Für Zottel oder: Unterwegs mit dem Mega-Master!!
21.12.2014 00:18Hört Ihr was?
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Nein? Ich auch nicht.
Die einzigen Geräusche, die mein wohliges Gefühl umspielen, sind der Wind ums Haus,das Geschnarche des Hundes und das Knistern des Ofens.
Sohni? Schläft! Göga? Liest, schläft aber gleich auch! Und auch ich sitze mit schlafmüden Backen und brennenden Augen hier, wollte Euch aber noch von unserem tollen Tag erzählen:
Wir haben einen Ausflug gemacht! Der Göga, der Sohn, der Hund und ich! Zusammen sind wir gegen Mittag in ein kleines, niedersächsisches Gebirge aufgebrochen, um dort mit einer kleinen Seilbahn einen kleinen Berg hinaufzufahren, um uns oben angekommen der Kraft der Natur zu stellen und sagenhafte sechs Kilometer hinunterzulaufen!!( Kleiner Scherz, wir machen das öfter! Aber wie Recht ich hier hatte von wegen Kraft der Natur, das wußte ich vorher nicht!!)
Schon die Autofahrt war irgendwie ruhiger als sonst, hatte Göga doch die tolle Idee, Sohni einen tragbaren CD-Player von der Schwiegermutter fit zu machen, mit der Begründung, über das normale Autoradio könne er schlecht hören, das sei kaputt! Das ist es tatsächlich, aber daß Sohni das Angebot so gut aufnehmen würde, hätte ich nicht gedacht. Göga und ich konnten uns mal total super unterhalten, während Sohni hinten in aller Seelen Ruhe eine Folge der PLAYMOS (Angriff der Mega-Master!) hörte und sich dabei fast ein ganzes Netzt Clementinen, ein Liter Wasser und eine Packung Weihnachtsschokokugeln reinkloppte!
Da hatte Mutti gut vorgesorgt, Ihr wisst ja: Ferien ohne Medis, da wird gefuttert was das Zeug hält!
Oben angekommen brach dann schon die erste glückliche Hysterie bei uns allen aus, denn es schneite!! Richtig dolle, richtig viel und dicht! Anstatt wie bei uns laue 10°C, empfing uns dort winterliche Atmosphäre. Wie schön!!
Dick eingemummelt (erste Gedanken blitzten auf, ob ich bei meiner Organisation womöglich den Punkt "Ersatzklamotten" sträflich vernachlässigt haben könnte?) ging es also zur Seilbahn.
Kurzes Intermezzo: Ich: Wo ist denn Sohnis Mütze?
Sohni und Göga: ???? Die hast du doch eingepackt!!
Ich: Habt ihr die nicht mit ins Auto genommen?
Beide: Nö!!
Also wir noch schnell in ein sündhaft teuren Outdoorbekleidungsladen und ein sündhaft teures Stirnband gekauft, mußte reichen, Mützen waren zu teuer! Und dann ab zur Bahn!
Kein Mensch da, nur wir vier und eine ganze Gondel für uns!
Schon alleine die Rauffahrt auf den Berg bot mit Schnee, Nebel, Windstärken vom Feinsten und ruckeliger Gondel für eine ADHS-Familie nebst dickem Labrador, der mit Ach und Krach in die Gondel "gefüttert" werden konnte
Reizüberflutungen, die mindestens für eine Woche reichen würden!
Aber oben angekommen erwartete uns dann richtiger Winter! Es schneite dicht und war so windig, wir konnten kaum gerade stehen! Und Sohni? Der war seelig! Sofort stampfte er los und begann noch vor dem eigentlichen
Abstieg, uns die Folge der Playmos 1:1 nachzuspielen. Und so flogen uns (am meisten dem armen Hund!!) auf etwa der Hälfte der Strecke Blengranaten um die Ohren, wir mussten uns vor Megarobotern in Acht nehmen und mit unseren "Snowbottern" die Welt retten. Leider hatte alles ein ziehmlich abruptes (schreibt man das so?) Ende, da aller Schnee eben auf Hälfte der Strecke plötzlich verschwunden war! Einfach weg! Da war die Laune plötzlich ziehmlich betrübt, bei uns allen. Vorbei die weiße Pracht!
Das war auch der Moment wo mir bewusst wurde, einen riesigen Fehler bei der Organisation in puncto "Ersatzklamotten" gemacht zu haben! Wir hatten nämlich keine mit! Nur die fehlende Mütze fand sich im Rucksack während einer Versorgungspause wieder!! Das Stirnband hätte ich mir also sparen können...
Mittlerweile schwappte mir das Wasser in den Schuhen, Sohnis Schneeanzug war bei den Megamasterbegegnungen arg in Mitleidenschaft gezogen worden und auch er hatte nasse Füße! Einzig mein Göga hatte schöne, trockene Füße in seinen Arbeitsstiefeln!! Also was tun?
Unser toller Ausflug durfte einfach nicht so ein Ende haben! Eigentlich war nämlich noch die Weiterfahrt nach Goslar geplant, wo wir uns auf dem Weihnachtsmarkt die Wampen vollschlagen wollten!
Am Auto angekommen kurzes Breefing!! Nach Goslar? Jaaaaaaaaa! In den Schuhen? Neeeeeeee! Rettung in Sicht?
