Hilfe..ich bin irgendwie verkehrt..😵

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20.03.2018 18:13
#1
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Hallo ihr Lieben,

ich bin 24 Jahre alt, lebe gemeinsam mit meinem Freund und habe
vor einem Jahr meinen Hochschulabschluss als staatlich anerkannte Sozialpädagogin
gemacht. Seit April arbeite ich als Bezirkssozialarbeiterin. Dabei habe ich viel Verantwortung,
da ich u.a. das staatliche Wächteramt im Kinderschutz und in Erwachsenegefährdungen ausübe.
Ich führe eine glückliche Beziehung und habe gute und langjährige Freundschaften. Ich spiele
Geige in einem Orchester und gehe gerne Bouldern.
Zumindest von außen sieht mein Leben sehr geordnet und unbeschwert aus. Eigentlich ist es das ja auch,
nur leide ich sehr unter Selbstablehnung, Reizüberflutung und der ständigen Auseinandersetzung mit meinen eigenen
Grenzen.

Ich fühle mich schon so lange ich denken kann irgendwie "verkehrt", oder eben irgendwie einfach anders und schlechter
als alle anderen. Ich habe schon immer alles an mir in Frage gestellt und ging davon aus, dass alles, das ich erledigt oder gemacht habe,
zwangsläufig schlechter ist, wie wenn es von jemand anderem kommt.
Ich war schon immer wahnsinnig tollpatschig, hektisch und hatte große Schwierigkeiten mit der Feinmotorik.
Ich bekam Ergotherapie, war aber sonst eigentlich immer super integriert und wurde immer als eher überdurchschnittlich
begabt beschrieben. Mit 8 wurde mir dann ADHS diagnositiziert, nachdem auch meine Brüder diagnostiziert wurden.
In der Schule hatte das nie jemand bemerkt. Ich selbst auch nur, da ich Probleme mit der Konzentration hatte.
Meine Mutter meinte immer, dass ich extrem klare Grenzen brauchte, da ich immer sehr unruhig war und ich immer alles gleichzeitig machen wollte.
Ich habe sehr viele Hobbys und habe immer alles gemacht, bis meine Eltern mich durch strikte Verbote davon abgehalten haben, noch weitere Termine und
Aktivitäten zu machen.
Nach dem Abitur habe ich ein FSJ gemacht und bin ausgezogen. Ich war dort absolut überfordert und bin so lange über meine eigenen Grenzen gegangen, bis ich ernsthaft
krank geworden bin und einige Monate in einer psychosomatischen Klinik verbracht habem, da ich beinahe verdurstet bzw. verhungert wäre.
Auch dort fühlte ich mich absolut fehl am Platz.
Ich habe dann nahtlos nach der Klinik mit meinem Studium begonnen und bin problemlos mit mehreren Nebenjobs in Regeltudienzeit bis zu meinem Abschluss gekommen.
Ich habe eine ambulante Therapie gemacht und kam immer wieder zu meinem ständigen Thema : Die eigenen Grenzen wahrnehmen und einhalten.
Immer wieder brauchte ich klare Ansagen meiner Therapeutin, damit ich meine Erschöpfung zulasse und mich nicht für alles verantowrtlich fühle. Ich übernehme sehr schnell sehr
viel Verantwortung, wenn ich eine neue Stelle habe oder ein Projekt mitmache. Ich wirke laut allen anderen immer sehr ruhig und entspannt, auch wenn ich bereits total im Stress bin.
Ich nehme immer ein bisschen mehr Arbeit an, wie ich mir selbst sicher bin, sie gut und entspannt bewältigen zu können und bin quasi dauernd angespannt.
Meine Therapeutin signalisierte mir, dass ich an sich keine Therapie mehr benötige, da ich wieder normal esse und stabil bin.
Ich selbst vertraue mir nach der Katastrophe im FSJ nicht mehr und bin immer in "Hab acht Stelleung".

Nun bin ich seit knapp einem Jahr in meiner ersten Vollzeitarbeitsstelle.Mir gefällt es gut und alle sind zufrieden mit mir.
Nur auch hier habe ich mal wieder in Rekordzeit alle Aufgaben übernommen und musste schnell einspringen, da 2,5 STellen im Team unbesetzt sind.
Ich bin abends häufig sehr sehr erschöpft und habe eine richtige "Reizüberflutung". Das ist ja sicher auch normal für mich. Aber ich habe schon Angst, dass
ich wieder meine Grenzen nicht merke und dann so weit darüber hinaus gehe, dass ich dann zusammen breche.
Wie kann ich mich selbst besser akzeptieren und mich gesund reflektieren?
Ist das typisch für ADHS?

