Concerta

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30.12.2006 19:20
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#1
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Hallo an alle,
ich bin neu im Forum und möchte kurz etwas zum Werdegang meines Sohnes bevor ich meine Frage stelle.
Er ist 9 Jahre alt, vor 1 1/2 Jahren wurde festgestellt, dass er ADS ohne Hyperativität hat.
Er bekam erst keine Medikation ( war noch nicht notwendig). Die Lehrerin hat super reagiert und alles versucht ihm zu helfen. Auch mit Erfolg, die Struktur wurde besser. Leider die Lesitungen nicht, da wir die ersten Schuljahre nicht wussten was los war. Wir haben dann im zweiten Halbjahr der dritten Klasse beschlossen ihn das Jahr wiederholen zu lassen.
Der Schuss ging nach hinten los, es wurde nichts was ihm geholfen hat umgesetzt, ihm fehlte seine Struktur, häufiger Lehrerwechsel wegen Krankheit. Kam Infomation über ADS. Kurz, seine Leistungen gingen rapide in den Keller.
Im November meinte die Lehrerin sie müsste ein Verfahren einleiten (weiss nicht mehr wie es heisst<9 das er eventuell zu Sonderschule müsste , nicht eine LB sondern eine KB Schule. Er ist ja sehr clever (IQ 108).

Da mussten wir handeln. Er bekam Anfang Dezember die erste Medikation (20 mg Equasym morgens, mehr nicht).
Super Wirkung, rechnen klappte besser, bessere Schrift und er war in der Lage eine tolle Geschichte zu schreiben!

Nebenwirkungen wie Bauchweh, Appetitlos waren noch im Rahmen. Da er die Hausaufgaben Zeit nicht abgedeckt hatte, bekam er Equasym Retrad. Lief auch gut, nur und das ist wirklich super schlimm, der Stimmungsabfall. Er war eine gute halbe Stunde sehr depressiv ( auch schon vor der Medikation, wegen den ganzen Misserfolgen).
Also habe ich das Medikament nach Rücksprache mit der Kinderpsychologin wieder abgesetzt.
Nach den Ferien bekommt er Concerta Retard 36mg.
Wer hat Erfahrung damit?
Geht es jemanden ähnlich wie uns?
Über einen Austausch würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße und einen guten Rutsch
nikel


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30.12.2006 20:07
#2
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Könnt ihr nicht in der Schule nachdosieren ???
Jetzt gibt es ja auch Equasym Retard , wenn er das eine schon verträgt, dann ist es vielleicht gut, man bleibt bei der gleichen " Sorte "
Hier im Forum findest du viel zu Concerta und Co. musst einfach mal " schmöckern "


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30.12.2006 22:02
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#3
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Hallo gornisch,
gerne würde ich die Schule wechseln, aber leider ist es nicht ganz einfach. Es gibt auch eine super Schule an der ist er auch schon angemeldet, doch leider haben die zur Zeit keinen Platz mehr.

Ich forste mich mal hier so durch, danke.

Liebe Grüße
nikel


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30.12.2006 22:14
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#4
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( Gast )

Ich noch mal.....

Ich habe schon einige Beiträge gelesen und vermute, das mein Sohn vielleicht eine zu hohe Dosis hatte.

Er bekam unretardiertes Equasym, morgens 1 Tbl. 20 mg und dann keine mehr.

War das vielleicht zuviel und er hat deshalb so depressive Verstimmungen gehabt? Auch das Retard von Equasym war höher. (gleiche depressive Verstimmung nach Abklingen)

Da ist das Concerta Retard 36mg ja wesentlich niedrieger. Oder?

Zur Info mein Sohn ist sehr schlank, gerade mal 25kg.
Gruß nikel


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30.12.2006 23:25
#5
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Wieviel Equasym Retard bekam er denn ???
Das gibt es mit 10mg,20mg und 30mg
Du hast doch geschrieben,dass es erst ganz gut ging,und erst als ihr auf ein Retard umgestiegen seid ging es schlechter...oder habe ich das nicht richtig gelesen ???ß
Deshalb auch meine Frage,ob er in der Schule nicht das normale Equasym hätte nachdosieren können....


