Ritalin wirkt weniger als gedacht
Auf der Facebook-Seite des ADHS Deutschland e.V. fand ich heute eine Stellungnahme zu den neuesten Schlagzeilen der Süddeutschen ... Ritalin wirkt weniger als gedacht. Es gibt Studien und es gibt die Interpretation der Ergebnisse. Beides muss nicht viel gemeinsam haben. Aber die Berichterstattung hat mal wieder eine Schlagzeile.
Für die Nicht-Facebooker ist eine Word-Datei im Anhang.
Vorsicht, lang!
Zitat
Hallo Susanne, hier kommt der Link: /.../... Es gibt eine kurze deutsche Zusammenfassung; man kann dort aber auch die gesamte Studie samt Anhang runterladen, was allerdings Geld kostet.
Vielen Dank, Johannes!
Und hier ist der Link zur Zusammenfassung der Studie:
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.10...0AEE68E2.f01t02
#3
Johannes hat ja schon sehr ausführlich zur Studie Stellung genommen. Natürlich ist es aber unfair sich bei Studienergebnissen, die uns nicht passen zu beklagen sonst aber immer auf die Wissenschaftlichkeit zu verweisen.
Ich sehe es auch pragmatisch : Die Wirkung von MPH bzw. Stimulanzien ist so gut, wie der Arzt bzw. Therapeut, der sie anwendet und begleitet. Wir haben jede Menge stockdoofe Ärzte im Adhs-Bereich bzw. immer häufiger überehmen die Patienten selber die Behandlung.
Das kann nicht gut gehen. Es gibt jede Menge guter und weniger guter Gründe, warum die Therapie misslingt. Das liegt aber weniger an dem Wirkstoff MPH, sondern an der Idiotie der Anwender und teilweise der falschen Erwartungen und Voraussetzungen bei Eltern bzw. Erwachsenen mit ADHS.
Wer MPH nur als eine Brille gegen eine neurochemische Fehlsichtigkeit versteht, sonst aber nichts ändert, dem ist auch mit noch mehr MPH nicht zu helfen.
Zitat
Wer MPH nur als eine Brille gegen eine neurochemische Fehlsichtigkeit versteht, sonst aber nichts ändert, dem ist auch mit noch mehr MPH nicht zu helfen.
Danke, dieses Zitat muss ich mir unbedingt merken! Sehr markant!
FaVe
Zitat von Martin Winkler im Beitrag #3
Die Wirkung von MPH bzw. Stimulanzien ist so gut, wie der Arzt bzw. Therapeut, der sie anwendet und begleitet.
Stimmt!
Zitat von Martin Winkler im Beitrag #3
und teilweise der falschen Erwartungen und Voraussetzungen bei Eltern bzw. Erwachsenen mit ADHS.
Stimmt auch. Und damit haben wir hier im Forum immer mal wieder zu kämpfen.
Zitat von Martin Winkler im Beitrag #3
Wer MPH nur als eine Brille gegen eine neurochemische Fehlsichtigkeit versteht, sonst aber nichts ändert, dem ist auch mit noch mehr MPH nicht zu helfen.
In manchen Fällen wäre ein bisschen Störungsbild-Teaching nicht verkehrt .
Die Studie hat in meinen Augen etwas sehr wichtiges herausgearbeitet: Ein Vergleich der Studien untereinander ist ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen ... und Bananen, Pfirsichen, Aprikosen ...
Ich habe schon etliche Fragebogen-Sessions hinter mir und jedes Mal frage ich mich, was würde passieren, wenn man mir im Anschluss die gleichen Fragebögen nochmal vorlegt und ich kreuze häufig etwas anderes an. Bei manchen Fragen brauche ich echt einen Würfel, um herauszufinden, ob "das" bei mir immer, häufig, selten oder nie der Fall ist. Es ist einfacher, wenn es fünf Antwortmöglichkeiten gibt, da ist man mit dem Kreuzchen in der Mitte auf der sicheren Seite .
Bei Studien, die im Ergebnis "soundsoviel Prozent der Bevölkerung ..." aufzeigen, frage ich mich immer, wo die die Zahlen her haben. Ich habe zehn Jahre lang MPH off label bekommen, die Krankenkasse hat von meiner ADHS-Diagnose erst vor vier Jahren erfahren. Bei all den Studien zwischen 2001 und 2011 können die mich gar nicht mitgezählt haben .
Dass man - obwohl man nicht dran glaubt - immer wieder auf Studienergebnisse hinweist (auf welche auch immer), finde ich auch doof. Anscheinend ist man nur glaubwürdig, wenn man Studienergebnisse benennen kann.
#6
Zitat von Martin Winkler im Beitrag #3
Die Wirkung von MPH bzw. Stimulanzien ist so gut, wie der Arzt bzw. Therapeut, der sie anwendet und begleitet. Wir haben jede Menge stockdoofe Ärzte im Adhs-Bereich bzw. immer häufiger überehmen die Patienten selber die Behandlung.
Das kann nicht gut gehen. Es gibt jede Menge guter und weniger guter Gründe, warum die Therapie misslingt. Das liegt aber weniger an dem Wirkstoff MPH, sondern an der Idiotie der Anwender und teilweise der falschen Erwartungen und Voraussetzungen bei Eltern bzw. Erwachsenen mit ADHS.
Wer MPH nur als eine Brille gegen eine neurochemische Fehlsichtigkeit versteht, sonst aber nichts ändert, dem ist auch mit noch mehr MPH nicht zu helfen.
Ja, das stimmt!
Wer MPH als das Nun-wird-alles gut-Medikament betrachtet, der/die hat vieles nicht verstanden.
MPH ist meine Brille um zu erkennen, was ICH wie ändern muss. Und nicht mehr.
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