bin neu hier....

30.05.2015 20:03
avatar  nana
#1
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Hallo zusammen,

schön, daß ich "Euch" bzw. dieses Forum endlich gefunden habe. Nachdem wir uns bei Kleinersohn seit kurzem mit diesem Thema auseinandersetzen, habe ich gefühlt das halbe Internet schon durchforscht und war hier auch schon etliche Male als "Gast" unterwegs.
An dieser Stelle schon einmal vielen Dank für die vielen Tipps, die hier eingestellt sind, insbesondere der "Werkzeugkasten" ist spitze!

Darf ich uns kurz vorstellen, wir sind vier: Mama, Papa, Großersohn (12) und Kleinersohn (bald 7).
Wir haben einen ruhigen Großen und einen Kleinen, schon immer sehr lebendig, begeisterungsfähig und ungestüm.

Einige Zeit nach der Einschulung wurden wir von der KL (hat eine entsprechende Zusatzausbildung zum Thema) angesprochen, sind erst zum KA, dann zum KJP wo Kleinersohn ausgiebig getestet wurde mit einschlägigem Ergebnis.

Aktuelle Baustelle ist seine (alle anderen in der Klasse ansteckende) motorische Unruhe, seine oft überschießenden Reaktionen (lassen sich andere Kinder nicht gefallen, führte schon zu Ausgrenzung), kurze Konzentrationsspanne...Die HA-Situation ist meistens ein K(r)ampf mit Wutanfällen. Zuhause läuft es ansonsten dank "Werkzeugen" und dem Wissen, dass er oft "nichts dafür kann", sowie einem sehr verständigen Großenbruder "so-la-la"....

Wir haben einige konkrete Fragen. Leider findet sich in unserer Gegend keine Selbsthilfegruppe, was uns der KJP auch bedauernd bestätigte, weshalb ich mich nun gerne in diesem Forum weiter umhören würde.

Wie geht man mit der Diagnose um, "outet" man das Kind in der Schule? Es ist ja keinesfalls sicher, dass die Schule dann Hilfen/Erleichterungen organisieren kann/muss. Und dann hängt das Diagnoseschreiben auf ewig in der Schulakte. Andererseits haben wir die Erkenntnisse über Kleinersohn ja erst durch die KL gewinnen können und unsere Schule schreibt zumindest im Schulprogramm das Thema Inklusion groß...Ich frage mich, ob es da einen Mittelweg gibt....

Hat jemand Erfahrungen mit so einem schwingenden Hocker für die HA? Es ist unglaublich, was Kleinersohn alles auf/mit seinem Tripptrapp anstellt.

Soviel erstmal für den Anfang, ich hoffe, es wurde nicht zu lang...

LG Nana


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30.05.2015 22:04
#2
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Zitat von nana im Beitrag #1
schön, daß ich "Euch" bzw. dieses Forum endlich gefunden habe. Nachdem wir uns bei Kleinersohn seit kurzem mit diesem Thema auseinandersetzen, habe ich gefühlt das halbe Internet schon durchforscht und war hier auch schon etliche Male als "Gast" unterwegs.

Hi nana,

herzlich willkommen in unserem Forum! Wir freuen uns, dass du zu uns gefunden hast. Und dass du bei uns "hängen geblieben" bist, obwohl du das halbe Internet durchforscht hast, das freut uns noch viel mehr .
Zitat von nana im Beitrag #1
Wir haben einige konkrete Fragen. Leider findet sich in unserer Gegend keine Selbsthilfegruppe, was uns der KJP auch bedauernd bestätigte, weshalb ich mich nun gerne in diesem Forum weiter umhören würde.

Dafür sind wir da. Wir sind sozusagen die Selbsthilfegruppe für alle, bei denen keine in der Nähe ist.

Zitat von nana im Beitrag #1
Wie geht man mit der Diagnose um, "outet" man das Kind in der Schule?

Wie man mit der Diagnose umgeht, ist ein Abend füllendes Thema. Abend? Da kannst du locker zwei Wochen Urlaub investieren und bist noch nicht durch. Ein kleines bisschen konkreter darf die Frage dann schon sein . Auf deine Frage nach dem "outen" möchte ich aber jetzt gleich eingehen: Beantworte jede Frage wahrheitsgemäß. Ist die Frage nicht konkret gestellt, hilft ein "Was genau möchten Sie denn wissen?" meistens weiter. Und erzähle nichts, wonach man dich nicht explizit gefragt hat. Damit gibst du jedem so viel Info, wie er verkraften kann. Auch Sohnis Lehrerin wird genau die Fragen stellen, auf die sie Antwort haben will. Sie wird dich auch irgendwann danach fragen, was du in Sachen ADHS unternommen hast; du musst das Thema also gar nicht selbst zur Sprache bringen.

Zitat von nana im Beitrag #1
Und dann hängt das Diagnoseschreiben auf ewig in der Schulakte.