Ich freu mich über gute Ratschläge. Danke schon mal.

Viele Grüße,


Bananabelle


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20.03.2018 21:27 (zuletzt bearbeitet: 20.03.2018 21:29)
avatar  AndreaA
#2
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Hallo Bananabelle,

erstmal herzlich Willkommen hier in unserem Forum. Es werden sich hier sicher noch Andere melden, die deine Fragen besser beantworten können. Ich bin mehr im Elternforum "zu Hause".

Weiterführen könntest du die Therapie aber nicht, wenn sie dir noch Halt gibt?

Viele Grüße
Andrea


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20.03.2018 21:36
#3
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Hallo Andrea,

natürlich könnte ich sie weiterführen. Ich hatte aber eben 3,5 Jahre Therapie und dort mein Leben wieder gut auf die Reihe bekommen. Ich habe mir dann immer eine Rückversicherung in der Therapie holen wollen, dass alles richtig läuft. Mache das auch bei meinen engsten Kontakten leider immer. Meine Therapeutin war der Meinung/ dass ich das eigentlich gar nicht bräuchte, weil ich an sich alles gut hinbekomme. Ich versuche es nun so seit einem Jahr. Ich bin nur häufig sehr unsdicher und versuche da besser damit umzugehen.

Lg


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21.03.2018 07:41 (zuletzt bearbeitet: 21.03.2018 07:47)
avatar  JaNi
#4
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Hallo Bananabelle,

sei herzlich willkommen hier.
Jede ADHS ist anders, aber das was du schilderst liest sich für mich nicht „fremd“.

Ich habe da vorab ein paar Fragen.

Hast du in der Kindheit noch andere Therapien wegen der ADHS Diagnose bekommen als Ergotherapie? Welche und
mit welchem Ergebnis?

Hat deine jetzige Psychotherapeutin tatsächlich Ahnung von ADHS? Ich habe kürzlich gelesen, dass eine „normale“ kognitive Verhaltenstherapie bei ADHS nur in der Therapiestunde funktioniert. Aus der Therapiestunde heraus in den Alltag ist vieles nicht mehr umsetzbar. Es geht einem gut, wenn man die Praxis verlässt und ist dann oft am nächsten Tag wie weggewischt. Habe das selbst so erlebt.

Wie sieht es mit deiner eigenen Information über ADHS aus? Hier gibt es gute Bücher, z.B. von Cordula Neuhaus oder mein Augenöffner„Zwanghaft zerstreut“ von Hallowell/Ratey, für junge Erwachsene sehr interessant finde ich „Smart but stuck“ von Thomas Brown.

Immer auch hilfreich ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe vor Ort.


Bist du auch in ärztlicher psychiatrischer Mitbehandlung? Auch hier ist es unabdingbar, dass der Arzt Erfahrung mit ADHS hat. Davon gibt’s leider wenige, aber es gibt sie.

Wie sieht es bei dir mit dem Versuch einer medikamentösen Therapie aus? Da du von einer Essstöung schreibst, könnte das schwieriger sein, aber ein guter Arzt sollte alle Therapiemöglichkeiten abwägen.

Viele Grüße, JaNi


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21.03.2018 08:17
#5
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Hallo Jani,

mich beruhigt es immer, wenn anderen mein tägliches Chaos nicht fremd ist. Zumal mir mein Umfeld häufig gar nicht glaubt, da man meine Unruhe, Ablenkbarkeit und Unsicherheit nicht anmerkt. Und das obwohl wir Sozialpädagogin mit dem Thema ADHS ja täglich zu tun haben.

Ich hatte ca 1-2 mal jährlich einen Termin bei einer Kinder- und Jugendtherapeutin bis zum Abitur. Dort habe ich meine Zeugnisse gezeigt und besprochen, wie es mir geht. Da ich nie aufgefallen bin, war da auch nie irgendwie wirklich etwas zu besprechen. Ich habe 2 mal Medikinet ausprobiert, um mich besser zu konzentrieren. Einmal mit 10 und einmal mit 15.Beide male merkte ich deutliche Nebenwirkungen in Form von Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Deshalb nahm ich nie dauerhaft Medikamente.

Meine letzte Therapeutin ist u.a. auch auf ADHS spezialisiert. Das wurde auch thematisiert, war aber die meiste Zeit eher im Hintergrund, da ich lange gebraucht habe, um mein Trauma zu bearbeiten und erst mal wieder in mein funktionierendes (aber eben chaotisch/anstrengender) Leben zurück zu finden. Das habe ich gut geschafft, stehe aber nun eben wieder vor meinen bekannten Problemchen. Zusätzlich habe ich mein Urvertrauen, dass sich alles schon irgendwie regelt verloren.
Ich versuche mir ständig Bestätigung zu holen, dass ich alles richtig mache, und wenn es nur darum geht, zu Hause zu bleiben wegen Krankheit.

