Bin neu hier, ob ich da richtig bin?
#1
Servus,
66 Jahre jung, männlich, ohne Diagnose, auch fühle ich mich nicht "betroffen".
Ich sehe mich als selbstbewußt und erfolgreich -
Aaaber:
Ich habe 66 extreme Jahre hinter mir, schon immer mache ich fast alles anders als alle anderen.
Schule: Die ersten Tage immer alle Schulbücher gelesen, dann meist Noten zwischen Eins und Sechs, macht drei.
10 Arbeitsplätze und Berufe, immer erfolgreich, aber unruhig.
Große, enge Familie, viel Ehrenamt, Vollgasberuf, viele Vollgas-Hobby`s, Handwerklich mehr Können als Handwerker.
Im Strassenverkehr würde ich am Liebsten immer Rennen fahren, gut, dass ich mich beherrschen kann, aber von Null auf Hundert in drei Sekunden macht meine Technik möglich.
usw....
Das ist nicht normal, keine Ruhe, kein Abschalten, nie, noch nie.
Dazu hypersensibel, Nähte und Etiketten stören, grobe Stoffe gehen nicht, ich sehe alles, mir fällt alles auf, ich nehme alles war, kann Ziffernfolgen in Telefonbüchern suchen, Zeitung, die vor meiner Frau liegt, schneller als diese lesen, sofern ich überhaupt lesen muss.
Zuviele Eindrücke, wie Krimis etc. und Städte, viele Menschen, belasten mich.
Starkes RestlessLegsSyndrom, aber in Griff.
Immer schneller, stärker, besser, schlauer, ausdauernder als die andern, auch die Jüngeren.
Dazu noch ein Helfersyndrom, bin ja besser, leistungsfähiger...
Was bin ich???
Hält mein Körper das durch?
Danke!
#3
Kaum ist der Freitag um, kann ich auch "schon" antworten - sorry.
Wir diagnostizieren hier nicht, aaaber ...
So, wie du schreibst, hast du "von allem etwas". Ich sehe ADHS, ASS und HB, zumindest deutliche Hinweise in diese Richtung. Das kann so sein, muss es aber nicht. Denn die Schnittmengen aller drei Divergenzen sind ziemlich hoch. Du schreibst, du hast keine Diagnose. Willst du denn eine? Hast du schon mal "Anlauf genommen" und nach Diagnostikern Ausschau gehalten?
Schule war bei mir ähnlich - es sei denn, es ging um Physik oder Geschichte . Unter den Klassenarbeiten stand alles zwischen eins und fünf. Man sagt mir ein "elefantöses Gedächtnis" nach, weil ich immer noch genaue Erinnerungen an einzelne Szenen aus der Schulzeit habe. Andererseits stand ich beim Klassentreffen vor einer Frau, die ich nicht kannte - nicht das Gesicht, nicht den Namen. Die anderen kannten sie. Na ja, dann war sie wohl doch bei uns in der Klasse.
Beruf habe ich nur einen erlernt. Insgesamt hatte ich in drei Berufen sieben Arbeitsplätze - in 47 Berufsjahren. Familie - hmmm - die dritte Generation ist jetzt dran. Vierzig Jahre lang bin ich begeistert Auto gefahren, am liebsten nachts und tausend Kilometer am Stück. Ein Gefäßverschluss am Auge hat diese Begeisterung nun doch sehr eingedämmt.
Das mit dem Abschalten ist so eine Sache. Der Bienenschwarm im Kopf gibt ja keine Ruhe. Allerdings kann ich sofort einschlafen und würde auch durchschlafen, wenn das die Blase zulassen würde. Abschalten - das ist nicht nur eine Frage des Könnens, sondern auch des Dürfens. Wenn ich darf, klappt es meistens gut und manchmal gar nicht.
Zitat
Starkes RestlessLegsSyndrom, ...
Wie hat das bei dir angefangen? Ich vermute, das ist bei mir gerade auch im Kommen. Darüber weiß ich aber noch viel zu wenig.
