RE:Verschoben: von supagrobi2.0

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04.08.2014 10:50 (zuletzt bearbeitet: 05.08.2014 00:22)
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#1
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Supagrobi2.0 ( gelöscht )

Ursprünglich hieß dieser Thread "Sagt Ihr es dem Umfeld?". Wir sind vom Thema abgekommen ...

--- --- --- --- ---

wir wandeln auf einem sehr schmalen Pfad mit dieser ADHS-Sache.

Mir geht es dabei nicht darum, einen Schuldigen zu suchen. In erster Linie frage ich, was passiert ist. Aus der Schilderung beider Seiten erkenne ich dann schon, wer oder was Auslöser für das "Unglück" gewesen ist. Bei Kindern sind es oft nur "Bagatellschäden". Aber manche Eltern machen eine Riesensache daraus.

Mit Kindern, die ADHS haben, kommt es auch zu Verspätungen. Das geht phasenweise. Mal geht es eine Woche lang gut, dann ene Woche lang ist wieder die Rennschnecke dran. Wir hatten eine Woche "Rennschnecke" in den Ferien. Und mit einem Windelpuper dazu ist jeder Tag unberechenbar. Jedenfalls, kamen wir zu spät zur Ferienaktion. Meine Rennschnecke wurde vor allen anderen Kindern weggeschickt. Ich hatte noch versucht, mit der Leitung eine Einigung zu finden, dass mein Kind doch bei den nächsten Spielen mitmachen kann. Aber das Eis ließ sich nicht schmelzen. Angeblich seien die Gruppen gebildet und fertig. Ist es denn wirklich so schwer, ein kleines Kind, dass in die 2. Klasse kommt, dazwischen zu schieben? Ja. Das einfachste ist, es einfach vor den Augen der anderen Kinder wegzuschicken. Du kannst dir sicher vorstellen, wie ich mich da gefühlt hatte. Ich war so enttäuscht und traurig, dass es mich wütend gemacht hat. So viel Gemeinheit kann man bei Kindern verzeihen, aber nicht bei einem Erwachsenen, der doch was gelernt hat. Ich habe in diesem Fall natürlich darauf verzichtet, zu erklären, dass mein Kind ADHS hat, und es uns auch leid tut, dass wir zu spät waren.

Ich gehe mit solchen Situationen anders um. Ich gehe zunächst freundlich auf die Mama zu und erkläre ihr: "Das ist jetzt schade. Wir haben die Gruppen schon gebildet. Ihr Kind kann leider nicht mehr teilnehmen. Tut mir leid." Oder: "Ja was machen wir denn da? Die Gruppen sind schon gebildet. Ihr Kind ist zu spät. Aber in der einen Gruppe sind weniger Kinder, da passt Ihr Kind noch rein." Tadaaa!

Diese ungehobelte Person kam schon mit Angriffslust auf mich zu und sagte: "Das geht nicht mehr! Die Gruppen sind gebildet! Sie müssen gehen! So geht das ja nicht!" Als ich sagte, ich verstehe das nicht, wurde mir entgegnet: "Was gibt es da nicht zu verstehen!?" So in etwas ist das abgelaufen.

War das ein Besen! Ne, also... so geht man doch nicht miteinander um. Wie gesagt, ich hatte mir weitere Erklärungen zu meinem Kind gespart und bin gegangen.

Wie schon in meinem anderen Post erwähnt, EIGENTLICH bin ich dafür. Aber nicht IMMER! Da stimme ich Dir voll und ganz zu, Zaubermaus.

Kinder können so grausam sein?

Auch LG
Supagrobi2.0


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04.08.2014 11:28
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#2
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Supagrobi2.0 ( gelöscht )

Das ist es, was ich meine, Zaubermaus. Unwissenheit schützt vor Missverständnissen nicht. Welche verantwortungsvolle Mama gibt ihrem Kind einfach so Medikamente? Wir sind noch in der Eingangsphase mit der Vergabe von Stimulanzien. D. h., wir überlegen noch, ob oder ob nicht. Aber ich glaube, es läuft letztendlich sowieso darauf hinaus, dass mein Kind das bekommen muss.

