzgl. Klamotten hat sich bei uns bewährt: umziehen findet im Bad statt: dreckige Wäsche kann also gar nicht im Zimmer rumgammeln.
Ich achte drauf, dass in der Küche oder am Esstisch gegessen wird, nur ein paar Süßis dürfen mit in die Zimmer. Aber ich frage jeden Tag nach der Brotbox aus der Schule, sonst beginnen auch darin die Lebensmittel zu leben, wenn die Boxen im Ranzen oder sonstwo rumliegen.
Mein Kleiner (12) hat strikte Anweisung, dass in der Schulzeit auf dem Schreibtisch nur Schulsachen zu liegen haben: für Spielzeug haben wir andere Ablageflächen geschaffen. Ich habe sogar mal den Tipp gelesen, in einem ADHSler Zimmer sollte es einen Schultisch und einen Spieltisch geben.
Wahrscheinlich ist gemeinsames Aufräumen, mit klaren Absprachen, wer was räumt, eine Lösung: mit Mama daneben und wenn dann sichtbar was passiert, ist vielleicht auch der Elan von Tochter weiter zu machen größer: ja, eigentlich wollen wir die Kinder zur Selbständigkeit erziehen, aber wenn ich im allgemienn so lese, wie intensiv wir unsere ADHSler coachen, und ihnen damit doch helfen, ... ist eben länger nötig. Wenn ich dann so eine Aufräumaktion mit Sohni bewältigt habe, ist er doch meistens froh und erleichtert, dass mal weider Ordnung herrscht. Selbst der Große (unser Pubertiert) läßt sich noch manchmal helfen bei der Ordnugn im Zimmer... und ist nachher froh, was getan zu haben.
Man soll ja eigentlich nicht hinterherräumen, aber das ständige hinterhergerede "Räum mal auf" und der eigene Ärger ist auchncith das wahre.
Dass Deine Tochter mir Tieren gut umgehen kann, du schreibst was von Pferdesachen, .. toll dass es da einen Ausgleich gibt: Diese Situationen kann man doch sehr genießen, wenn man Kindern dabei zusieht.
Grüße FaVe
Zitat
Ich denke mal, die Bereitschaft aufzuräumen ist bei Teenies wohl noch kleiner...
... aus diesem Grund ist es wichtig, bereits in Grundschultagen feste "Ordnungs-Regeln" einzuführen.
Ich habe einen 14-jährigen Pubertisten.
Gegessen wird bei uns ausschließlich am Esstisch (Sohni hat früher sehr oft versehentlich das volle Apfelschorle-Glas oder den vollen Teller Suppe umgestoßen... - aus diesem Grund hat Sohni auch keine Flasche mit klebrigem Inhalt im Zimmer stehen, es steht lediglich eine Flasche Mineralwasser neben seinem Bett).
Sohni bringt jeden Abend - wenn er sich auszieht - seine Schmutzwäsche in die Waschküche und richtet sich gleichzeitig eine frische Garnitur Klamotten hin. Die frische Garnitur legt er ins Bad.
Wenn er sich morgens gewaschen hat, muss er sein Bett machen und sein Zimmer lüften. Wenn er duscht, muss er die Dusche "abziehen" bzw. sein nasses Handtuch/ Waschlappen in die Waschküche bringen und das Bad lüften.
Nach dem Frühstück richtet er sich sein Pausenbrot selbst (dann wird es wenigstens gegessen).
Wenn Sohni mittags nach Hause kommt, wird zuerst die Pausenbrotbox aus der Schultasche geräumt und die Getränkeflasche gegen eine volle Flasche getauscht. Dies geschieht, während ich das Mittagessen auf den Tisch stelle.
Nach dem Essen räumt er sein Geschirr weg und stellt es in die Spülmaschine.
Wenn Sohni seine Hausaufgaben macht, wird die gesamte Schultasche ausgeräumt und Fach für Fach gesichtet, was noch zu erledigen ist. So werden keine losen Zettel übersehen... Für diese losen Zettel hat Sohni eine Sammelmappe im Schulrucksack - inzwischen nutzt er diese auch; ebenso seine Heftsammelmappe.
Die Loseblattsammlung wird täglich mit Datum/ Lochverstärker versehen und abgeheftet.
Nach den Hausaufgaben notiert Sohni im Hausaufgabenheft die Fächer für den nächsten Tag (+ Datum) und räumt seinen Schulrucksack ein - und zwar in der Reihenfolge des Stundenplans (!) Mit diesem System kommt er sehr gut klar - früher konnte er oft in der Schule sein Material nicht finden, obwohl sich alles in der Tasche befand... Er hat einen riesigen Schulrucksack. Alle Dinge (Hausschlüssel, Zirkel, Fahrkarte, Taschenrechner...) haben ihren "festen" Platz. Er hat ein sehr großes + übersichtliches Federmäppchen welches ebenfalls immer gleich bestückt ist. So fällt ihm dann auch auf, wenn er neue Tintenpatronen benötigt, oder irgendetwas anderes fehlt.
Außerdem bringt er nach jeder Kunststunde den Wasserfarbenkasten + Pinsel wieder mit nach Hause. Würde er das Teil (wie seine Klassenkameraden) in der Schule lassen, könnte er vermutlich nur noch einfarbige Bilder malen
Zum Aufräumen seines Zimmers muss er nach wie vor sehr motiviert werden Es fällt ebenfalls in sein Aufgabengebiet, sein Bett selbst zu beziehen.
Diese "Ordnungsregeln" haben wir (soweit ich mich noch erinnern kann) in Klasse 2/3 eingeführt. Es dauert Jahre, bis sich das alles verautomatisiert hat.