Zitat
Was bin ich???
Ich gehe davon aus, du bist ein ganz normaler Mensch; etwas rastlos, mit ein paar special effects. Die gehören zu dir - ob sie nun einen Namen haben oder einfach nur da sind.
Zitat
Hält mein Körper das durch?
Keine Ahnung, frag ihn . Schau dir Peter Kraus und Tom Jones an, die sind beide über achtzig - Keith Richards ist gerade achtzig geworden - und sie haben nach wie vor "Hummeln im Hintern". Gehe regelmäßig zum Arzt zum Check up. Solange der zufrieden ist, hält dein Körper "das" aus. Doch achte darauf, dass auch deine Psyche mit diesem "höher, schneller, weiter" klarkommt.
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben (und auch der Unruhestand) an. Kann es denn sein, dass dein Leben gerade eine Wendung nimmt, die dich alles hinterfragen lässt?
Du fragst, ob du bei uns richtig bist. Nun, das kommt darauf an, was du von uns erwartest. Wir beantworten gerne deine Fragen zur ADHS, auch bei Autismus und Hochbegabung reden wir ein bisschen mit.
Wenn du nur von dir erzählen willst und/oder Unterhaltung suchst - nun, das können wir dir nicht bieten. Schon aus dem einfachen Grund nicht, weil die meisten Foris sich, wenn ihre Fragen beantwortet sind und sie ihre Probleme handhaben können, einfach nicht mehr melden. Manche melden sich nach Jahren wieder, worüber wir uns sehr freuen.
Von den drei alten großen ADHS-Foren ist keines mehr da. Inzwischen wird in der einen oder anderen ADHS-Gruppe bei Facebook zu uns verlinkt. Wie hast du denn zu uns gefunden?
Ob du bei uns richtig bist, kannst nur du selbst beantworten.
#5
Danke für`s Antworten.
"... du hast keine Diagnose. Willst du denn eine? .."
Ich denke Ja, einfach um ein bißchen Klarheit zu haben.
"...Schule .......immer noch genaue Erinnerungen an einzelne Szenen aus der Schulzeit ...."
Ja, hab ich einige.
"...in drei Berufen sieben Arbeitsplätze ..."
Interessant.
"...begeistert Auto gefahren..."
Ich nicht mehr, weil Hüfte, Rücken und RLS-Schlafattacken.
Motorrad fahre ich extrem, auch mal 3Td km in einem langen Wochenende.
Da hör ich auch den Tinnitus nicht mehr.
"... sofort einschlafen ...."
Geht auch gut, aber fast immer zwischen 2 und Vier ist Schluß, 5 Uhr ist schon super.
Manchmal leg ich mich von 5 auf 7 nochmal hin.
Bin aber Tags fit, Doc sagt, dann passt`s.
"...Abschalten ..."
Schwierig bis unmöglich.
"..RestlessLegsSyndrom, ... Wie hat das bei dir angefangen?"
Im Nachhinein mit Schlafattacken, extremer Alkoholunverträglichkeit,
lang nicht erkannt, ein kleines Glas Radlerhalbe war zuviel.
Dann zuckende Beinbewegungen nachts.
Später Kribbeln abends, wie im Ameisenhaufen, bis zum Verrücktwerden.
Ohne Tablette drehe ich durch. Hab aber das Gefühl dass ich das gut beherrsche, Diabetes wär schlimmer.
"... special effects..."
Der ist gut!
Hält mein Körper das durch?
"....regelmäßig ..Check up..."
Bin angemeldet.
"..... Psyche mit diesem "höher, schneller, weiter" klarkommt..."
Ich schon, aber mein Umfeld, Freunde etc., das ist schwierig, ich mach alles besser, schneller, höher, weiter, weis alles besser. Das hört und sieht auf Dauer niemand gern.
Zumal durch Zufall (?) auch meine Familie, mein Wohnen, schneller, besser.....ist.
