Vorstellung ;)

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03.12.2021 16:42
avatar  Diver
#1
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Hallo alle miteinander,
-----Achtung lang-------
eine ehrliche Vorstellung:

ich bin Mutter von 2 Kindern mit ADHS und habe in der Zeit, in der die Kinder diagnostiziert wurden sehr viel Stress gehabt und mich ebenfalls auf ADHS testen lassen.

Dieser 1.Arzt stellte bei mir eine Diagnose, dass ich ADHS habe.

Medikamente habe ich 3 Monate genommen und mich damit sehr unwohl gefühlt. 🙄

Ich habe zum 2. Arzt gewechselt und wollte die Medikation absetzen. Dieser Arzt sagte, man könne das probieren, schlich das Medikament aus. Insgesamt sah er mich 3x für ca. 10 Min. und sagte dann, dass ich auf ihn gar nicht wirke, als habe ich ADHS. 😳

Da ich aber erzählte, dass ich mich schon oft aufrege und ärgere und es schwierig finde immer gelassen zu sein, hat er mir ein Medikament gegen Aggressionen angeboten. 🧐Das habe ich abgelehnt.

Ich wollte dann nochmal eine ordentliche Diagnostik machen lassen, um zu sehen, ob es beim 1. Arzt nur eine Stressreaktion war oder ob ich doch ADHS habe. Beim 3. Arzt angekommen wurde eine Stunde gesprochen, ein Bogen durch gegangen und das Ergebnis war, dass ich kein ADHS habe.

2 Jahre später geht es mir schlecht. Ich habe dauernd geheult und es wurde immer schlimmer. Mal einen Tag mies drauf sein, das kenne ich, aber 8 Tage dauernd heulen und noch nicht mal zur Arbeit können, das war neu. Ich bin als noch einmal zu Arzt Nr. drei...

Ich sagte, ich wäre mit dieser "ADHS-Geschichte" noch nicht wirklich durch und Fragebögen könne man mal so und mal so beantworten, außerdem erzählte ich, dass ich zu impulsiv sei und das zu Konflikten überall führe, weswegen ich unglücklich sei.

Er hat mich 10 Min. gesehen und mir Ritalin adult verschrieben. Das nehme ich jetzt seit Anfang Oktober.

Seitdem geht es mir stetig immer besser. 😃Auch wenn ich schon noch oft 😭.

Es macht mich ruhig, seeeehr gelassen, weniger impulsiv, ich ärgere mich viel weniger, bin ausgeglichener, ertrage Trubel nicht nur, sondern finde es neuerdings im Trubel sehr übersichtlich und auch Kindergeschrei nervt mich nicht mehr. Stress bei der Arbeit ist kein Stress mehr. Ich kann Leute besser ausreden lassen. 😊Morgens bin ich mit den Kindern viel geduldiger und ertrage einiges besser, was ich ohne Medikamente nicht gut konnte.

Und ich denke jeden Tag bei der Medikamenteneinnahme, dass ich es nicht nehmen sollte, weil es ungesund ist und es mir evtl. nicht zusteht, da ich mir trotz allem nicht sicher bin, ob ich ADHS habe oder nicht und wenn ich es habe, ob ich meine Tage und Wochen nicht ohne Medikamente schaffen sollte. Ich komme mir vor, als würde ich morgens ein Bier trinken und dann in den Tag starten. Und dann mittags noch einen Schnaps, damit ich die Nachmittage geduldig und frohgemut schaffe. Das gilt nur für mich. Bitte niemand auf sich beziehen. Ist nur mein Gefühl für mich in meiner Situation.

Bei meinen Kindern sehe ich die tolle Wirkung der Medikamente, die sie nehmen und freue mich für sie. Da ist es offensichtlich und klar: nicht gut - gaaaar nicht gut ohne Medikamente- . Sooooo toll während der Wirkdauer. 😁

Nur bei mir sieht keiner einen Unterschied zu vorher. Ich habe meine Lieblingskollegin und natürlich meinen Partner gefragt. Ich bin da nicht sicher und frage mich oft, was ich da mache.

Würde das Ritalin Adult bei jmd. ohne ADHS genau so eine Wirkung haben können, wie bei mir? Ist das jetzt die Bestätigung, dass ich ADHS habe, weil es mir mit dem Ritalin besser geht?
Wie fühlt sich das bei euch an, wenn/falls ihr ein Medikament wie Ritalin nehmt?
Ich weiß, nicht bei jedem gleich, sehr privat, etc.

