"Die Welt ist fies und ungerecht"
Hallo alle zusammen,
so würde mein Sohn (11, 6. Klasse) sein Leben zusammenfassen: Alles und alle sind fies, er ist das arme Opfer, keiner hilft ihm. Und, Tatsache, ich kann ihm nicht helfen, weil ich gar nicht weiß, wie und wo ich ansetzen kann.
Meine Maxime ist eigentlich: Wenn ich dich nicht durch gutes Zureden, Argumente oder Alternativvorschläge erreichen kann, musst Du selbst die Konsequenzen deiner (Un)Taten tragen. Heißt jetzt aber nicht, dass ich sonst nichts mache, nur sind die Dinge für ihn nicht so sichtbar: Er war in Heilpädagogik, geht auf eine Förderschule mit kleinen Klassen und angepasster Pädagogik, ich habe ein Elterntraining mitgemacht, schaue, dass ich ihn nicht in Situationen bringe, von denen ich weiß, dass sie nach hinten losgehen usw. usf.
Der letzte Fall war heute Abend um halb 9: Er hat 3 h Smartphonezeit, endet spätestens um 9. Seine App hat nicht funktioniert und er hat auf unser (zugegeben schlechtes) Internet geschimpft. Eigentlich war offensichtlich, dass es nicht am Internet, sondern an seinem Smartphone liegt: Er lässt seit 1 1/2 Jahren nicht zu, dass mal gründlich aufgeräumt wird: Cache leeren, Speicherprobleme beheben... Lieber schlägt er sich täglich mit den Problemen herum, die ein volles Smartphone so mit sich bringt, statt seine kostbare Zeit ins "Aufräumen" zu stecken. Geendet hat der Abend um halb 10 mit zerstörten Schleich-Tieren (die muss man erst mal kleinkriegen!), Riss im Smartphonedisplay, abgeschlossenen Türen, weil er mal wieder aus dem Fenster springen wollte, eine zerlegt Holzmesslatte, mit der er auf seinen Papa losgegangen ist. Wir (mein Mann und ich) haben beide soweit ruhig reagiert, Angebote ständig und knapp formuliert wiederholt, Grenzen aufgezeigt ("So möchte ich nicht beschimpft werden!") und sind nicht von unserem Standpunkt abgewichen. Schuld waren wir trotzdem an allem: an den Dingen, die er kaputt gemacht hat, an seiner Androhung, aus dem Fenster zu springen - einfach an allem!
Leider funktioniert so seine Welt: Er hat kürzlich in einem Drogerieladen geklaut - die sind schuld, weil sie ja alles so schön hinlegen; die geklauten Kaugummis hat er an ein weißes Auto geklebt - der Autobesitzer ist schuld, sein Auto passt eben farblich zum Kaugummi; er hat eine Lehrerin mit Steinen beworfen - die ist schuld, musste ihn ja auch ansprechen, ob es ihm gut geht... So könnte ich ewig weitermachen. Wenn es keinen anscheinend Schuldigen gibt (außer ihn), wird die Geschichte einfach umgeschrieben bis sie passt (zur Not auch zehnmal). Mit diesen Aussagen und Geschichten deutet er sich auch jedes Mal zum Opfer um: Ich bin nicht der Urheber, ich bin nur ein armes Opfer und musste so handeln!
Er hat schon so viel kaputt gemacht (auch im übertragenen Sinne), dass er keinen Weg aus seiner Opferrolle findet, bzw. sich zeigen lässt: Er hat schon sein ganzes Kinderzimmer zerlegt (nur sein Schreibtisch hat überlebt), er klaut mir die Speisekammer leer (wir wohnen auf dem Land und haben keinen Laden ums Eck), er hat sich so oft das Bein gebrochen / eine Blinddarmentzündung / eine Grippe, dass ich gar nicht mehr erkennen kann, ob es vielleicht doch Ernst ist, sein kleiner Bruder macht alles für ihn - aus Angst...
Ich sehe ihn schon auf der Straße liegen, falls ihn mein Mann bei der Androhung aus dem Fenster zu springen nicht mehr halten kann (er hat ihn schonmal nur noch an einer Hand haltend hereingezogen) oder mit 14 im Jugendknast. Ich habe keine Idee mehr! Das geht jetzt schon seit 4 Jahren so und ich bin gerade echt froh, dass er unter der Woche in einer Wohngruppe lebt...