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31.12.2006 01:40
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#6
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( Gast )

Das Retard hat er nur zwei Tage lang bekommen ich glaube die Dosierung lag bei 30mg. Ich war über die Verstimmung so erschocken!!
Es lief mit den Leistungen sehr gut aber die depressive Verstimmung war schon am dritten Tag (Equasym 20mg, nicht retardiert)da.
Schule nachdosieren, ist so eine Sache.....

Ich bin super entäuscht von der Schule, das ich nicht mehr das nötige Vertrauen habe.

Ich war so verblüfft, was eine Medikation bewirken kann, welche Leistungen er bringen kann. Sein Wesen blieb genau so liebenswert und er merkte selber wie toll er wirklich sein kann.

Darum liegt meine Hoffnung nun auf dem Concerta.


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31.12.2006 14:49
#7
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ja,es kann vorkommen, dass Kinder unter Medikation depressive Phasen bekommen.Zum Teil deshalb, weil sie nun sehen und erkennen, wie schlecht die Umwelt auf sie reagiert, und wie gehandykapt sie sind......Oft verschwinden diese Phasen bei regelmäßiger Medikation aber wieder.Deshalb sollte man die Medis dann auch nicht am Wochenende absetzen.
Meine Buben hatten ähnliche " Nebenwirkungen ",aber seitdem ich das Medi NICHT mehr in den Ferien oder am Wochenende absetze geht es besser
Ich habe mir das damals einfach als " Erstverschlimmerung " erklärt.( war vor 11 Jahren und ich war seeehhhr homöophatisch eingestellt....grins )
Natürlich kann man es NICHT als Erstverschlimmerung sehen..aber bei mir hat damals dieser Gedanke geholfen.....

Wenn du ein Medi ausprobierst, dann solltest du ca. 2 Wochen bei dieser Dosierung bleiben.....ausser natürlich es gäbe verheerende Wirkungen ( gell Käferle....).
Bei Equasym Retard 30mg wirken die ersten 4 Std. 15 mg MPH.
Vielleicht war das tatsächlich zuviel ( ebenso unretardes Equasym 20mg )
Eigentlich beginnt man mit MPH 5 mg und macht dann mit 10 mg weiter...solange bis man die richtige Dosierung hat. Erst dann wechselt man , wenn gewünscht , auf ein Retardprodukt.

Kannst ja nochmal mit deinem Doc darüber reden.....
Lieben Gruß gornisch


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31.12.2006 17:23
#8
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Hi Nikel,

tja, da kann ich gornisch nur Recht geben: 20 mg unretardiertes Equasym auf einmal, und das beim ersten Medi-Versuch, ist ziemlich happig. Ich würde mal sagen, das haut den stärksten Eskimo vom Schlitten. Von all den mir bekannten ADS'lern, bei denen Equasym sehr gut wirkt (mich eingeschlossen), weiß ich, dass sie vom Equasym etwas weniger brauchen als bei vorausgegangenen Versuchen mit Ritalin oder Medikinet. Sollte auch dein Sohn zu denjenigen gehören, die sehr gut auf Equasym ansprechen, ist 20 mg als Einmaldosis entschieden zu viel.

Auch eine 30 mg Equasym retard ist in einem solchen Fall noch zu viel. Bei Equasym retard wirken zunächst 30 % des Wirkstoffs, also 10 mg. An deiner Stelle würde ich, so lange noch Ferien sind, mal einen Versuch mit 5 mg unretardiertem Equasym machen und vielleicht nach ein paar Tagen auch mal 10 mg geben, aber nicht mehr auf einmal. Unretardiertes Equasym kann man halbieren (und auch vierteln). Retard-Medis sollte man im Prinzip nicht teilen, weil man damit in die "Technik" des Retard-Produkts eingreift (jaja, ich weiß, Medikinet retard kann man halbieren, und vielleicht kann man auch Equasym retard "aufmachen", ab er wo bleibt denn da der tiefere Sinn eines Retard-Medis?), also lass dir mal Equasym retard mit 10 mg verschreiben, probiere es aus, und wenn das zu wenig ist, gib ihm zwei davon (in diesem Fall kannst du dann künftig 20 mg Retard-Tabletten aufschreiben lassen).