Mir würde Austausch gut tun.

Vll. hat jmd. Lust zu schreiben?


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03.12.2021 18:45
#2
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Hallo Diver,

herzlich willkommen hier im Forum!

Um es kurz zu machen: Medikamente ohne seriöse Diagnostik, ohne Störungsbildkenntnis und ohne Therapie sind keine besonders gute Idee. Mich würde interessieren, was für ein Arzt dir die Medikamente verschreibt (Fachrichtung, also: Allgemeinarzt, Psychiater, Zahnarzt...)?

Selbstverständlich sind deine Medikamente nicht vergleichbar mit Alkohol, wobei umgekehrt viele Alkoholiker:innen gar nicht abhängig geworden wären, wenn man ihre psychische Not (das meine ich allgemein, nicht auf ADHS bezogen) gesehen und behandelt hätte.

Ich würde dir dringend raten, über eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe jemanden mit Fachkompetenz in Sachen ADHS zu suchen, dort eine seriöse und ausführliche Diagnostik machen zu lassen und zu besprechen, wie es mit dir weitergehen soll.

LG
Mandelkern


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03.12.2021 19:03
avatar  Diver
#3
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Hallo,

danke für die schnelle Antwort.

Der 1. Arzt war ein Kinder- und Jugendpsychiater meiner Kinder
( Diagnostiziert auch Erwachsene), der 2. Arzt war ein Facharzt für Psychiatrie (Den fand ich auch erschreckend.) und der 3. Arzt war ein Dr.Med.Psychiater ( Hatte sich vor 2 Jahren eine Stunde Zeit für Diagnostik genommen. Da ging es mir gut und er kam zum Urteil, dass ich dann wohl nach dem Fragebogen kein ADHS habe. Ich solle mich aber melden, wenn ich dann später doch was habe oder es mir nicht gut geht. Dieser Arzt würde mir von jmd. aus der ADHS- Selbsthilfegruppe, wo ich wegen der Kinder zu einem Infoabend war, empfohlen.)
Jetzt weiß ich auch nicht weiter...


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04.12.2021 00:06
#4
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Herzlich willkommen bei uns im Forum Diver .

Zitat von Diver im Beitrag #1
Dieser Arzt sagte, man könne das probieren, schlich das Medikament aus.

Welches Medikament?

Zitat von Diver im Beitrag #1
hat er mir ein Medikament gegen Aggressionen angeboten.

Welches?

Zitat von Diver im Beitrag #1
das Ergebnis war, dass ich kein ADHS habe.

Was ist es dann? Woher kommen deine Probleme?

Zitat von Diver im Beitrag #1
... und Fragebögen könne man mal so und mal so beantworten, ...

Gerade hast du dich selbst diagnostiziert . Du wirst hier öfter mal lesen, dass man Fragebögen grundsätzlich zweimal ausfüllen sollte; einmal heute und einmal morgen. Je unterschiedlicher desto ADHS .

Zitat von Diver im Beitrag #1
... dass ich es nicht nehmen sollte, weil es ungesund ist ...

Ungesund? Fett ist ungesund, Zucker auch, Koffein, Energy Drinks, Süßstoffe, Zusatzstoffe ... Ach ja, die meisten Medikamente sind ungesund. MPH ist da keine Ausnahme. Doch es ist nicht "ungesünder" als andere Medis.

Zitat von Diver im Beitrag #1
... und es mir evtl. nicht zusteht, da ich mir trotz allem nicht sicher bin, ob ich ADHS habe oder nicht ...

Nicht zusteht? Wenn es dir mit den Medis besser geht als ohne, dann steht es dir auch zu, sie zu nehmen.

Zitat von Diver im Beitrag #1
... und wenn ich es habe, ob ich meine Tage und Wochen nicht ohne Medikamente schaffen sollte.

Sagt wer? Es soll Leute geben, die tragen eine Brille, weil sie ohne Brille nicht so gut sehen .

Zitat von Diver im Beitrag #1
Nur bei mir sieht keiner einen Unterschied zu vorher. Ich habe meine Lieblingskollegin und natürlich meinen Partner gefragt. Ich bin da nicht sicher und frage mich oft, was ich da mache.