"..... dein Leben gerade eine Wendung nimmt, die dich alles hinterfragen lässt?..."
Ich denke Ja, Gattin würde gerne alles beim Alten lassen, eh bewundernswert, wie sie die letzten 44 Jahre mit mir zurechtgekommen ist, denn das geht schon immer so: Mit 23 Haus gebaut, großes, ohne Planer, aus eigener Kraft/Mitteln, ohne Baufirma, fast ohne Schwarzarbeiter, mit ganz wenig Firmen. Verrückt.
"Du fragst, ob du bei uns richtig bist.... was du von uns erwartest...."
Das weis ich selber nicht, aber alleine deine Kommentare tun mir gut, ich bin nicht alleine.
"....Hochbegabung..."
Ein großes Wort. Mein Vater war schon ähnlich extrem.
Sohnemann ist`s auch, wenn auch anders, kein Schulabschluss, Meisterprüfung + Betriebswirt.
Teils haben Enkel die Hypersensibilität geerbt, schon als kleines Kind weinte eines wegen störender Sockeninnenfläche - wer versteht das schon???
"Wenn du nur von dir erzählen willst ....."
Geht schon ein bißchen in die Richtung.
".....weil die meisten Foris sich, wenn ihre Fragen beantwortet sind und sie ihre Probleme handhaben können, einfach nicht mehr melden...."
Das kann ich nicht ausschliessen.
".... Wie hast du denn zu uns gefunden?."
Gegugelt.
"Ob du bei uns richtig bist..."
Ich denke ja - wo sonst???
Danke!
Zitat
Diagnose ... Ich denke Ja, einfach um ein bißchen Klarheit zu haben.
Das mit den Diagnostikern für Erwachsene ist schwierig. Du weißt halt nicht, an wen du gerätst. Wenn du es entschlossen angehen willst, finde bitte einen niedergelassenen Psychiater. Wo? Schau mal bei der regionalen ADHS-Selbsthilfegruppe rein, die kennen ihre Pappenheimer.
Suche in Ruhe, es eilt nicht. In unserem Alter empfehle ich eine Diagnostik nur, wenn eine Medikation oder eine Schwerbehinderung im Raum steht. Just for fun reicht nicht aus; das wirst du merken, wenn du beim achtungzwanzigsten potentiellen Diagnostiker anrufst und auch da eine Absage erhältst.
Wenn bei dir eine ADHS vorliegt, sind vermutlich auch "Beigaben" (siehe oben) vorhanden. Manche beeinflussen sich gegenseitig. Lerne so viel wie möglich darüber und schätze dich selbst ein. Fragebogen sind hier sehr hilfreich ... Wenn du einen ausfüllst, den gleichen Fragebogen am nächsten Tag nochmal ausfüllst und dann nach den Unterschieden schaust, wird es interessant .
Zitat
Schlafen ... Geht auch gut, aber fast immer zwischen 2 und Vier ist Schluß, 5 Uhr ist schon super.
Manchmal leg ich mich von 5 auf 7 nochmal hin.
Oh, da ist dein zirkadianer Rhythmus aber ziemlich der Zeit voraus. Meiner geht nach. Kannst du diesen Rhythmus "leben"?
Abschalten ...
In der Klinik wurde eine Stunde Biofeedback angeboten. Ein Mitpatient und ich gingen hin. Es ging um Anspannung und Entspannung. Frag mich bitte nicht nach Einzelheiten; ich schreibe hier nur, woran ich mich noch erinnere. Es wurden Szenen gezeigt, bei denen man sich ziemlich anspannte (ähnlich wie bei einem Krimi an einer spannenden Stelle). Dann wurde nichts mehr gezeigt, Gelegenheit zur Entspannung.