Aber klar! Es fanden sich tatsächlich noch im Kofferraum ein paar alte Gummistiefel von mir! Und auch mein Göga hatte wirklich nachgedacht: Er hatte sich ein paar "Gute Schuhe" mit ins Auto gestellt, nachdem ich beim letzten Ausflug geschimpft hatte dass er mit seinen ollen, abgelatschten Arbeitsstiefeln nach Goslar geschlendert ist!
"Wie sieht das denn aus?" soll ich doch tatsächlich gesagt haben, könnt Ihr Euch das vorstellen?
Okay, Schuhproblem war ja geklärt, nach ein wenig "Schuhchen wechsel dich" hatten wir eine Lösung!
Da aber immer noch die Socken schmatzten, mussten wir noch ein zweites Mal in diesen Outdoorladen! Dort wurden dann für soviel Geld zwei Paar Socken gekauft, daß ich fast weinen musste! Mein Göga sagte ich hätte nicht richtig hingehört, bei dem Preis könne man die Socken bestimmt einfach ohne Schuhe tragen und Wasserfestheit wäre garantiert!
Egal, wir wollten halt nach Goslar, unbedingt! Und da zogen wir dann auch ein, in diese schöne Stadt:
Sohni mit meinen Gummistiefeln, drei Nummern zu groß!
Ich mit den "Guten Schuhen" meines Mannes, drei Nummern zu groß!
Göga mit seinen abgelatschten Schuhen, passend und extrem schick seit dem heutigen Tag!!
Eine von Euch nennt Goslar ihre Heimatstadt. Ich bin mir sicher, liebe X! Wärst Du heute zufällig in Goslar gewesen und hättest Du uns in unseren viel zu großen Schuhen um die Ecke schlurfen sehen, ich bin sicher, Dir wäre ein "Mensch, DAS kann nur smilla + Familie sein" rausgerutscht!
Aber was soll ich sagen? Zwischen all den durchgestylten Besuchern sind wir am Ende doch ziehmlich vollgegessen und fröhlich wieder zum Auto gegangen.
Dummerweise hat Göga mit seinen ollen Schuhen noch auf dem Seilbahnparkplatz einen Hundehaufen übersehen. Dieser notdürftig gereinigte Stiefel, gepaart mit den vier nassen Socken und Schuhen von Sohni und mir, dem pitschnassen Schneeanzug vom Megamasterangriff und einem dicken Labrador, der im Auto gewartet hat, brachte auf der Rückfahrt die Gebläse- und Heizungsanlage meines alten Autos dann noch an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit! Es war ungefähr so heiss wie ein Reaktorstab vor der Kernschmelze, gesehen haen wir von draußen wenig wegen der beschlagenen Scheiben und von dem Geruch will ich eigentlich nichts erzählen!!
Trotzdem war es ein toller Tag! Wir hatten soviel Spass! Siehst Du, meine liebe Zottel? Manchmal kommt der schneller als erhofft!
Und jetzt werde ich mich noch für einen Moment der Stille hingeben, die in unserem Haus herrscht! Mal vom Geschnarche vom Hund und vom Göga, der jetzt auch tief schläft abgesehen...
Ich bin müde, zufrieden und: Weihnachten kann kommen!!
Eure smilla
Informationen zu diesem Artikel
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Erstellt von:
smilla
Kategorie: User-Blogs
21.12.2014 00:18:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 31.12.2014 15:59 - 4 Kommentare
Kommentare
Zitat
Siehst Du, meine liebe Zottel? Manchmal kommt der schneller als erhofft!
Liebes Smillachen,
vielen lieben Dank für Deine tolle Weihnachtsgeschichte . Du hast mir - wie schon so oft - ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Deine Erzählungen sind einfach große Klasse!
Ganz liebe Grüße
Zottel
Smilla,
vielen, vielen Dank! Sagte ich vor 2,5 Stunden noch etwas von (Vor-)Weihnachtsblues???
Du hast es geschafft! Ich habe hier beim Lesen gerade Tränen gelacht und musste aufpassen, dass ich beim Glucksen nicht den schnarchenden Mann, Sohn, Tochter und Hund wecke! So, so schön!!!
Und Recht hattet ihr, dass ihr euch den Weihnachtsmarkt nicht habt nehmen lassen. Von vergessen geglaubten Mützen, nassen Socken und zu großen Schuhen lassen wir uns doch nicht abschrecken ... da sind wir doch ganz anderes gewohnt, gell!? Die durchgestylten Besucher des Weihnachtsmarktes waren bestimmt sowieso nur mit sich selber beschäftigt und der Outdoorladenbesitzer begrüßt Euch beim nächsten Seilbahnausflug sicher mit Handschlag!
Und jetzt falle ich mit einem Lächeln im Gesicht in mein Bett ... wir lesen uns!
Liebe Smilla, danke für den wunderschönen Bericht! Ich habe es richtig vor mir gesehen. Und gehört (die regelmäßigen, ausführlichen "Nacherzählungen" kenne ich nur zu gut...).
Genieße das Schnarchkonzert und denke dran: dreitstimmiges Schnarchen (Mann, Sohn, Hund) ist immer ein untrügliches Zeichen für Mamas Moment der Ruhe. Darauf einen Kräuterschnaps!
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Liebe smilla,
während ich Deinen Bericht (Dankeschön ) las, da schoss mir folgendes Zitat in den Kopf
Erst wenn der Schnee schmilzt, sieht man, wo die Hundehaufen liegen. (Stromberg)
Ich wünsche Dir ein wunderbares 2015 mit vielen entspannten Familienwanderungen