Derzeit bin ich gar nicht mehr in Behandlung wegen ADHS. Ich habe die Therapie vor einem Jahr auf anraten der Therapeutin beendet. Ich lese viel über das Thema und habe immer wieder beruflich damit zu tun.

LG


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22.03.2018 06:58 (zuletzt bearbeitet: 22.03.2018 07:24)
avatar  JaNi
#6
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Zitat von Bananabelle im Beitrag #5
... Und das obwohl wir Sozialpädagogin mit dem Thema ADHS ja täglich zu tun haben. ...

...Ich lese viel über das Thema und habe immer wieder beruflich damit zu tun.


Damit zu tun zu haben heißt ja aber leider nicht, ADHS auch tatsächlich verstanden zu haben. Ich meine das nicht despektierlich, in deiner Ausbildung wird das Thema keine bis kaum eine Rolle gespielt haben.

Auch Lehrer und Erzieher sind vermutlich täglich mit dem Thema ADHS konfrontiert und ich behaupte mal ein Promillesatz von denen hat tatsächlich Ahnung von ADHS. Die anderen haben ganz viel Meinung und keine bis kaum Ahnung. Die Eltern von Kindern mit ADHS wissen was ich damit meine.

Das ist jetzt bitte kein Vorwurf an dich. Um
sich selbst mit all seinen ADHS typischen „Besonderheiten“ verstehen zu können ist Psychoedukation eines der Therapienausteine. Auch ein guter Arzt, der dich tatsächlich ernst nimmt ist wichtig. Dazu muss er sich mit ADHS auskennen. In den örtlichen Selbsthilfegruppen kennt man i.d.R. die richtigen Adressen.

Das Gleiche gilt für Psychotherapeuten. Wenn deine ehemalige Therapeutin tatsächlich Ahnung von ADHS hat (das nicht nur behauptet...) und dein Leidensdruck jetzt wieder größer ist, kontaktiere sie erneut. Wenn sie dir dann einreden will, deine Probleme können ja so schwerwiegend nicht sein, wenn Beziehung und Freundeskreis und Arbeit geregelt sind, wird sie leider doch kein Profi in Sachen ADHS sein.


Zitat von Bananabelle im Beitrag #5
.
Ich hatte ca 1-2 mal jährlich einen Termin bei einer Kinder- und Jugendtherapeutin bis zum Abitur. Dort habe ich meine Zeugnisse gezeigt und besprochen, wie es mir geht. Da ich nie aufgefallen bin, war da auch nie irgendwie wirklich etwas zu besprechen. Ich habe 2 mal Medikinet ausprobiert, um mich besser zu konzentrieren. Einmal mit 10 und einmal mit 15.Beide male merkte ich deutliche Nebenwirkungen in Form von Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Deshalb nahm ich nie dauerhaft Medikamente.

Das Gleiche passiert gerade bei meinem Sohn, weshalb ich nach Ostern einen anderen Arzt mit ihm konsultiere. Die jetzige Ärztin ist seit der Medikation zufrieden mit seiner schulischen Entwicklung und seinen mittlerweile erfreulichen Zeugnissen und das war es dann auch. Aber ADHS ist nicht nur ein Schulproblem und wächst sich leider auch nicht mit der Pubertät aus.... Was du ja gerade selbst merkst.

Zitat von Bananabelle im Beitrag #5
.
Ich versuche mir ständig Bestätigung zu holen, dass ich alles richtig mache, und wenn es nur darum geht, zu Hause zu bleiben wegen Krankheit.

Ja, passt absolut ins Bild besonders bei Frauen mit ADHS.

Habe hier zwei Links, die ich ganz gelungen zusammengefasst finde, worum es besonders bei Frauen mit ADHS geht.

https://sites.google.com/site/drmartinwinkler/adhsbeifrauen

http://kolleg-dat.de/wp-content/uploads/...i2015%20(1).pdf

Nun bin ich noch lange kein Profi in Sachen ADHS. Ich beschäftige mich seit knapp zwei Jahren intensiv mit dem Thema.

