Einschlafstörungen

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28.02.2011 20:21
avatar  Silbermond ( gelöscht )
#1
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Silbermond ( gelöscht )

Hallo Zusammen,

ich bin überwältigt von den Themen und dem Miteinander in diesem Forum . Prima, großes Lob an die Initiatoren und die Aktiven.

Ich bin neu hier und hätte gern Hilfe bei dem Thema Einschlafstörungen. Mein Kleiner (8 Jahre) hat ADS und schläft nie vor 22.00 Uhr ein. Es gibt sogar Tage, da plagt er sich bis 23.00 Uhr. Er tut sich sehr schwer, wenn das Licht aus ist. Ich muss immer die Tür anlehnen und im Flur das Licht brennen lassen. Wenn ich mich zu ihm lege und ihn versuche, in den Schlaf zu kraulen (das mag er sehr ), zucken permanent seine Beine und er kann nicht abschalten. Ich habe sogar schon die Gabe (gerade wenn er am nächsten Tag einen Test schreibt) von Melatonin versucht.
Wer kann mir helfen?

Ich freue mich auf Eure Antworten!

Viele Grüße Silbermond


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28.02.2011 21:39
avatar  lupa
#2
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Hallo Silbermond,

willkommen hier im Forum!

Nein, helfen kann ich Dir leider nicht, aber das Problem kenne ich nur zu gut. Ich habe auch so einen kleinen achtjährigen Nicht - Einschläfer ... gerade eben habe ich wieder mal einen "Vortrag" gehalten: über´s Einschlafen und die sechs Stunden Schule, die morgen auf ihn warten ... Anstatt sich wenigstens eine Chance zum Einschlafen zu geben, ging die Nachttischlampe nach dem Gute - Nacht - Sagen wieder an: er hat mir ein Zettelchen geschrieben, auf dem steht, dass er ja noch sooo müde ist und bitte, bitte, bitte noch weiterschlafen möchte - das sollte ich dann morgen früh vor seinem Bett finden . Habe ihm "angeboten", in Zukunft die Sicherung rauszuschrauben, dann haben die Augen nichts mehr zu schauen und er kann sie getrost zumachen. Seine Antwort: "Dann kann ich überhaupt nicht schlafen ... dann hab´ ich Angst im Dunkeln ...". Eine Patentlösung ist mir bisher leider auch noch nicht eingefallen. Manchmal hilft es, wenn er noch mal was trinkt oder isst - aber jeden Tag kann´s das ja auch nicht sein. Das mit dem zu ihm legen und den Rücken kraulen würde bei uns vielleicht auch am ehesten funktionieren, aber das kann und will ich nicht als tägliches Ritual (und damit für mich verpflichtend) einführen.

Fühl Dich also einfach nur verstanden - vielleicht kommen ja noch ein paar zündende Ideen von den anderen hier ...

Liebe Grüße

lupa


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01.03.2011 08:54
avatar  Biene ( gelöscht )
#3
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Biene ( gelöscht )

Hallo Silbermond ,

-lich willkommen im Forum .

Das mit dem nicht-einschlafen können , kenne ich auch .Selbst eine meiner Großen hat dieses Problem immer noch , was ihr schon als Kind geholfen hat, Kasette hören zum Einschlafen (also nicht was spannendes , meist sogar eine die sie schon zig mal gehört hat ) ...das lenkt von Gedankenkarusellen ab und hat geholfen leichter in den Schlaf zu kommen ...das dann allerdings meist auch noch ne Stunde dauerte , aber zumindest nicht noch länger .

Bei Sohni ( 6 J) haben die Einschlafstörungen erst mit Beginn der Medikation vermehrt begonnen ...seufz ... wobei ich nicht so sicher bin ob das auch nur zufällig zeitgleich zusammenfällt, das er jetzt generell, mehr nachdenkt bzw nicht mehr nur im hier und jetzt lebt und denkt, sondern vorausschauend oder sich überlegt , wie was war...
Was dann immer eine schwierigere Zeit ist , jedes Mal wenn er einen Entwicklungssprung macht, hat er Einschlaf/ Schlafschwierigkeiten , in der Zeit kommt er dann fast jede Nacht zu uns ...inzwischen weiß ich , das das ein paar Tage geht und dann wieder OK ist .
Bei den Einschlafschwirigkeiten, da hilft ihm auch Kasette zu hören .