Wenn du jemanden fragst, ob er/sie merkt, dass du jetzt Medis nimmst, wirst du immer die Antwort bekommen, die deinem Gegenüber gefällt. Objektiv ist das selten. Es ist auch wurscht, wie das dein Gegenüber sieht. Relevant ist nur, wie du dich fühlst.

Zitat von Diver im Beitrag #1
Würde das Ritalin Adult bei jmd. ohne ADHS genau so eine Wirkung haben können, wie bei mir?

MPH (Methylphenidat, Wirkstoff in Ritain adult) stellt im synaptischen Spalt mehr Dopamin zur Verfügung. Das macht wach. Be jedem. Wer diesen Wachmacher braucht, um die exekutiven Funktionen und die Servo-Verhaltenskontrolle zu mobilisieren, profitiert. In der Regel sind das die Menschen mit ADHS. Die anderen werden bloß wach und bekommen Schlafstörungen.

Zitat von Diver im Beitrag #1
Ist das jetzt die Bestätigung, dass ich ADHS habe, weil es mir mit dem Ritalin besser geht?

Auf gar keinen Fall! Das ist nur die Bestätigung, dass es dir mit dem Ritalin besser geht.

Zitat von Diver im Beitrag #1
Wie fühlt sich das bei euch an, wenn/falls ihr ein Medikament wie Ritalin nehmt?

Es fühlt sich bei jedem Menschen anders an. Ich konnte auf einmal die Buchhaltung machen. Vor allem bin ich weniger schusselig und nicht ganz so vorlaut.

Lesen gefährdet die Dummheit


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04.12.2021 05:16 (zuletzt bearbeitet: 04.12.2021 05:17)
#5
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Hallo ☺️


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04.12.2021 07:44
avatar  Diver
#6
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Danke, dass du dir Zeit nimmst mir zu schreiben. 😊
Ich fürchte der Vergleich mit Bier und Schnaps hat schon einige vergrätzt. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. 😬

Der 1. Arzt hat umfassende Diagnostik mit IQ-Test, Konzentrationstest, Fragebögen und langem Gespräch durchgeführt. Er diagnostizierte ADHS bei mir.

Da ich aber so gestresst war, finde ich das nicht aussagekräftig.

Er hat Imipramin verschrieben. Das ist ein Antidepressivum. Er sagte, ich habe keine Depression, aber das hilft gegen ADHS.

Er hat es leider auch den Kindern verschrieben. 🤔☹️Für die ADHS-Behandlung, sie waren beide nicht depressiv, wie er sagte.
Unsere schwere Zeit hat das um ein ganzes Jahr verlängert.

Erst nach einem Wechsel zu einem anderen Arzt für die Kinder, der einen Schwerpunkt auf ADHS hat und von der Ergo empfohlen wurde ( die auf meinen Wunsch einen Konzentrationstest mit den Kindern machte und feststellte, dass sich beide sehr schlecht konzentrieren konnten und schlecht medikamentös eingestellt waren ), haben die beiden Equasym bekommen und damit ging es steil bergauf☺️, obwohl immer noch vieles schwierig ist.

Der 2. Arzt hat mich gefragt, ob ich etwas gegen Aggressionen nehmen möchte. Einen Namen hat er nicht genannt, weil ich gleich abgelehnt hatte. War froh, dass ich das Imipramin gerade los war.

Wenn ich kein ADHS habe, bin ich vermutlich wohl zu blöd mein Temperament im Zaun zu halten und
ein A...., weil ich immer mal wieder verbal - natürlich nichts Anderes - so austeile, dass das Tischtuch dann zerrissen ist. Nachdem ich mich vorher über lange Zeiträume sehr, sehr, sehr bemüht habe, eine gute Freundin, Arbeitskollegin, etc. zu sein. Wie mein Partner so schön sagt, ich kümmere mich unentwegt darum gute soziale Kontakte zu haben. Und dann passt mir was nicht und ich werde sauer 🙈😳🙄, schimpfe
und dann gehen andere natürlich auf Abstand. Verständlich. Kurz: Ich bin nicht immer nett. 🤔

Nur einmal hatte ich Kollegen, die mich so nehmen könnten und kein Stress mit mir hatten. 🥳☀️Standfeste Männer, älter als ich und die schätzten meine Hilfsbereitschaft, mein Engagement, meinen Fleiß und meine Zuverlässigkeit und Ausdauer. Wo kriege ich wieder solche Kollegen her?