Über "die beiden von der ADHS-Station" war man sich dort schnell einig: Die können sich doch gar nicht entspannen, die sind doch immer unter Strom. Weit gefehlt. Bei N. und mir ging die Anspannungskurve ziemlich schnell ziemlich hoch. Kaum waren die Bilder weg, ging unsere Anspannung "von Hundert auf Null" - so schnell wie bei niemandem sonst. Seine und meine Kurve waren in etwa gleich. Ich sollte noch dazu sagen, dass N. den Ruf genoss, locker drei Wecker überhören zu können . Kann ich auch - nur wusste das dort niemand, ich hatte ein Einzelzimmer .
Ich will damit nicht sagen, mach Biofeedback und du kannst dich entspannen. Das ist Quatsch. Doch was ich am obigen Beispiel so interessant finde, ist das "von Hundert auf Null". In vielen Diskussionen über "Medienzeit bei Kindern" ist mir klar geworden, wie das zusammenhängt. Kurz und knapp: Lasst den Kindern ihre "Medien", damit sie sich entspannen können. Auf uns übertragen: Mach was Spannendes, (ich spiele die ganz harmlosen Spiele wie Free Cell, Spider Solitaire u.ä. oder lese ein Buch/die Vereinszeitschrift), damit der Bienenschwarm sich außerhalb deines Fokus sortieren und Ruhe geben kann. Dann beende das Spannende und genieße die Ruhe im Kopf.
Kann sein, dass das so bei dir funktioniert. Kann aber genauso gut sein, dass es eben nicht funktioniert. Versuch macht kluch.
Zitat
Im Nachhinein mit Schlafattacken, extremer Alkoholunverträglichkeit, ... Dann zuckende Beinbewegungen nachts. Später Kribbeln abends, wie im Ameisenhaufen, bis zum Verrücktwerden.
Wenn ich abends vor dem Fernseher die Beine hochlege oder auch im Bett vor dem Einschlafen habe ich so etwas wie Myoklonien. Das geht so lange bis ich hinstehe. Kribbeln ist ganz wenig. Alkohol vertrage ich schon seit Jahren nicht mehr (ehe ich betrunken werde, will der Alkohol wieder raus). Sollte ich da mal mit meinem Arzt darüber reden? Und mit welchem (Facharzt)?
Zitat
das ist schwierig, ich mach alles besser, schneller, höher, weiter, weis alles besser. Das hört und sieht auf Dauer niemand gern.
Mein sechster Vorname ist Klugscheixxer. Ist schwer, das bleiben zu lassen. Ich arbeite daran, leider schon verdammt lang.
Zitat
Ich denke Ja, Gattin würde gerne alles beim Alten lassen,
Mit "ob dein Leben gerade eine Wendung nimmt ..." meinte ich, ob der Ruhestand / Rentenbeginn gerade Thema ist. Soll ja bei Leuten mit 66 hin und wieder mal der Fall sein ...
Zitat
Teils haben Enkel die Hypersensibilität geerbt, schon als kleines Kind weinte eines wegen störender Sockeninnenfläche - wer versteht das schon???
Ich. Und Andrea ganz bestimmt auch. Hypersensibilität ist keine eigene Diagnose - es ist eine von den Beigaben bzw. special effects. Und was da weh tut, ist in aller Regel die Naht über den Zehen (weiß der Klugscheixxer).
Zitat
Gegugelt.
👍 Danke @ Miranus
Zitat
ich bin nicht alleine.
Das ist die wichtigste Erkenntnis bei der Selbsthilfe. Wir sind mehr als du denkst.
Herzlich Willkommen auch von mir Mit66Jahren,
Zitat von Mit66Jahren im Beitrag #5
Schule .......immer noch genaue Erinnerungen an einzelne Szenen aus der Schulzeit ...."
Ja, hab ich einige.
Ja, ich auch. Sogar ziemlich detailliert. Nicht immer schön.
Zitat von Mit66Jahren im Beitrag #5
Da hör ich auch den Tinnitus nicht mehr.