Ich nehme seit einem guten Jahr selbst Methylphenidat. Zuerst auch in Form von Medikinet (adult), was aber nicht so optimal für mich war.
Die Medikation hilft mir sehr, meinen Alltag beruflich und als Mutter zu strukturieren. Dann mache ich eine Therapie, die endlich mal wirksam zu sein scheint. Ich gehe in die Selbsthilfegruppe und treffe auf Menschen, denen ich nicht groß erklären muss, wie ich bin und oft fühle. Es kostete zuerst Überwindung, die SHG zu besuchen, aber gleich beim ersten Besuch merkte ich, wie gut es mir tut, mich unter Meinesgleichen und ADHS Eltern auszutauschen.

LG


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22.03.2018 08:46
#7
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Hallo Jani,

naja das Problem an meinem Studium ist, dass es eine gigantische Bandbreite von der Arbeit
in einer Kinderkrippe, über Arbeit in einer JVA, Arbeit mit Behinderten bis eben zur Behörde (wo ich ja jetzt bin).
Man kann sehr unterschiedliche Kurse wählen und muss sich teilweise zwischen mehreren wichtigen Themen entscheiden.
D.h. leider ist es oft wirklich totaler Zufall, ob eine Fachkraft entsprechendes Wissen aus dem Studium hat.
Ich z.B. wusste bereits vorher, dass ich ins Jugendamt möchte und habe entsprechende Kurse besucht und nutze jetzt
die zahlreichen Fortbildungsmöglichkeiten meines Arbeitgebers. Aber viel ist eben auch einfach Erfahrung. Denn Empathie
und auch der Umgang mit den Betroffenen ist etwas, dass man einfach nicht durch Theorie lernen kann und auch mit wachsender
Erfahrung sicher besser wird. In meiner Schulzeit war ADHS eh noch nicht wirklich ein großes Thema.

Meine Mutter hat es sich mit 3 ADHS-Kindern zur Aufgabe gemacht, sich möglichst umfassend zu informieren und in diversen Selbsthilfe-
Gruppen Rat zu holen. Sie versuchte auch mich immer wieder mein eigenes Verhalten zu erklären oder mir Bücher etc. zu geben. Leider konnte
ich das nicht gut annehmen, da ich mich dadurch nur irgendwie noch "unnormaler" fühlte und ich in der Pubertät doch sehr gerne in den Widerstand ging.

Ja momentan merke ich mein ADHS wieder sehr und leide auch darunter. Ich habe nur Angst, dass ich in einer Therapie wieder anfange mir für alles eine Rück-
versicherung holen zu wollen. Ich bin da schon echt selbstständiger geworden seit dem Ende der Therapie und das tat mit lange auch gut getan.
Ich habe auch irgendwie eine große Abneigung gegen Medikamente, würde mich aber gerne ungewzungen darüber beraten lassen.
Selbsthilfe...das ist sicher etwas ganz tolles. Nur habe ich auch da schon erlebt, dass mir dann gesagt wurde, ich hätte ja gar nicht " richtig" ADHS,
weil ich eben nicht unbedingt jedes Symptom aufweise. Ich habe dann manchmal das Gefühl, dass ADHS dann jede Eigenart und jede schlechte Angewohnheit
erklären soll. Das ist mir oft deutlich zu einfach gemacht.
Trotzdem liebäugel ich schon länger damit in eine solche Gruppe zu gehen. Irgendwie habe ich aber große Hemmungen und schaue mir Gruppen "aus der Ferne"
also sprich im Internet an.

Wie waren denn deine Erfahrungen mit dem Medikament jetzt als Erwachsene. Hast du da viele Nebenwirkungen? Und welche Therapie machst du denn?
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.:)


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22.03.2018 14:59
avatar  JaNi
#8
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Zitat von Bananabelle im Beitrag #7

Ja momentan merke ich mein ADHS wieder sehr und leide auch darunter. Ich habe nur Angst, dass ich in einer Therapie wieder anfange mir für alles eine Rück-
versicherung holen zu wollen. Ich bin da schon echt selbstständiger geworden seit dem Ende der Therapie und das tat mit lange auch gut getan.




Bedenken kann und sollte man zu Beginn einer Therapie natürlich genau besprechen. Verschlimmern ist ja nicht das Therapieziel. Vorübergehende Krisen sind schon möglich, so meine Erfahrung. Aber insgesamt muss und soll es ja bergauf gehen. Kann man solche Bedenken mit einem Therapeuten/einer Therapeutin nicht besprechen, stimmt wohl schon grds. was nicht in dieser Beziehung. Inwieweit eine hilfreiche Therapie da möglich ist sie dahin gestellt.

Zitat von Bananabelle im Beitrag #7

Ich habe auch irgendwie eine große Abneigung gegen Medikamente, würde mich aber gerne ungewzungen darüber beraten lassen.

