Vorstellung ;)
Zitat von SusanneG im Beitrag #9Zitat von Diver im Beitrag #6
... und dann probieren, ob es auch wieder ohne geht.
Stopp! MPH hat eine kurze Halbwertszeit. Da wirkt nix nach. Da heilt auch nix. Wenn du nichts anderes tust, was dir beim Umgang mit deiner ADHS hilft, wird es genauso sein wie vor der Medikation.
Dazu habe ich eine Frage:
Ich habe mal im Internet gelesen, dass bei den Kindern mit der Zeit neue Verbindungen im Kopf entstehen und Medikamente mit der Zeit nicht gebraucht werden, stimmt es so nicht?
Oder entstehen sie unabhängig von Medikamenten?
Zitat von SusanneG im Beitrag #9Zitat von Diver im Beitrag #6
Ich fürchte der Vergleich mit Bier und Schnaps hat schon einige vergrätzt. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll.
Alles gut! Bier und Schnaps, Kaffee und Zigaretten - alles Selbstmedikation.Zitat von Diver im Beitrag #6
Er hat Imipramin verschrieben. Das ist ein Antidepressivum. Er sagte, ich habe keine Depression, aber das hilft gegen ADHS.
"Es hilft gegen ADHS" ist eine krasse Formulierung, das dürfte er zu mir nicht sagen. Es hilft mir bei ADHS! Wenn es gegen ADHS hilft, dann hilft es auch gegen mich , denn mich und meine ADHS gibt es nur im Doppelpack. Sorry, der Korinthenkaxxer in mir wollte das jetzt unbedingt loswerden .
An die genaue Formulierung ...hilft gegen ADHS....oder ....hilft bei ADHS....kann ich mich so genau nicht mehr erinnern.😬
Die Behandlung von Erwachsenen mit MPH ist erst seit 2011 zugelassen. Zuvor waren Antidepressiva das Mittel der Wahl. Dass der Arzt dir Imipramin verschrieb, ist jetzt nicht grottenfalsch, es ist eben der Stand von vor mehr als zehn Jahren.Zitat von Diver im Beitrag #6
Er hat es leider auch den Kindern verschrieben.
Das wiederum halte ich für bedenklich.Zitat von Diver im Beitrag #6
... ob ich etwas gegen Aggressionen nehmen möchte.
Oha! Zwei ADHS-Kinder, selbst unbehandelte ADHS, der durchschnittliche Druck von außen ... ja wo kommen denn da wohl Aggressionen her ?
Ja, das kam mir auch sehr seltsam vor.Zitat von Diver im Beitrag #6
Der Arzt meinte, ich sei ja nicht berauscht von dem Ritalin.
Nicht solange du es schluckst . Sorry, ohne Sarkasmus geht das hier nicht.
Es macht mich eher "transusig" und eben sehr standfest und ausgeglichen/ zufrieden.Zitat von Diver im Beitrag #6
Für die Kinder ist es auch gut, wenn ich es nehme, da ich damit einfach viel gelassener bin.
Jepp. Und da die Kinder deine wichtigste Aufgabe sind, nimmst du es - genau so lange, wie es dir gut tut. Das habe ich auch erstmal vor.Zitat von Diver im Beitrag #6
... und dann probieren, ob es auch wieder ohne geht.
Stopp! MPH hat eine kurze Halbwertszeit. Da wirkt nix nach. Da heilt auch nix. Nee? Ich dachte, ich übe mich in Gelassenheit und zuhören und dann muss ich das übertragen in den Alltag ohne Medikamente. Geht gar nicht?
Wenn du nichts anderes tust, was dir beim Umgang mit deiner ADHS hilft, wird es genauso sein wie vor der Medikation. Wenn du es derzeit auf die Reihe kriegst, mache eine Psychotherapie. Oder mache ein Elterntraining, in welchem das Störungsbild / die Neurobiologie bei ADHS erklärt wird. Wenn du nichts dergleichen machst, ändert sich auch nichts.
Und wenn ich viel dazu lese?
Schätze, eine Psychotherapie finde ich mal eben so schnell in Coronazeiten nicht. Jmd. zum Reden und Pläne schmieden hätte ich aber schon sehr gerne. Familientherapie graut mir aber, da dann evtl. alle 4 querschießen, weil jeder was anderes will und mir das tatsächlich zuviel ist. Noch mehr Konflikte in der Familie? Nee, reicht schon.Zitat von Diver im Beitrag #6
Kommt mir so vor, als ob, je nach Tagesverfassung und gerade persönlicher Sicht/Einschätzung von mir, das Ergebnis ausfällt.
