Vorstellung und Frage zu Mutter-Kind-Kur
Liebe Foristen,
zuerst einmal vielen Dank an diejenigen, die dieses Forum möglch machen. Ich habe mich in den vergangenen Wochen viel mit dem Thema ADHS beschäftigt und hier viele nützliche und wertvolle Informationen gefunden
Zu uns, ich bin seit 6 Jahren allein erziehend und habe einen nun schon 12jährigen Sohn. Seit gut 6 Wochen ist die Diagnose ADHS gesichert. Für mich und auch mein Kind bedeutet die Diagnose mittlerweile eine Erleichterung, da sein "anders sein" endlich einen Namen hat.
Mein Kind ist mir sehr ähnlich, so wie er ist, hat meine Mutter mich als Kind beschrieben, weshalb ich immer schon wusste, dass er nichts absichtlich macht, nur um mich zu ärgern.
Zu Beginn des neuen Schuljahres wird er Methylphenidat bekommen, mit der Einstellung werden wir aber erst am Wochenende vor dem Schulbeginn anfangen, denke ich. Haben in drei Wochen nochmal einen Termin bei der KJP, um das abzusprechen. Diese empfiehlt außerdem eine Verhaltenstherapie, hier hatte er jetzt probtorische Sitzungen bei einer Therapeutin.
Werde mich auch nach einem Elterntraining umschauen, denn bestimmt mache ich auch so einiges falsch.
Ich habe überlegt, mit meinem Sohn im nächsten Jahr eine Mutter-Kind-Kur zu machen, da er nun mit der ADHS Diagnose als behandlungsbedürftig gilt, ist er zum Glück noch nicht zu alt dafür.
Hat jemand gute Erfahrungen mit einer Mutter-Kind-Klinik und ADHS-Therapie gemacht? Ich habe mich im Internet schon umgesehen, aber bei vielen Kliniken sind mir die Indikationen zu breit gefächert, da taucht die ADHS neben Atemwegserkrankungen und Ernährungsstörungen und Bewegungsmangel unter " ferner liefen" auf.
Eine reine Streichelkur, nur mit Schwimmen, Sport, Entspannung und Massagen möchte ich nicht.
Wäre für jede Erfahrung mit Mutter/Vater-Kind-Kliniken dankbar.
Sorry, für die Länge...
Kann gerade nur am Handy schreiben, deshalb nur in Kürze und nur der Link:
http://www.caritas-haus-feldberg.de/
Lg
lupa
Hallo JaNi
herzlich willkommen hier im Forum! Ich bin sicher, Du wirst hier schnell viele Antworten bekommen. Von mir (aus arbeitstechnischen Gründen) erst einmal nur ein kurzes Hallo und die ebenso kurze Info, dass ich in Deinem Beitrag Dein Bundesland rausgenommen habe. Man weiß nie, wer hier im öffentlichen Forum so alles mitliest (Tante Google lässt grüßen...), daher achten wir ganz strikt auf die Privatsphäre unserer User und eliminieren nach Möglichkeit alle Hinweise auf unser "echtes Leben".
(Ansonsten ist Dein Beitrag selbstverständlich unverändert!)
Herzliche Grüße
... vom pi
Hallo JaNi,
jetzt noch mal mit "Tasten unter den Fingern" ...
Schön, dass Du in unser Forum gefunden hast! Herzlich willkommen!
Ja, ADHS in Kombitnation mit HB ist eine besondere Herausforderung, die ihre ganz eigenen Überraschungen bereit hält. Meine Kinder haben diese Kombi zwar nicht im Angebot, aber vielleicht meldet sich hier noch der ein oder andere!?
Ihr habt ja schon so einiges hinter euch und so, wie Du die jetztige Situation beschreibst, halte ich die Entscheidung, jetzt Medikamente zu geben, für goldrichtig.