Habt Ihr irgendwelche Ansätze oder Ideen, wie man ihn erreichen kann?
Ich hoffe, der Text ist nicht zu konfus.
Schöne Grüße
Ännchen
Liebes Annchen,
herzlich willkommen im Forum. Nein, dein Text ist nicht konfus. Aber er lässt Fragen offen.
Ich lese aus deinem Text, dass du und Dein Mann einen guten nämlich ruhigen und konsequenten Umgang mit eurem Sohn habt. Aber was du von ihm erzählst, ist erschreckend, darum ja wohl auch die Wohngruppe.
Hat er denn eine Diagnose, ist er in einer Behandlung, bekommt er eine Therapie? Da du dich in unserem ADHS Forum angemeldet hast, gibt es sicher Hinweise darauf, ob sein Verhalten nur damit oder evtl. noch von weiteren Faktoren abhängt.
Was passiert in der Wohngruppe außer pädagogischer Betreuung? Seit wann wohnt er dort?
Wenn das ganze Familienleben dardurch so betroffen ist, du schreibst sein Bruder lässt sich aus Angst quasi von ihm zu allem verleiten, das ist belastend.
Soviel für heute (nacht)
Grüße FaVe
Hallo Ihr Zwei,
Nachtrag als Vorwort ;-) Mein Text ist etwas lang geworden, habe vielleicht etwas zu weit ausgeholt…
Mein Sohn hat eine ADHS-Diagnose. Die hat er zuerst im SPZ bekommen, da mir das dort zu ungenau war, bin ich zu einem spezialisierten Kinderarzt. Der hat, im Gegensatz zum SPZ, die ausführliche Diagnostik angeschoben: EEG, Logopäde und HNO, ob nicht eine Wahrnehmungsstörung vorliegt, Intelligenztest und eine ausführliche Sozialanamnese. Wir haben noch ein halbes Jahr überlegt, ob Medikamente sinnvoll sind, und sind kurz nach Schulbeginn eingestiegen. Die Wirkung war aber nie groß spürbar, trotz Medikamentenwechsel und Dosisanpassung. Wir hatten eher unter den Nebenwirkungen zu leiden: abends die großen Ausraster (Rollback heißt es, glaube ich) und sehr kurze Schlafenszeiten; mehr als 5 h waren es selten. Mit den letzten Sommerferien haben wir Concerta abgesetzt und er bekommt nur Intuniv. Das ist ein Medikament, das Impulsivität und Aggressivität herunterschrauben soll und bei ihm tendenziell eher Wirkung zeigt als Methylphenidat.
Mit der Diagnose fing der ganze Förderwahnsinn an, da sich mit der sozialen Gruppe das Jugendamt (JA) miteingeschaltet hat. Die soziale Gruppe war räumlich an die Grundschule angeschlossen, was vorerst von allen als Vorteil gesehen wurde: 3x die Woche direkt nach der Schule in die Gruppe, die bis 17:00 ging. Nebenher noch die Ergo (Attentioner), die vom Kinderarzt verschrieben wurde. Die Ergo war klasse, leider hat der Kinderarzt nur zwei Rezepte ausgestellt, weil die Ergotherapeutin für weitere Einzelförderung war und nicht, wie der Arzt, für die Gruppentherapie.