Wenn das so ist, dann stimmt etwas nicht mit den Tests oder mit deren Auswertung.Zitat von Diver im Beitrag #6
Ich glaube, ich hätte gerne einen Hirnscan, damit ich endlich weiß, ob ich es habe oder nicht.
Ja, das wäre manchmal hilfreich. In einer PET kann man ADHS sichtbar machen, das Verfahren ist aber zur Diagnostik eher nicht geeignet, es kommt nur bei der Forschung zum Einsatz.Zitat von Diver im Beitrag #6
Ich will schwarz oder weiß!
Die Welt ist nun mal nicht nur binär!
Du kannst die Menschheit in drei Gruppen einteilen: Menschen ohne ADHS / Menschen mit diagnostizierter ADHS / Menschen mit ADHS ohne Diagnose ... wobei ich die letzte Gruppe mal ganz vorsichtig auf mindestens 15 % schätze.
Danke dir für die Ideen.
Zitat von mi-le im Beitrag #12
Oder entstehen sie unabhängig von Medikamenten?
Jepp. Besonders bei Kindern entstehen ständig neue Verbindungen im Gehirn. Wenn nun durch eine Psychotherapie oder Verhaltenstherapie Verbindungen entstehen, die das Kind weiterbringen, kann es sein, dass es irgendwann mal keine Medikamente mehr braucht.
Das Ziel von Psycho- oder Verhaltenstherapie darf aber nicht sein, dass man dann die Medis weglassen kann. Das Ziel muss sein, dass durch die Therapie Verhaltensweisen "gelernt" werden, die ein Leben mit ADHS nicht mehr so schwierig machen und dadurch den Leidensdruck senken.
Auch bei Erwachsenen entstehen ständig neue Verbindungen im Gehirn. Die Problematik ist hier aber komplexer. Vor allem muss man die alten Verhaltensmuster hinter sich lassen können, auch hier hilft eine Psycho- oder Verhaltenstherapie. Wichtig ist auch eine "artgerechte Haltung". Das heißt, beruflich und familiär sollte man sich in den Nischen befinden, in denen man sich rundum wohlfühlt.
Auch bei den Kindern hilft artgerechte Haltung (lernt man in einem guten ADHS-spezifischen Elterntraining) - die wird aber oft durch die Schule zunichte gemacht.
Zitat von Diver im Beitrag #13
An die genaue Formulierung ...hilft gegen ADHS....oder ....hilft bei ADHS....kann ich mich so genau nicht mehr erinnern.
Das glaub ich dir sofort. Ich möchte dich dafür sensibilisieren, ADHS nicht negativ zu konnotieren.
Zitat von Diver im Beitrag #13
Es macht mich eher "transusig" und eben sehr standfest und ausgeglichen/ zufrieden.
Standfest, ausgeglichen, zufrieden ... das ist ok. "Transusig" gefällt mir gar nicht. Falsch dosiert? Wieviel mg Ritalin adult nimmst du wann und wie oft?
Zitat von Diver im Beitrag #13
Nee? Ich dachte, ich übe mich in Gelassenheit und zuhören und dann muss ich das übertragen in den Alltag ohne Medikamente. Geht gar nicht?
Versuch macht kluch . Jedenfalls reicht es nicht. Nimm bitte den Fokus vom Absetzen der Medikamente, dieser Gedanke blockiert dich. Das ist erst ein Thema, wenn du durch eine Psychotherapie neues Verhalten erarbeitet hast und nicht mehr in alte Verhaltensmuster zurückfällst.
Zitat von Diver im Beitrag #13
Und wenn ich viel dazu lese?
Lies bitte das Richtige: Cordula Neuhaus, Heiner Lachenmeier, Peter Altherr ...
Zitat von Diver im Beitrag #13
Schätze, eine Psychotherapie finde ich mal eben so schnell in Coronazeiten nicht. Jmd. zum Reden und Pläne schmieden hätte ich aber schon sehr gerne. Familientherapie graut mir aber, da dann evtl. alle 4 querschießen, weil jeder was anderes will und mir das tatsächlich zuviel ist. Noch mehr Konflikte in der Familie? Nee, reicht schon.