...Wie waren denn deine Erfahrungen mit dem Medikament jetzt als Erwachsene. Hast du da viele Nebenwirkungen?



Na ja, der Nutzen einer medikamentösen Therapie muss schon die evtl. Nebenwirkungen aufwiegen. In Bezug auf Methylphenidat (MPH) ist das bei mir und auch meinem Kind so. Wobei anfängliche Nebenwirkungen (Appetitlosigkeit, trockener Mund, Kopfschmerzen) jetzt bei mir gar nicht mehr auftreten.

Mit MPH bin ich innerlich viel ruhiger, kann selbst wenn ich es wollte nicht mehr aus dem Stand explodieren. Das ist im
Umgang mit meinem Kind natürlich viel wert. Habe mehr Antrieb, schiebe Unangenehmes nicht mehr vor mir her, sondern erledige es einfach. Ich spreche irgendwie unaufgeregter und damit verständlicher. Kann tatsächlich auch abwarten, bis ich an der Reihe bin zu sprechen und gebe die Antwort nicht schon, bevor die Frage zu Ende gestellt ist. Oder beende die Sätze meines Gegenübers, weil der mir zu lahmarschig ist...

Ich schlafe irgendwie tiefer, träume mehr und bin morgens erholter. Bei mir wirkt MPH auch positiv auf die Stimmung, wenn anfangs auch besser als jetzt.

Das ist bei mir so, habe bestimmt auch noch was vergessen.

Zitat von Bananabelle im Beitrag #7

Selbsthilfe...das ist sicher etwas ganz tolles. Nur habe ich auch da schon erlebt, dass mir dann gesagt wurde, ich hätte ja gar nicht " richtig" ADHS,
weil ich eben nicht unbedingt jedes Symptom aufweise.


Wo wurde dir das gesagt, in einer örtlichen SHG oder im Internet?
Was für ein Humbug.... Wohl kaum einer weist jedes mögliche ADHS Symptom auf... Zumal es ja auch verschiedene ADHS Typen gibt. Dann habe ich auch keine „richtige“ ADHS.

Google mal nach „ADHS Deutschland e.V. Selbsthilfegruppen“. Da findest du örtliche SHG.


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22.03.2018 17:06
#9
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Ja, da werde ich auf alle Fälle mal schauen. Vielen Dank für den Tipp.
Habe ehrlich gesagt auch schon mal eine Gruppe angeschrieben und mich dann nicht getraut hinzugehen.
Doof, ich weiß. Aber irgendwie tue ich mir wirklich schwer, meine Skepsis zu übwerwinden.
Habe in meiner Zeit in der Klinik einige Menschen getroffen, die jede Eigenheit und jedes Ziel, dass sie nicht erreicht haben
auf ihr ADHS geschoben. Ich weiß ja selbst, dass man öfter an seine Grenzen stößt und sich mit einigen Dingen wirklich schwer tut.
Auch ich bin einige Male unter meinen Möglichkeiten geblieben. Aber ADHS kann keine Pauschal-Entschuldigung für Fehlverhalten und manchmal
eben auch Bequemlichkeit sein.
Ich persönlich habe überhaupt keine Probleme Fristen einzuhalten und die "Aufschieberitis" bei Aufgaben ist mir eher fremd. Ich habe andere Baustellen.
Da durfte ich mir schon öfter anhören, dass ich eben quasi nicht "richtig" ADHS habe. Aber ja, das sind alles Vorurteile, die ich dringend durch mein
eigenes Bild ersetzen sollte, in dem ich einfach mal zu einem Treffen gehe:D

Naja eine Krise habe ich noch nicht. Aber ich habe bereits dier Erfahrung gemacht, soweit über meine eigenen Grenzen zu gehen, dass ich beinahe daran gestorben wäre.
Ich merke, dass die eigenen Grenzen für mich in meinem Berufsleben nach wie vor ein großes Thema sind und merke schon Anzeichen, die mir bekannt sind. Ich möchte
diesmal unbedingt vorher auf mich achten und etwas tun. Gerne möchte ich mir Tipps von anderen holen, die mich da verstehen, mich zu Behandlungen beraten lassen und falls nötig eben auch wieder eine Therapie machen. :)

Sicher ist es als Mama nochmal eine ganz andere Herausforderung, den Alltag für sich selbst und auch für sein Kind gut zu strukturieren und


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22.03.2018 17:07
#10
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es gut zu unterstützen. Bin sehr gespannt, wie das bei mir mal wird, sollte ich eigene Kinder bekommen. :D


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