Nach 1 ½ Jahren (Ende 2. Klasse) wollte ich die soziale Gruppe beenden oder zumindest kürzen, weil mein Sohn völlig überfordert und überdreht heimkam. Sein größtes Problem ist, Reize zu filtern – also ständige Überforderung in einer Gruppe mit 6 – 7 anderen unstrukturierten Kindern. Ganz abgesehen davon, dass die Kinderzahl bei 2 Sozialpädagogen von 6 auf 7 Kinder erhöht und gleichzeitig die zusätzliche Bürozeit gestrichen wurde. Zwei Jahre habe ich versucht, den Kerl aus der Gruppe zu holen und ihm ruhigere Nachmittage zu verschaffen, was aber immer am JA gescheitert ist: Ich habe Heilpädagogik organisiert, damit er einen Nachmittag länger daheim bleiben kann (Zustimmung vom JA, aber nur, wenn er einen weiteren Programmpunkt, in diese Fall Cajon-Stunden, dazu nimmt – beides natürlich auf eigene Rechnung), ich habe Betreuung in der Nachbarschaft organisiert (als Alternativprogramm zur Gruppe, entsprechend nie genutzt) und letztendlich noch einen Psychiater eingeschaltet, der ihn gründlich durchchecken und einen runden Tisch (Psychiater, Heilpädagogin, JA, soziale Gruppe. Kinderarzt) organisieren sollte, nachdem ich das mit meiner Mama-Autorität nicht hinbekommen habe. Hat alles nicht geklappt, stattdessen sollte ich zu den 50 Stunden (!) Schule, Gruppe, Heilpädagogik, Cajonunterricht und Hausaufgaben noch einen Psychologen organisieren – damit das Kind nicht so rumtickt *augenverdreh*
Mein Sohn hat sich quasi selbst befreit, indem er im Unterricht die Mitarbeit eingestellt hat, mehrfach von der Schule abgehauen ist und andere (auch die Lehrerin) mit Steinen beworfen hat. Er hatte Unterrichtsausschluss, eine Anzeige bei der Polizei und endlich hat auch die Schule der sonderpädagogischen Beratung zugestimmt, die sie vorher nicht als nötig erachtet hat. Mit der Sonderpädagogin an der Seite (ab Ende 4. Klasse) war endlich jemand da, der wirklich nach ihm und seinen Erfordernissen geschaut hat. Somit kam er mit beratender sonderpädagogischer Begleitung und verkürztem Stundenplan an die Realschule, die soziale Gruppe und die Heilpädagogik wurde beendet und nachdem ein Platz an Förderschule und in der Wohngruppe frei waren, konnte er dieses Jahr an Pfingsten (5. Klasse) an die Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung wechseln. Die Wohngruppe ist nötig, weil wir verkehrsbedingt mit dem Auto bis zu 1 ½ h bis zur Schule brauchen und er mit den Öffentlichen morgens um kurz vor 6 abfahren und erst um viertel vor 7 daheim wäre. Und da vorher schon die 3 km Busfahrt nicht machbar waren, sind 3 h Zug- und Busfahrt am Tag utopisch.
Die Schule läuft gut und macht ihm (das erste Mal!) Spaß, da er mit 9 Schülern und 1 ½ Lehrern an der Stelle abgeholt werden kann, wo er steht. Probleme, die sich die letzten 3 Jahre eingestellt haben (Schulphobie, Probleme auf dem Schulhof, Verweigerung der Hausaufgaben und Mitarbeit…), können jetzt langsam ausgebügelt werden. Aber was sich in den vielen Jahren angestaut hat, kann nicht innerhalb eines halben Jahres (davon noch 7 Wochen Ferien) beseitigt werden.
Die Wohngruppe dagegen ist schwierig. Aktuell sind es 6 Kinder zwischen 5 und 17 und ein Erwachsener in der Trainingswohnung, 6 Sozialpädagogen und Erzieher und 1 Bufdi. Abgesehen von meinem Sohn, sind es alles Kinder, die wegen Vernachlässigung und Misshandlung aus den Familien genommen wurden. Darin liegt, denke ich, das größte Problem. Ich möchte nicht schlecht über die Kinder reden, aber ich sehe, wie groß der Schaden ist, den sie aus ihren Familien mitgenommen haben: Die Kinder haben sich von klein an eigene Strategien zurechtgelegt, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen, wie sie ihren Willen durchsetzen, wie der Alltag aussehen muss. Da ist es alltäglich, dass ein Kind dem anderen mit Prügel das Mittagessen abnimmt (oder das Radio, das Puzzle, was auch immer), dass Dinge von anderen zerstört werden, weil man es selbst nicht bekommt, dass man Verletzungen mit Deo (aua!) versorgt, weil die anderen ja immer etwas auf die Verletzung sprühen… Ich fand es sehr aufschlussreich, als das Lob eines Betreuers an mich kam, dass sich mein Sohn selbständig wäscht, Zähne putzt und sich im Sommer mit Sonnencreme eincremt…
Ich denke, dass auch bei der guten Personalausstattung gar nicht die Möglichkeit da ist, den Kerl aufzufangen oder zu sortieren und zu strukturieren.