Gute Schulnoten sind eine Chance auf einen späteren Arbeitsplatz. Wer keine guten Schulnoten oder sogar keinen Abschluss hat, der hat auf dem Arbeitsmarkt später mal einen ganz schweren Stand. So ist das in Deutschland. Und AN mit ADHS werden entweder nicht genommen oder später gekündigt, weil sie für das Unternehmen nicht tragbar sind. Aber welcher AG geht damit ehrlich um? Das gibt keiner von denen zu. Lieber wird der AN mit ADHS aus dem Unternehmen gemobbt, und es sieht für Aussenstehende aus, als hätte der AN daran Schuld.

Aus diesem Gesichtspunkt heraus würde ich meinem Kind gerne diese Stimulanzien geben, um es vor diesem herzlosen Arbeitsmarkt zu schützen. Wenn die Toleranz gegenüber ADHS größer wäre, dann bräuchte KEIN KIND Stimulanzien.

Da kam vor ein paar Tagen ein Film im TV. Es ging um selbständige Eltern im Baugewerbe. Dabei waren 2 Kinder (1 aus erster Ehe). Das 2. Kind hat ADS, die verträumte Variante. Die Eltern waren beruflich stark eingebunden, arbeiten zusammen. Die Mutter gab nebenbei ihr Bestes für das 2. Kind, wobei die Älteste sich vernachlässigt fühlte. Die machte daraufhin natürlich ihr eigenes Ding zum Ärgernis ihrer Eltern.
Ergebnis: Der Teenie fühlte sich allein, ungeliebt und unverstanden. Die kleine Schwester fühlte sich schuldig und war sehr traurig. Die Mutter brach auf dem Bau zusammen und kam ins Krankenhaus. Der Vater mit der ganzen Situation total überfordert, schlief eine Nacht in der Firma.

Der Kinderpsychologe riet der Familie, das Kind solle Stimulanzien bekommen. Der Vater war dagegen. Die Mutter war dafür. Diskussion Zuhause am Esstisch. Dann der überraschende Wendepunkt: Das ADS-Kind legte ihre Hand auf Papas Hand und sagte: "Papa, ich will die Medikamente nehmen. Ich nehme sie!"

Dieser Film zeigte eine klassische Situation im Alltag mit ADHS. Dabei wurde aufgezeigt, dass es ALLEN Beteiligten besser gehen soll, wenn einer sich "opfert". In dem Fall die kleine Rennschnecke, die mit ihren Hausaufgaben hinterherhinkt und sich max. 10 Minuten konzentrieren kann.

Was sagt uns das? Das die Vergabe dieser Medikamente grundsätzlich gut ist? Und alle Betroffenen sollten sie nehmen?

LG
Supagrobi2.0


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04.08.2014 18:19
#3
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Hallo Supagrobi,

Zitat von Supagrobi2.0 im Beitrag #11
Wenn die Toleranz gegenüber ADHS größer wäre, dann bräuchte KEIN KIND Stimulanzien.



Das stimmt absolut NICHT.

Bei ganz vielen Kindern wäre eine niedrigere Dosis möglich, man müsste nicht dan ganzen Schultag abdecken, und könnte einiges abfangen, das sehe ich auch so. Es wird aber immer Kinder (und Erwachsene !) geben, die ohne Medikamente in schwerste Krisen stürzen.

ADHS ist viel, viel mehr als nur Zappelei und schwieriges Verhalten in der Schule. IN den Menschen ist so viel los, dass sie daran kaputtgehen können, egal, wie sehr man sie akzeptiert. Unbehandeltes oder falsch behandeltes ADHS kann schwere Komorbiditäten auslösen, und ich behaupte mal, viele Burnouts und Suizide sind genau darauf zurückzuführen: unbehandeltes oder nicht bekanntes ADHS hat denjenigen im Laufe der Jahre so dünnhäutig gemacht, dass irgendwann nichts mehr geht.

Genau deshalb ist eine rechtzeitige Diagnose so wichtig, dann können hoffentlich rechtzeitig die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden, und wenn das eine medikamentöse Behandlung ist, dann macht das Sinn und muss ja nicht lebenslang nötig sein.

Gruß, Mandelkern


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04.08.2014 18:22
#4
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Zitat von Supagrobi2.0 im Beitrag #11

Was sagt uns das? Das die Vergabe dieser Medikamente grundsätzlich gut ist? Und alle Betroffenen sollten sie nehmen?



Das ist nur ein TV-Film, das sagt uns gar nichts.