Das Diagnoseschreiben wird gelocht und im Ordner abgeheftet. Und da bleibt es! Da kommt es erst wieder raus, wenn du es für einen irgendwie involvierten Arzt oder für die Krankenkasse brauchst. Warum? Lies es mal durch. Da steht so viel Privates von deiner Familie drin, das geht die Schule - und andere Neugierige - nichts an. Wenn jemand Kompetentes, weshalb auch immer, die genaue Diagnose wissen muss - die steht ganz oben und sieht ungefähr so aus: "ICD 10 F90.0". Wer damit nichts anfangen kann, braucht auch keine weiteren Infos - und schriftlich schon gleich zweimal nicht.

Zitat von nana im Beitrag #1
Hat jemand Erfahrungen mit so einem schwingenden Hocker für die HA? Es ist unglaublich, was Kleinersohn alles auf/mit seinem Tripptrapp anstellt.

Ich bin sicher, hierzu melden sich noch ein paar. Ein Tripptrapp ist jedenfalls besser geeignet als ein normaler Stuhl oder ein herkömmlicher Schreibtisch-Stuhl.

Viele Grüße
Susanne

Verstehen ist Glückssache - Missverständnis ist das Normale.

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03.06.2015 22:03
avatar  FaVe
#3
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Hallo!

Schwingenden Hocker hatten wir auch nicht, aber unter den Füßen ein Kirschkernsäckchen. Wir hatten auch zeitweise ein ergonomisches Sitzkissen: entweder zum draufsitzen oder unter die Füße legen: zumindest zeitweise blieb dann der Popo auf dem Stuhl, weil die Füße in Bewegung sein durften.

Still sitzen auf normalem Stuhl: ging gar nicht.

Grüße FaVe

Wahnsinn ist erblich,
.... man kann ihn von seinen Kindern bekommen

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04.06.2015 08:09 (zuletzt bearbeitet: 04.06.2015 08:10)
avatar  smilla
#4
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Hallo nana,

die Frage nach dem richtigen Stuhl bzW der richtigen Austattung des "Hausaufgabenarbeitsplatz", oh ja, die hatten wir auch!!
Habe vieles ausprobiert, bis ich dann irgendwann mal wieder bei der Erziehungsberatungsstelle saß und dieses Thema mit auf den Tisch kam.

Die Dame dort ist sehr cool, hat viel Erfahrung und mir immer tolle Tipps gegeben. So auch zu diesem Thema:

"Ist doch egal, wie er die Hausaufgaben macht, Hauptsache sie klappen und man kann zufrieden damit sein!!"

Zuerst war ich etwas geplättet aber dann habe ich darüber nachgedacht, was denn eigentlich so schlimm daran sein soll, dabei auf dem Boden zu liegen? Also habe ich Sohni seinen Wunsch erfüllt, seit dem liegen wir bei der meisten Hausis auf dem Boden, es sei denn es geht um Abschreiben- oder Schönschreiben. Da bestehe ich auf das Hinsetzen weil es einfach besser klappt.

Damit will ich Euch nicht in die Knie zwingen sondern ermuntern, dass es wohl nicht die eine, optimale Lösung gibt und Dein Kind
vielleicht so seine eigene Methode entwickelt, wie es sich bei den Hausaufgaben am besten fühlt. Vielleicht auch mit einem tollen Stuhl, wer weiss?

Lieben Gruss, smilla


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05.06.2015 19:03
avatar  nana
#5
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Vielen herzlichen Dank für Eure Antworten und den Empfang hier im Forum!

@SusanneG: unser Gespräch in der Schule steht in Kürze an, da werden wir Deine Ratschläge zur Gesprächsführung im Hinterkopf behalten. Ein Diagnoseschreiben in der beschriebenen Art haben wir noch nicht. Bislang alles nur mündlich, da die Praxis wohl mit dem Schreiben nicht nachkommt. Ein solch detailliertes Schreiben würde ich in der Tat nicht herausgeben wollen. Ich meine aber auf der Seite unseres Kultusministeriums etwas gefunden zu haben, wonach man ein Schriftstück vom Arzt braucht, um evtl. einen Nachteilsausgleich in der Schule zu erhalten, was ist das denn dann?

@FaVe
@ smilla:
wie die HA GEMACHT werden und wie das ERGEBNIS ist, sehe ich auch differenziert und entspannt! "In Schönheit sterben" mit den HA können ruhig die anderen..... Ich bin nur auf der Suche nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten neben Sitzrichtung, mangelnder Ablenkung jeglicher Art, Ruhe, Zeit....und bin auf einen Kirschkernkissentest gespannt!

Sonnige (endlich Sommer!) Grüße
Nana


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05.06.2015 21:38
#6
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Zitat von nana im Beitrag #5
Ich meine aber auf der Seite unseres Kultusministeriums etwas gefunden zu haben, wonach man ein Schriftstück vom Arzt braucht, um evtl. einen Nachteilsausgleich in der Schule zu erhalten, was ist das denn dann?


Hi nana,

für den Antrag auf Nachteilsausgleich stellt der Arzt ein Attest aus.

Verstehen ist Glückssache - Missverständnis ist das Normale.

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