Da scheint sich bei mir etwas anzubahnen. Ich habe heute von einem guten Bekannten schon eine Ansage bekommen (von wegen weniger Stress etc). Da habe ich ihn ausgelacht (ist einer der Hauptamtlichen bei meinem Ehrenamt). Meinte er doch glatt, dass er mich sonst rauslassen würde. Nach einem "Wag dich...dann habe ich ja noch mehr Stress" (mein Ehrenamt fährt mich meistens runter von dem Stress im Büro) von mir und ein Versprechen das ich zum HNO gehe (muss ich sowieso), war das Thema dann durch .
Zitat von Mit66Jahren im Beitrag #5
Teils haben Enkel die Hypersensibilität geerbt, schon als kleines Kind weinte eines wegen störender Sockeninnenfläche - wer versteht das schon???
Zitat von SusanneG im Beitrag #6
Ich. Und Andrea ganz bestimmt auch. Hypersensibilität ist keine eigene Diagnose - es ist eine von den Beigaben bzw. special effects. Und was da weh tut, ist in aller Regel die Naht über den Zehen (weiß der Klugscheixxer).
JAAAA, IIICCHH verstehe das sehr gut. Mein jüngerer Sohn auch und ich kenne noch ganz viele, die das auch verstehen und auch ihre Probleme damit haben.
Ich finde übrigens, dass ich m Alter wieder sensibler werde.
Zitat von SusanneG im Beitrag #6
Abschalten ...
Das Thema hatten wir gestern noch. Nach der Messe hatten wir vom Stehcafé Team wieder was zu trinken und Kekse angeboten. Dort habe ich, wie fast immer, mit ganz vielen Menschen gesprochen, musste oft ganz schnell vom Thema umschalten und auch manchmal überlegen was ich sagen darf und was noch nicht spruchreif ist. Das mache ich total gerne, empfinde ich aber auch als anstrengend.
Als dann fast alle weg waren, habe ich mich etwas abseits hingesetzt und ein bisschen beobachtet. Dabei bin ich gedanklich voll weg gewesen. Mein Gedankenkarussell hatte sich etwas aufgelöst und ich habe wirklich für eine kurze Zeit einen "Gedankenleeren" Kopf gehabt. Bis eine Freundin mich mehrmals ansprach.
Ich wünsche dir jetzt einen schönen Abend.
Viele Grüße
Andrea
#8
Danke für`s viele Feedback.
Ich bin also doch kein Einzelfall, was ich bisher fast dachte,
kenne und weis ich doch nicht noch so einen Menschen....
Diagnostiker/Psychater:
Ich hab einen Hausarzt, der noch richtig mit mir spricht, auch mal von Privat und Hobby.
Der schiebt mich bei einem Neurologen/Psychiater rein, den sogar ich für eine Kapazität halte.
Ehrenamt hat mir immer gefallen. Aber es waren zu viele...
Hypersensibilität: Das ist eigentlich interessant, betrifft bei mir alle Sinne, ich rieche wenn Besuch da war,
schmecke im Salat die verschiedenen Blätter, sehe ein Gras, das anders grün ist, im Rasen usw...
Ok, das Hören läßt nach. Aber wenn ich mich im Bett umdrehe, spüre ich teils wie sich die Rückenbehaarung wieder aufrichtet. Sind schon sehr viele Eindrücke.
Ich lerne aber Eindrücke zu ignorieren.
NHO - interessant, 4x stationär, OP. Jetzt weis /glaub ich, dass es alleine am Alkohol lag, kleinste Mengen, ab Schnapspraline.
Mit anderen Reden - wird/ist schon schwierig, über das was ich besser weis/kann?
Smalltalk und Ratschen kann ich gar nicht.
Was sich hier, bei euch, da so alles wiederfindet, hätte ich nicht gedacht.
Gruß Arthur - schon der Name war zu der Zeit nicht normal ;-)
Hallo Mit66Jahren,
willkommen auch von mir hier.
Was du erlebst, ist „unter unsereins“ leider nicht ungewöhnlich.