Zusätzliche Unterstützung, z.B. Psychologe, wollten wir nächstes Jahr dazu nehmen. Jetzt hat er noch genug mit dem Ankommen an Schule und in der Wohngruppe zu tun.
Selbsthilfegruppe: Vorletzte Woche war ich das erste Mal in einer. Bisher war ich immer nur in der Autisten-Gruppe, da der große Bruder Asperger ist. Hilfreich war der Abend nicht, die Kinder sind altersmäßig mindestens 4 Jahre jünger, sind gerade in die Grundschule gekommen. Aber ich werde weiter hingehen, denn es sind ja nie alle Eltern da und somit vielleicht auf Eltern älterer Kinder in der Gruppe.
Puh, jetzt habe ich aber viel getippt. Zum Glück ist mein Mann gerade hier ;-)
Liebe Grüße
Ännchen
Hallo Ännchen,
ich lese Deine Beiträge voller Mitgefühl. Kenne ich vieles selbst.
Kann es sein, dass Dein Sohn neben ADHS auch ein Autist ist?
Zum Thema Smartphone:
Es kann sein, dass es ihm zuviel ist, alles zu löschen...das ganze Smartphone aufzuräumen. Vielleicht hilft es, die einzelnen Schritte auf Bildkarten zu verdeutlichen. Vor allem, wann jeder Schritt beendet ist.
Und bevor er spielen darf, kann er einen Schritt machen. Eine Sache auf dem Handy aufräumen. Nach jedem Schritt, legt er die Bildkarte weg.
Das hilft und unterstützt das Chaos in den Griff zu bekommen. So jedenfalls ist meine Erfahrung, auch mit mir selbst.
Oft wissen die Kinder nicht, wann etwas beendet ist. Und das überfordert sie.
LG B.Zöpel
Zitat von Ännchen im Beitrag #1
Ich hoffe, der Text ist nicht zu konfus.
Zitat von Ännchen im Beitrag #4
Mein Text ist etwas lang geworden, habe vielleicht etwas zu weit ausgeholt…
Hallo Ännchen, auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.
Dein Text ist nicht konfus. Dein Text ist etwas lang, das stimmt. Aber umfangreichere Probleme erfordern nun mal umfangreichere Texte. Trotzdem kann die Länge des Textes durchaus der Grund dafür sein, dass die Antworten recht spärlich kommen. Ich habe ja selbst einen langen Anlauf gebraucht ...
Zitat von Ännchen im Beitrag #1
Er hat 3 h Smartphonezeit, endet spätestens um 9. Seine App hat nicht funktioniert und er hat auf unser (zugegeben schlechtes) Internet geschimpft.
Drei Stunden Smartphonezeit ist ein Zeitraum, der begrenzt ist. Schon wenn drei Minuten rum sind, steht er unter Stress; er hat ja jetzt nur noch zwei Stunden und 57 Minuten Smartphonezeit. Man kann nicht erwarten, dass er in diesem begrenzten Zeitraum auch noch sein Spartphone "aufräumt".
Das Smartphone ist ein denkbar ungeeignetes Erziehungsmittel. Es geht mir hier nicht um den Zeitraum, sondern um die Begrenzung. Bitte versuche, das mit der Smartphonezeit anders zu regeln. Ich habe zwar gerade auch keine Idee, aber nimm es einfach mal als Anregung.
Zitat von Ännchen im Beitrag #1
Das geht jetzt schon seit 4 Jahren so
Das heißt, er war sieben, als es anfing. Steht es in zeitlichem Zusammenhang mit der Einschulung? Und wie war er vorher?
Zitat von Ännchen im Beitrag #4
Mein Sohn hat eine ADHS-Diagnose.
Das kann aber nicht alles sein. Mindestens eine Störung des Sozialverhaltens ist mit dabei. Aber auch das erklärt nicht alles, was du schilderst.
Zitat von Ännchen im Beitrag #4
und eine ausführliche Sozialanamnese.
Und was kam dabei heraus?
Zitat von Ännchen im Beitrag #4
Die Wirkung war aber nie groß spürbar, trotz Medikamentenwechsel und Dosisanpassung.
Zitat von Ännchen im Beitrag #4
Mit den letzten Sommerferien haben wir Concerta abgesetzt und er bekommt nur Intuniv.