Um zu erfahren, ob ein Medikament für deinen Sohn gut ist, musst du auch die richtige Dosierung dafür finden. Wenn du jetzt Equasym als untauglich abhakst (weil zuviel davon für ihn nicht gut ist) und ihm stattdessen 36er Concerta gibst (wieso eigentlich NACH den Ferien??? Vernünftigerweise probiert man neue Medis und neue Dosierungen dann aus, wenn das Kind daheim ist!), hast du erstens die Chance verschenkt, zu erfahren, ob Equasym in der richtigen Dosierung nicht doch bei deinem Sohn gut wirken würde, und zweitens kann dir unter Umständen mit der 36er Concerta das gleiche nochmal passieren - in Einzelfällen können auch die 36er Concerta zuviel sein.

Wie man meinen diversen Forumsbeiträgen entnehmen kann, gehöre ich durchaus zu den Concerta-Fans. Im Prinzip rate ich schon dazu, Concerta auszuprobieren, bevor man mit anderen Medis herumlaboriert oder gar Retard-Kapseln zu teilen versucht. Doch wenn bei deinem Sohn die ganze Medi-Geschichte gleich mit einer Überdosierung anfängt, bin ich doch eher geneigt zu raten, zunächst einmal bei Equasym und dann bei Equasym retard die richtige Dosierung herauszufinden, bevor man auf ein anderes Medikament umsteigt. Denn in diesem besonderen Einzelfall fürchte ich, dass der Concerta-Versuch schon deshalb zum Scheitern verurteilt ist, weil noch niemand so ganz genau weiß, wie viel (oder in diesem Fall: wie wenig) Methylphenidat dein Sohn wirklich braucht.

Wenn du also noch unretardiertes Equasym im Haus hast, probiere bitte während der Ferien mal 5 mg und später 10 mg Equasym aus.

Viele Grüße und einen guten Rutsch,

Susanne





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31.12.2006 18:32
#9
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Ja, dass mit dem Teilen von Equasym retard ist so ne Sache...alles klitzekleine Kügelchen...das kann man nicht gut abmessen.
Wir haben es in den Ferien probiert, weil die Kinderärztin im Urlaub ist, und wir es doch in den Ferien ausprobieren wollten und dabei merkten, dass 20 mg zu wenig sind.Deshalb haben wir noch den halben Inhalt einer 20 mg Kapsel dazugegeben ( so hatte er dann eine 20 mg und die Kügelchen ca.10mg also insgesammt 30 mg )
Aber sowas ist blöd, und wir haben es nur als verzweifelten Versuch gemacht.......aber in der Not frisst der Fliegen....grins

gornisch


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01.01.2007 21:46
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#10
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( Gast )

Erst einmal vielen lieben Dank für eure Antworten, die mir wirklich sehr weiterhelfen.

Leider habe ich die Eqausym Tabletten der Ärztin schon zurück gegeben, sodass ich nun nur noch Concerta Retard habe.
Ich beginne zum Schulbeginn damit, werde aber mit der Ärztin sofort Kontakt aufnehmen. Ich bin zwar sehr über ADHS informiert, doch Erfahrung mit Medis habe ich keine.

Als die Diagnose stand war ich auch beim Heilpraktiker, was er sagte war auch sehr logisch und da ist bestimmt auch viel dran, aber vorwärts bringt es nicht.
Leider stehen wir unter zeitdruck, von Seiten der Schule, sodass auch nun schnell gehandelt werden musste. Es sind "nur" die schlechten Leistungen in der Schule, so haben wir gar keine Schwierigkeiten mit ihm.

Nur durch Zufall kam ich auf diese Seite und bin echt begeistert. Hier fühle ich mich wohl und von allem verstanden. Vielen Dank!

Ich wünsche allen ein gutes neues Jahr


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