Zitat von JaNi im Beitrag #1
Mit der Verschlechterung der Noten begann mein Sohn immer mehr, an sich zu zweifeln. Es kamen Sprüche wie, ich bin eben dumm, ich gehöre eben nicht in die Klasse (Leistungs- und Begabtenklasse), dass die Schulpsychologin eine überdurchschnittliche Intelligenz festgestellt hatte, davon wollte er nichts mehr wissen, die hatte sich eben geirrt... [...] Gerade sein Sozialvehalten ist ADHStypisch nicht so, dass er sich viele Freunde macht, auch darunter leidet er sehr. Die Lehrer sind auch nicht gerade gut auf ihn zu sprechen, da er oft stört und Unruhe verbreitet. Er hat oft den Eindruck, kein Lehrer kann ihn leiden.
Dein Sohn leidet offensichtlich und das ist IMMER Grund genug, das Kind mit Medikamenten zu unterstützen.
Zitat von JaNi im Beitrag #1
Zu Beginn des neuen Schuljahres wird er Methylphenidat bekommen, mit der Einstellung werden wir aber erst am Wochenende vor dem Schulbeginn anfangen, denke ich. Haben in drei Wochen nochmal einen Termin bei der KJP, um das abzusprechen.
Ja, besprecht das Vorgehen noch mal. Medibeginn vor dem neuen Schuljahr ist gut. Aber ein WE vor Schulbeginn halte ich für zu wenig Zeit. Das Medikament wird langsam über mehrere Tage hochdosiert. Selbst, wenn dabei alles "wie im Lehrbuch" klappt (und auch da weiß man ja vorher nie sicher), braucht man dafür eine Zeitraum von 2 - 3 Wochen. Fangt also besser in der Mitte der Ferien an. Dann hast Du Sohn da noch zu Hause, kannst die Mediwirkung also selbst beobachten und bist nicht auf die Rückmeldung der Lehrer angewiesen. Außerdem fällt der Schul - und Hausaufgabenstreß weg, so dass ihr alle entspannter in die neue Situation mit den Medis starten könnt.
Therapie und Elterntraining hast Du schon im Auge ... beides ist ebenso wichtig und richtig ... Du machst das richtig gut! Super!
In der Klinik, deren Link ich Dir eingestellt hatte, gibt es verschiedene Angebote:
- Mutter - Kind - Kur
- ADHS - Reha für Kind mit Mutter / Vater (6 - 12 J.)
- ADHS - Jugendreha für Jugendliche ohne Elternteil (12 - 17 J.)
Auf der Website findest Du die entsprechenden Infos. Wenn Du es genauer wissen willst kannst Du dort auch telefonisch oder online über das Kontakformular nachfragen (http://caritas-haus-feldberg.de/kinder-u...e/beratung.html).
Liebe Grüße und einen guten Austausch hier wünscht Dir
lupa
Vielen Dank Lupa und Pi,
die Anonymität ist natürlich wichtig, ich werde vorsichtger sein.
Die Webseite der Klinik schaue ich mir mal genauer an, vielleicht ist das was ich suche.
Für Erfahrungsberichte mit Mutter-Kind-Klinken positiv und auch negativ wäre ich sehr dankbar. Noch ist es auch nur eine vage Idee mt der Kur und wenn es nächstes Jahr möglichst in den Ferien klappen soll muß ich mich rechtzeitig darum kümmern. Erst bleibt die beginnende Therapie hier zu Hause abzuwarten.
Gruß JaNi
Ach so, die Medkation erst am Wochenende vor dem Schulbeginn zu beginnen ist vermutlich wirklich ungünstig. Werde morgen gleich mal schauen, ob ich den Termin bei der Ärztin noch um eine Woche vorverlegen kann. Dann hätten wir drei Wochen vor Schulbeginn Zeit und ich bin mit ihm zu Hause.
LG
Hallo Jani,
willkommen bei uns. Schön, dass du hergefunden hast!
Zitat
Ich wünschte, ich hätte die Diagnose früher bekommen, dann hätte ich ihm viel früher helfen können....
Ich glaube, das denken viele Betroffene, besonders die, die erst im fortgeschrittenen Alter ihre Diagnose bekommen haben.
Aber du solltest dir keine Vorwürfe machen, denn du hast ja frühzeitig Fachleute dazugeholt, weil dir klar war, dass die Entwicklung deines Jungen nicht optimal verlief. Und du kannst nichts dafür, wenn diese Fachleute sich irren.
Ein wichtiges Standbein in der Therapie ist auch die Aufklärung über ADHS und da möchte ich dir Bücher empfehlen.