Medikamente sind dort "gut", wo man sie braucht. Das ist eigentlich eine ganz einfache Kiste, aber das entscheiden Patient und Arzt/Psychiater (und eventuell Eltern, wenn es um Kinder geht), immer im Einzelfall.

Nicht alle ADHS'ler benötigen Medikamente, auch das ist ein alter Hut und wird nur in den Medien gerne anders dargestellt.


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04.08.2014 19:37
avatar  lupa
#5
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Ja, ich habe den Film auch gesehen und fand ihn ... dafür, dass es eben ein Film war ... ganz gut. Es gibt wesentlich schlechteres / schlimmeres zum Thema ADHS!

Zitat
Dabei wurde aufgezeigt, dass es ALLEN Beteiligten besser gehen soll, wenn einer sich "opfert".


Warum benutzt Du im Zusammenhang mit dem Beginn der Medikation die Formulierung "sich opfern"? Das gefällt mir persönlich gar nicht! Sorry!

Ja, ich bin durchgeknallt und nein, ich kann mich nicht mal eben zusammenreißen.

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04.08.2014 23:35
avatar  lupa
#6
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Es lässt mir keine Ruhe ... die ganze Zeit kaue ich an diesen Sätzen:

Zitat
Gute Schulnoten sind eine Chance auf einen späteren Arbeitsplatz. Wer keine guten Schulnoten oder sogar keinen Abschluss hat, der hat auf dem Arbeitsmarkt später mal einen ganz schweren Stand.
Aus diesem Gesichtspunkt heraus würde ich meinem Kind gerne diese Stimulanzien geben, um es vor diesem herzlosen Arbeitsmarkt zu schützen.


Ist das wirklich Dein Ernst? Aus DIESEM Grund möchtest Du Deinem Kind (das, wenn ich richtig mitgelesen habe, gerade mal die erste Klasse hinter sich hat ...!) MPH geben???

Zitat
wir überlegen noch, ob oder ob nicht


DANN solltet ihr vielleicht tatsächlich besser noch ein bißchen überlegen ...
Denn eines kann ich Dir nach mehreren Schulbesuchsjahren von zwei Kindern mit ADHS und MPH mit Sicherheit sagen: Die Medikamente machen unsere Kinder ganz sicher nicht schlauer und sind auch kein Garant für den Besuch der gesellschaftlich anerkannteren Schulart mit dem entsprechend zugehörigen Abschluß.
Gute Schulnoten machen aus unseren Kinder noch lang keine zufriedenen Menschen.
Ich denke viele Eltern hier sind mit anderen Idealen und Vorstellungen in das "Unternehmen Kinder" gestartet. Und dann hart in der ADHS - Realität gelandet ... Und dann kann es durchaus sinnvoll sein, die ganz großen Luftschlösser erst mal ganz nach unten in den Rucksack zu packen. Und zu lernen, sich daran zu freuen und stolz sein zu dürfen, wenn Kind einfach nur den nächsten Schritt schafft, ohne daran zu zerbrechen. Vielleicht findet es den Weg zum Luftschloss eines Tages trotzdem, auf SEINEM Weg und in SEINEM Tempo. Vielleicht aber auch nicht ... vielleicht ist sein Weg ein ganz anderer ... die Zeit wird es weisen. In jedem Fall sollten wir Kind auf SEINEM Weg unterstützen und begleiten, ohne dabei ständig auf unser Luftschloss zu schielen. Und diese Diskrepanz auszuhalten, zwischen dem Ort, an dem Kind gerade steht und dem Ort, an dem wir Eltern es vielleicht gerne sehen würden, DAS ist unsere Aufgabe als Eltern! Und dabei helfen (soll ich jetzt sagen "leider" oder "Gott sei dank"?) auch keine Medikamente!

Zitat von Mandelkern
IN den Menschen ist so viel los, dass sie daran kaputtgehen können, egal, wie sehr man sie akzeptiert.


Danke Mandelkern!!!
Mein Kind hat das mal so ausgedrückt (und da war es gerade mal 5 Jahre alt!): "Mama, in meinem Kopf ist ein Vulkan ... und gleich springt der Deckel ab ... und die ganze heiße Lava läuft raus!!!" Und damals ging es Kind richtig, richtig schlecht. Ganz unabhängig von Schulnoten. Und ich bin sehr, sehr froh, dass es Medikamente gibt, die Kind dabei helfen, den Vulkan besser unter Kontrolle zu halten ...