Liebe Grüße Biene


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01.03.2011 11:58
avatar  lupa
#4
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Hallo nochmal,

ja, die CD´s laufen bei uns auch jeden Abend (ohne geht garnicht) ... da habe ich Sohni mal eine CD mit Entspannungsmusik geschenkt und eine andere mit Traumreisen für Kinder (gemacht in Anlehnung ans autogene Training). Beides tat Sohn durchaus gut und er hat auch beides eine Zeit lang immer wieder gerne rausgesucht, weil er merkte, es hilft ihm beim "runterfahren". Aber zur Zeit sind leider grad andere Sachen "in" - vielleicht sollte ich ihn mal wieder an die beiden CD´s erinnern ...

Ob die Einschlafstörungen mit den Medis zusammenhängen bzw. damit begonnen haben, habe ich heute morgen auch noch mal überlegt - bin mir da nicht so sicher, könnte schon sein ...
Wo ist denn da der Zusammenhang? Wenn doch die Medis (z.B. in unserem Fall) bis ca. 15.30 Uhr wirken, wieso können dann die Einschlafstörungen als Nebenwirkung der Medikamente auftreten? Oder verhält es sich eher umgekehrt, dass die Kinder, gerade weil die Medis nicht mehr wirken, vermehrt unruhig sind (körperlich und gedanklich) und dann deshalb nicht zur Ruhe kommen können? Irgendwie leuchtet mir das noch nicht so ganz ein ... weiß das jemand genauer?

Liebe Grüße

lupa


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01.03.2011 13:45
avatar  Regina
#5
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Ihr Lieben,

es ist durchaus so, dass ohne Medis das Kanalisieren der Gedanken schwer fällt, alles ist wieder "gleich wichtig" und die Gedanken fangen an zu kreiseln :-( und wer kennt das nicht von sich selber, wenn ich mich intensiv mit etwas beschäftige, fällt Einschlafen schwerer.

Nicht nur bei den Kleinen, auch bei den Großen ist Einschlafen immer noch ein Thema. Gestern abend um 8 vernahm ich mit Wohlwollen "heute gehe ich mal früher ins Bett", Ranzen war um 21.30 Uhr gerichtet, der Schlafi an, PC und Fernsehn war um 22 Uhr aus, "ich lese noch, dann werd ich müde" - das letzte Mal hab ich die Kinderzimmertür um 0.30 Uhr gehört :-(, also zur gleichen Zeit wie am Sonntag, als er "normal" ins Bett gegangen ist.... Obacht: das "Kind" wird 17 und muss um 6.20 Uhr aufstehen, natürlich jeden Morgen mit Startschwierigkeiten :-(

Als er "klein" war und noch keinen Fernseher in seinem Zimmer hatte, das ist noch garnicht lange her, haben auch ihm "langweilige" Kassetten beim Zurruhekommen geholfen. Das Gerät habe ich dann immer ausgestellt, wenn er schlief. Und auch heute bleibt die Tür zum Flur zum Einschlafen offen, damit ein bisschen Licht ins Zimmer kommt. Ganz witzig ist, das der kleine Bruder (11) genau das gleiche Einschlafritual hat (CD hören, Licht bleibt an) - und nein, er hat kein ADHS!

Ihr seht - es wird nicht besser, aber anders :-)

LG Regina

Wer will, findet Wege! Wer nicht will, findet Gründe!


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01.03.2011 14:32
#6
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Hallo Silbermond,

Du hast ja schon einige Tips bekommen, und auch unterschiedliche Ursachen wurden angesprochen.
Es gibt bei unseren ADHS-Kindern schon so einige Besonderheiten, es wurde auch schon Einiges
dazu geschrieben. Vielleicht findest Du auch noch Hilfreiches bei der Suchfunktion - genaue
Stichworte weiß ich nicht, wirst Du aber finden.