Vergiss die Familientherapie, das bringt dir jetzt nichts. Corona ist übrigens nicht der Grund, weshalb man mehrere Ewigkeiten lang auf einen Therapieplatz wartet. Finde einen Psychotherapeuten oder Verhaltenstherapeuten und nimm jeden Termin an, den du bekommst - JEDEN! Und dann finde den nächsten, den übernächsten, noch einen und noch einen. Wenn du bei einem Therapeuten gelandet bist, der zu dir passt, dann sage die anderen Termine ab. Aber erst dann!
Zitat von Diver im Beitrag #14
Das mit dem zitieren hat nicht geklappt...
Kann man so sagen, ja . Wenn eine vom Team die Zeit dafür hat, werden wir es korrigieren.
Ich nehme morgens 20 mg Ritalin Adult nach dem Frühstück um 6 Uhr und mittags 10 mg Ritalin Adult um ca. 12:15 Uhr nach dem Essen.
Ohne Medikamente hatte ich oft Lust auf Sport/Bewegung/Aktion am Nachmittag und war abends früh müde und wollte meine Ruhe haben. Jetzt mit Medikamente bin ich nachmittags eher häuslich, zufrieden, transusig, mag nicht so gerne unterwegs sein und bin abends etwas länger wach. Die 10 mg am Mittag habe ich erst seit kurzem. Ohne war ich nachmittags oft zu nah am Wasser gebaut schneller genervt, wollte aber ab ca. 17 Uhr wieder gerne Bewegung und bin raus.
Die Mittagsmedis waren zunächst nur als Bedarfsmedis, aber Bedarf hatte ich eigentlich doch jeden Tag, d.h. Termine, die anstanden oder Dinge, die zu erledigen waren, wo ich nicht nur entspannte Zeit hatte. Außerdem habe ich mittags so 11:30 Uhr /12 Uhr bei der Arbeit ein Tief mit Hunger, Müdigkeit und Genervt sein, das nach dem Essen und den Mittagstablette schnell wieder weg ist.
Tut mir leid mit dem falschem Zitieren!
Manchmal überlege ich, dass ich, wenn ich ADHS habe, dann vll. so wäre, als wenn ich keine ADHS hätte.
Überhaupt denke ich, wenn ich ADHS habe und mit dem Ritalin Adult mich eher so fühle und wahr nehme, wie jmd. ohne ADHS, DANN verstehe ich auch, warum so viele Leute auf mich so langweilig und ohne Feuer, Wumms oder Temperament wirken.
Hab' auch manchmal gedacht, ob der Eine oder Andere vll. auch nicht so die hellste Kerze auf der Torte ist. 😱🙈😅Nicht schlau von mir.😭
War mir schon immer ein Rätsel, warum einige Leute so überlegt, scheinbar gechillt auf Situationen reagieren können und sich entweder dermaßen zurück halten können
(sogar in Mimik und Gestik, was ich gar nicht kann, man sieht mir immer alles an- kein Vorteil) oder sich einfach wirklich nicht emotional verwickeln lassen (funktioniert bei mir auch nicht). Ist mir ein Rätsel, bekomme ich nicht hin.
Wenn man das aber schafft, kann man natürlich unglaublich viel sinnvoller, überlegter, planmäßiger und zielorientierter mit Sozialkontakten und Herausforderungen umgehen.
Und ich gehe mit dem Medikamenten genau in so eine Richtung. Gut, weniger genervt zu sein und weniger an zu ecken, soviel freundlicher sein zu können, aber auch zum Einschlafen langweilig.
Da es zwischen Medikamentenwirkung und ohne Medikamentenwirkung dermaßen große Unterschiede macht, komme ich damit noch nicht so klar. Vll. kommt das, ja, noch.
Jetzt ärgere ich mich über alles, dass es so ist, wie es ist. Gleich nehme ich das Ritalin Adult und dann weiß ich jetzt schon, dass ich mich nicht mehr ärgere, sondern zufrieden bin und es o.k. finde.
Das finde ich schwierig. Es hat was von Gehirnwäsche - bloß nicht dran stoßen, mir fällt kein besserer Begriff ein.
Wie geht es euch mit Medikamenten, falls ihr welche nehmt? Oder, wie ging es euch damit am Anfang der Medikamenteneinnahme?
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