Nachdenkliche Grüße

lupa

Ja, ich bin durchgeknallt und nein, ich kann mich nicht mal eben zusammenreißen.

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05.08.2014 09:34
avatar  smilla
#7
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Da gebe ich Dir Recht, lupa!

99% seines Vormittages muss mein Sohn ganz alleine wuppen... und trotz der Medis schreibt er "nur" dreien und vieren!
Aber er hat eine Chance, überhaupt dabei zu sein! Das war eben ohne sehr schwer, bis hin zur Selbstverletzungen weil er so unter Druck stand!!

Aber was kümmern mich "nur" dreien und vieren wenn ich sehe dass er glücklicher ist als vorher? Ich habe mir das Leben mit Kind auch ganz anders vorgestellt.Und an ADHS habe ich nie gedacht, dass uns das ereilen würde! Jetzt hangeln wir uns von Kleinerfolg zu Kleinerfolg und sind so unglaublich stolz auf Sohni und jeden dieser Erfolge!!
Aber nur damit er bessere Noten hätte? Ich glaube aus diesem Grund gibt keiner Medis...!!!!

die smilla


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05.08.2014 18:58
#8
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Hallo Supagrobi.2.0

Ich habe Deinen Beitrag nun mehrmals gelesen und ich kaue ebenfalls an einigen Sätzen.


Zitat von Supagrobi2.0 im Beitrag #2

Gute Schulnoten sind eine Chance auf einen späteren Arbeitsplatz. Wer keine guten Schulnoten oder sogar keinen Abschluss hat, der hat auf dem Arbeitsmarkt später mal einen ganz schweren Stand. So ist das in Deutschland.


Da stimme ich Dir zu, das ist überall so, für das weitere Leben ist ein guter Schulabschluss sehr wichtig (sollte zumindest so ein).

Zitat von Supagrobi2.0 im Beitrag #2
Und AN mit ADHS werden entweder nicht genommen oder später gekündigt, weil sie für das Unternehmen nicht tragbar sind. Aber welcher AG geht damit ehrlich um? Das gibt keiner von denen zu. Lieber wird der AN mit ADHS aus dem Unternehmen gemobbt, und es sieht für Aussenstehende aus, als hätte der AN daran Schuld.



Kein Arbeitnehmer ist verpflichtet dem Arbeitgeber über die ADHS zu informieren und viele Personalchefs wollen es auch gar nicht wissen.
Man tut sich selbst auch keinen Gefallen mit dieser „Selbstauskunft“
Wie sollte Deiner Ansicht nach ein Arbeitgeber ehrlich mit ADHS umgehen?
Wie soll das funktionieren?
Was ist Menschen mit autistischem Verhalten?
Oder kleinwüchsigen Menschen? Oder,oder,oder......

Zitat von Supagrobi2.0 im Beitrag #2

Aus diesem Gesichtspunkt heraus würde ich meinem Kind gerne diese Stimulanzien geben, um es vor diesem herzlosen Arbeitsmarkt zu schützen. Wenn die Toleranz gegenüber ADHS größer wäre, dann bräuchte KEIN KIND Stimulanzien.



Klar, als ADHSler hat man so seine speziellen Macken und Schwierigkeiten und viele ADHSler werden jeden Tag vor neue
Herausforderungen gestellt.
Die Arbeitswelt ist sehr oft ein mittelschwerer bis ganz schwerer Kampf und jede Herausforderung, die man gemeistert hat,
die macht stärker.
Das geht nicht nur Menschen mit ADHS so, es betrifft auch viele andere Menschen mit unterschiedlichen Erkrankungen und Störungen.
Wenn ich spüre, die Arbeitswelt frisst mich auf, dann suche ich mir einen Ausgleich oder Menschen,
mit denen ich darüber reden kann. Bevor ich untergehe, versuche ich einen Rettungsring zu erreichen.

Um mit all den bunten Facetten, die das Leben so zu bieten hat, klarzukommen, helfen keine Pillen,
entscheidend ist, wie gehe ich mit den Situationen um, in die ich reingestellt werde.
Und zum Teil können Eltern diesen Umgang vermitteln, wenn es Kindergarten und Schule betrifft.
Aber man kann kein Kind mit Stimulanzien vor dem Leben schützen, es ist eine Aufgabe der Eltern
ihren Kindern Stärke und Selbstbewusstsein mitzugeben. Soweit es eben möglich ist.
Aber ich nehme doch keine Medikamente um reibungslos zu funktionieren!!!!
Und genau darauf läuft es doch hinaus.

