Bin am Ende

11.10.2017 21:43
avatar  Ayco99
#1
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Hallo

Wie es schon die Überschrift sagt, ich bin am Ende meiner Kräfte. Meine Tochter hat 2 Suizid Versuche hinter sich und KK hat Therapie wieder abgelehnt. Mittlerweile kann die Therapeutin Kassenpatienten behandeln und die Therapie läuft seit 3 Monaten.

Sohni hat mittlerweile die Schule gewechselt und kaum sind 4 Wochen rum und schon die erste Schulkonferenz gehabt.
Mein Sohn ist nicht beschulbar. Schule ist sehr entgegenkommend, versucht gemeinsam Lösungen zu finden. Der Antrag auf Sonderpädagogischer Förderbedarf wird noch geprüft. Der Antrag auf Paragraph 35a KJSG Eingliederungshilfe läuft auch noch. Warum dauert das so lange? Im Moment geht er 2h in den normalen Unterricht und dann für weitere 2h in eine Förderklasse. Danach ist Schluss für ihn. Während der Hofpause darf er nicht raus. Schule möchte das ich meinen Sohni Medikamente gebe i. V. m. einer Verhaltenstherapie. Ich wollte eigentlich nie meinem Sohni Medikamente verabreichen. Ich bin hin und her gerissen. Auf jedenfall sollte ich es in Erwägung ziehen damit er zugänglicher ist und man mit ihm arbeiten kann. Jugendamt ist auch eingeschaltet.

Gruß Ayco


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12.10.2017 07:44
avatar  JaNi
#2
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Zitat von Ayco99 im Beitrag #1


Sohni hat mittlerweile die Schule gewechselt und kaum sind 4 Wochen rum und schon die erste Schulkonferenz gehabt. ...

Schule möchte das ich meinen Sohni Medikamente gebe i. V. m. einer Verhaltenstherapie. Ich wollte eigentlich nie meinem Sohni Medikamente verabreichen. Ich bin hin und her gerissen. Auf jedenfall sollte ich es in Erwägung ziehen damit er zugänglicher ist und man mit ihm arbeiten kann. Jugendamt ist auch eingeschaltet.



https://www.adhs365.de/adhs/alltag-mit-a...te-einer-mutti/

Das kannst leider nur du entscheiden.

Ich habe es hier schon mal an anderer Stelle erzählt: Ich habe in der SHG einen Mann kennengelernt, mittlerweile Mitte 30, seine gesamte Schulzeit lief leider ähnlich ab wie du es bei deinem Sohn schilderst. Die ADHS Diagnose wurde bereits in der Kindheit gestellt und seine Eltern weigerten sich, es
mit Methylphenidat zumindest zu versuchen. Er scheiterte wo es nur ging, war unglücklich und fühlte sich als Versager. Noch heute studiert er und ein Abschluss ist noch nicht in Sicht.
Jetzt entschied er sich, die ADHS ernster zu nehmen und entsprechend auch medikamentös zu behandeln und nimmt jetzt MPH. Obwohl seine Eltern nur das Beste für ihn wollten, ist er heute sehr verbittert darüber, dass sie sich in seiner Kindheit gegen einen medikamentösen Behandlungsversuch entschieden haben.

Wenn du es noch nicht getan hast, besuche mal eine SHG (Adressen findest du u.a. beim ADHS Deutschland e. V. ), dort gibt es sicherlich Menschen, die Ähnliches berichten.

Alles Gute für euch.

Ungeduld hat häufig Schuld. Wilhelm Busch

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12.10.2017 09:13 (zuletzt bearbeitet: 12.10.2017 09:13)
avatar  Zottel
#3
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Zitat
Ich wollte eigentlich nie meinem Sohni Medikamente verabreichen. Ich bin hin und her gerissen.



Hallo Ayco,

würdest Du Deinem Kind eine Brille verwehren, wenn es schlecht sieht?

MPH ist für Dein Kind wie eine chemische Brille. Mein Sohn ist seit Klasse 1 medikamentös eingestellt. Wir haben die Entscheidung nie bereut. Er besucht heute die 11. Klasse. Erst kürzlich haben wir über einen Jungen gesprochen der 3 Jahre älter als Sohni ist. Er bekam seine ADHS-Diagnose im letzten Kindergartenjahr. Medikamente hat die Mutter abgelehnt.

Er hatte eine sehr schwere Kindheit/Schulzeit.

Kommentar meines Sohnes: "Weshalb haben die Eltern dem Jungen die Medis verwehrt?"

Er kann das überhaupt nicht verstehen...


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12.10.2017 11:04 (zuletzt bearbeitet: 12.10.2017 11:05)
avatar  JaNi
#4
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Mir fällt noch die Schulpsychologin ein, die mir von zwei dann schon fast erwachsenen Schülern berichtete, beide mit ADHS Diagnose ohne Medikation und einem Sack voll Fehlschlägen in ihrem bisherigen Leben. Beide haben sich vor der Volljährigkeit erfolgreich suizidiert.

Ich will den Teufel nicht an die Wand malen... aber das sind keine tragischen Ausnahmefälle einer unbehandelten ADHS, die lange Zeit massive Probleme machte.

Ungeduld hat häufig Schuld. Wilhelm Busch

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12.10.2017 14:53
avatar  Zottel
#5
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Liebe Ayco,

ich habe mir nochmals Deine Beiträge der letzten Monate durchgelesen.
Schlimm, was Ihr durchmachen musstet. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Du mit Deinen Kräften am Ende bist Was spricht denn in Deinen Augen gegen einen "Mediversuch"?

MPH ist bei einer ADHS Mittel der ersten Wahl. Hat denn noch kein Arzt/ Therapeut vorgeschlagen, es einmal zu versuchen?


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15.10.2017 18:27
avatar  lupa
#6
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Hallo Ayco,

Zitat von Ayco99 im Beitrag #1
Schule möchte das ich meinen Sohni Medikamente gebe i. V. m. einer Verhaltenstherapie.

Ich bin bestimmt kein Fan davon, wenn sich Schule überall einmischt, insbesondere bei Fragen der Therapie und Medikation ... aber, auch wenn es schwerfällt, in diesem Fall muss ich sagen: DIE SCHULE HAT RECHT! Medikation mit MPH in Verbindung mit Verhaltenstherapie ... das ist die (einzige) Kombi, von der unsere Kinder letztlich profitieren können.

Zitat von Ayco99 im Beitrag #1
Ich wollte eigentlich nie meinem Sohni Medikamente verabreichen.

Und warum???
Stellst Du bei anderen gesundheitlichen Problemen auch die medikamentöse Therapieempfehlung des Facharztes in Frage bzw. lehnst diese sogar ab?
Welche Erfahrungen hast Du mit MPH? Was sind Deine Befürchtungen?

Oder umgekehrt: Was denkst Du, wie sich Eure Probleme lösen sollen, wenn Du Deinem Sohn die angezeigte Therapie vorenthälst!????

Der Leidensdruck bei Euch allen ist immens hoch: Deine Tochter hat schon zwei Suizidversuche hinter sich, Dein Sohn ist kaum beschulbar und leidet und Dir geht langsam die Kraft aus, das alles noch länger zu stemmen (wofür ich vollstes Verständnis habe!) ... wie lange bzw. worauf willst Du noch warten???


Ratlose Grüße
lupa

Earth is flat, pigs can fly and ADHD doesn't exist..

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