Aber Achtung: nicht jedes Buch über ADHS ist gut und lesenswert. Wenn du dir unsicher bist, frag gerne noch einmal nach, ob jemand hier das Buch kennt und empfehlen kann. Wir haben dafür extra eine Rubrik: Bücher.
Zitat von JaNi im Beitrag #1
Eine reine Streichelkur, nur mit Schwimmen, Sport, Entspannung und Massagen möchte ich nicht.
Du schreibst, was Du nicht möchtest ... und was möchtest Du? Wenn es Dir nicht "nur" um Erholung und Regeneration (körperlich und seelisch) geht, was erhoffst Du Dir von der Kur? Worum soll es gehen? Was wäre Deine Wunschvorstellung? Woran merkst du, dass sich die Kur für Euch gelohnt hat?
Zitat von JaNi im Beitrag #5
Für Erfahrungsberichte mit Mutter-Kind-Klinken positiv und auch negativ wäre ich sehr dankbar. Noch ist es auch nur eine vage Idee mit der Kur
Was genau möchtest Du wissen?
Ganz allgemein denke ich, ein Kurerfolg hängt immer davon ab, mit welcher Erwartung man in die Kur antritt und wie weit man dann auch bereit ist, sich einzulassen und mitzuarbeiten.
Wenn Du also versuchst, im Vorfeld möglichst genau herauszufinden, was Du Dir von der Kur erwartest, kannst Du auch gezielter nach der für Dich und Dein Kind geeigneten Klinik suchen (lassen). Daher werden Dir Erfahrungsberichte anderer wahrscheinlich nur bedingt dabei weiterhelfen können, die passende Kurklinik für EUCH zu finden.
Viele Kliniken bieten neben ihrem "normalen" Kurprogramm zu bestimmten Zeiten im Jahr auch sog. Schwerpunktkuren an. Häufig gibt es Schwerpunktkuren zum Thema "ADHS" oder auch "alleinerziehend".
Lg
lupa
Danke Marge für die Buchtipps. Einiges habe ich in den letzten Wochen schon gelesen, ich schaue mich aber nochmal bei den Tipps nach Neuem um
Zitat
Du schreibst, was Du nicht möchtest ... und was möchtest Du? Wenn es Dir nicht "nur" um Erholung und Regeneration (körperlich und seelisch) geht, was erhoffst Du Dir von der Kur? Worum soll es gehen? Was wäre Deine Wunschvorstellung? Woran merkst du, dass sich die Kur für Euch gelohnt hat?
Ich wünsche mir eine Kur mit einem gezielten Elterntraining, nicht nur Information, diese bekomme ich genauso gut oder sogar besser hier von echten "ADHS-Praktikern". Für mein Kind wünsche ich mir gezielte Übungen zur Impulskontrolle und Aufmerksamkeitssteuerung. Natürlich für ihn auch Abwechslung vom Alltag insbesondere vom anstrengenden Schulalltag, nicht nur ein drei wöchiges Lernprogramm, da käme er fertiger zurück, als er anreist...
Ich werde mal gezielt Kliniken anschreiben, ob es sowas gibt, gezielte Schwerpunktreha zum Thema ADHS für Mutter (natürlich auch Väter, je nachdem) und Kind, das wäre vielleicht passend.
Ob sich so eine Kur gelohnt hat, kann man wohl erst hinterher feststellen. Aber allein die Vorstellung, mal drei Wochen nur mit meinem Kind zu verbringen ohne Schulstress, Hausarbeit und arbein gehen klingt schon sehr schön. Wenn wir beide dann noch was zum Umgang mit ADHS lernen können, perfekt. Mache mich mal in die Spur, an meiner Tür klingeln wird niemand... 😉
LG
Hallo Jani,
ich stehe gerade vor derselben Frage, welche Kureinrichtung optimal wäre. Meine Ärztin hat da erstmal zwei benannt, die sich auf die ADHS-Problematik eingestellt haben (sollen). Beantragt wird das im September und erfahrungsgemäß dauert die Bearbeitung ein knappes halbes Jahr. Vielleicht können wir uns hier austauschen wenn es konkret wird.
Beste Grüße
Gemiko
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