Nur ich selbst kann etwas an mir und meiner ADHS ändern. Z.B. durch Coaching, aber ich muß aktiv werden.

Den von Dir erwähnten Film habe ich nicht gesehen,
Zitat von Supagrobi2.0 im Beitrag #2

Dieser Film zeigte eine klassische Situation im Alltag mit ADHS. Dabei wurde aufgezeigt, dass es ALLEN Beteiligten besser gehen soll, wenn einer sich "opfert". In dem Fall die kleine Rennschnecke, die mit ihren Hausaufgaben hinterherhinkt und sich max. 10 Minuten konzentrieren kann.

Was sagt uns das? Das die Vergabe dieser Medikamente grundsätzlich gut ist? Und alle Betroffenen sollten sie nehmen?

LG
Supagrobi2.0

Um es kurz zu machen, ich schließe mich den Beiträgen von Mandel, Lupa und der smilla an, und zwar in allen Punkten.

LG
pippilotta

Gäbe es die letzte Minute nicht, so würde niemals etwas fertig. – Mark Twain

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05.08.2014 19:01
#9
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Zitat von lupa im Beitrag #6

Ich denke viele Eltern hier sind mit anderen Idealen und Vorstellungen in das "Unternehmen Kinder" gestartet. Und dann hart in der ADHS - Realität gelandet ... Und dann kann es durchaus sinnvoll sein, die ganz großen Luftschlösser erst mal ganz nach unten in den Rucksack zu packen. Und zu lernen, sich daran zu freuen und stolz sein zu dürfen, wenn Kind einfach nur den nächsten Schritt schafft, ohne daran zu zerbrechen. Vielleicht findet es den Weg zum Luftschloss eines Tages trotzdem, auf SEINEM Weg und in SEINEM Tempo. Vielleicht aber auch nicht ... vielleicht ist sein Weg ein ganz anderer ... die Zeit wird es weisen. In jedem Fall sollten wir Kind auf SEINEM Weg unterstützen und begleiten, ohne dabei ständig auf unser Luftschloss zu schielen. Und diese Diskrepanz auszuhalten, zwischen dem Ort, an dem Kind gerade steht und dem Ort, an dem wir Eltern es vielleicht gerne sehen würden, DAS ist unsere Aufgabe als Eltern! Und dabei helfen (soll ich jetzt sagen "leider" oder "Gott sei dank"?) auch keine Medikamente!


Danke, Lupa, das hast du schön geschrieben, und das, was ich fett markiert habe, sollten wir Eltern von ADHS-Kindern, und eigentlich sogar ALLE Eltern unbedingt verinnerlichen.

Zitat von lupa im Beitrag #6

Mein Kind hat das mal so ausgedrückt (und da war es gerade mal 5 Jahre alt!): "Mama, in meinem Kopf ist ein Vulkan ... und gleich springt der Deckel ab ... und die ganze heiße Lava läuft raus!!!"


Wow, was für eine tolle Beschreibung . Die sollte sich dein Kind patentieren lassen, mindestens aber sollte diese Aussage in die nächste Vereinszeitung, finde ich (ernsthaft).

Es ist genau so, und es fühlt sich auch mit fast 50 so an *flüster*.

LG, Mandelkern


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05.08.2014 20:05
#10
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Zitat von Supagrobi2.0 im Beitrag #2
Gute Schulnoten sind eine Chance auf einen späteren Arbeitsplatz. ... Aus diesem Gesichtspunkt heraus würde ich meinem Kind gerne diese Stimulanzien geben, ...


Cognitive Enhancement - auch diese Unterstellung trägt dazu bei, uns Menschen mit ADHS immer wieder in der Öffentlichkeit in Misskredit zu bringen. Und wenn derartige Aussagen auch noch aus den eigenen Reihen kommen, dann ist das nicht gerade sachdienlich. Manchmal kann ich nur den Kopf schütteln.

Haareraufende Grüße
Susanne

Wenn ein chaotischer Schreibtisch ein Anzeichen für einen chaotischen Geist sein soll, was sollen wir dann von einem leeren Schreibtisch halten? -Albert Einstein-

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