Mit dem Ritalin Adult geht es mir um so viel besser, dass ich mich bei Wirkung oft pudelwohl fühle, besser als Urlaub, auch bei der Arbeit. Es macht so einen großen Unterschied, dass ich das sooo komisch finde, ob das o.k. ist, weiß ich einfach nicht.
Der Arzt meinte, ich sei ja nicht berauscht von dem Ritalin. Ich finde, es macht so eine angenehme Wirkung, dass es mir komisch vorkommt.

Ohne Medikament bin ich im Moment einfach zu dünnhäutig. Für die Kinder ist es auch gut, wenn ich es nehme, da ich damit einfach viel gelassener bin. Und das Geheule wird weniger! 😀

Ich werde es wohl erstmal eine Weile nehmen und dann probieren, ob es auch wieder ohne geht.

Ob ich nochmal eine Diagnostik machen soll, ist mir ein Rätsel. Kommt mir so vor, als ob, je nach Tagesverfassung und gerade persönlicher Sicht/Einschätzung von mir, das Ergebnis ausfällt. Ich glaube, ich hätte gerne einen Hirnscan, damit ich endlich weiß, ob ich es habe oder nicht. Ich will schwarz oder weiß!
Ja, ich weiß....ist nicht alles schwarz oder weiß, es ist wie es ist...
Mal sehen, wie es weiter geht.

Danke fürs Lesen😀


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04.12.2021 12:03
avatar  JaNi
#7
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Hallo Diver,

willkommen hier auch von mir.

Du hast mich mit deinem Alkoholvergleich nicht vergrätzt. Wenngleich ich ihn unpassend finde, da ich für mich froh bin, Ritalin adult zu haben, statt möglicherweise Alkohol zur Selbstmedikation zu (miss)brauchen.

In den Veränderungen, die du mit der Einnahme von Ritalin adult beschreibst, finde ich mich zu 95% wieder. Beinahe genauso ist es bei mir auch und ich frage mich zum Glück nicht, ob mir das Medikament „zusteht“. Wie Susanne schreibt, wenn es dir hilft und von einem Arzt verordnet wird, steht es dir auch zu!

Meine ADHS Diagnostik war nun auch nicht 100% Leitlinien gerecht, aber bei einem FA für Psychiatrie und hat letztlich schon meine eigene Einschätzung, ADHS zu haben, bestätigt.

Ich kann und möchte mir aktuell gar nicht vorstellen, ohne MPH klarkommen zu müssen, wie vor der Diagnose 2016.

Wenn es dir so hilft, wie du es erlebst, sei froh über diese „Krücke“, die du zur Hilfe hast. Wie auch Susanne schon schreibt, würdest du ja auch nicht auf eine Brille verzichten, weil es mit großen Anstrengungen auch so leidlich ohne geht.

Alles Gute.
LG JaNi

Umwege erhöhen die Ortskenntnis.

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04.12.2021 12:15 (zuletzt bearbeitet: 04.12.2021 12:21)
avatar  JaNi
#8
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Zitat von Diver im Beitrag #6


Der 1. Arzt hat umfassende Diagnostik mit IQ-Test, Konzentrationstest, Fragebögen und langem Gespräch durchgeführt. Er diagnostizierte ADHS bei mir.



Das hört sich nach Leitlinien gerechter Testung an und kommt damit vermutlich auch zum zutreffenden Ergebnis.

Zitat von Diver im Beitrag #6

Da ich aber so gestresst war, finde ich das nicht aussagekräftig.


Allein kurzzeitiger Stress wird bei so ausführlicher Diagnostik kaum bei der Diagnose ADHS landen.
ADHS zu haben bedeutet übrigens oft dauerhaften Stress, wenn man kein passende Medikation erhält.

Zitat von Diver im Beitrag #6

…ich hätte gerne einen Hirnscan, …

Der kann leider keine ADHS erkennen oder ausschließen.
Eine ADHS Diagnostik erfolgt nach den Leitlinien so, wie es Arzt 1 bei dir gemacht hat.

Und ein Arzt, der dir sagt, du wirkst gar nicht so, als hättest du ADHS ist einfach nur dumm, bzw. kennt sich mit ADHS gar nicht aus, schnell weg da.

Umwege erhöhen die Ortskenntnis.

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04.12.2021 14:18
#9
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Zitat von Diver im Beitrag #6
Ich fürchte der Vergleich mit Bier und Schnaps hat schon einige vergrätzt. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll.