Liebe Grüße
Zottel
Ohja, das Zimmerchaos.....
Da sind wir noch gar nicht weiter - ich bin neulich einfach (mal wieder) selber rein und habe eine Stunde lang aufgeräumt, weil ich es echt nicht mehr sehen konnte.
Plüschtiere, Barbies, Pferdchen, Bücher, Papier, Stifte und tausend Teile von irgendwelchem Kleinkram quer durchs Zimmer, aber auch gehortete Steine, Tannenzapfen, und irgendwelches aufgesammelte Zeug.
Unterm Hochbett diverse Süßzeug-Tütchen die wohl heimlich dort gefuttert wurden, und ums Bett rum angegegessene und vertrocknete Käsebrote.
Ich hatte sie mehrfach aufgefordert ihr Zimmer aufzuräumen, und auch gesagt, dass ich mitreingehe und helfe. Ohne Vorstrukturieren würde sie das gar nicht schaffen, glaube ich.
Ihre Antwort: "Ich bekomme aber immer solche Rückenschmerzen wenn ich mich soviel bücken muss" . Das Kind ist 6 Jahre alt !
Aber um keine Ausrede verlegen, wenn´s ans Aufräumen geht !
Auch plötzlich einsetzende rätselhafte Schwächeanfälle gab es schon, oder Kopfschmerzen und Bauchweh, so dass sie sich nach etwa 2 Minuten Aufräumen ganz dringend hinlegen musste.....
Naja, zum Glück hast Du ja schon ein paar Tipps von Erfahrenen bekommen wie das mit dem Aufräumen funktionieren könnte.
Obwohl - es ist nochmal nicht so als ob sie es nicht könnte. Ich bin bis vor kurzem noch mit Krücken und Orthese rumgelaufen bzw. gehinkt. Da ging es auf einmal wie am Schnürchen, als klar war, dass Kinderbesuch kommt und ich nicht aufräumen kann. Töchterchen in ihr Zimmer verschwunden und astrein aufgeräumt, und zwar in Höchstgeschwindigkeit !
Liebe Grüße,
Steffie
@Laura S
Hahaha, dass mit den Jackentaschen durchsuchen kenne ich auch. Ich habe es eine Weile in jedem Laden praktiziert, bevor wir durch die Kasse gegangen sind, da die Kleine regelmäßig was hat mitgehen lassen. Selbst das zurück gehen und der Verkäuferin wieder geben hat überhaupt keinen Eindruck gemacht. Seit dem ich sie aber eine Weile bei jedem Einkauf durchsuchte, klappt das. ;-) Vor der Schule schau ich auch noch in den Ranzen und greif auch kurz in die Taschen. Und unser Großer hat mal irgendein Stück Obst die ganzen Sommerferien im Ranzen gelassen. Er durfte dann schön putzen, macht er nie wieder. Er schüttelt sich heute noch.
@Zottel,
man, ich bin ja schwer beeindruckt. Sowas könnte ich mir nicht im Ansatz vorstellen. Ich habe erst vorgestern wieder bei der Großen durchgeräumt, und es sieht schon wieder zum Heulen aus. Regeln haben wir auch. Joghurt und so dürfen nicht mit ins Zimmer genommen werden und zum Trinken auch nur Wasser. Ich kenne das mit dem Fallenlassen, Umstoßen, Drüberkippen usw. nur zu genau. Süßies gibt es einmal in der Woche, jedes Kind eine Süßietüte seiner Wahl. Die dürfen sie in ihr Zimmer schleppen. Trotzdem tauchen immer wieder Geschirr, Besteck, Essensreste auf. Bei uns werden auch grundsätzlich alle Mahlzeiten gemeinsam am Tisch eingenommen. Aber neulich fand ich eine Tüte Haferflocken, ein Glas Honig und das Kombinationsprodukt in einer Schüssel und drum herum in ihrem Zimmer. Joghurtbecher immer wieder usw. Jedes Kind hat seinen eigenen Wäschekorb und muss ihn in die Waschküche tragen und in den Sortierständer sortieren. Klappt zur Zeit gar nicht, obwohl bei den Kinder wirklich langsam Klamottennotstand ist.Klar ,ich lass dies ja auch nicht alles kommentarlos geschehen. Aber sie hat einfach überhaupt keinen Überblick. Ihr Zimmer ist ca. 25qm groß, ich achte darauf, das sich der Kram in Grenzen hält, trotzdem schafft sie es irgendwie, innerhalb kürzester Zeit alles zu zerlegen. Gleichzeit geht auch echt viel kaputt, weil sich auf Sachen draufstellt oder sich z.B. in Körbe, Ordnungskisten usw. rein oder rauf stellt oder reinsetzt. Das hat was mit der Sensomotorik zu tun. Wenn ich es mitbekommme korrigiere ich es. Aber ich muss sagen, ich bin von Deinem Regelment echt beeindruckt. Ich werde mir einfach mal eine Deiner Vorschläge greifen und durchziehen. Die Große ist ein absolutes Pubertier, aber ich kann ja auch stur sein.
Zitat
Die Große ist ein absolutes Pubertier, aber ich kann ja auch stur sein.
... Du meinst sicher liebevoll konsequent
Zitat
Sowas könnte ich mir nicht im Ansatz vorstellen.
Glaub mir, das ging mir früher auch so. Im Grunde ist es völlig wider meiner Natur so konsequent zu sein . Wir haben aber festgestellt, dass bei uns der Alltag mit festen, klaren Regeln viel besser klappt. Mein Sohn ist turbovergesslich - so sind wir Eltern für ihn besser "abschätzbar".
Liebe Grüße
Zottel
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