Wenn das Kind dann endlich einen Namen bekommt, wird auf einmal vieles verständlicher. Für mich persönlich war es ein kleiner Trost, zu kapieren, es liegt nicht daran, dass ich nur nicht genug will oder mich nicht genug anstrenge…
Was die Unruhe/innere Getriebenheit angeht (wenn ich es bei dir richtig verstanden habe), hilft mir die ADHS Medikation, mal Ruhe in den Kopf zu bekommen. Am Anfang war das beinahe unheimlich… für mich unheimlich schön. Jetzt habe mich wohl an diesen Zustand gewöhnt und nehme das gar nicht mehr als so besonders wahr. Wenn die Wirkung dann aber zum Abend nachlässt, wird mir schon klar, wie es ohne Medikation ist.
Seit einigen Monaten habe ich die Meditation für mich entdeckt. Konnte mich darauf früher nicht wirklich einlassen, auch wenn ich nicht daran gezweifelt habe, dass meditieren bei anderen funktioniert.
Jetzt habe ich es doch geschafft und es gelingt mir, für die Zeit der Meditation (10-20 Minuten) eine absolute Ruhe und Gelassenheit in meinen Kopf zu bekommen. Mal mehr mal weniger gut, aber es ist erstaunlich, wie die gute Wirkung noch anhält. Länger als 20 Minuten kann ich meinen Kopf nicht ausschalten, aber es ist ein Anfang.
Will jetzt nicht sagen, lass dir nach der Diagnosestellung Medikamente verordnen oder lerne zu meditieren. Das ist nur meine positive Erfahrung.
Natürlich gibt es immer wieder ganze Tage oder Situationen, da hilft weder die Medikation, noch das regelmäßige Meditieren. Aber ich bilde mir ein, es werden weniger und ich kann öfter als früher meine Impulsivität in Schach halten.
Alles Gute
JaNi
Zitat von Mit66Jahren im Beitrag #8
Ich bin also doch kein Einzelfall, was ich bisher fast dachte, ...
Du bist ein Einzelfall, der sich in bester Gesellschaft mit etwa einem Viertel der Menschheit befindet. Menschen sind neurologisch unterschiedlich, wir sprechen hier von Neurodiversität. Nimmt man nun gedanklich diejenigen weg, die sich von der Mehrheit unterscheiden, sprechen wir beim Rest von Neurodivergenz. Das betrifft in erster Linie "ärztliche Diagnosen" wie ADHS, ASS, Legasthenie ..., aber auch sehr viele unterschiedliche "special effects" wie Linkshändigkeit, Hypersensibilität, Hochbegabung, Verschiebung im zirkadianen Rhythmus. Öhm ... bist du Linkshänder?
Zitat von Mit66Jahren im Beitrag #8
Was sich hier, bei euch, da so alles wiederfindet, hätte ich nicht gedacht.
Divergenz eben. Gelebte Vielfalt.
Zitat von Mit66Jahren im Beitrag #8
Ehrenamt hat mir immer gefallen. Aber es waren zu viele...
Zu viele Ehrenämter ... kenn ich, scheint syndromtypisch zu sein; ich fürchte, Andrea kennt das auch .
Zitat von Mit66Jahren im Beitrag #8
Mit anderen Reden - wird/ist schon schwierig, über das was ich besser weis/kann?
Vielleicht brauchen wir ja unsere Ehrenämter auch, um mit anderen ins Gespräch zu kommen; etwas, was "ohne Grund" verdammt schwierig ist. Ich erinnere mich an eine Veranstaltung, wo ich darum bat, mich mit Marion bekannt zu machen (die ich nur online kannte). Tja, und dann standen Marion und ich voreinander und bekamen keinen Ton heraus. Beide nicht. Schwierig eben. Wäre eine von uns bei dieser Veranstaltung ehrenamtlich involviert gewesen, hätte das besser geklappt mit dem Smalltalk.
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