Das wirft für mich diverse Fragen auf, aber die hätte ich gerne in einem neuen Thema.
Zitat von Ännchen im Beitrag #4
abends die großen Ausraster
Du meinst Rebounds? Schildere doch bitte mal, wie so ein Rebound genau aussieht.
Zitat von Ännchen im Beitrag #4
Mit der Diagnose fing der ganze Förderwahnsinn an, da sich mit der sozialen Gruppe das Jugendamt (JA) miteingeschaltet hat.
Soll das heißen, dass das JA deinen Sohn in diese tägliche Reizüberflutung und Überforderung gebracht hat? Falls ja: Hamse die noch alle?
Zitat von Ännchen im Beitrag #4
wollte ich die soziale Gruppe beenden oder zumindest kürzen, weil mein Sohn völlig überfordert und überdreht heimkam. Sein größtes Problem ist, Reize zu filtern
Jo, das ist ja auch das Grundproblem bei ADHS - die Reizfilterschwäche und die Exekutiven Funktionen.
Zitat von Ännchen im Beitrag #4
Zwei Jahre habe ich versucht, den Kerl aus der Gruppe zu holen und ihm ruhigere Nachmittage zu verschaffen, was aber immer am JA gescheitert ist:
Ich sag mal so: Die aktuelle Problematik hat das JA zu verantworten. Das Kind hat ja keinen freien Nachmittag!
Zitat von Ännchen im Beitrag #4
Hat alles nicht geklappt, stattdessen sollte ich zu den 50 Stunden (!) Schule, Gruppe, Heilpädagogik, Cajonunterricht und Hausaufgaben noch einen Psychologen organisieren – damit das Kind nicht so rumtickt *augenverdreh*
Ich weiß nicht, wie das jetzt mit der Wohngruppe zusammenpasst ... aber was würde passieren, wenn du ihn aus all diesem Stress herausnimmst? Ich würde das nicht aushalten, was deinem Sohn da zugemutet wird.
Zitat von Ännchen im Beitrag #4
Abgesehen von meinem Sohn, sind es alles Kinder, die wegen Vernachlässigung und Misshandlung aus den Familien genommen wurden. Darin liegt, denke ich, das größte Problem.
Jepp, genau da liegt das Problem - nämlich, dass das Problem deines Sohnes nicht zu den Problemen der anderen Kinder passt. Schule ohne Wohngruppe geht nicht? Andere Schule? Andere Wohngruppe?
Zitat von B.Zöpel im Beitrag #5
Kann es sein, dass Dein Sohn neben ADHS auch ein Autist ist?
Daran habe ich auch gedacht. Was meinst du, @AndreaA ?
Liebes Aennchen,
jetzt habe ich etwas Zeit und Ruhe. Als ich deine Texte gelesen habe, kam mir das in vielen Dingen sehr bekannt vor. Unser Zwergi ist 12 (fast 13) Jahre. Er versucht auch oft, andere für Dinge zur Verantwortung zu ziehen, die er selber verschuldet hat. Aich das mit dem Smartphone aufräumen und der Ärger über das Internet kommt mir bekannt vor. Wir haben nur das Ende vorgegeben. Um 20:30 Uhr ist bei uns Schluss.
Du beschreibst einen "Wutanfall". Das hört sich sehr nach einem Meltdown an. Wenn Zwergi einen Meltdown hat, dann wird die Tür geknallt und da fliegen auch Sachen in seinem Zimmer. Ich lasse ihn da ganz in Ruhe. Je mehr man ihn anspricht, umso mehr überfordert man ihn weiter. Noch mehr Reize (angesprochen werden). Auch Berührungen gehen da gar nicht. Klar müsst ihr das Fenster so zumachen, dass er nicht rausspringt. Wenn ich mit im Zimmer bin, bin ich ganz ruhig und gucke auch Zwergi nicht an. Er beruhigt sich dann irgendwann von selber und dann braucht er eine schwere Decke und Ruhe.
Du hast selber einen Autisten zu Hause. Siehst du Parallelen? Ich weiß, kennt man einen Autisten, kennt man genau einen Autisten. Mein Zwergi ist Autist mit ADHS.
Viele Grüße
Andrea
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