Was mich stutzig macht, ist das permanente Zucken seiner Beine. Sprich doch Deinen Arzt bitte
mal an auf "restless legs". Dieses Krankheitsbild scheint ab und zu gemeinsam mit ADHS
aufzutreten. Hat er auch Schmerzen in den Beinen? Einer meiner Söhne hatte es, und wir wußten
damals nichts von restless legs. Wir nahmen ihn nicht ernst, weil er ja tagsüber nur kicken wollte.


Gruß
mama4kids


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01.03.2011 19:17
avatar  FaVe
#7
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Hallo!

Willkommen .. und gleich mit einem allgemeinen Problem gestartet: Einschlafprobleme gelten als weit verbreitete Nebenwirkung der Medis: deine Überlegungen diesbezüglich sind anscheinend gar nicht so falsch: die Einschlafprobleme werden z.t. mit Reboundeffekten erklärt.

Manchmal heißt es auch, diese Probleme klingen mit der Zeit ab, aus meiner Erfahrung bei meinem Sohni gibt es bessere und schlechtere Phasen: das hängt manchmal von Umständen, Tagesablauf, Situation, Bewegung an frischer Luft... ab.

Ich beoabachte bei meinem zwar keine zuckenden Beine, aber oft ein starkes Bedürfnis sich zu kratzen ... was im Sommer bei zerstochenen Beinen echt schlimm aussieht.

Ansonsten bleibt nur ein gleichmäßiger Ablauf abends, gleiche Rituale, ... und gute Nerven!

Alle Gute
FaVe


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01.03.2011 21:19
avatar  Silbermond ( gelöscht )
#8
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Silbermond ( gelöscht )

Hallo alle Zusammen,

ich bin überwältigt von dem Feedback und bin ganz gerührt, da ich scheinbar mit dem Thema nicht allein auf der Welt bin. Eure Einträge haben mir wichtige Hinweise gegeben. Zum einen darüber nachzudenken, ob es von den Medi`s kommen kann. Er schläft aber generell (schon als Baby und Kleinkind) schlecht ein. Ich weiss noch als er 1 1/2 Jahre alt war, lag ich völlig erschöpft nachts 23.45 Uhr im Bett und er hüpfte immer noch auf mir rum und hatte einen riesen Spaß.

Das nächste was mir zu denken gibt, war das Feedback mit den zuckenden Beinen. Er hat von klein auf immer Schmerzen in den Beinen und ich habe schon eine Schüsslersalzcreme (riesen Pott - wurde als Beincreme von meinem Sohn getauft) und wehe die ist alle. Eigentlich war ich immer der Meinung, dass dies Wachstumsschmerzen sind (volksmundüblich, was uns jede Oma versucht zu vermitteln). Nun werde ich doch dieses Symptom mal genauer unter die Lupe nehmen. Unser Ki.-Arzt wird begeistert sein, da ich sowieso jeden dritten Monat auf der Matte stehe... aber mit zwei ADS-Kids ist das eben normal.

Auf jeden Fall ganz lieben Dank für Eure Mail und wenn Euch noch ein paar Gedanken einfallen, bin ich gerne immer offen. Ich bin richtig glücklich hier bei Euch gelandet zu sein und zum Ersten mal seit der Diagnose meines Großen kommt bei mir das Gefühl auf ... "Ich bin nicht allein" ... es tut so gut. So wie ich das sehe, werden wir uns alle noch öfter lesen.

lichen und ganz lieben Dank an alle
Silbermond


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01.03.2011 21:46
#9
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Hi Silbermond,

willkommen im Forum ... und vor allem: willkommen im Club! Viele Mamas hier kennen das, was du schilderst, aus eigener leidvoller Erfahrung *seufz*.

Der arme Zwerg, der nicht einschlafen kann, tut einem leid. Doch den Zwerg, der einem siebenmal pro Woche keinen Feierabend gönnt, den könnte man mitunter an die Wand nageln. Warum tun wir das dann nicht? Na, weil es halt nicht hilft

Einige Mamas haben hier das Thema Medikamente angesprochen. Nimmt dein Sohn Medis? Falls ja, welche, wieviel und wann?