Alles gut! Bier und Schnaps, Kaffee und Zigaretten - alles Selbstmedikation.

Zitat von Diver im Beitrag #6
Er hat Imipramin verschrieben. Das ist ein Antidepressivum. Er sagte, ich habe keine Depression, aber das hilft gegen ADHS.

"Es hilft gegen ADHS" ist eine krasse Formulierung, das dürfte er zu mir nicht sagen. Es hilft mir bei ADHS! Wenn es gegen ADHS hilft, dann hilft es auch gegen mich , denn mich und meine ADHS gibt es nur im Doppelpack. Sorry, der Korinthenkaxxer in mir wollte das jetzt unbedingt loswerden .

Die Behandlung von Erwachsenen mit MPH ist erst seit 2011 zugelassen. Zuvor waren Antidepressiva das Mittel der Wahl. Dass der Arzt dir Imipramin verschrieb, ist jetzt nicht grottenfalsch, es ist eben der Stand von vor mehr als zehn Jahren.

Zitat von Diver im Beitrag #6
Er hat es leider auch den Kindern verschrieben.

Das wiederum halte ich für bedenklich.

Zitat von Diver im Beitrag #6
... ob ich etwas gegen Aggressionen nehmen möchte.

Oha! Zwei ADHS-Kinder, selbst unbehandelte ADHS, der durchschnittliche Druck von außen ... ja wo kommen denn da wohl Aggressionen her ?

Zitat von Diver im Beitrag #6
Der Arzt meinte, ich sei ja nicht berauscht von dem Ritalin.

Nicht solange du es schluckst . Sorry, ohne Sarkasmus geht das hier nicht.

Zitat von Diver im Beitrag #6
Für die Kinder ist es auch gut, wenn ich es nehme, da ich damit einfach viel gelassener bin.

Jepp. Und da die Kinder deine wichtigste Aufgabe sind, nimmst du es - genau so lange, wie es dir gut tut.

Zitat von Diver im Beitrag #6
... und dann probieren, ob es auch wieder ohne geht.

Stopp! MPH hat eine kurze Halbwertszeit. Da wirkt nix nach. Da heilt auch nix. Wenn du nichts anderes tust, was dir beim Umgang mit deiner ADHS hilft, wird es genauso sein wie vor der Medikation. Wenn du es derzeit auf die Reihe kriegst, mache eine Psychotherapie. Oder mache ein Elterntraining, in welchem das Störungsbild / die Neurobiologie bei ADHS erklärt wird. Wenn du nichts dergleichen machst, ändert sich auch nichts.

Zitat von Diver im Beitrag #6
Kommt mir so vor, als ob, je nach Tagesverfassung und gerade persönlicher Sicht/Einschätzung von mir, das Ergebnis ausfällt.

Wenn das so ist, dann stimmt etwas nicht mit den Tests oder mit deren Auswertung.

Zitat von Diver im Beitrag #6
Ich glaube, ich hätte gerne einen Hirnscan, damit ich endlich weiß, ob ich es habe oder nicht.

Ja, das wäre manchmal hilfreich. In einer PET kann man ADHS sichtbar machen, das Verfahren ist aber zur Diagnostik eher nicht geeignet, es kommt nur bei der Forschung zum Einsatz.

Zitat von Diver im Beitrag #6
Ich will schwarz oder weiß!

Die Welt ist nun mal nicht nur binär!

Du kannst die Menschheit in drei Gruppen einteilen: Menschen ohne ADHS / Menschen mit diagnostizierter ADHS / Menschen mit ADHS ohne Diagnose ... wobei ich die letzte Gruppe mal ganz vorsichtig auf mindestens 15 % schätze.

Lesen gefährdet die Dummheit


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04.12.2021 14:28
avatar  Diver
#10
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Danke für deine lange Antwort!
Ich werde da noch weiter drüber nachdenken. Vieles ist schlüssig.
Stress habe ich immer. Und seitdem ich meine Kinder habe ist es schon seeeehr anstrengend. Im Nachhinein hätte ich viiiiel mehr Zuhause bleiben sollen, aber ich habe auch alles machen wollen und wir haben echt viele schöne Erinnerungen an tolle Ausflüge, Sportgruppen, Treffen mit anderen Müttern und Kindern. Ich bin aber immer im Stress und oft in der Hetze gewesen.
Jetzt sind wir viel mehr Zuhause und das ist gut so.


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