Die zuckenden Beine klingen tatsächlich nach Restless Legs Syndrom. Einerseits verwundert das nicht, denn auch bei RLS spielt Dopamin eine Rolle - andererseits wundert mich das schon, denn RLS tritt eigentlich erst ab 30 Jahren aufwärts auf. Lass es ärztlich abklären.

Viele Grüße
Susanne


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02.03.2011 07:49
avatar  Zottel
#10
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Hallo Silbermond,

mein Kind hat - seit er Medikamentös eingestellt ist - auch Probleme mit dem Einschlafen. Bei uns hilft da nur ein immer gleichbleibendes Abendritual:

Wir essen um 18 Uhr zu Abend - da zieht Sohni schon seinen Schlafanzug an. Um 19 Uhr geht er ins Bett. Immer mit Wärmflasche . Er liest dann noch bis 19.30 Uhr. Um 19.25 Uhr ruf ich in sein Zimmer: "5 Minuten noch" - so kann er sich darauf einstellen, dass in 5 Minuten sein Licht ausgeht.

Um 19.30 Uhr gehe ich (oder mein Mann) ins Zimmer. Licht wird ausgemacht und es wird ausgiebig gekuschelt. Kein hochdrehen! Er liebt es, wenn man ihm den Rücken krault. Er sagt dann immer, dass das ihn beruhigt. Dann ist es echt tagesabhängig, wie er "runterfahren" kann.

Wenn ich den Eindruck habe, dass er es alleine schafft einzuschlafen sage ich zu ihm: "Das Licht..." er antwortet: "bleibt aus, ich bleib im Bett und die Tür bleibt wie sie ist (sie ist angelehnt, im Flur brennt ein kleines Licht), versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen."

Die Sache mit der Tür deshalb, weil er manchmal die Tür ganz geöffnet hat und dann überhaupt nicht mehr geschlafen hat... Schliesen geht nicht, er muss einen hellen Spalt sehen.

Wenn er gerade ein spannendes Buch liest muss ich es aus seinem Zimmer entfernen. Er kann sonst nur sehr schwer der Versuchung widerstehen, nicht die ganze Nacht durchzulesen .

Wenn ich merke, dass Sohni Probleme hat runterzufahren, dann bleibe ich bei ihm. So schafft er es dann bis 20.30 Uhr zu schlafen. Er steht morgens um 5.45 Uhr auf - wenn er später einschläft ist er am nächsten Tag fix und alle. Er muss leider so früh aufstehen, weil er es aufgrund seiner morgendlichen Verpeiltheit sonst nicht schafft um 7 Uhr aus dem Haus zu kommen....

So, nun zu den Beinen. Sohni hampelt abends kurz bevor er einschläft auch extremst mit den Beinen rum. Wenn ich zu ihm sage, dass er doch bitte diese "Hampelei" lassen soll meint er, dass ihm das helfen würde einzuschlafen. Das würde ihn beruhigen.

Einmal sagte er abends zu mir, dass es jetzt prima wäre, wenn er sein Medi nehmen könnte. Dann könne er sich bestimmt besser aufs einschlafen konzentrieren.

Wenn in Sohnis Zimmer das Licht aus ist ist gehen wir NICHT mehr in sein Zimmer. Egal was er abzieht. Außer wenn er krank ist. Keine Showbühne bieten.

Das hört sich jetzt echt sehr "starr" an - aber so klappt es bei uns am besten. Er geht nur in Ausnahmefällen später zu Bett - das ist dann immer SEEEEHR anstrengend .

Kinderkassette haben wir mal probiert. So schlief er dann erst recht nicht mehr. Er hört von sich aus oft während seiner Lesezeit leise Musik. Wir haben auch festgestellt, dass er, wenn er vor dem schlafen gehen noch fern sieht oft ganz schlecht "runterkommt". Zum Glück sieht er (derzeit noch) kaum fern...

Liebe Grüße

Zottel


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